Geronya Madalina Menaris
Geronya Madalina Menaris |
Familie: Familie Menaris |
Leben
Madas Gabe
Die jüngste Hoffnung der traditionellen Menaris ist die hübsche Geronya Madalina, die nach ihren verehrten Urgroßeltern benannt wurde. Als zweites Kind des eigentlichen Erben Esindios geboren, haftete ihr, wie ihrem Bruder Angrond, das Mal der unstandesgemäßen Ehe an, die ihr Vater eingegangen war. Als sie jedoch eines Tages begann, die Gedanken der Menschen um sie herum zu lesen, war klar, dass ihr ein anderes Schicksal bestimmt war, als ihrem älteren Bruder.
Sobald Großvater Esindio, vor allem aber der gestrenge Carolan Schlangenstab von der Gabe der Kleinen erfuhren, übten sie massiven Druck auf den Vater Kvalor Nacladus Menaris aus, der seinerzeit noch in Diensten der Draconiter umherreiste. Eine zeitlang sträubte sich der Vater noch und suchte Schutz bei der graumagischen „Linie“ der Menaris um Drakhard. Als die Weißmagier um Carolan schließlich jedoch den Kampf um Einfluss in der Familie gewannen, erlaubte Kvalor, dass Geronyas Talent von den Weißmagiern gefördert wurde. Schlangenstab und die Anderen beschlossen, dass die junge Geronya am ehesten in Methumis eine erfolgversprechende Ausbildung erfahren würde, zeichnete sich doch bereits ein besonderes Talent im Bereich der Magica Clarobservanita ab.
Zunächst besuchte sie der Vater noch dort, aber bald schon nahte der Schrecken Borbarads, dem sich Kvalor mit dem „Zug der Edlen“ entgegenstellen wollte. Es wurde eine einsame Zeit in Methumis, denn der vielbeschäftigte Großvater konnte sie nicht besuchen und Carolan Schlangenstab starb 1020 durch Borbarads Hand in Wagenhalt. Mutter und Bruder besuchten die kleine Geronya nur bis zur Abreise ins Tobrische, die sich darob bald mit Leidenschaft in die Studien stürzte. Carolan Schlangenstab, den sie nur als würdevollen, geachteten Greis kannte, dessen strenge, ja fanatische Züge, sie jedoch nie kennengelernt hatte, wurde dabei zu ihrem großen Vorbild und die Weiße Gilde für sie zu einer zweiten Heimat. Nach Carolans Tod hatte Geronyas Onkel Valeran Menaris, dessen Erbe hochgehalten und war so in vielem ein Mentor der jungen Geronya geworden.
Maga der Magier
Es war nur folgerichtig, dass die junge Hellsichtmagierin, die 1029 BF ihren Abschluss an der Akademie des Magischen Wissens mit Bravour machte, Valerans Skepsis dem neuen Oberhaupt Tankred gegenüber teilt. Schon erwog man ein Zweitstudium in Rommilys um die Fähigkeiten der jungen Adepta weiter zu perfektionieren, als die Kunde über den Einfall der borbaradianischen Horden in Darpatien, diesen Schritt verboten. Es kam dennoch für Geronya überraschend, dass sie von Tankred bis auf Weiteres zur „Hofmaga der Menaris“ berufen wurde. Dieses Amt, dass Außenstehenden in einer Magierdynastie mitunter seltsam anmutet, war traditionell eher ein formeller Ehrentitel, von der Familie meist an solche Magier verliehen, die durch Heirat mit den Menaris verbunden waren.
Anhänger Valerans spotten, dass Tankred mit seiner Nichte sein mangelndes magisches Talent zu überspielen versuche; der alte Magister selbst und andere ahnen jedoch, dass es sich dabei viel eher um einen Boltanzug des findigen Geweihten handelte, um die junge Geronya enger an das Oberhaupt zu binden.
Im Rondra 1031 BF wurde die Verlobung von Geronya mit Carolan von Calven-Imirandi, Hofmagier zu Toricum, bekannt gegeben. Eine Errungenschaft, die sogar die größten Kritiker des Oberhauptes der Menaris mürrisch anerkennen mussten, denn nicht nur wurde so neues Magierblut in die Familie gebracht, sondern außerdem eine Bindung an den Landadel etabliert, noch dazu an das Haus Calven-Imirandi, das seit 1031 den Gransignore von Shenilo stellte.
Auf Aves' Pfaden
Seit dem Rondramond 1032 BF befindet sich Geronya gemeinsam mit ihrem Gatten Carolan auf einer Reise ins Neue Reich. In Bomed schlossen sie sich Carolans Verwandten Batiste von Calven-Imirandi an, der dort an der Goldenen Lanze teilgenommen hatte. Der genaue Grund der Reise, die sie zunächst nach Almada führte, ist außer den beiden Eheleuten und dem Auftraggeber unbekannt, aber man munkelt es handele sich um eine magische und familienhistorische Spurensuche.
Station machten Geronya und Batiste unter anderem Ende Boron 1032 BF in Amhallah. In der von Novadis besetzten Stadt trafen sich die beiden mit Signor Gishtan und vertraten die Interessen Shenilos als Gäste des Emirs von Amhallassih bei dessen Tsatag. Wenig ist bislang von den Ereignissen dort ins Horasreich gedrungen. Dass bei Abreise der drei Teile Amhallahs in Flammen standen und die Truppen des Emirs dezimiert waren, dürfte wohl den Comto Protector erfreuen, jedoch sicherlich nicht mit diesen angesehenen Vertretern der Stadt Shenilo zusammenhängen.
Schlachten und Trauer
Während der Landherrenhändel im Jahre 1033 BF gehörte Geronya zu den Magiern, die Valeran, der Hofmagier Ludovigos um sich versammelt hatte. So nahm sie gemeinsam mit ihrem Mann auch an der Konfrontation von Cinanzia teil, bei der sie durch ihre Aufklärungs- und Illusionszauberei maßgeblich für die Niederlage des Liliendrachen sorgte. Bei den Strapazen dieser Tage stellte Geronya gesundheitliche Veränderungen an sich fest, weswegen sie sich zu ihrem Onkel Canyzethius begab. Dieser bestätigte ihre Befürchtungen - Tsa hatte ihren Leib gesegnet. Geronya, die sich über ihr Verhältnis zu ihrem Mann Carolan nie wirklich klar hatte werden können, verschwieg diesem zunächst die frohe Kunde. Halb, um seinen Geist für die Kämpfe in der Ponterra unbeschwert zu lassen, halb auch, weil sie selbst nicht sicher war, ob sie mit Carolan eine Familie gründen wollte. Die Überfahrt bei Terrinda, einige Wochen später am Ende des Efferd-Mondes, ließ alle Überlegungen und Zweifel Geronyas auf tragische Weise enden: Carolan von Calven-Imirandi starb, als sein eigener Feuerball an der Magia Contramagica der Gegenseite zerbarst. Geronya schleppte sich und ihren Mann vom Schlachtfeld und scherte sich nicht mehr um den Ausgang der Schlacht.
Die kommenden Wochen verbrachte Geronya in Terrinda auf dem Castello Rubinya wo ihr Alicia Gabellano Unterkunft gewährte. Das Kind in ihrem Leib würde nun als Halbwaise geboren werden. Was scherte sie da noch der Ausgang der Landherrenhändel? Die Magierin vergrub sich in der Bibliothek des Castello und erfuhr auf diese Weise erst spät vom angeblichen "Verrat" ihrer Familie und der Schwarzen Liste auf die Ludovigo sie, Valeran und andere namhafte Menaris hatte setzen lassen. Schon durchkämmten die Söldner Ludovigos, die Blutaare unter Rimon Salterer das Castello auf der Suche nach ihr. Es war schließlich nur dem Eingreifen Thalion Gabellanos zu verdanken, der sie in letzter Minute vor den Häschern in die Gemeinschaft der Hl. Terrinda, das Donatorier-Kloster des Ortes brachte. Dorthin wollte auch Ludovigo seine Männer nicht in blutiger Mission entsenden, weswegen Geronya den Rest der Kämpfe in der Ponterra in Sicherheit im Kloster verbrachte.
Junge Erben
Bereits kurz nach dem Ende der Kämpfe in der Ponterra erhielt Geronya von ihrem Oberhaupt Tankred die Nachricht, sich mit dem ebenfalls in Terrinda untergekommenen Horathio von Paquirella, einem jungen Gutserben, anzufreunden. Geronya, die ahnte, dass sie so kurz nach ihrer Verwitwung bereits - "wie ein Stück Fleisch" - weitervermittelt werden sollte, kochte vor Wut und hielt sich bedeckt. Stattdessen sandte sie einige Wochen später einen Brief an den Patriarchen und informierte ihn über ihre Schwangerschaft. Dadurch war klar, dass ein langes Werben einer schwangeren und noch dazu viele Jahre älteren Frau um Horathio nicht infrage käme. Doch so leicht konnte sie sich der Familienpolitik nicht entziehen: Im Frühjahr 1033 BF wurde sie nunmehr mit Thalion Gabellano vermählt, ihrem Retter aus den letzten Tagen der Landherrenhändel. Er akzeptierte denn auch den im frühen Praios 1034 BF geborenen Sohn Gyldarion in die Ehe und sicherte so die ordnungsgemäße Erbenschaft. Geronyas neue Rolle innerhalb der Familie wurde dann spätestens im Travia 1034 BF deutlich, als auch nach Außen sichtbar wurde, was Patriarch Tankred für seine Nichte offenbar seit Längerem geplant hatte. Ein Jahr nach dem Tode Esindio Menaris' erklärte Tankred Geronya zu seiner Erbin und zur künftigen Matriarchin der Familie.
Doch lange währte das junge Glück ihrer zweiten Ehe nicht. Im Phex-Mond des Jahres 1035 BF litten der junge Gyldarion und sein Vetter Asmodean unter offenbar erschreckenden Alpträumen, die die Kleinkinder im Schlaf plagten. Als gewöhnliche Methoden versagten und auch ihre magischen Fertigkeiten sie nicht weiterbrachte, beschloss Geronya mit den Kindern nach Kuslik zu reisen. Da beide Jungen Zeichen von Madas Gabe aufwiesen, wähnte die Adepta in der sich bildenden arkanen Aura der beiden Menariskinder eine mögliche Ursache ihrer Träume, die auch ihre eigene arkane Analyse erschwerte. Doch in Kuslik konnte man von einer möglichen magischen Ursache der Träume nichts mehr erkennen. Auf der Heimreise folgte Geronya der Bitte ihres Patriarchen Tankred, an der Totenfeier Ismiane Haltheras teilzunehmen. Noch auf dem Weg nach Wanka geriet die Kutsche der Menaris allerdings in ein schweres Unwetter und kam schließlich unter Umständen, die Geronya nur mit einer einzigen Frau geteilt hat, von der Straße ab. Ein unbekannter Angreifer versuchte sich der Menaris-Kinder zu bemächtigen, konnte aber auf Burg Fuldigorsfeste zurückgeschlagen werden. Allerdings fehlt seither jede Spur von Gyldarion, der in den Wirren der Flucht aus der zerstörten Kutsche in den Wäldern verschwand und auch nach mehrmonatiger Suche nicht wieder ausfindig gemacht werden konnte.
Verschwundene und Wiedergefundene Verwandte
Trotz der Versuche ihres Gatten Thalion, den Verlust ihres Sohnes durch erhöhte Aufmerksamkeit für die schwer getroffene Geronya etwas zu lindern, zog sich die Magierin in den Monaten, die folgten, stark zurück. Es bedurfte des ausdrücklichen Befehls ihres Patriarchen Tankred, der Geronya eine neue Aufgabe übertrug, der sie sich - allerdings leidenschaftslos - stellte. Noch vor den Magistratswahlen im Praios 1036 BF reiste Geronya, die die nötige Erfahrung als Magierin erworben hatte, aus der Ponterra ab, um sich an der Anatomischen Akademie zu Vinsalt einem zweiten Studium zu unterziehen. Dadurch verpasste sie die Rückkehr ihres Vaters, Kvalor, ins Reich, nach Shenilo und an die Spitze der Familie.
Auseinandersetzung mit dem Magokraten und Aufstieg zur Matriarchin
Nach dem Abschluss ihres zweiten Studiums kehrte Geronya wieder in die Heimat zurück, wo die Menaris unterdessen den Verlust von Tankred und Brigona zu verschmerzen versuchten. Beim Jahrgedenke, im Travia 1038 BF , während dem Kvalor auch verkündete, das das Oberhaupt der Menaris künftig Consiliere Menacor sein solle, traf sie erstmals mit allen Familienmitgliedern zusammen. Einer Eingebung folgend, versuchte sie ihren Vetter Valeran und ihren Vater Kvalor arkan zu untersuchen, geriet aber in den Gegenzauber des Magokraten Drugon Menaris, der ihr das Bewusstsein raubte. Um seine drohende Entlarvung zu vermeiden und Geronya aus dem Weg zu schaffen, beauftragte Drugon alias Kvalor den Nostrier Haldoryn Ingvalidion damit, Geronya im Kloster Helas Ruh in stetigem Schlaf zu halten.
Als eine Gruppe von mutigen und klugen Adligen die Spur des Magokraten aufnahmen, wurden sie auch auf den Zustand Geronyas aufmerksam und es war schließlich Meryama Aurandyria Aurandis, die Geronya aus dem Schlaf und der insgeheimen Gefangenschaft aus dem Kloster befreite. Gemeinsam mit dem inzwischen "von den Toten" zurückgekehrten Tankred plante die Gruppe von Pertakis die Rückkehr und den Schlag gegen Drugon in Shenilo. Beim Magokratensturz maß Geronya ihre Kräfte mit denen ihres ungleich älteren Vetters Valeran und leistete ihren Beitrag zur Überwindung Drugons.
Zwar war durch das Überleben Tankred Menaris' nun eigentlich der alte Patriarch auch der neue, aber Tankred bestand auf seine einstige Nominierung Geronyas zu seiner Nachfoglerin, verzichtete auf das Patriarchat und so wurde Geronya zur ersten Matriarchin der Menaris seit 55 Jahren. Ironischerweise wurde sie ebenfalls zur Consiliera Menacor, ein Amt, das noch "der falsche Kvalor" Drugon den Menaris verschafft hatte.
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