Briefspiel:Ritterturnier von Mortêc 1045 BF/Ein ungewöhnliches Anliegen

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Stadt Sewamund transparent.png Städteübergreifendes Briefspiel Haus Amarinto.png
Datiert auf: 14.-17. Peraine 1045 BF Schauplatz: Mortêc bei Sewamund Entstehungszeitraum: Sommer 2023 bis Sommer 2024
Protagonisten: Fahrende Ritter, aufstrebende Turnierstreiter und junge Cavallieri aus dem Horasreich, sowie dem nahen Ausland Autoren/Beteiligte: Haus Amarinto.png Amarinto, Familie Cordur.png Coturnix, Haus ya Pirras.png VivionaYaPirras, Haus di Lionessa.png Dajin, Haus Urbet.png Gonfaloniere, Haus della Pena jH.png Horasio, Familie Luntfeld.png Luntfeld, Haus Carson.png OrsinoCarson, Familie della Carenio.png Carenio, Familie Solivino.png Bella, Familie A Temelon.png Temelon, Haus Sirensteen.png Erlan, Haus Tribec.png Tribec, Familie Bolburri.png Philburri, Haus Legari.png Nebelzweig, Familie van Kacheleen.png Kacheleen
Zyklus: Übersicht · Eröffnung · Regeln · Tjost · Finalrunde im Tjost · Schildstechen · Buhurt · Bardenwettstreit · Brautschau wider Willen · Licht und Schatten · Überbringer vieler Grüße · Ein ungewöhnliches Anliegen · Ehre, wem Ehre gebührt · Ritterkorrespondenz · Festbankett zu Sewamund · Lilienhafter Besuch · Gesandtschaft aus Unterfels · Ritterin Rosenmund

Ein ungewöhnliches Anliegen

Autoren: Amarinto, VivionaYaPirras

Die Überraschung war den beiden durchaus ins Gesicht geschrieben, als Orleane ya Pirras und Corvona di Bellafoldi von dem in einen schwarzen Harnisch gerüsteten Krieger mit der fast schon furchteinflössenden Aura angesprochen wurden. Arion Amarinto war eine brutale Erscheinung, trotz der feinen fast schon elfischen, Gesichtszüge hatte dieser Mann die Ausstrahlung eines kaltblütigen Mörders der den Menschen um ihn herum stets das Gefühl gab, dass sie sich glücklich schätzen konnten, dass er ihnen nicht augenblicklich die Kehle durchschnitt. Umso mehr erleichtert waren die beiden, als er ihnen ein gefaltetes Papier mit dem Siegel des Hauses Amarinto übergab und sich mit dem knappen Kommentar "Der Signore Amarinto erwartet euch." bereits wieder zum gehen wandte. Nachdem sie das Siegel gebrochen hatte überflogen sie die knappe Nachricht, in der Dareius Amarinto sie zu einer Unterredung in sein Zelt einlud. Der Grund ging nicht eindeutig hervor, jedoch deutete der Cavalliere an, dass mit den "besonderen Befähigungen" der beiden zu tun hätte. Corvona hatte ihren Vetter Dareius bisher nur wenige Male getroffen. Zumeist bei offiziellen Veranstaltungen ihrer Base Baronin Oleana di Bellafoldi in Ruthor. Soweit sie wusste war er nicht nur, wie sein Vater, ein berühmter Turnierstreiter sondern auch ein bekannter Minnesänger und Mäzen der Dicht- und Sangeskunst und bekannt dafür kaum ein Fest auszulassen. Aber sie hatte immer schon den Eindruck gehabt, sie hätte einen Funken Trauer und Niedergeschlagenheit in seinen Augen erkennen können.

Als sie gemeinsam das Zelt Dareius' betraten, erhob sich dieser eilig von seinem Schreibtisch und kam ihnen entgegen. In seinem Gesicht war ehrliche Freude, aber auch eine Spur Anspannung zu erkennen. "Willkommen Signoras, wie erfreulich, dass ihr es einrichten konntet! Geschätzte Base Corvona, wie schön euch wiederzutreffen." Er begrüsste beide formvollendet und der Etikette entsprechend mit einem Handkuss und geleitete sie zu einer kleinen Sitzgruppe mit gepolsterten Stühlen, wo bereits eine Karaffe Wein und drei Gläser auf sie warteten. Nachdem sie sich gesetzt hatten, goß er ihnen ein und setzte sich ebenfalls. Der Cavalliere schien ungewöhnlich nervös, üblicherweise war er ein Mann von großem, manchmal gar zu großem Selbstvertrauen.

"Nun, ich will gar nicht lange um den heißen Brei herumreden warum ich euch hierher gebeten habe. Ich habe viel Gutes über eure besonderen Fähigkeiten und Erfahrungen durch die Arbeit im Spital von Corden gehört. Daher möchte ich euch um Hilfe und Rat bitten. Natürlich bin ich bereit euch für eure Dienste angemessen zu entlohnen, aber im Gegenzug bitte ich euch um absolute Verschwiegenheit. Nicht einmal meine engsten Verwandten dürfen hiervon erfahren. Was sagt ihr?" sagte er schließlich mit einem leicht gequälten Lächeln und blickte die beiden erwartungsfroh an.

Es war Corvona, welche ihm zuerst antwortete. "Werter Cousin, wenn es Euch von solcher Wichtigkeit ist wird natürlich kein Wort über meine Lippen kommen." Orleane ya Pirras nickte zustimmend. "Auch von mir wird niemand etwas erfahren. Meine Lippen werden versiegelt sein, dass schwöre ich beim Gebieter der Nacht." Dabei umklammerte sie das Boronsrad welches am Ende ihrer Kette hing. "Und nun sagt uns, wie vor allen Dingen wir Euch dabei helfen können."

Dareius nickte und seufzte. "Danke. Nun gut, es ist so...ich habe Träume, schreckliche Träume die mich plagen. Alpträume von Schlachten mit Menschen und tobenden Bestien, verderbten dämonischen Wesenheiten, die mich und meine Begleiter zerreißen und zerfetzen. Blut und Gedärme, abgetrennte Gliedmaßen, Schreie...grauenvolle Schreie." Er kratzte sich gedankenverloren den wohlfrisierten Bart. "Versteht mich nicht falsch, ich bin Ritter und Soldat, ich habe bereits viele Schlachten gesehen und offen gesprochen hat schon so mancher Gegner unter meinen Hieben sein Leben ausgehaucht. Das Gesicht des Krieges ist grässlich, Erzählungen von Ruhm und Ehre und Heldentaten spotten oft der Wahrheit auf dem Schlachtfeld. Mir ist wohl bewusst, was es heißt ein Krieger zu sein, der Tod gehört zu unserem Handwerk. Dennoch lassen mich diese Erinnerungen, vor allem aus dem Thronfolgekrieg, nicht mehr los. Ihr könnt euch denken wie schwer es ist dieses Thema mit Kampfgefährten zu besprechen, dennoch bin ich mir sicher nicht der einzige zu sein. Ich war gerade einmal 18 Götterläufe alt als ich den ersten Menschen erschlug und doch hat es fast noch einmal so viele Jahre gebraucht bis ich den Mut fand mich jemandem anzuvertrauen...euch." Eine kurze Pause folgte und Dareius hob nochmals an etwas zu sagen, doch er zögerte und presste die Lippen zusammen.

"Ich muss gestehen, es erfüllt mich auf eine gewisse Art und Weise mit Stolz, das ihr dieses Geheimnis gerade mit mir teilt. Es gibt doch bestimmt Geeignetere in unserem Haus als mich." Corvona musste kurz schlucken."Und es gehört Mut dazu sich einzugestehen, dass man die Hilfe von anderen benötigt. Meinen Respekt dafür. Und ja, ich wäre bereit Euch zu helfen. So gut wie ich kann. Allerdings kann ich nicht für meine Begleiterin sprechen, die genauso wie ich noch Aufgaben und Verpflichtungen in Corden hat." Sie schaute zu Orleane rüber und sah dieses Funkeln in ihren Augen, dass sie immer hat wenn neue Herausforderungen auf sie warten. "Das stimmt, Eure Base hat recht. Wir haben noch Verpflichtungen in Corden. Außerdem unsere Bücher, Unterlagen, Notizen...aber Euch kann ich mir da bei bestem Willen auch nicht vorstellen. Und ihr solltet absolut ehrlich zu uns sein und uns alles erzählen, wirklich alles. Ihr habt gestockt. Erzählt weiter...wir hören zu."

Dareius nickte und seufzte. Er wandte sich an Corvona. "Signora, ihr seid Familie und eine anerkannte Expertin in diesem Feld. Wem sonst sollte ich vertrauen." Er lächelte schwach und wandte sich an Orleane. "Auch ihr Signora, habt einen ausgezeichneten Ruf in eurem Fachgebiet. Das gibt mir Hoffnung, dass ihr mir helfen könnt. Ihr habt Recht, meine Verpflichtungen in Ruthor erfordern meine Anwesenheit hier. Um ehrlich zu sein, hatte ich gehofft euch überzeugen zu können mit mir nach Ruthor zu kommen. Zumindest für eine Weile. Es gibt noch vieles mehr, über das ich mit euch sprechen möchte. Schmerzhaftere Dinge als das, was ich euch genannt habe." Sein Gesicht verzog sich als ob er körperliche Schmerzen hatte, aber hellte sich schnell wieder auf. Er sah die beiden Damen erwartungsfroh an. "Es soll natürlich nicht euer Schaden sein, ich werde für alle Kosten aufkommen und euch großzügig entlohnen. Oder gibt es sonst etwas, dass ich für euch tun kann?"