Archiv:Carroccio und Rumorella (BB 30): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 25. Februar 2024, 09:25 Uhr

Auge-grau.png

Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 30, Seiten 30-31 Schildwacht.png Datiert auf: Praios/Rondra 1029 BF


Carroccio und Rumorella

Urbasis neue Symbole bescheren Sieg in den Neun Schlachten von Urbet

von Sinjara Acciaioli


Die Zeit des Rückzugs und der Niederlagen ist für Urbasi und seine Machthaber nach beinahe zwei Monaten – seit der Schlacht an der Kreuzung von Castarosa wich man dem Gegner aus – wieder vorbei. Der Durchbruch von Urbasi und die Befreiung des Grafen Croenar aus timoristischer Umklammerung stellten lediglich den Ausgangspunkt einer Siegesserie dar, die alte Feinde auf überraschenderweise eigener Seite, junge Bündnisse wirksam und vor allem neue Symbole als wahre Glücksbringer sah.

Der Carroccio begleitet Urbasis Heere.

Dass Gransignore Traviano bereits kurz nach seiner Rückkehr aus dem Clamethischen den Bau zweier neuer Werkzeuge für seine ausgedünnten Heerscharen befahl, wird dem aufmerksamen Urbasier nicht verborgen geblieben sein – und doch rätselte man lange, welchem Zwecke sie überhaupt dienen sollten. Der heute als 'Carroccio' in aller Munde befindliche Bannerwagen und die durch ihren hellen, fast schrillen Klang auffallende Glocke 'Rumorella' haben ihren Nutzen für Moral und Disziplin mittlerweile aber eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Wer verfügt sonst schon über einen eigenen Rondra-Schrein, den er bis auf's Schlacht fahren kann? Und wer über ein wirkungsvolleres Instrument, um Befehle über ein ganzes Schlachtfeld zu tragen?

Die Neun Schlachten von Urbet (1029 BF)

22. Praios: Schlacht an der Argenna-Brücke
25. Praios: Schlacht am Sikramara-Ufer
27. Praios: Schlacht in den Cisternischen Auen
29. Praios: Schlacht im Urbetino-Schlosshof
1. Rondra: Schlacht im Cerellion-Forst
4. Rondra: Schlacht auf den Leucanischen Weiden
6. Rondra: Schlacht an der Lutisana-Furt
9. Rondra: Schlacht auf den Viasparischen Hügeln
11. Rondra: Schlacht auf dem Trevisio-Platz

Ihren Heerzug begannen die Krieger und neuen Talismane Urbasis bereits kurz nach dem 'Durchbruch'. Schriller Glockenklang kündete der Stadt den Angriff der Timoristen auf die eigenen Mauern an – den zuvor zweifelnden Verteidigern die Gewissheit bringend, dass es um nicht weniger als die Freiheit Urbasis ging. Ihren Segen aber empfingen die Bewaffneten vom Fahnenwagen aus, der ihnen in den Kampf folgte und jedem Schwerthieb, jedem Speerstich sogleich ein Gebet hinterher zu schicken schien. Lange sollte es nicht dauern, bis der Feind überstürzt die Flucht antrat!

Noch im Siegestaumel rief der Gransignore zur Befreiung seiner gesamten Domäne auf – und wer wollte ihm nach diesem Triumph nicht folgen? Sikramara war die nächste Station, fiel drei Tage später wieder in die Hände seiner rechtmäßigen Besitzer. Dann kam Urbet. Dem verhassten Valpoza und seinen Söldnern mochte nicht einmal der neuentdeckte Siegeswille etwas anhaben, fürchteten manche. Doch dazu sollte es gar nicht kommen: Vor den Toren Urbets stellte sich der Condottiere selbst den Zuflucht suchenden Timoristen entgegen und nur die verräterische Signora Cerellions vermochte die Zerstörung des feindlichen Heeres in den Cisternischen Auen noch verhindern.

Viel mehr als ihren Tod brachte es ihr jedoch nicht ein. Im Hof des Palazzo Urbetino wurde sie von ihrem verratenen Herren, Traviano dem Siegreichen, erschlagen. Die Timoristen flohen weiter durch den Cerellion-Forst und in Richtung Cindano, wurden bei Leucano aber von einem weiteren unverhofften Alliierten Urbasis empfangen: Rondralio Bassanio, des Gransignore Bruder, befehligte ein Aufgebot des bis vor kurzem noch verfeindeten Hauses Torrem und jagte die Gefolgsleute des falschen Horas über die Lutisana-Furt weiter um Urbet herum.

Wenig schien von der einstigen Herrlichkeit des Timoristen-Heeres geblieben, als es schließlich auf den Viasparischen Hügeln und dem Dorfplatz Trevisios geschlagen und vernichtet wurde! Die Erleichterung der Urbasier über die Wende im Krieg ist der Stadt – und diesem Artikel – anzumerken. Doch wer will es jenen verdenken, die zuvor allzu lange geschlagen wurden und erst durch den wiedergeweckten Glauben an die eigene Stärke – und die wundersame Macht seiner neuen Talismane – zum Siegen zurückgefunden hat.

Armin Bundt