Archiv:Neues Haus Urbet-Marvinko (BB 24)

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Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 24, Seiten 40-42 Schildwacht.png Datiert auf: Spätherbst/Winter 1026 BF


Neues Haus Urbet-Marvinko

Signora Yasmina verstorben - Traviano von Urbet-Marvinko folgt ihr nach - Zwist in Einhornlanden

von Alverano ya Paredo


Urbet. Die Domäne Urbet, ansonsten vor allem der nicht seltenen Bauernaufstände wegen berüchtigt, wurde in den vergangenen Monaten von gleich mehreren bewegenden Ereignissen erschüttert. Über den Tod der Signora von Urbet hinaus gilt es vor allem vom Ende des Interregnums der Gransignora Nita von Silas-Tegalliani und dem Kampf der urbetischen Häuser um die begehrte Würde des Landherren zu berichten.


Rangkrone
Wappen

Mittelpunkt des Machtkampfs: die Domäne Urbet

Von der Signora Yasmina Krankheit und ihrem Tode

Die ersten Anzeichen einer Erkrankung der Signora Yasmina von Urbet-Marvinko zeigten sich den mittlerweile veröffentlichten Angaben ihres Leibarztes zufolge bereits in den Namenlosen Tagen vor Beginn dieses Jahres, als die eben 55 Sommer zählende Matriarchin des bedeutendsten Nebenzweiges der Familie Marvinko von plötzlichen, sich zunehmend verstärkenden Schwächeanfällen heimgesucht wurde. Wenig drang in dieser Zeit allerdings aus den mächtigen Gewölben des Castello della Torres und insbesondere des Torre della Signore an die Ohren der Öffentlichkeit, und so wurde gemunkelt, die Signora habe sich aus Gram darüber, dass ihr als Interims-Gransignora die Schwester1 des Marchese von den Goldfelsen vorgezogen wurde, in die Abgeschiedenheit ihrer privaten Gemächer zurückgezogen.

Dem allerdings widersprach dann die Tatsache, dass Ende Efferd kurz nach dem (wie immer zu dieser Zeit schlecht besuchten) Cron-Convent ihre eigene zweitgeborene Tochter Odina vom Grafen Croenar anstelle des Sohnes der Gransignora, Cavalliere Ulim von Silas-Tegalliani, die Verwaltung des Marvinko-Gutes Ayrn übertragen bekam. Viele mutmaßten nun, die Signora Yasmina hätte bewusst zur Finte des eigenen Rückzuges gegriffen, um die verfeindete Gransignora in Sicherheit zu wiegen, doch ließ sich das Familienoberhaupt auch in den folgenden Wochen nicht blicken.

Erneute Aufmerksamkeit schenkte die feine Gesellschaft des Sikramtals den Geschehnissen in Urbet hingegen erst im Boron wieder, als die Abwesenheit sämtlicher Mitglieder des Urbet-Marvinko-Clans während der gräflichen Fasanenjagd allfällige Verwunderung auslöste. Zwei Tage später, am 14. Boron 2518, ließen die über dem Castello aufsteigenden schwarzen Rauchschwaden die Befürchtungen der Urbetier traurige Gewissheit werden. Die Worte des ältesten Sohnes der Signora, Traviano von Urbet-Marvinko, kündeten der trauernden Bevölkerung nun vom Schicksal der geachteten Herrin und ihrem vergeblichen Kampf gegen die siegreiche Krankheit. Besonders bedrückend stellte sich darob auch die Stimmung am folgenden Tag des Hl. Nasul dar, galt es doch nicht nur der schon länger Verstorbenen zu gedenken sondern auch die eben erst Verblichene zu bestatten. Neben ihrem vor Jahren im Duell gefallenen Gemahl Gardelan di Tamarasco wurde sie in der eigenen Familiengruft dem Reiche Borons überantwortet.


Von der Urbeter Stände Einigung und mannigfachem Gerede

Bereits wenige Tage nach dem Tode der Signora ließ ihre Tochter Odina, die zunächst kommissarisch das Amt der Hofcanzellaria von der Mutter übernommen hatte, den lange schon herbeigesehnten Entschluss der Signoria verkünden sich endlich zur Wahl eines neuen Gransignore zusammenzufinden, und wohl wurde dies als letzte – verspätete – Ehrung der Verstorbenen angesehen.

Dazu verbreitete sich, hinter vorgehaltener Hand freilich, das Gerücht der Erzherrscher in Arivor persönlich sei des unwürdigen Interregnums in Urbet endgültig überdrüssig geworden, vermeintlich weil er selbst lange genug in ähnlicher Form hat regieren müssen. Angemerkt sei an dieser Stelle aber auch, dass dieselben Stimmen im Bundesmeister bis dahin den größten Hinderungsgrund für die Einigung auf einen dauerhaften Gransignor gesehen haben wollen, und tatsächlich kommt die Wahl des Landherren im Urbetischen ohne die Zustimmung des Erzherrschers und des Grafen vom Sikram nicht zustande.

Wenig angetan von der Aussicht auf einen neuen Gransignor soll sich verständlicherweise die durch die Abberufung ihres Sohnes aus der Domäne ohnehin getroffene Comtessa Nita von Silas-Tegalliani gezeigt haben, deren Regentschaft über die Einhornlande nun auch einem nahen Ende entgegensah. Um über den Verlust hinwegzukommen lud die scheidende Landherrin nahezu täglich zu prächtigen Empfängen und Feiern in den Torre della Gransignore oder den in den Alveraniengärten gelegenen Palazzo Fusco, und schnell leerte sich da die nach der eingebrachten Ernte gerade erst wieder gefüllte Schatzkammer. Sehr zum Missfallen Hofcamerlengo Alricio von Marvinkos, der es – so die Gerüchteküche weiter – sogar auf lautstarke Streitigkeiten mit der Landherrin ankommen ließ.


Von der Einhornlande Zusammenkunft

Am Abend des 3. Hesinde trafen dann aber die Signores und Cavallieri der Domäne sowie die ebenfalls stimmberechtigten Vertreter des Erzherrschers und des Grafen vom Sikram im Castello della Torres über Urbet ein. Staunend nahmen auch die Patrizier der Stadt auf der Piazza Portalia vor dem Felsentor des Castello die Tatsache wahr, dass sowohl Graf Croenar als auch Seneschall Nepolemo jeweils zwei ihrer höchsten Hofadeligen entsandt hatten (und das wo das ganze Reich ob des novadischen Einfalls eigentlich besorgt gen Süden schaute). Schnell verbreitete sich darauf in den Gassen Urbets die Kunde, dass im Castello eine der vermeintlich wichtigsten Entscheidungen in der Geschichte der Domäne anstünde.

Die Delegationen der beiden Hochadeligen – für Graf Croenar waren seine Gräfinmutter Irionya di Visterdi sowie die Erb-Seneschallya und Schwester der verstorbenen Yasmina, Comtessa Udora von Urbet-Marvinko erschienen, aus Arivor kamen des Erzherrschers Tochter Comtessa Rondriana ya Torese und die Erz-Rätin Comtessa Isida von Terubis-Weilenschein – ließen sich indessen bereits ihre Gemächer im Torre di Silasano bzw. im Torre di Arivorza einrichten.

Auch die Signores und Cavallieri waren – mit der wenig überraschenden Ausnahme des seit mehreren Götterläufen bereits verschollenen Perainio della Pena von Gerrich, der durch seine Base Thalionmel vertreten wurde – vollständig anwesend, galt es doch letztlich nicht nur den neuen Gransignor zu wählen sondern auch eine endgültige Nachfolgerin für das Amt der Hofcanzellaria zu bestimmen.


Jugendporträt des Erb-Signorino von Urbet: Traviano von Urbet-Marvinko

Von des Signore Traviano Ernennung

Feierlich eröffnet wurde die Versammlung noch am Abend durch Hochwürden Bassanio von Urbet-Marvinko mit dem traditionellen, gemeinschaftlichen Gebet im zentralen Torre della Santa Lutisana. Einträchtig gedachten hier Urbeter, Silaser und Arivorer über dem Grab der Hochheiligen lange dem Opfer der Ahnfrau und Glaubensvorkämpferin.

Der anschließende Empfang der scheidenden Landherrin Nita im Torre della Gransignore fiel dagegen eher kurz aus, über die Begrüßung kam man nicht hinaus, da ebenfalls noch an diesem Abend Signorino Traviano auch formell als Signore die Geschäfte der Signorie Urbet übernehmen sollte. Unter den Augen aller anwesenden Gäste schwor er darauf nicht der noch amtierenden Gransignora Nita, der er bereits in den Tagen zuvor den Eid verweigerte, sondern der Comtessa Rondriana als Vertreterin des Erzherrschers Treue und Gefolgschaft.

Den Rest des Abends lud der Frischbestallte zum festlichen Bankett in den Torre della Signore. Selbst die üppigen Feiern der Gransignora aus den vergangenen Tagen sollen hier übertroffen worden sein, wiewohl sich unter den Anwesenden ein Mantel des Schweigens über diese Festlichkeit legte. Auf jeden Fall wollen einige der Bürger Urbets jene Signores und Cavallieri, die ihre eigenen Palazzi in der Stadt bewohnten, zu weit fortgeschrittener Nachtstunde beim Streifen durch die Gassen gesehen haben. Darüber hinaus war aus dem Castello zu erfahren, dass die Versammlungen des nächsten Tages sehr viel später erst beginnen konnten als ursprünglich geplant.


Von dem Ende der Einträchtigkeit

Kurz vor dem Mittag fanden sich die Signores und Vertreter des Hochadels schließlich im kreisrunden Saal der Einhornlande im Torre di Urbet zusammen. An der dem Theaterrund nachempfundenen Tafel erwartete man jetzt gespannt (und erstaunlich nüchtern) die Bekanntgabe der Kandidaten durch die allein vorschlagsberechtigten Delegierten von Graf und Erzherrscher. Nicht zuletzt aus Rücksicht gegenüber der Interimsregentin Nita, die die Sitzung ein vorletztes Mal eröffnete, aber auch wegen der jeweils zwei Vertreter des Hochadels wurde das traditionelle Zwölferrund auf fünfzehn Sitze erweitert.

Als erste Delegierte trat jetzt Altgräfin Irionya vor und benannte mit dem gerade erst ernannten Signore Traviano den Kandidaten Graf Croenars – wenig überraschend, da unter der Vorgabe, dass nur Signores nicht aber Cavallieri vorgeschlagen werden dürfen, er einziger potentieller Kandidat aus dem Hause Marvinko war. Als aussichtsreich für den Erzherrscher durften dagegen sowohl Drago di Salsavûr, ein alter, arivortreuer Turnierstreiter, als auch des Seneschalls eigener Enkel Reon aus Aldan gelten. Erz-Rätin Isida schlug den jungen Torese vor und überraschte dadurch tatsächlich mehr als Comtessa Irionya es tat.

Kaum, dass aber die Erz-Rätin zu Ende gesprochen hatte, trat der Konflikt zwischen den Parteiungen Arivors und Silas’ offen zu Tage. Verächtlich merkte Cavalliera Bellarahja di Tamarasco nun an, dass die ya Toreses nach dem Großvater, der Mutter und dem Sohne demnächst wohl auch ihre Säuglinge schon in hohe Ämter zu manövrieren versuchten und so ergab ein Wort das andere. Zurückhaltend präsentierten sich dabei die beiden Kandidaten selbst, die als ehemalige Waffenbrüder und Weggefährten im Santa-Ardare-Orden bisher eine eher freundschaftliche Beziehung zueinander pflegten. Als Streitführer stellten sich stattdessen die Cavallieri Zodian von Urbet-Marvinko und Romualdo di Salsavûr heraus, die sich schließlich nur noch durch eine gegenseitige Duellforderung davon abhalten konnten ihren Zwist an Ort und Stelle notfalls durch die Fäuste entscheiden zu lassen.

Von der sofortigen Satisfaktion lenkte sie dann lediglich das mittlerweile aufgetischte Mittagsbankett ab, das trotz der Streitigkeiten keiner der beiden missen wollte. Überaus gutgelaunt präsentierte sich dagegen Comtessa Daria della Tegalliani-Cerellion von Selzin und Harderin, der bereits im Voraus Ambitionen nachgesagt wurden, nach einer fast absehbaren Nichteinigung der beiden großen Parteien als Kompromisskandidatin im zweiten Wahlgang anzutreten. Bestärkt wurden diese Spekulationen noch dadurch, dass sich während des Banketts tatsächlich die zwei großen Wortführerinnen beider Parteien, Comtessa Irionya und Comtessa Rondriana, mit Daria zusammensetzten und über nicht näher Bekanntes redeten. Als einzige weitere Unentschiedene im Kampf der großen Parteien war aber auch Cavalliera Thalionmel della Pena von Gerrich besonders heiß umworben. Bedrückende Stille herrschte dagegen zwischen den beiden ehemaligen Freunden Traviano und Reon – ja, einige der Anwesenden wollen sie sogar missgünstige Blicke austauschen gesehen haben.


Zurück auf dem Landherren-stuhl: das Haus Urbet-Marvinko

Von des Gransignore Wahl und dem Auseinandergehen im Streite

Kurz nach dem Mittag eröffnete Gransignora Nita dann ihre tatsächlich letzte Sitzung, stand nach den Vorgeplänkeln des Vormittags doch endlich die Wahl des neuen Landherren an. Abgestimmt wurde gemäß alter Tradition nacheinander und offen, wobei die Träger niedrigerer Titel den Anfang zu machen hatten – in diesem Fall waren es die ob des noch ausstehenden Duells nach wie vor nicht versöhnten Cavallieri Romualdo und Zodian.

Romualdo, Cavalliere von Gygenna, stimmte erwartungsgemäß „Für Reon!“, wie auch Zodian für die Herrschaft Torrini, Bellarahja für Cindano und Odina für Ayrn ihre Stimmen mit einem jeweiligen „Für Traviano!“ wenig überraschend dem jungen Signore von Urbet gaben. Mit Spannung wurde dagegen das Votum Gerrichs erwartet, das beiden Parteien bisher weder sonderlich nah noch fern gewesen zu sein schien. Mit einem deutlichen „Für Traviano!“ deckte Cavalliera Thalionmel ihre Präferenz jetzt auf und machte dadurch zugleich klar, dass ein Sieg Reons gegen die Stimmen Travianos selbst und des Grafen nicht mehr möglich war. Allein die Stimme der sich mittlerweile in der ihr geschenkten Aufmerksamkeit sonnenden Comtessa Daria vermochte nunmehr über den Sieg Travianos oder ein Patt im ersten Wahlgang zu entscheiden.

Beinahe schon überhört wurde dagegen das absehbare Votum „Für Reon!“ der Marvinko-Gegnerin Signora Usvina Berlinghân von Alicorno, dem sich auch Signore Drago di Salsavûr anschloss. Der Torese-Sohn selbst glich mit dem laut verkündeten „Für mich!“ zum Zwischenstand von 4:4 aus, bevor sich Traviano mit demselben Votum – freilich auf sich bezogen – wieder in Führung brachte. Spätestens jetzt waren alle Augen auf Comtessa Daria gerichtet, die sich mit einer Stimme für Reon womöglich einen Patt im ersten Wahlgang hätte sichern können, sich stattdessen aber enthielt! Trotz einiger Unruhe und Verwunderung ob dieses dem Worte nach unentschiedenen Votums war die Entscheidung damit gefallen.

Der schloss sich wohl auf Anraten Rondrianas dann auch die zunächst noch sichtlich verwirrte Erz-Rätin Isida an, indem sie „Für Traviano!“ stimmte und damit das nach den Auseinandersetzungen des vergangenen Tages doch arg strapazierte Verhältnis zwischen den ya Torese und den Urbet-Marvinko vielleicht ein wenig zu beschwichtigen erhoffte. Vervollständigt wurde der Wahlgang danach nurmehr vom Votum der Altgräfin Irionya, die, nachdem sie der Comtessa Rondriana anerkennend zunickte, mit ihrem „Für den Gransignore Traviano!“ das Ergebnis am Ende deutlicher aussehen ließ, als es eigentlich war. Die Feststellung Nitas, Signore Traviano sei mit sieben von zwölf Stimmen bei einer Enthaltung zum neuen Gransignore gewählt worden, war zugleich ihre letzte Amtshandlung als Landherrin der Einhornlande.

Als erste Gratulantin Travianos trat alldieweil bereits die augenscheinlich hocherfreute Comtessa Udora auf, die Schwester seiner verstorbenen Mutter. Comtessa Irionya sprach dazu einen Segen auf die gute Nachbarschaft der Domäne Urbet und der Mark Silas sowie der gesamten Grafschaft Sikram aus, dem sich Rondriana und Isida für Arivorza bzw. Terubis anschlossen, bevor erstere der zweiten sogleich den Wunsch zum Aufbruch bedeutete. Kurze Worte wechselten die beiden Arivorerinnen auch mit Hochwürden Bassanio noch und traten dann die Rückreise in die Rondrastadt an.

Bereits unter dem Vorsitz Travianos fand anschließend die Wahl der neuen Hofcanzellaria statt, bei der sich die bereits kommissarisch als Verwalterin eingesetzte Odina gegen die Kandidatur des streitbaren Romualdo durchsetzte. Obwohl eine genauere Bestätigung fehlt – hier stellte sich seitens der Anwesenden wiederum eine Mauer des Schweigens auf – scheint die derart auf die Spitze getriebene Enttäuschung der Torese-Partei diese dazu bewogen zu haben nahezu einhellig der Stadt Urbet den Rücken zuzukehren. Dabei soll während der sofortigen Abreise Cavalliere Romualdos, Signore Reons und Signora Usvinas auch das eine oder andere unschöne Wort gefallen sein. Lediglich der besonnene Signore Drago di Salsavûr hat neben den Sympathisanten Travianos an der Verabschiedung der alten Gransignora Nita teilgenommen, die noch am selben Abend mit ihrem Sohn Ulim den Weg nach Vinsalt antrat, wo sie demnächst zu Hofe wieder öfter in der Nähe ihres Bruders1, des Marchese Nitor zu sehen sein dürfte.


Ein Ausblick

Auf dem Cron-Convent im Hesinde wurde Gransignore Traviano im Amt des Hohen Schöffen am Horas-Hof, das Signora Yasmina bis zu ihrem Tode bekleidete, bestätigt. Nach wie vor ist aber unklar, welchen Zielen sich der so schnell vom Erb-Signorino zum Gransignore aufgestiegene Spross des Hauses Urbet-Marvinko widmen wird, und welches Geschick er dabei an den Tag zu legen vermag. Auch einige Wochen nach der Zusammenkunft der Einhornlande bleiben indessen die Fronten zwischen den Torese-Anhängern und den Parteigängern der Marvinkos aufgerissen – insbesondere zwischen Urbet und Aldan, den Residenzstädten Travianos und Reons herrscht eisiges Schweigen. Auch die Cavallieri Zodian und Romualdo sind bisher nicht dahingehend übereingekommen, sich gegenseitig Satisfaktion zu gewähren und werfen sich stattdessen – jeder dem Anderen – Feigheit vor.

Dazu dürfen Unmutsbekundungen der Landbevölkerung im Süden der Domäne, der Herrschaft Gerrich, als erste Anzeichen eventuell kommender Bauernaufstände aufgefasst werden – wohl auch deshalb lässt Gransignore Traviano mittlerweile weitere Truppen für den Schutz der Domäne ausheben …

Armin Bundt



1Jüngeren Quellen zufolge ist Nita nicht Nitors Schwester, sondern seine Tochter.