Baronie Yaquirbruch
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Die Baronie Yaquirbruch war ein zur Grafschaft Bomed gehörendes Erblehen, bevor sie nach dem Unabhängigkeitskrieg des Lieblichen Feldes zur reichsunmittelbaren Kronmark Yaquirbruch wurde, um sich der militärischen Bedrohung des Mittelreichs an der Nordostgrenze besser erwehren zu können.
Nach dem horasischen Thronfolgekrieg wurde die Baronie Yaquirbruch für das alteingesessene Yaquirbrucher Adelsgeschlecht Sirensteen als Erblehen im Nordosten der heutigen Grafschaft Bomed wiedererschaffen. Es besteht im Wesentlichen aus den Gebieten der früheren Kronmark, mit Ausnahme einer Enklave, die das berühmte Kloster Mantrash'Mor sowie umliegende Ländereien umfasst. Diese stehen heute als eigenständige Fürstabtei Mantrash'Mor unter der Herrschaft der Fürstäbtissin Illumnestra XII. Auch die Landstadt Oberfels gehört formell nicht mehr zur Baronie, wiewohl hier der Baron des Yaquirbruchs offiziell residiert und die Geschicke von Baronie und Landstadt eng verwoben – und auch umstritten – sind.
Frieden von Arivor: Addenda XII und XLII
Der Frieden von Arivor konnte nach dem Thronfolgekrieg im Nordosten des Reiches nur mit Verzögerung seine Wirkung entfalten, maßgeblich dafür waren zwei Anhänge zum Vertragswerk:
- Addendum XII - Mantrash'Mor betreffend
Das Kloster Mantrash'Mor und umliegende Ländereien aus Teilen der bisherigen Herrschaften Aquileia, Hohensteyn, Mantrash und Oberfels-Mantrash bilden die neue Fürstabtei Mantrash'Mor. Die nicht sakralen Gebiete der Fürstabtei bilden dabei die Baronie Mantrash.
- Addendum XLII - Bomed und den Yaquirbruch betreffend
In diesem Zusatz wurde festgelegt, dass die verbliebenen Reste der Kronmark Yaquirbruch aufgelöst werden. Die Ländereien der Herrschaften des Yaquirbruches, die nicht zur Fürstabtei gehören, bilden die neue Baronie Yaquirbruch. Diese wird Teil der Grafschaft Bomed, die aus dem Herzogtum Grangor herausgelöst wurde und als provinzherrliche Grafschaft direkt dem Horasthron untersteht.
Wappen
Um das Wappen der Baronie schwelen überraschenderweise Diskussionen – vor allem in Oberfels. Hatte der Baron nach seiner Belehnung noch erklärt, dass es wichtigere Dinge zu klären gebe und daher solange das Wappen der einstigen Kronmark weiterverwendet werden solle, sorgte dies gerade in interessierten Kreisen der Landstadt Oberfels für Aufsehen. Ist doch der mehrstufige Berg im Wappen für viele Oberfelser ein Zeichen der Landstadt Oberfels und ein Beharren auf diesem Wappen durch die Baronie Yaquirbruch mindestens schlechter Stil, wenn nicht sogar unverhohlen eine Anmeldung von Gebietsansprüchen.
Die vom Baron beabsichtigten Pläne der Änderung des Wappens und erneuten Etablierung der Lilie, die auch schon im Wappen der alten Baronie Yaquirbruch zu sehen war und sich in der Amtskette der Baronie fortführt, verfolgt er jedoch jetzt nicht weiter, damit es nicht so aussieht, als ob er der Querellya nachgeben würde.
In der Fürstabtei Mantrash'Mor wundert man sich übrigens über diese Diskussionen – da man den im Wappen der Stadt Oberfels und dem Wappen der Kronmark dargestellten Berg als Teil der Goldfelsen ansieht, in denen das Kloster Mantrash'Mor liegt ...
Grundherren und Stadtritter
Haus Sirensteen, die Baronsfamilie und Herren von Irendor
Haus Sâlingor, die Grafenfamilie und Herren von Yaquiranza
Haus della Trezzi, Herren von Tikalquell
Haus della Camerano, Kronvögte von Güldenschanze
Haus Malur, nominell Herren von Hohensteyn und Bestia
Stab-und-Schwert-Orden, Herren von Aquileia und faktisch Bestia
Haus Ravendoza, Herren von Yaquirkuppen
Haus Calven, Herren von Trecentia
Status der Landstadt Oberfels
Da Oberfels rechtlich gesehen eine Landstadt ist, endet de jure der Einfluss der Barone an den Stadttoren. De facto ist es jedoch eine Vermengung von Einflüssen und gegenseitigen Abhängigkeiten, da diverse Gebäude der Stadt, am bedeutendsten ist der Palazzo Yaquirbruch, zur Baronie gehören.
In vielen anderen Gebieten des Reiches wurden die rechtlichen Verhältnisse zwischen den Landstädten und den sie umgebenden Baronien in den Jahren nach dem Friedensschluss umfangreich verhandelt. Hier ist das nicht geschehen, da de jure die Baronie noch nicht existierte, und es auch für den Grafen von Bomed wichtigere Dinge gab (nämlich seinen eigenen Anspruch durchzusetzen). Insofern konnten die Verantwortlichen in Oberfels viele Jahre unbehelligt im Rahmen ihrer Möglichkeiten handeln und gehören jetzt zu denen, die das Wiedererstehen der Baronie Yaquirbruch am ehesten kritisieren – natürlich nur insgeheim.
Auszug aus der Geschichte
- 752 BF: Nach dem Unabhängigkeitskrieg des Lieblichen Feldes wird im Rahmen des Kusliker Friedens und der damit verbundenen "Neu"ordnung des Reiches die bisherige Baronie Yaquirbruch aus der Grafschaft Bomed gelöst und zur reichsunmittelbaren Kronmark Yaquirbruch, um sich der militärischen Bedrohung des Mittelreiches an der Nordostgrenze besser erwehren zu können. Dabei erfährt König Khadan kaum Widerstand (im Gegensatz zu den 777 BF gegründeten Kronmarken wider das Kalifat durch seinen Nachfolger Dettmar), da das Haus Vistelli erst durch Khadan auch mit der Grafschaft Bomed belehnt wurde.
- Fürderhin werden die Kronvögte des Yaquirbruchs vom Kronkonvent gewählt, zuletzt Alwene von Oberfels-Phecadien.
- 1023 BF: Marchesa Alwene wird (zusätzlich) zur Gräfin von Bomed und ernennt Erlan Sirensteen als Comto zu Bomed zu ihrem Stellvertreter in der Kronmark.
- 1029 BF: Im horasischen Thronfolgekrieg stirbt Alwene von Oberfels-Phecadien als letzte Kronvögtin der Kronmark Yaquirbruch; ihr Stellvertreter ist noch in Amt und Würden, de facto haben jedoch in weiten Teilen des Yaquirbruchs andere Mächtegruppen das Sagen.
- 1030 BF: Mit dem Frieden von Arivor endet der Thronfolgekrieg im gesamten Reich. Nur im Yaquirbruch bleibt die Situation durch die zahlreichen Taifados und die offene Grafen-Frage von Bomed weiterhin unklar. Die von Horasio della Pena und seinen Getreuen beschlossene erneute Bildung einer Baronie Yaquirbruch wurde von offiziellen Stellen nie anerkannt.
- 1037 BF: Graf Rimon Sâlingor kann seinen Anspruch auf die Grafschaft Bomed durch die Festnahme Horasio della Penas festigen und damit die Grafenfrage für sich entscheiden.
- 8. Boron 1038 BF: Der Anspruch des Grafen Rimon wird durch den Horas bestätigt, dadurch tritt Addendum XLII des Friedensvertrages (s.o.) in Kraft, die Kronmark Yaquirbruch wird aufgelöst und die seit Jahrhunderten erloschene Baronie Yaquirbruch entsteht neu.
- 21. Boron 1038 BF: Die Proklamation des Horas vom Anfang des Monats wird in allen größeren Ansiedlungen der ehemaligen Kronmark und darüber hinaus (z.B. in Bomed, Farsid, Grangor, Veliris und Vinsalt) bekanntgegeben.
- 21. Boron 1038 BF: Nach Konsultationen mit dem Geheimen Rat belehnt Graf Rimon Erlan Sirensteen zum neuen Baron des Yaquirbruchs.
- 5. Hesinde 1038 BF: Die Belehnung des Barons von Yaquirbruch wird durch den Horas bestätigt.
- 9. Phex 1038 BF: Erhebung von Erlan Sirensteen in den Baronsstand zu Bomed, im Anschluss Festivitäten dazu in Oberfels.
Grundbesitz in der Baronie Yaquirbruch
In der nachfolgenden Tabelle sind Grundbesitzer mit nennenswerten Ländereien in der Baronie Yaquirbruch aufgeführt.
Grundbesitzer | Besitzungen | Umfang in Hufen (etwa) |
Haus Sirensteen | Herrschaft Irendor und Streubesitz | 260 |
Stab-und-Schwert-Orden | Komtureien Aquileia und Bestia | 105 |
Haus Sâlingor | Vogtei Yaquiranza und Streubesitz | 95 |
Haus Ravendoza | Herrschaft Yaquirkuppen | 90 |
Drôler Falken | Präfektur Hohensteyn | 85 |
Haus della Trezzi | Herrschaft Tikalquell | 55 |
Haus Firdayon | Kronvogtei Güldenschanze und Streubesitz | 40 |
Esquirii, Domicelli, Nobili, Ritter und Badilacken | kleine Gutshöfe, geringer Streubesitz, Wald | 30 |
Haus Calven | Herrschaft Trecentia | 20 |
Torrias | Streubesitz | 10 |
Nachbarherrschaften
- Baronie Felsfelden im Nordwesten
- Baronie Veliris im Südwesten
- Baronie Tikalen im Süden
- Baronie Mantrash (Teil der Fürstabtei) als Enklave
Quellen
- Aventurischer Atlas, Seiten 117, 143
- Bosparanisches Blatt Nr. 40, Seiten 32, 34
- Bosparanisches Blatt Nr. 42, Seiten 12-15, 40