Esindio Menaris
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Der jüngere Bruder von Carolan Schlangenstab, Esindio Menaris, leitete auch schon lange vor seiner nominellen Ernennung zum Familienoberhaupt faktisch die Geschäfte der Familie, weil sein Bruder als Spektabilität und Erzmagier zu Höherem berufen schien. Daher prägte Esindios Hand die Familie Menaris und ihre Politik mindestens genauso sehr wie der Name Carolan ihre Außenwirkung beeinflusste. Esindio selbst war zwar leidlich magisch begabt, seine Fähigkeiten reichten jedoch nie aus um ihm eine magische Ausbildung angedeihen zu lassen.
Manche wohlwollende Patrizier und Adlige kannten ihn als wohldurchdacht vorgehenden Strategen, andere – weniger wohlwollende Gemüter – schimpfen ihn einen zaudernden Wendehals. Nach Jahrhunderten der Gefolgschaft, der Loyalität und der gemeinsamen Politik kam es unter Esindios Familienherrschaft zu einem Zerwürfnis mit Haus Dorén. Anlass war die Eröffnung des Draconiter-Institutes obgleich seit 964 BF ein Stadtratsbeschluss das Betreten des Gebäudes verboten hatte. Doch Gransignor Nestor Dorén entschied nach der Vertreibung der Kultisten, die sich in dem alten Herrenhaus eingenistet hatten, dass keine Gefahr mehr von dem Gebäude ausgehe und setzte sich über den heftigen Widerspruch Esindios und Carolan Schlangenstab hinweg. Obwohl die wichtigste Autorität in Sachen Magie in Shenilo und Umgebung, waren die Menaris so bis zur Neuordnung des Institutes nicht an diesem beteiligt, denn Esindio hielt an Madalina Menaris' Warnung fest.
Zwist der Firdayons - Zwist der Menaris
Esindio war einer der heftigsten Befürworter der Neutralität Shenilos in der Frühen Phase des Kriegs der Drachen; ein heute sehr umstrittener Schachzug. Im Verlauf des Krieges wurde zusehends deutlich, dass es um Esindios Gesundheit nicht mehr allzu gut bestimmt war. Dies verstärkte sich, nachdem Kunde aus dem Mittelreich kam, nach der sein Erbe Kvalor Nacladus Menaris von einem Vorstoß in die Warunkei nicht zurückgekehrt sei. Immer öfter war er auf die ordnende Hand seines jüngeren Sohnes Tankred angewiesen und im Jahre 1028 BF überließ er diesem schließlich formell die Position als Oberhaupt der Familie.
Warum bei seinen Entscheidungen sein Neffe Valeran keine Rolle gespielt hat, ist nicht bekannt geworden. Kenner des Privatlehrers und alten Magiers behaupten, dessen Methoden bei der Erziehung seiner Schützlinge hätten der Weißen Gilde übel aufgestoßen und der stets umsichtige Esindio hätte sich die Unterstützung der Gilde erhalten wollen. Anzeichen für persönliche Gründe scheint es nicht zu geben...
Mittlerweile war Esindio durch seine Krankheit so schwach geworden, dass er im Therbuniten-Spital gepflegt werden musste. Die Pflege überließ der misstrauische Alte aber lieber seiner Schwiegertochter Fiaga, als den Geweihten des Spitals. Besuch empfing er fast nur von seinem alten Freund Zerbero Brahl. In den Jahren, die sein Sohn Tankred die Familiengeschicke führte, hatte sich Esindio jedoch langsam erholt.
Landherrenhändel
Nach dem Attentat auf seinen Sohn Tankred kehrte Esindio im chaotischen Praiosmond 1033 BF wieder an die Spitze seiner Familie zurück. Gerüchten zufolge soll eine knappe Abstimmung im Rat der Verdienten vorausgegangen sein, bei der sich Esindio gegen Varsinia Menaris durchsetzen konnte. Er hielt in der Folgezeit die Familie zunächst an der Seite des Despoten Ludovigo, bis sich im im Travia-Mond erste Anzeichen eines Zusammebruchs zeigten. In der Nacht des 5. Travia befahl Esindio allen Mitgliedern seiner Familie die Flucht aus Shenilo, er selbst und Varsinia blieben zurück. Bereits am kommenden Morgen fand man Esindio tot in seinem Bett liegend. Die Behauptungen seines Freundes Zerbero Brahl, Varsinia hätte eine Hand in seinem Ableben gehabt und nicht die Zwölfe selbst oder ein politischer Gegner der Menaris, konnten bis dato nicht aufgeklärt werden.
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