Briefspiel:Goldfelser Affären (7)

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Auge-grau.png

Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: ab Ende Phex 1034 BF Schauplatz: Urbasi, Sant'Ageriyano und die Goldfelsen Entstehungszeitraum: ab Herbst 2012
Protagonisten: Tarquinio della Pena, Elfa d'Auspizzi, Pira Rahjalina della Pena, Malvolio della Turani, Carolan della Turani und viele weitere Autoren/Beteiligte: Haus della Pena jH.png Horasio, Haus della Turani.png Turani
Zyklus: Übersicht · Süße Rahjasdienste · Auf dem Weg nach Sant'Ageriyano · Der Salmansforst · Der Keiler · An den Ufern des Mardilo · Weiter flussabwärts · Im Salmansforst (II)

Im Salmansforst (II)

Eben dort, am Morgen des 3. Peraine

"Habt ihr den Zauber fallen gelassen?" Tarquinio blinzelte einige Male, rieb sich die Augen und blickte dann zur Seite, von wo die Worte kamen.
"Offensichtlich, er ist aufgewacht und hat uns gehört." Thylvia di Grello stand nicht weit von ihm, in ihrer Hand hielt sie ihr Schwert und grinste ihn nach diesen Worten frech an. Neben ihr stand die Magierin, die gestern noch so schweigsam gewesen war. Hinter den beiden erkannte er die Jagdhelfer der Turani, welche von den Begleitern der Grello offensichtlich gefangen genommen worden waren. Man hatte ihnen die Arme gefesselt, einige wurden durch Waffen bedroht und manche schienen gar, wenn auch nicht ernsthaft, verletzt zu sein.
Instinktiv schreckte er auf und griff nach seinem Schwert. Dabei rempelte er Malvolio della Turani an, der direkt neben ihm geschlafen hatte. Dieser sprach einige Verwünschungen aus, ehe auch er begriff und ebenso wie Tarquinio aufsprang.
"Freunde aus Urbasi", Thylvia bleckte ihre Zähne, "ihr solltet nicht unklug handeln. Es steht einem Esel nicht gut, kein zweites Mal nachzudenken ehe er die Klinge hebt!" Sie breitete die Arme aus und wies auf zwei Bogenschützen, die rechts und links von ihnen standen und beide einen Pfeil auf sie angelegt hatten. Beide schnaubten verächtlich. Ehe sich einer von ihnen entschloss etwas zu sagen, winkte sie hinter sich und aus den Reihen hinter ihr löste sich ein Bewaffneter, der Veciano della Turani vor sich herschob und ihn Thylvia übergab. Sie riss ihn vor sich, so dass sie ihn mit ihrem Schwertarm an sich presste. Die andere Hand zog aus ihrer Seite einen Dolch, den sie nun an die Kehle des jungen Mannes legte. "Legt nun eure Waffen nieder! Niemanden soll ein Leid hier geschehen!"
"Wer sagt uns, dass ihr uns nicht ohnehin alle tötet?", schrie Malvolio sie an und hob sein Schwert. Die Adern an seiner Stirn pochten, nur schwerlich konnte er sich unter Kontrolle halten. Veciano zitterte, schweiß rann ihm die Schläfen hinunter und aus seinen Augenwinkeln versuchte er den Dolch zu erkennen.
"Ich werde euren Vetter mitsamt der anderen Gefangenen in eure Heimatstadt zurückschicken. Nur ihr werdet hier bleiben. Ich gehe davon aus, dass euer beider Leben der urbasischen Signoria oder wenigstens euren Familien so viel wert ist um uns angemessen für unsere Verluste in der Fehde um Marudret zu entschädigen."
Malvolio knurrte und stapfte einen Schritt vorwärts. Sofort drückte Thylvia ihre Geisel fest an sich und drückte sachte mit dem Dolch zu. Ein dünner Streifen Blut ergoss sich langsam über die kurze Klinge, nur ein wenig Druck mehr und es würde nicht bei diesem Rinnsal bleiben. Augenblicklich stoppte Malvolio. Thylvia hob ihren Kopf herrisch und wies mit ihren Augen auf den Boden. Beide verstanden. Mürrisch legten sie ihre Waffen nieder. "Ich werde sie von eigenen Händen töten", flüsterte Malvolio seinem Begleiter leise zu und Tarquinio wurde bewusst, dass die aufbrausende Art seines nun Mitgefangenen womöglich eine ebenso große Gefahr für ihn darstellte wie die Geiselnehmerin.