Familie Kanbassa: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 26. Februar 2024, 23:33 Uhr
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Die Familie Kanbassa musste nach ihrem Zuzug nach Efferdas immer um ihr Ansehen kämpfen. Da man aus Mengbilla stammt, gab und gibt es viele Ressentiments gegen die Angehörigen. Mal wird kolportiert, man sei der Spionage für Mengbilla oder Al'Anfa schuldig. Ein anderes Mal importiert man, Gerüchte zufolge, Gifte, Drogen oder andere verbotene Waren aus dem Süden.
Der schnelle wirtschaftliche und damit auch politische Aufstieg der Händlerfamilie hat seinen Ursprung in relativ großer Volksnähe, Tüchtigkeit und der Neigung zur Intrige. Speziell mit Horakles Kanbassa wurd eine Form der „Hinterzimmerpolitik“ verfolgt, die manch anderem Granden der Stadt ein Dorn im Auge war. Lange konnte man sich auf Bündnisse und Absprachen verlassen, zudem wusste man die Klientel loyal auf der eigenen Seite.
Darüber hinaus betätigte sich jeder Patron seit Correlio Kanbassa als Mäzen und förderte nach Kräften das Erscheinungsbild der Stadt. Eine besondere Neigung bildete dabei die Förderung des städtischen Phex-Tempels, deren Vorsteher bis zu seinem Tod Gorcan Kanbassa war. Außerdem platzierte die Familie immer wieder Angehörige durch Heirat und Dienststellungen in anderen wichtigen Familien und auch in der städtischen Politik.
Durch riskante Termingeschäfte wurde die Familie im Winter 1044 BF grundlegend ruiniert und musste in der Folge einen großen Teil ihrer Besitztümer verkaufen und Efferdas verlassen. Mit einem Kraftakt konnte das Familienoberhaupt zumindest einen kleinen Teil der familieneigenen Reederei und den Landbesitz retten und das Handelshaus nach Westenende verlegen. Seither befindet sich die Familie in einem umfassenden Konsolidierungsprozess, der aber immerhin bereits 1046 BF Früchte zu tragen scheint.
Familienpolitik
Die Familie führt ein Handelshaus alten Schlages, das Waren aus dem fernen Süden, vornehmlich aus Mengbilla, ins Reich einführt und wiederum horasische Waren ins südliche Aventurien verkauft. Die Schiffsladungen müssen im Hafen gelöscht und ins Lager am Kai verbracht werden. Von dort gehen sie weiter zum Kontor oder zur bereits wartenden Kundschaft - sei es in der Stadt selbst, oder über Straße und See woanders hin.
Politik in der Stadt
Ihren tulamidischen Wurzeln folgend kennt die Familie Kanbassa weitestgehend keinen Standesdünkel. Für sie zählen einzig und allein Fleiß, Begabung und Loyalität, sonst nichts. Die Mitglieder sind daher immer bestrebt eine, im Großen wie im Kleinen, schützende Hand über ihre Leute zu halten. Jeden sehen sie als gleichwertigen Partner an, mit dem man einen Vertrag hat, sei es der Kapitän oder der Matrose. Diese Verträge aber müssen befolgt werden. Ein gegebenes Wort hat großes Gewicht. Mit seiner Einhaltung steigt oder fällt das Ansehen des Gegenübers. Ein Partner, der den anderen bestiehlt, betrügt, belügt oder gar erpresst wird fortan nicht beachtet. Schlimmer noch: Er wird öffentlich bloß gestellt. Diese Vorgehensweise betrifft beide Vertragsparteien, weshalb ein Mitglied der Familie Kanbassa nach Möglichkeit keine leichtfertigen Versprechen vergibt. Auf der anderen Seite besagt ein mengbillanisches Sprichwort: „Nur ein voller Beutel kann schenken!“ Es bezieht sich auf die, in diesem Kulturraum übliche, Methode der Almosen.
Freigiebigkeit, Großzügigkeit und Toleranz sind daher Leitlinien, nach denen schon Correlio Kanbassa seine Auftragnehmer behandelt hat. Die gänzlich Mittellosen werden, so gut es eben möglich ist, versorgt. Entlohnungen übersteigen, in der Regel, das Übliche leicht. Und so kommt es, dass sich die Bewohner des Hafens von Efferdas bis heute noch folgende Geschichte erzählen: In den Efferdstürmen des Jahres 1017 BF sank ein kleines Handelsschiff, das durch Gorcan Kanbassa angeheuert worden war. Kaum einer der Seelaute kehrte nach Efferdas zurück. Gorcan ließ daher all jene Witwen zu sich rufen, die nun nichts mehr hatten, als die Kleidung am Leib und die Münder hungriger Kinder. Er gab Ihnen zunächst Obdach im Palazzo Kanbassa und sorgte danach dafür, dass sie alle in Stellungen kamen, die sie versorgen konnten. Einige standen danach lange Diensten der Familie, andere fanden Lohn und Brot bei weiteren Patriziern, oder aber bei Kostgebern des städtischen Mittelstandes.
Politik im Umland
Die Familie Kanbassa ist weiterhin auch im efferdischen Hinterland aktiv. Dies trifft besonders auf das Örtchen Hilmaras zu, wo man mit der Magion Paltaia ein herrschaftliches Anwesen unterhält. Sie engagiert sich sozial und ließ eine kleine öffentliche Bibliothek einrichten, die zudem als Praiostagsschule dient.
Auch in Terrinosi unterhält man mit dem Herrenhaus Efferdello noch ein kleines Landgut. Karitative Maßnahmen sind in Terrinosi weniger zu finden.
Kontrahenten und Konkurrenz
Die Familie Kanbassa hatte es verstanden innerhalb eines halben Jahrhunderts einen großen gesellschaftlichen Aufstieg zu schaffen. Aus einem einzelnen reichen Immigranten erwuchs eine Familie aus einflussreichen Handelsherren und Politikern.
Ihr Vorgehen war von Beginn an häufig ein ähnliches. Man traf diskrete, aber gezielte Absprachen mit bereits etablierten, mächtigen und teils alten efferdischen Kaufherrengeschlechtern. Ab ca. 1000 BF betraf dieses Vorgehen auch den Landadel der ehemaligen Republik Efferdas. Die Verträge, die man dabei schloss, waren zumeist recht großzügig von eigener Seite gehalten, jedoch achtete man stets auf treue Einhaltung. Ganz nach der Devise „Vertrauen schafft Vertrauen“ erwuchsen so in wirtschaftlicher Hinsicht Partnerschaften, die bis heute Bestand haben. Dem alten Landadel billigte man überdies großzügig Kredite zu und trat als Händler kostbarer und seltener Waren auf.
Durch die Hinterzimmerpolitik und das diskrete Gebaren, erwuchs nie eine Feindschaft aufgrund öffentlicher Düpierung. Vielmehr erschien es oft so, dass die Familie Kanbassa wie durch Geisthand eine Bevorzugung erfuhr, oder aber auf undurchsichtige Weise wirtschaftlichen Erfolg vorweisen konnte. In der Mittelschicht der Stadt, aber auch unter etablierten Handelshäusern steigerte sich zunehmend der Zorn. Den „Neuankömmlingen“ waren Erfolge und Aufstieg nahezu garantiert, was Neid, Missgunst und deutliche Verachtung schuf. Speziell die Familie Raloff erwehrte sich der Kanbassen, was zunehmend in böses Blut und öffentliche Anfeindungen beider Seiten gipfelte.
Familien und Händler des Mittelstandes, die sich, nicht zu unrecht, übergangen fühlten, gingen in ihrer Feindschaft subtiler vor. Da man sich nicht an Wohlstand, oder Einfluss messen konnte, gingen die meisten kleineren Kontrahenten über Nachrede, heimliche Schmähung bis hin zu Gerüchten um Spionage vor. Der Familie Kanbassa wurde unter anderem auch die Einfuhr von Giften oder Drogen unterstellt, ihre Verbindung zur Phex-Kirche diente dabei oft als Beweis.
Seit dem "Fast-Konkurs" von 1044 BF ist die Familie gesellschaftlich nahezu aus Efferdas verbannt und musste sich in Westenende eine neue Heimat suchen, wo die Einheimischen mit durchaus kritischen Blicken auf die Neuankömmlinge sehen.
Karitative Maßnahmen
derzeit keine mehr
Klientelfamilien
derzeit keine mehr
Zitate zur Familie
"... die Rattenplage von 981 BF!"
"Wer die wählt, der wählt Korruption, Erpressung und schlicht den Feind!"
"In alten Tagen hätte man solche Leute zurück ins Meer geworfen!"