Briefspiel:Exkursion nach Althosamor/Im Feuerschein: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein verschmitztes Grinsen legte sich über die Gesichtszüge des [[Auricanius von Urbet|praios-geweihten Barons]], in denen sich ansonsten vor allem das Flackern des Feuers widerspiegelte. Er sprach die Worte mehr in die Nacht hinein, als dass er mit ihnen sein Gegenüber adressierte. Eine Antwort erwartete er eigentlich nicht. Ein halbes Stundenglas lang hatten sie sich jetzt schon angeschwiegen. Das war deutlicher Ausdruck ihrer über Jahre erprobten Distanziertheit.<br>
 
Ein verschmitztes Grinsen legte sich über die Gesichtszüge des [[Auricanius von Urbet|praios-geweihten Barons]], in denen sich ansonsten vor allem das Flackern des Feuers widerspiegelte. Er sprach die Worte mehr in die Nacht hinein, als dass er mit ihnen sein Gegenüber adressierte. Eine Antwort erwartete er eigentlich nicht. Ein halbes Stundenglas lang hatten sie sich jetzt schon angeschwiegen. Das war deutlicher Ausdruck ihrer über Jahre erprobten Distanziertheit.<br>

Aktuelle Version vom 23. März 2024, 17:52 Uhr

Auge-grau.png

Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: ab Praios 1045 BF Schauplatz: Markgrafschaft Goldfelsen und benachbarte Territorien Entstehungszeitraum: ab September 2022
Protagonisten: Auricanius und weitere Urbets, Kalman della Tegalliani, Doriana Solivino, Nepolemo van Kacheleen, Sumudan Talligon u.w. Autoren/Beteiligte: Familie Solivino.png Bella, Haus Urbet.png Gonfaloniere, Familie van Kacheleen.png Kacheleen
Zyklus: Übersicht · Kalmans Ermächtigungen · Aurelias Journal I · Im Feuerschein · Unter Studiosi I · Unter Studiosi II · Unter Studiosi III · Unter Dozenten · Überfall · Erstes Blut · Unter Baronen · Braijaan · Fragen und Antworten

Im Feuerschein

Am Mardilo oberhalb von Marudret, Mitte Boron 1045 BF

„Wisst ihr, ich würde gerade wirklich gerne das Gesicht eures Großonkels sehen.“
Ein verschmitztes Grinsen legte sich über die Gesichtszüge des praios-geweihten Barons, in denen sich ansonsten vor allem das Flackern des Feuers widerspiegelte. Er sprach die Worte mehr in die Nacht hinein, als dass er mit ihnen sein Gegenüber adressierte. Eine Antwort erwartete er eigentlich nicht. Ein halbes Stundenglas lang hatten sie sich jetzt schon angeschwiegen. Das war deutlicher Ausdruck ihrer über Jahre erprobten Distanziertheit.
„Den Gefallen wird er euch wohl nicht tun“, gab die blonde Cavalliera wider Erwarten doch etwas zurück, wenn es auch mehr als trocken formuliert war. Ihre Mimik war dabei völlig ausdruckslos.
„Nein, ziemlich sicher nicht“, pflichtete Auricanius der Replik seiner Verlobten bei, obschon ihn der Gedanke noch für einen Augenblick amüsierte. Er wusste ebenso sehr wie Aurelia, dass der ihr vorgeschobene Grund nur ein Vorwand war. Parsilius, der Abt und Oberste des Ordens, hatte Auricanius ganz sicher nicht zufällig die eigene Verlobte als ‚Bedeckung‘ mitgeschickt. Seine Reise in die Goldfelsen, ohne sonstige Begleitung, war dafür nur ein willkommener Anlass. Dass sich ihre Verwandten mehr davon erhofften, endlich eine Annäherung beider nun seit acht Jahren Verlobter wohl, war offensichtlich.
„Ob sie es jemals aufgeben werden?“, fragte er – und es klang eher rhetorisch als wissbegierig. Er rechnete nicht mit mehr als einer weiteren trockenen Antwort Aurelias. Doch die schwieg eine ganze Weile, so dass auch der Geweihte den Gedanken beinahe schon beiseite wischte.
„Wenn ihr meine Familie meint … ich weiß nicht, vielleicht nie.“ Die Cavalliera gab ein leichtes Seufzen von sich. „Aber bei eurer habe ich nicht einmal den Eindruck, dass es sie überhaupt interessiert.“ Es klang ein leichter Vorwurf dabei mit, den Auricanius jedoch nicht recht zu deuten vermochte.
„Das mag den Umständen geschuldet sein“, formulierte er eine auf Verständnis hoffende, vage Erklärung.
„Ja, weil ihr schon Vater seid.“ Der Blick Aurelias verlor sich dabei im Flackern der Flammen ihres Lagerfeuers, was auch Auricanius trotz der hereinbrechenden Nacht ausmachen konnte. Er unterstellte ihr unterbewusst ein Stück weit Neid ob der damit verbundenen Freiheit von Erwartungen. Und schwieg nun selber.


„Wisst ihr“, hob die Cavalliera nach einer ganzen Weile sowohl den Kopf wie auch ihre Stimme, „ich würde gerne wissen, seit wann ihr euch damit abgefunden habt?“
„Womit?“
„Dass wir verlobt sind.“
„Sollte ich was dagegen haben? Natürlich haben Andere diese Entscheidung für uns getroffen, aber ich bereue das nicht. Nicht für mich jedenfalls.“
„Sehnt ihr euch nicht nach etwas anderem? Jemand anderem? Ihr könnt doch machen, was ihr wollt … vor allem als Familienoberhaupt jetzt wieder.“ Aurelia sah Auricanius ungläubig an.
„Mir steht nicht der Sinn nach einer anderen Vermählung.“ Er schüttelte dabei den Kopf. „Aber wenn ihr jemand anderen habt, dann sagt es … und ich werde tun, was auch immer euch das ermöglicht.“
„Vergesst es“, winkte die Cavalliera ab und versenkte den Blick erneut im flackernden Feuerschein.


„Ich verstehe es nicht …“, brach es irgendwann wieder aus Aurelia heraus.
„Was?“
„Dass ihr … verdammt … dass ihr häufiger mit der Baronin von Aldan die Klingen gekreuzt habt als mit eurer eigenen Verlobten …“
„Wollt ihr euch mit mir duellieren?“ Der Praios-Geweihte war komplett perplex.
„Als wenn ihr euch nicht zu erwehren wüsstet“, klang Aurelia vorwurfsvoll, „… ja, ich will mich mit dir … euch duellieren!“
„Hier? Jetzt?“
„Jetzt sofort!“