Leondris Dorén
| |||||||||||
|
Leondris Dorén war von 880-892 BF Gransignor von Pertakis. Als Herr von Shenilo hatte er mehr oder weniger deutlich gegen Protector Salman von Radoleth gestanden und wurde daher zum Gransignore gewählt als Amene I. Firdayon ihren Vater des Landes verwies. Er residierte demonstrativ in Shenilo, weil er Pertakis die Anbiederung an Protector Salman vorwarf und gilt damit als eines der Vorbilder einer sheniler Gransignoretradition.
Leondris' Lebensgeschichte
Leondris Dorén ( 821 BF) kam als Junger Knabe, aufgrund einer Intrige des damaligen Gransignors von Pertakis, Kedior d'Orsofina, im Jahre 835 BF nach Vinsalt. Der alternde Gransignor fürchtete eine Revanche des Hauses Dorén für die Niederlage von Leondris' Großvater Arsego gegen ihn in den Pertakischen Landherrenhändeln. Daher deutete er gegenüber König Alborn Firdayon an, dass Leondris' Vater Aurencian Deliberas Dorén immer noch galahanistische Loyalitäten hege und eine Gefahr vom Hause Dorén ausginge. Unter dem Deckmantel eines juristischen Studiums an der Rechtsschule zu Vinsalt wurde Leondris als Geisel in die Hauptstadt gebracht, um das Haus Dorén zur Ruhe und Loyalität gegenüber dem Haus Firdayon zu gemahnen.
Nach Kediors und Alborns Tod blieb die Domäne Pertakis weiterhin in der Kontrolle rondrianischer Gransignore, die wenig Interesse an einer Wiederkehr des jungen Signors hatten.
Nach dem Ende seiner Ausbildung wurde Leondris, in Pertakis schier vergessen, zunächst zum Justitiar am königlichen Hofe Elissa Firdayons ernannt.
Als Amene I. früh zur Halbwaisen wurde und Prinzregent Comto Protector Salman von Radoleth die Herrschaft antrat besetzte er den Hof zügig mit seinen Vertrauten, beließ aber Leondris an seinem Platz. Ohnehin hielt er den Enkel eines Galahanisten nicht für den geeigneten Verbündeten jener Firdayon, die ihm die Herrschaft streitig machen wollten und bestimmt ließe sich der junge Dorén zu einem vortrefflichen Werkzeug für Salmans Pläne formen.
Er ließ Leondris zu sich kommen um ihn über seinen tatsächlichen Sinn und Zweck seines Aufenthaltes am Hofe aufzuklären: Er machte ihm klar, dass er von Anfang an nur als Geisel gegen seine Familie in Vinsalt gehalten worden sei. Er schlug ihm vor, dass er seine Position behalten werde, aber seine Tochter Amene "von allen politischen Gedanken oder Personen, die einen Umsturz der Herrschaft betreiben wollten" fernzuhalten und ihn kontinuierlich zu informieren.
So wurde Leondris zu Amene I. Firdayons Rechts- und Politikerzieher - und zum Spion von deren Vater. Er versorgte den Comto Protector mit einigen Informationen und Gerüchten, die früher oder später sowieso am Hofe in Vinsalt umher gingen, aber nur wenige waren Beweiskräftig genug um tatsächlich zu einer Anklage oder schlimmeren zu führen. So vergingen die Jahre und Leondris' Gewissen wurde von seiner Loyalität für Amene und von den Forderungen von deren Vater zunehmend belastet. Lange Zeit hatte er die Tyrannei Salmans vor seiner Tochter verborgen. Dennoch erfuhr die Jugendliche allmählich von den Taten ihres Vaters.
Als Amenes Volljährigkeit bevorstand begann diese darüber zu sinnieren, ob ihr Vater nicht für seine Taten zur Rechenschaft gezogen werden müsse, für Recht, Reich und Haus. Leondris befürchtete, dass Salman die Thronbesteigung Amenes - notfalls gewalttätig - verhindern würde. Ein guter Anlass dazu wären die geheimen Treffen mit Barjed Firdayon und Rimaldo Ucurio von Holdan, Comto Geheimsiegelbewahrer und Marschall des Adlerordens gewesen, die ebenfalls die Tyrannei des Comto Protectors in Frage stellten. Eine Anklage wegen Hochverrates wäre das Geringste gewesen, wenn Salman von ihren Plänen erfuhr. Statt seinem Gönner Berichterstattern schwieg Leondris nicht nur, er half seinem Mündel sogar, eine Anklage gegen Salman vorzubereiten.
Der dergestalt überraschte Salman wanderte schließlich 880 BF hinter Gitter - und Leondris Dorén wurde für seine Hilfe und Loyalität zum Hause Firdayon von Amene I. mit einer Phalerae, einem Relikt aus vergangen Tagen, dass bei Ausgrabungen in der Nähe von Vinsalt wieder entdeckt wurde, belohnt. Dieses Ehrenabzeichen das auf dem Brustpanzer getragen wird, gehörte wohl einem hohen Offizier der Prätorianer Garde des Alten Reiches. Damit verbunden wurde Leondris und allen Nachfahren seines Hauses die Drachenmacht als besondere Ehre und Zeichen der Treue zum Haus Firdayon verliehen. Von nun an sollte ein jeder im Wappen der Dorén den Drachen erkennen. Als der Salmanist Hesino Aurandis, Gransignor von Pertakis, seinem Herrn Salman in den Kerker nachfolgte, regte sich in der Domäne Pertakis erneut Unruhe zwischen Rondrianern, Galahanisten und Pertakisern. Um Schlimmeres zu verhindern - und etwaige übriggebliebene Unterstützer ihres Vaters zu überwachen - sorgte Amene I. persönlich dafür, dass Leondris, dessen Loyalität außer Zweifel stand, als neuer Gransignor eingesetzt wurde."