Pertakische Landherrenhändel
Die Pertakischen Landherrenhändel umfassten je nach Deutung ungefähr die Zeit von 813 bis 825 BF und beschreibt eine Phase vor und während der Kusliker Krise, in der sich zeitweise drei verschiedene Gransignori von Pertakis bekämpften.
Vorgeschichte
Nach dem - trotz seines hohen Alters unerwarteten - Tod Myero di Côntris', des ersten Gransignor nach dem Unabhängigkeitskrieg des Lieblichen Feldes, zerbrach der zuvor herrschende Konsens der Signorsgeschlechter der Domäne Pertakis an der Nachfolgefrage. Mit maßgeblicher Unterstützung des Erzherrschers von Arivor wurde 811 BF der Rondrianer Kedior d'Orsofina schließlich zum Gransignore gewählt, sah sich aber einer latenten Opposition des progressiveren - und teilweise dem Haus Galahan nahestehenden - Domänenadels gegenüber. Dieser Widerstand verstärkte sich, als d'Orsofina während der bald ausbrechenden Kusliker Krise zunächst keiner Seite seine Unterstützung zukommen ließ, sondern sich mit Blick gen Arivor neutral verhielt.
Eine Domäne, viele Herren
Der galahantreue Adel - darunter die Häuser Gabellano und Halthera - sammelte sich schließlich 813 BF hinter Arsego Dorén, dem Signor von Shenilo, und erhob diesen mit Wohlwollen Kusmara Galahans zum Gransignor. Die Hoffnungen der Galahanisten, Kedior d'Orsofina werde sich ob dieser Änderung der Verhältnisse freiwillig zurückziehen, wurden enttäuscht. Der Bär blieb ruhig. Größere militärische Manöver gegen den Rondrianer konnten allerdings auf Weisung Kusliks nicht durchgeführt werden, um ein Eingreifen des Erzherrschers in den Bürgerkrieg zu vermeiden. Als Heerführer Kusmaras war Arsego darum mehr mit dem Kampf gegen Alborntreue in den Baronien Ruthor und Ankram beschäftigt.
Gleichsam ohne Wirkung auf Kedior blieben jedoch auch die Versuche des zu Alborn Firdayon haltenden Pertakis unter Führung Yaruma di Pertakirs sowie der Häuser die Côntris und Schwarzenstamm. Yaruma erhob sich schließlich 815 BF, legitimiert durch ein Sendschreiben des abgesetzten Alborn Firdayon, zur Gegengransignora und eroberte südliche Teile der Domäne. Unterstützt wurde sie von einem Gesandten der Aralzins aus dem Haus Calven-Imirandi.
Ein Ende in der Bärengrube
Ein Jahrzehnt währten die Landherrenhändel, ohne dass eine Seite die Entscheidung zu ihren Gunsten herbeiführen konnte. Scharmützel um Chetan beschäftigten Alborntreue und Rondrianer, während in Shenilo der Hofmagus des Signors, Drugon Menaris, die Stellung hielt. Sein Herr, Arsego Dorén, focht in zahlreichen Schlachten und blieb stets siegreich, bis ihn der spätere Marschall Alborns Piro d'Auspizzi erschlug.
Nachdem der Galahanist also im Urbetischen gefallen war, rief Kedior d’Orsofina die Gegengransignora Yaruma und die Führer der Galahanisten nach Orsofina zu Friedensverhandlungen. Dort ließ er die Oberhäupter der Gabellano und Halthera sowie die Gransignora in der Bärengrube gegen einen Schwarzbären antreten. Nach ihrem Tod berichteten seine Herolde von einem „Jagdunfall im Arinkelwald“.
Folgen der Landherrenhändel
Obwohl nach dem Tod sämtlicher wichtigen Gegner und dem Ender der Galahanherrschaft wieder Ruhe in der Domäne einkehrte, blieben die Wunden der Landherrenhändel tief verwurzelt. Die Gemengelage der unterschiedlichen Adelshäuser mit ihren jeweiligen Loyalitäten nahm spätestens hier ihren Anfang. Schließlich ist das Ende des Hauses d'Orsofina in der Brandhochzeit von Orsofina knapp zwei Jahrhunderte später in Teilen als Racheakt des Hauses di Pertakir für die Ermordung der Gransignora Yaruma zu verstehen.
Siehe auch
- Ponterranische Landherrenhändel (für eine Neuauflage mit anderen Beteiligten in jüngerer Zeit)