Briefspiel: Die Raloffkrise/Akt 2/18ter Efferd

Aus Liebliches-Feld.net
Zur Navigation springenZur Suche springen

Auge-grau.png

Briefspielgeschichte aus: Briefspiel in Efferdas
Zyklus: Übersicht - Akt 1 - Akt 2 - Akt 3
Datum (aventurisch / irdisch): 14. Efferd 1033 BF bis Travia 1033 BF / 2012
Beteiligte (aventurisch / irdisch): Patriziat und Nobilitat Efferdas, Bürger und Einwohner der Republik / Familie Slin.png Count, Familie Kanbassa.png Kanbassa; Haus di Camaro.png Dajin, Haus Efferdas.png Elanor, Haus di Onerdi.png di Onerdi, Familie Varducchio.png Varducchio, Familie Vinarii.png Vinarii, Haus di Piastinza.png/Haus Thirindar.png di Piastinza
Schauplatz: Senat von Efferdas, Stadt Efferdas und Umland


Übersicht   15ter & 16ter Efferd   17ter Efferd   Hinter dem Vorhang   18ter Efferd   Im Senat I   Im Senat II   19ter Efferd   Boronsbrot I   20ter Efferd   Boronsbrot II    


In den Folgetagen weitet sich die Krise aus und was als einzelner Übergriff begann nähert sich mit schnellen Schritten der Anarchie.

18ter Efferd

Hafen von Efferdas

Während im Senat selbiger tagte und die Ereignisse um das Verschwinden der Raloffs angeregt diskutierte, wandte Federico seine Schritte dem Hafen zu. Nach der Hitze im Praios und Rondra, wehte der Beleman im Efferd des Öfteren ein kühle Brise von der See in die Stadt, so dass es sich auch außerhalb des Schattens der Gebäude aushalten ließ.Massimiliano, sein Schwiegervater, hatte ihm aufgetragen, einen Blick auf das Hauptkontor der Raloffs zu werfen und nach Möglichkeit die gelagerten Waren zu taxieren. Die Raloffs würden viel zu bezahlen haben und wenn erst die Republik ihre Ansprüche vorbrachte, würde es lange dauern bis man selber an der Reihe war, wenn dann überhaupt noch etwas von Wert da war. Da konnte es nicht schaden, sich vorab einen Weg zu seinem Recht zu suchen. Als er seine Schritte um den Tempel vom güldenen Dreizack herumlenkte, stieß er urplötzlich mit einem der vielen Lastenträger aus dem Hafengebiet zusammen. Er trug eine schwere Holzkiste mit dem Wappen des Handelshauses Raloff auf dem Deckel, deren Inhalt, mehrere Stein Seife, sich nun auf dem Pflaster verteilte. Während der bärtige Träger nach einem kurzen Moment des Zögerns anfing hastig seine Beute zusammenzusuchen, schaute Federico zum Hafen herunter. Vor dem Kontor der Raloffs hatte sich eine Menschenmenge gebildet und für jeden der es bepackt mit dem was er nur tragen konnte verließ strömten zweie nach.

Federico überließ den Seifendieb seiner nicht gerade praiosgefälligen Arbeit und beschleunigte seine Schritte zum Kontor. Wo war die Hafenwache? So ein Aufruhr konnte doch nicht unbemerkt bleiben! Er schob sich mit den Anderen durch den Eingang. "Heda, Pinkel, du hast doch genug! Was willste hier?" rief ihm einer der Schauerleute zu. "Einen Überblick.", entgegnete Federico knapp und bewegte sich weiter in Richtung der Lagerräume. Hier ging es zu wie in einem Bienenschwarm und das Meiste war bereits von tausend eifrigen Händen abtransportiert worden. "Meiner Treu", dachte Federico bei sich, "das die hier im Hafen was bewegen können wusste ich, doch dergestalt?" Während er einem wahren Riesen auswich, der genug Tauwerk für die gesamte Flotte mit sich trug als wäre es nichts, machte er eine ihm bekannte Gestalt aus, die an einem der Aufgänge zur Schreibstube stand und emsig auf ein Pergament schrieb. "Lutenente Slin, was macht ihr hier? Sollte die Wache diesem Treiben nicht sofort ein Ende setzen?". Der Hafeninspektor hob seinen Kopf: "Gute Idee", lachte er, "vorhin haben sie drei von den Jungs verdroschen. Sind doch alles Freiwillige, von denen kommt keiner mehr, höchstens um sich zu bedienen. Darum versuch ich mir zu merken wer hier was herausträgt, ich kenne doch die Gesichter. Zumindest einige." Federico, schaute ihn verdutzt an: "Schickt doch nach der Garde, auf dass hier wieder Ruhe einkehre." - "Das habe ich schon", entgegnete Tafarallo, "kommen tut sie nur nicht und euch empfehle ich lieber zu gehen, wenn es hier nichts mehr zum Mitnehmen gibt, wird es ungemütlich." Federico schaute sich um, es gab kaum noch etwas in dem Kontor, die ersten Streitereien ums Diebesgut begannen, das waren nicht die Nachrichten, welche sich Massimiliano wünschte. "Das muss sofort ein Ende haben." wandte er sich an Tafarallo und stieg ein paar weitere Stufen empor. Er stellte sich in Pose, wie wenn er in einer der Manufakturen die Arbeiter zu erneutem Eifer ermahnte und rief: "Genug! Haltet ein in eurem Tun, wir sind hier nicht in Mengbilla, hier gelten Recht und Ordnung!" Für einen Moment erstarrte das emsige Treiben und die Blicke der vielen Nichtsnutze lagen auf ihm. "In Mengbilla gibts Brot und Lohn für die Maloche.", rief einer. Ein zustimmendes Raunen drang durch dass Kontor. "Genau, der Lohn!" rief ein anderer und "Zur Stube!" ein Dritter. Die Meute bewegte sich jetzt auf Federico und Tafarallo zu. "Wagt es nicht Hand an mich zu legen!" rief Federico und machte sich kampfbereit. "Folgt mir lieber,", raunte ihm Tafarallo zu und zog ihn die Treppe hinauf in Richtung der Schreibstube. "vielleicht können wir uns dort verbarrikadieren."

Während die beiden Männer sich in die Schreibstube zurückzogen, hatte die Menge bereits den Treppenabsatz erreicht. Tafarallo schloß eilig die Tür und warf sich dagegen. Sie waren nicht die Ersten die heute die Schreibstube betraten. Papiere lagen überall im Raum verteilt und auf einem Tisch stand eine aufgebrochene Schatulle, wohl die Kasse des Kontors. Federico schob eines der schweren Schreibpulte heran, während sich auf der anderen Seite die Ersten gegen die Türe warfen. Tafarallo war zwar beleibt, aber nicht gerade kräftig und so flog er gleich beim ersten Stoß mit der Tür in die Stube und auf das Pult und ging zu Boden. Sofort füllte sich der Raum mit Lastenträgern, Arbeitern und zuvorderst einem grobschlächtigem Bärtigen, der sich zu ihrem Anführer gemacht hatte. Dieser überblickte den Raum und wandte sich dann an die hinter ihm Stehenden: "Seht, hier hat sich schon einer bedient. Los, nehmen wir die Hütte auseinander, diese Mehlsäcke haben doch immer irgendwo noch ein Versteck. Aber zuerst schütteln wir mal den da, mal hören ob er klimpert." und zeigte auf Federico.

Autor: Count