Unterfels (ausführliche Stadtbeschreibung)
Unterfels | Geschichte | Umland | Stadtbeschreibung | Stadtverfassung | Kultur | Wirtschaft | Familien | Personen | Mysteria et Arcana | Briefspiel in Unterfels | Unterfels in 3D |
Campo Stella - Das Zentrum
Wappen: Eine goldene Burg mit zwei Lilien auf schwarz unter einem gewellten goldenen Schildhaupt (Altes Wappen von Velirisch Unterfels).
Nach der nahezu vollständigen Zerstörung der Sternenfestung von Unterfels während des Thronfolgekrieges, wurden zunächst die alten Gräben und Wälle niedergerissen. Hier erstreckten sich für einige Jahre große Gärten, die die ersten Patrizierfamilien inmitten der Stadt angelegt hatten.
Im Laufe der Zeit wurde die Bebauung dichter und nur noch die Straßen und Wege, die auf den alten Gräben und Wällen der ehemaligen Sternenfestung verlaufen, zeugen von den Ursprüngen des Zentrums. Aus diesen Tagen stammt auch der Name des Stadtviertels: Campostella.
Heute prägen die großen Patrizierpaläste, wie die Palazzi Veliris (2), Cantarra (3), Loriano (4), Romeroza (5), Ardismôr (7), Trezzi (8), Bolburri (9), Rûndocca (10) und Westerbeek (11), sowie prachtvolle Straßen und schöne Plätze das Viertel.
Ausgewählte Gebäude und Örtlichkeiten:
Piazza Darian
Der Dariansplatz wurde nach dem berühmten Baron Darian II. von Veliris benannt, der auch das bekannte Schloss Velirial errichtete. Wessen Palazzo am Dariansplatz steht, zählt zu den angesehensten und wichtigsten Familien der Stadt und der ganzen Region.
Im Zentrum des Platzes erhebt sich der große Zwölferbrunnen mit den Abbildern der Götter.
1 - Palazzo della Signoria
Im Zentrum der Stadt erhebt sich der große und trutzige Palazzo della Signoria. Der mächtige Sandsteinbau mit seinen prunkvollen Arkaden und dem weithin sichtbaren Glockenturm gilt als beredtes Zeugnis der neuen Patriziermacht in Unterfels. Dort wo sich einst der Palazzo Marchiale des Hauses Veliris mit seiner Kuppel über die Stadt erhob, steht nun der eindrucksvolle Palast der Signoria mit seinem etliche Schritt hohen Turm.
Im Innern führen zwei Treppen zu den Ratssälen hinauf, wo der Kleine und der Große Rat der Stadt tagen. Während der Kleine Rat hinter verschlossenen Türen berät, können die Sitzungen des Großen Rates von allen Bürger verfolgt werden. Davon wird auch reichlich Gebrauch gemacht, vor allem, wenn es zu Richtsprüchen kommt, die schließlich auf der Piazza della Signoria vollstreckt werden.
Hinter dem eigentlichen Gebäude erstrecken sich ein großer Hof, sowie die Gärten der Signoria. Im Gegensatz zum von hohen Mauern umschlossenen Hof, stehen die Gärten der Signoria allen Bürgern offen. Zum Süden hin begrenzen säulengetragene Wandelgänge die Gärten, in denen sich ein kleiner Schrein der Mada, sowie eine große Loggia erheben.
Piazza Treuffenau
Westlich des Palazzo della Signoria liegt die Piazza Treuffenau, die durch einen Brunnen aus weißem Eternenmarmor geschmückt wird. Die Stiftung Baron Alricilians II. zeigt, wie der Götterfürst seinen Sohn Ucuri aus sich selbst gebiert.
2 - Palazzo Veliris
Etwas im Schatten des Palazzos della Signoria liegend, erhebt sich die abweisende Front des Palazzo Veliris an der Piazza Treuffenau. Einzig der von vier mächtigen, weißen Säulen getragene marmorne Balkon sticht aus der ansonsten dunklen Basaltfassade hervor.
Der große Gebäudekomplex besteht aus verschiedenen einzelnen Bauwerken, die im Laufe der Zeit durch eine Umfassungsmauer verbunden worden sind. Seither gelangt man nur noch durch das schmucke Darianstor in die Anlage.
Zum Süden hin, dort wo sich im Quartieri Veliria die Gärten der Adriana erstrecken, zeigt sich der Gebäudekomplex mit dem Palazzo Adriana von seiner schönsten Seite. Die schlanken Säulen und das kunstvoll geschwungene Dach zeugen von dem ehemals freistehenden Lustschloss. Heute sind die offenen Wandelgänge von schweren schmiedeeisernen Gittern versperrt, die dem Gebäude den Spitznamen Taubenkäfig beschert haben.
3 - Palazzo Cantarra
Etwas versteckt zwischen den beiden Palazzi der Familien Veliris und Loriano liegt die Residenz der Cantarras. Dieser klassische Palazzo der ehemaligen Gefolgsleute der Barone von Veliris besticht vor allem durch seine vorspringende Eckfassade, an der das Wappen der Familie über der Piazza Treuffenau prunkt.
4 - Palazzo Loriano
Ebenfalls an der Piazza Treuffenau erhebt sich das Stadtpalais der Familie Loriano, dessen prunkvolle Fassade von goldenen Statuen umgeben ist und von einer hohen Kuppel überspannt wird. Zahlreiche Stufen führen über einen von Säulen getragenen Vorbau in den Palazzo des Rittergeschlechtes.
5 - Palazzo Romeroza
Etwas versteckt hinter einer Reihe schöner Patrizierpaläste liegt der Palazzo Romeroza mit seiner schmucklosen Sandsteinfassade. Doch das Gebäude wirkt nur auf den ersten Blick unscheinbar, denn hinter dem Palazzo erstreckt sich eine der größten und schönsten Parkanlagen der Stadt.
An der Außenmauer des Signorspalastes, etwas versteckt zwischen zwei Bosparanienbäumen steht der kleine Schrein einer Familienheiligen der Romerozas. Immer wieder findet man Blumen und andere Opfergaben der Anhänger der Familie vor dem Lararium.
6 - Rahjaneum
Dieser kleine kuppelgekrönte Bau beherbergt neben großen Arangeriesälen eine Musikerschule, die Künstler von großem Ruf hervorbringt und in deren Hallen regelmäßig Aufführungen stattfinden.
Faunsgärten
Teile der ehemaligen Festungsgärten wurden entlang des Uras erweitert, so dass sich die Faunsgärten nun vom Rahjaneum bis zum Castell Tuffino erstrecken. Hier treffen sich vor allem die Jungen und Mädchen der Stadt, um an heißen Sommertagen im Uras und dem Festungsgraben Schwimmen zu gehen, da die Strömung des Yaquir zu gefährlich ist.
Piazza della Signoria
Östlich des Palazzo della Signoria liegt mit der Piazza della Signoria der Richtplatz der Stadt. Hier werden vor allem die seltenen Hinrichtungen unter den Blicken zahlloser Schaulustiger vollstreckt. An den übrigen Tagen finden sich hier gelegentlich einige Künstlerstände, in denen Skulpturen und Gemälde gefertigt und verkauft werden.
8 - Palazzo Trezzi
Der Palazzo Trezzi steht in direkter Nachbarschaft zum Palazzo della Signoria. Die Bauarbeiten an dem dreiflügeligen Bau im Stil der Renascentia wurden im Sommer 1029 BF vom Familienoberhaupt Tilfûr Sal della Trezzi begonnen, der damit auch den Familiensitz von Bomed nach Unterfels verlegte.
Der Platz vor dem Theater
Auf dem Platz des Theaters finden sich verschiedenste Marktstände, besonders Schreiberlinge bieten hier der ungelehrten Bevölkerung ihre Dienste an. Viele der Schreiberlinge arbeiten nebenher an großen und kleinen Theaterstücken und nicht selten kommt es zu regelrechten Theaterwettstreiten in den umliegenden Gasthäusern.
In den angrenzenden Häusern finden sich Ateliers und Werkstätten von Künstlern, die bei verschiedenen Patriziern in Lohn und Brot stehen und oftmals mit der Verzierung der neu angelegten Palazzi beschäftigt sind.
Theater
Das Theater von Unterfels ist ein Rundbau mit offenem Innenhof, in dessen Mitte die überdachte Bühne hineinragt. Die Zuschauer verteilen sich auf mehrere Räume. Die billigsten Plätze sind im Innenhof zu finden, der sich vor der großen Bühne ausbreitet. Hier gibt es nur Stehplätze, und die stehenden Besucher müssen dafür einen Heller zahlen.
In den umlaufenden Galerien gibt es überdachte Sitzplätze, und je weiter man nach oben will, desto mehr kostet ein Platz - pro Stockwerk je einen Heller mehr. Der beste Platz liegt unmittelbar neben oder hinter der Bühne. Hohe Herrschaften reservieren sich diese Logen (wenn sie nicht im Stück gebraucht werden), um so besonders nahe am Schauspiel zu sein, und natürlich um von allen anderen Besuchern gesehen zu werden.
Die Schauspieler sind für die Zuschauer wortwörtlich zum Greifen nahe, denn die rechteckige Bühne ragt in den Zuschauerraum hinein. Sie ist etwa 15 Schritt breit und 9 Schritt tief.
Unter der Bühne befindet sich ein Raum durch den Requisiten durch eine Falltür auf die Bühne gebracht werden können. Aber auch Schauspieler nutzen diesen Weg, um auf spektakuläre Weise auf der Bühne zu erscheinen, sozusagen aus den Niederhöllen.
Die Galerie im ersten Stock hinter der Bühne wird ebenfalls für Aufführungen genutzt. Man kann sie zum Beispiel als Balkon nutzen oder es kann hier ein Redner auftreten, oder auch ein Berg erklommen werden. Auf dem obersten Stockwerk sitzen gelegentlich auch Musikanten, die die Stücke mit Musik bereichern.
Castell Tuffino – Die alte Festung
Nachdem Teile der alten Festung geschleift worden waren, wurde die alte Zwingfestung der Barone von Veliris an den Bund des Wahren Glaubens übergeben. Dieser soll den brüchigen Bund der Patrizier überwachen – und was im Verborgenen liegt, die große arkane Macht, unterhalb der fünfstrahligen Festung bändigen, die durch den Strick des Schwarzen Mannes gespeist wird.
*Der Strick des Schwarzen Mannes ist eine mächtige Kraftlinie, die vom Ehernen Schwert über Gareth und Kuslik bis zur Zyklopensee verläuft. Interessanterweise verläuft sie auch direkt unterhalb der Sternenfestungen von Oberfels und Unterfels. Während die Festung von Oberfels ein achtzackiger Stern ist, bildet die Festung von Unterfels ein Pentagramm.
Brücke der Heiligen – Alte Urasbrücke
In den Tagen des Krieges, als sich Erlan Sirensteen nicht nur der Angriffe des Hauses Veliris, sondern auch den Eroberungsversuchen der Bregelsaum-Gräfin erwehren musste, ließ er kurzerhand die Brücke über den Uras niederreißen. Das alte Gemäuer war eines der wichtigsten Nadelöhre nach Vinsalt. Die Zerstörung löste in Oberfels eine neue Blüte der Flussschifffahrt aus.
Nachdem die akute Gefahr jedoch gebannt war und in Vinsalt ein neuer Regent herrscht, befahl dieser den Wiederaufbau der Brücke unter Kontrolle des Horasreiches. Auf den Fundamenten der alten Urasbrücke wurde eine schwere Bogenbrücke erbaut, die auf beiden Seiten mächtige Befestigungsanlagen besitzt, die von nun an durch Soldaten des Kaiserreiches bewacht werden. Auf der Brücke selbst ließen die Unterfelser Patrizier zahlreiche Heiligenstatuen aufstellen, die direkt auf das neue Prestigeprojekt der Stadt, den Alveranidendom, zuführt. Der Überweg über den Uras wird daher auch die Brücke der Heiligen genannt.
Die Baustelle des Alveranidendoms
Am Tor zum Lieblichen Feld, weithin sichtbar, hoch in den Goldfelsen, errichtet der Bund des Wahren Glaubens mit den in den Fels geschlagenen Kolossalstatuen das größte Zwölfgöttermonument aller Zeiten. Wenig entfernt, hoch in den Goldfelsen, liegt ihr berühmtes Kloster Mantrash’Mor, der Sitz der Gemeinschaft.
Auch wenn der Orden schon seit Jahrhunderten besteht, der Kontakt zu den Menschen war eher gering. Nur vereinzelt ziehen Ordensmitglieder durch die Lande. Doch nun, unter der zwölften Fürst-Äbtissin beginnt der Orden mit Unterstützung zahlreicher Adliger der Umgebung in Unterfels ein neues Vorhaben: Der Bau des Alveranidendoms. Zwölf Jahre ist für die Errichtung des großen Tempels im Zentrum der Stadt, inmitten der alten Sternfestung, veranschlagt. Eine zwei Mal zwölf Schritt breite Kuppel soll den Bau überspannen, in das zwölf Tore hineinführen.
Im Innern befinden sich zwölf Kapellen, für jeweils einen der Zwölfgötter. Die Finanzierung und Ausstattung dieser Kapellen haben die 12 mächtigsten Familien der Stadt übernommen, die sich nun in Pracht und Prunk zu überbieten versuchen.
Quartieri Tuffino - Die Altstadt
Wappen: Eine goldene Burg auf Rot, umgeben von einem goldenen mit roten Lilien besetzten Schildrand (Altes Wappen von Tuffinisch Unterfels).
Tuffino, ist heute die Altstadt von Unterfels. Um den Fischmarkt herum stehen die ältesten noch erhaltenen Bauwerke der Stadt. Besonders der säulengeschmückte Tempel des Efferd (2) zählt zu den ursprünglichen Bauwerken der Stadt, ebenso wie der kleine Tempel der Tsa (1) und das Gildenhaus (4), das ehemalige Ratsgebäude. Tuffino war lange Jahre Sitz der Signores von Treuffenau-Tuffino, bevor diese selbst vor wenigen Jahren Barone von Veliris wurden. Beredtes Zeugnis dieser Herrschaft ist der Palazzo Tuffino (3), dessen schiere Größe die alten Barone von Veliris jedes Mal verärgerte, so sie seiner angesichtig wurden. An der Drachenesplanade erhebt sich das Alte Nandus-Kloster (6), das bei der zweiten Erstürmung der Stadt im Thronfolgekrieg ausbrannte. Heute beherbergt das Haus die Kontore kleinerer Kaufleute. Etwas versteckt in den verwinkelten Gassen Tuffinos liegt der Palazzo der Familie Rizzi (7). Teilweise ist die Altstadt noch von einer hohen Mauer umgeben, die zur alten Stadtbefestigung gehörte. Einige der alten Stadttürme sind zu Toren umgebaut worden und führen nun in die anderen Stadtviertel.
Ausgewählte Gebäude und Örtlichkeiten:
Flusshafen und Fischmarkt Zwar gibt es auch in den anderen Stadtteilen Anlegestellen, dennoch ist der Flusshafen von Tuffino der älteste und wohl auch der wichtigste Ankerplatz für Flussschiffe, die aus Punin, Oberfels, Altbomed, Vinsalt und Kuslik Waren den Yaquir herauf und hinunter transportieren. Zwischen Flusshafen und Fischmarkt stehen zahlreiche Lagerhallen und Kontore, die vor allem durch die örtlichen Kaufleute genutzt werden. Die großen Gesellschaften des Lieblichen Feldes sind aber häufig Partnerschaften mit den kleinen Handelshäusern eingegangen. Auf dem Fischmarkt selbst herrscht zumeist ein wohl organisiertes Chaos, denn hier werden täglich - außer Praiostags - frische Flussfische, insbesondere die berühmten Yaquirischen Flusskrebse, Obst und Gemüse, Brot und Teigwaren verkauft. Fast alle Bewohner der Stadt und der nahen Umgebung versorgen sich hier mit dem täglichen Bedarf und verwandeln den Platz in ein undurchdringliches Gewimmel von Händlern, Marktschreiern, Marketendern, Schaustellern, Bürgern, Bediensteten der reichen Bürger, Bütteln und Durchreisenden, die hier versuchen dem Yaquirstieg zu folgen. Ortskundige Händler versuchen auch stets ihre Reiseroute so einzuplanen, dass sie Unterfels erst zum Nachmittag durchqueren müssen, wollen sie nicht sowieso hier einen Aufenthalt einlegen.
1 - Der Tempel der Tsa
Der kleine Tempel der jungen Göttin ist trotz seiner geringen Größe ein beeindruckendes Gebäude, das mit zahlreichen Reliefs und Verzierungen geschmückt ist. Fast ständig wird der Tempel verändert und Durchreisenden kann es schon einmal passieren, dass sie den Bau nach längerer Abwesenheit nicht mehr wiedererkennen.
Die Geweihten der Stadt pflegen auch einen „Immerblühenden Hain" im südlich von Coriolenne auf der Grenze von Irendor und Mantrash gelegene Örtchen Beama. In dem Hain soll, wie es alte Volksmärchen erzählen, schon seit Jahrhunderten ein Humuselementar gebunden sein. Unter den Berîsac wurde der Hain dann der Tsa gewidmet.
Der Tempel in Tuffino steht in Konkurrenz zum Haus der jungen Göttin in Nuovo Tsadana, das mit den Flüchtlingen aus Bomed gegründet worden ist.
3 - Palazzo Tuffino
Der prächtige Palazzo Tuffino war einst Sitz des gräflichen Vogtes, bis er mit der Unabhängigkeit an das Haus Veliris fiel. Seither wurde er diverse Male renoviert und erweitert, so dass man im Innern des Palazzos die Veränderung der Baukunst in fast jedem größeren Raum mitvollziehen kann.
Früher war hier nicht nur die Verwaltung der Signorie untergebracht, sondern auch der Signor von Treuffenau-Tuffino lebte hier mit seiner Familie. Heute residieren hier Verwandte der Barone von Veliris.
4 - Gildenhaus
Im ehemaligen Rathaus der Stadt tagt heute der Gildenrat von Unterfels. Die Gildenfreiheit konnte erst vor wenigen Jahrzehnten errungen werden. Erwähnenswert sind folgende Gilden der Stadt: Gilde der Schankwirte, Fischergilde, Händlergilde, Schreibergilde, Flussschiffergilde. Neu hinzugekommen sind die Gilden der Maurer, Plättner und Waffenschmiede.
5 - Palazzo Rinaldo
In diesem alten Palazzo residiert die gleichnamige Kaufmannsfamilie Rinaldo. Ihnen gehöre halb Unterfels, spotten die Bürger, wenn sie über den Reichtum des Hauses sprechen, und in der Tat gehören die Rinaldo zu den wohlhabendsten Familien der Baronie, wenn nicht gar der gesamten Grafschaft. Ihnen gehören Häuser, Grundstücke, Flussschiffe, Anteile an fast allen Gesellschaften der Stadt und sie kontrollieren im Auftrag des Barons die Märkte außerhalb von Unterfels.
Timonstraße und Piazza Timon
An der Timonstraße stehen einige schöne Patrizierhäuser und sie gehört zu den feinsten Adressen der Stadt. Besonders interessant ist jedoch, dass die Timonstraße als einzige Straße der Stadt kanalisiert ist. Ob diese Kanalisation noch heute existiert, oder ob sie im Zuge der Bautätigkeiten am Festungsring zerstört wurde, kann niemand genau sagen. Es heißt jedoch, dass die Diebe die Gewölbe unter der Stadt als Fluchtweg bei ihren Raubzügen nutzen.
An der Timonstraße stand früher auch das erste Nandus-Kloster der Stadt, das vom Heiligen Timon gegründet wurde und vor fünfzig Jahren nach einem Brand abgerissen wurde.
Zwischen Timonstraße und Campostella liegt die Piazza Timon, der erst mit dem Umbau von Unterfels entstanden ist. Zu Ehren des Lokalheiligen ließ die Signoria hier vor kurzem eine Statue des Gelehrten errichten.
Drachenesplanade
Die Drachenesplanade verläuft vom Fischmarkt bis zum Tuffino-Tor und zeichnet sich insbesondere durch ihre zahlreichen Arkaden aus, unter denen diverse Handwerker und Krämer ihre Läden haben.
Die breite Straße trägt ihren Namen von den Treuffenauschen Signoren, die den Drachen in ihrem Wappen führen und sich mehrfach an den Säulen der Arkaden verewigt haben.
Quartieri Yaquirella - Das Viertel der Yaquirbrucher
Wappen: Zwei sich kreuzende goldene Lilienpflanzen, in deren Schnittpunkt ein goldener Stern entsteht auf blauem Grund unter einem gewellten goldenen Schildhaupt, umgeben von einem roten, mit goldenen Türmen besetzten Schildrand. (Die Lilienpflanzen sind das Symbol der linksyaquirischen Ländereien der Sirensteens, der Schildrand ist das Zeichen des Yaquirbruchs. Der Stern symbolisiert das Entstehen eines neuen Stadtviertels und korrespondiert mit dem Sternenbanner der Stadt.)
Direkt am Yaquir gelegen, haben sich in Yaquirella zahlreiche Einwohner des Yaquirbruchs niedergelassen. Neben Gefolgsleuten des Hauses Sirensteen, die sich unter Statthalter Erlan gute Geschäfte und Ämter versprechen, gibt es auch zahlreiche Flüchtlinge aus Coriolenne und anderen Teilen des Yaquirbruchs, die vor den Söldnern Graf Horasios geflohen sind und hier nun hoffen eine neue Heimat zu finden. Kein Wunder also, das die Yaquirbrucher ihre Häuser rings um den Tempel der Travia (1) angesiedelt haben. Der Tempel erhebt sich inmitten des Platzes des Herdfeuers, an dem auch das Spital (2) der Stadt liegt. Auf dem Platz findet Horas- und Wassertags der Traviamarkt statt, auf dem vor allem Obst, Gemüse und Getreide erstanden werden kann.
Ausgewählte Gebäude und Örtlichkeiten:
1 - Traviatempel
Der kleine von Säulen getragene Tempelbau ist ein schmuckes Bauwerk aus hellem Kalkgestein und zahlreichen orangefarbenen Verzierungen, das von einer hohen Kuppel von ebensolcher Farbe gekrönt wird. In die Kuppel sind zahlreiche kleine Öffnungen gearbeitet, so dass nachts das stets im Innern brennende Herdfeuer weithin sichtbar über der Stadt leuchtet. Damit hat die Geweihtenschaft ein direktes Zeichen gegen die Flammen des Kor-Tempels auf der gegenüberliegenden Yaquirseite setzen wollen. Kein Wunder, angesichts der zahlreichen Flüchtlinge aus Coriolenne, die das Haus der Travia daher großzügig mit Spenden unterstützen.
2 - Spital
Das Spital der Stadt Unterfels, ein helles, freundliches Gebäude, liegt direkt gegenüber des Travia-Tempels am Platz des Herdfeuers. Hierher können sich Kranke und Bedürftige aus der ganzen Stadt wenden, wenn sie Heilung oder Zuwendung benötigen.
Die Errichtung des Gebäudes war eines der allerersten Vorhaben, die von den Patriziern der unterschiedlichen Viertel gemeinsam umgesetzt wurde. Denn obwohl man sich immer noch misstraute und gegenseitig argwöhnisch beäugte, hatte jede Seite Kranke und Verletzte zu beklagten, die es zu versorgen galt.
Ungewöhnlich ist, dass zwar Geweihte von Travia und Peraine an diesem Ort tätig sind, das Spital selbst aber durch Stiftungen der verschiedenen Patrizier finanziert wird.
Piazza Yalsicor
Etwas abseits der Yaquirstraße liegt ein geschäftiger Platz, auf dem zahlreiche Händler Gänse, Hühner, Schafe, Ziegen und anders Kleingetier verkaufen.
Der Platz trägt den Namen des zum Gefolge der Travia gehörenden ziegenköpfigen Drachen Yalsicor. Ob nun die Verulkung Ziegenmarkt auf den Hohen Drachen zurückzuführen ist, oder der Platz seinen Namen in Anlehnung an den Kleintiermarkt erhalten hat, ist unter den Bürgern der Stadt höchst umstritten und führt nicht selten zu handfesten Auseinandersetzungen.
Aufgrund seiner dreieckigen Form wird die Piazza Yalsicor in letzter Zeit immer häufiger für das Ballspiel Triangel benutzt, in dem die Spieler von einer Ecke des Dreiecks, in die andere laufen müssen, solange ein geworfene Ball noch im Spiel ist. Währenddessen versuchen die Gegenspieler den Ball zu fangen und die umherlaufenden Spieler abzuwerfen.
3 - Marschall-Folnor-Statue
Im Zentrum der Piazza Yalsicor erhebt sich eine große monumentale Statue des berühmten Marschalls Folnor Sirensteen. Den Marschallstab in der Hand weist er sehr zum Verdruss manch Almadaners nach Norden. Es kommt daher auch nicht selten vor, dass des Feldherrn Arm im Morgengrauen Wäschestücke zum Trocknen hält.
Krammarkt
Auf einem kleinen Platz, direkt an der alten Stadtmauer liegt der Krammarkt. Hier kann man fast an allen Tagen der Woche die unterschiedlichsten Waren erstehen und ersteigern. Denn neben dem Santa-Beama-Schrein (5) liegt das Auktionshaus Aldubhor (4). Ehemals nur eine Nebenstelle der Krämerwaren-Kette der umtriebigen Kaufmannsfamilie aus Bomed, werden hier heute neben allerlei Ramsch auch einige echte Sammlerstücke versteigert.
6 - Stadtwache
In Sichtweite des Theaters am alten Velirischen Tor ist die Stadtwache in einem zweigeschossigen Gebäude untergebracht. Direkt daneben findet sich ein ummauerter Übungshof, der von den Gardisten zu Übungszwecken genutzt wird, sehr zum Gefallen des Kommandanten.
Dieser bemüht sich den zivilen Charakter seiner Truppe im Gegensatz zu den bewaffneten Halunken vor den Toren der Stadt herauszustreichen. Dazu gehören ordentliche Wappenröcke, einheitliche Ausrüstung, Disziplin und eben auch bestmögliche Ausbildung.
Aufgabe der Wache ist vor allem das Aufrechterhalten innerstädtischer Ruhe, Sicherheit und Ordnung. Darüber hinaus kontrolliert man die Stadttore und verhindert so die Einreise unerwünschter Personen. Aufgegriffene Individuen werden in den Zellen im Keller des Wachgebäudes untergebracht.
Das Bomeder Tor
Das von zwei trutzigen Rundtürmen flankierte Bomeder Tor sichert die Via Yaquiria nach Bomed ab. Das Tor ist Tag und Nacht geöffnet und wird immer von fünf Gardisten bewacht. Auf dem kleinen Platz vor dem Tor steht eine kleine Zollstation, die die Wagenladungen der Kaufleute kontrolliert und gegebenenfalls nachverzollt.
Quartieri Nuovo Tsadana - Das Viertel der Bomeder
Wappen: Ein aufsteigendes rotes Pferd über zwei roten Füllhörnern und einem einzelnen Stern auf goldenem Grund. (Das Pferd steht für die alten Grafen von Bomed, was immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Anhängern des Grafen Horasio führt. Die Füllhörner symbolisieren die neuen Gaben der Tsa und stammen aus dem Stadtteilwappen Tsadanas in Bomed. Der Stern steht in Anlehnung an das Sternenbanner für das neue Stadtviertel.)
Das Viertel Nuovo Tsadana, benannt nach einem Stadtteil Bomeds, erstreckt sich vom Theaterplatz nach Süden bis hin zum Vistellano-Tor und der Stadtmauer. Wohnhaft sind hier vor allem, wenn auch nicht ausschließlich, Händler, Handwerker und Patrizier aus Bomed, die durch die Wirren des Thronfolgekrieges aus ihrer früheren Heimatstadt vertrieben wurden und schließlich Zuflucht in Unterfels suchten. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Familia della Trezzi, die - ebenfalls aus Bomed stammend - durch Protektion und Förderung der Neuankömmlinge ihre Machtgrundlage in Unterfels zu verbreitern suchten. Im Laufe der Zeit gelang es jedoch den Patrizierfamilien Fubini und Telmian nicht zuletzt durch adelskritische Mundpropaganda die Vormachtsstellung der Trezzi in Nuovo Tsadana zunehmend zu schwächen.
Da das gesamte Viertel vor dem Krieg noch nicht existierte, finden sich hier nur Gebäude aus den letzten Jahren. Um die Piazza Simia mit dem neuen Tempel der Tsa (1) und entlang der Vistellano-Allee stehen dicht an dicht prächtige Handwerker- und Bürgerhäuser, wie die Villa Fubini (5) und der Palazzo Telmian (6). Nach Außen hin stößt man auf locker stehenden Behausungen der einfacheren Leute, die auch noch Platz für Gemüsegärten hinter den Häusern bieten. Eine Ausnahme bildet hierbei die Webergasse, die im Osten parallel zur Vistellano-Allee verläuft. Hier drängen sich die kleinen Hütten der namensgebenden Weberfamilien, aus denen man den ganzen Tag über die Webstühle klackern hört.
Im Westen des Nuovo Tsadanas liegt Platz der Morgenröte. Neben einem kleinen Markt, auf dem sich die Einwohner mit verschiedenen Lebensmitteln versorgen können, wird der Platz durch ein Reiterstandbild des Grafen Vascal Vistelli (9) geprägt.
Ausgewählte Gebäude und Örtlichkeiten:
1 - Neuer Tsa-Tempel
Das Bauwerk, das im Wesentlichen von der Familie Fubini finanziert wurde, steht seit seiner Errichtung in Konkurrenz zum alten Tsa-Tempel in Tuffino. Dass dies noch zu keiner Auseinandersetzung zwischen Geweihten und Akoluthen beider Tempel geführt hat, mag vor allem an ihrer Friedfertigkeit und ihrem steten Streben nach Veränderung liegen.
Besucher sind vor allem von den reichhaltigen Fresken beeindruckt, welche die Schöpfung unzähliger Wesen und Kreaturen durch die göttliche Hand Tsas zeigen. Die Fenster sind aus Glasstücken verschiedenster Farben zusammengesetzt und werfen tsagefälliges Licht in den Tempel.
Spender des Tempels sind insbesondere die Zugezogenen aus den Vierteln Nuovo Tsadana, Veliria und Yaquirella. Menschen, die hier in Unterfels einen Neuanfang wagen mussten und sich hierfür die Unterstützung der jungen Göttin erbeten.
Piazza Simia
Auf der Piazza Simia treffen sich die Bewohner des Viertels in der Abendsonne zum Austausch der neuesten Geschichten und zum Tanz zu den Klängen fröhlicher Musik.
Wichtigstes Ereignis ist das jährlich stattfindende Simia-Fest am 1. Tsa, an dem die Menschen ihre glückliche Ankunft in Unterfels feiern. Zu diesem Fest reisen Künstler und Spielleute aus dem ganzen Land an, so dass die Piazza und die umliegenden Gassen in einem einwöchigen farbenfrohen und lautstarken Spektakel versinken.
2 - Rovena-Schrein
Der heiligen Rovena gedenkt man in Nuovo Tsadana an einem kleinen Schrein in der Ährengasse. In dem schlichten, weiß getünchten Bau steht eine lebensgroße Statue der Heiligen, die segnend ihre Arme über die Gläubigen ausbreitet. Hierher kommen die Menschen, um der Hl. Rovena dafür zu danken, dass sie in Zeltlagern der Flüchtlinge, die nach Unterfels kamen, vor schlimmen Seuchen und Krankheiten bewahrt wurden. Aber auch Angehörige von Bürgern, die krank im Spital daniederliegen, kann man hier antreffen, wenn sie eine kleine Opfergabe für die Genesung des Kranken niederlegen.
3 - Der Tuchhof
Der Handelshof des Tuchhändlers Arrenio ist eine prächtige Anlage, in dessen zur Straße offenen Arkaden mancherlei feines Tuch zum Verkauf angeboten wird. Jedoch wird hier nicht nur von reisenden Händlern erworbene Ware angeboten, Kalman Arrenio ist auch der größte Abnehmer der hiesigen Weberfamilien, die sich damit auch in seiner Abhängigkeit befinden.
4 - Trezzibrunnen
Der Trezzibrunnen steht südlich der Piazza Simia in der Aemiliano-Gasse (benannt zum Gedenken an den Comto, der „bei der heldenhaften Verteidigung Bomeds hinterrücks von feindlichen Söldnern umgebracht wurde“). Das Bauwerk, welches durch eine großzügige Spende Comto Tilfûr Sal della Trezzis zur Versorgung Nuovo Tsadanas mit Trinkwasser errichtet werden konnte, ist im Stil der Renascentia verziert.
5 - Dalida-Schrein
Neben dem städtischen Magazin findet man den Dalida-Schrein, nicht minder trutzig als sein Nachbargebäude. Das massive zweiflügelige Portal wird von einem im bosparanischen Stil gehaltenen Säulenpaar umrahmt. Im Andachtsraum befindet sich ein kunstfertiges Relief, das die Heilige Dalida auf einem Feldherrenhügel zeigt (der dem Monte Comitale sehr ähnelt…), von dem aus sie ihre geordnet vorrückenden Legionen kommandiert. Besonders nach größeren Wehrübungen werden hier Andachten abgehalten, um die Milizionäre daran zu erinnern, welche Verantwortung sie mit ihrem Dienst für die Gemeinschaft tragen.
6 - Magazin der Stadt
Das Magazin, ein abweisender zweistöckiger Bau mit schmalen, schießschartenartigen Fenstern und einem massiven zweiflügeligen mit Eisen beschlagenen Eichentor, enthält die Waffen für die Stadtmiliz.
In Friedenszeiten treffen sich hier auch einmal im Mond die je 25 Dienstpflichtigen Milizionäre der Stadtviertel, um unter der Anleitung des Gonfaloniere und seiner Offiziere Wehrübungen auf den Feldern südlich der Stadt abzuhalten. Sollte Krieg drohen, kann diese Zahl auf bis zu 100 Frauen und Männer pro Stadtviertel erhöht werden.
Neben den Wehrübungen ist es außerdem Pflicht der jeweiligen Milizen, ihren Mauerabschnitt zu besetzen und Instand zu halten.
9 - Graf-Vascal-Statue
Die Statue ist Vascal Vistelli, dem treuen Gefolgsmann König Khadans und ersten Grafen Bomeds nach dem Unabhängigkeitskrieg nachempfunden.
Bei dem Sturm auf Bomed wurde die ursprüngliche marmorne Graf-Vascal-Statue von plündernden Söldlingen vom Sockel gestoßen und dadurch zerstört. Nach der Ankunft der Flüchtlinge in Unterfels ließen einige der Bomeder Patrizier zur Erinnerung an die verlorene Heimat eine neue, ähnliche Statue errichten, nur diesmal aus Bronze.
Ob beabsichtigt oder nicht, die Augen des Grafen blicken wachsam gen Firun, wo nur wenig entfernt auf der Piazza Ariano das gen Praios ausgerichtete Standbild Baron Arianos von Veliris steht, einem großen Vertreter jener Familie, die nur zu gerne selbst den Grafentitel errungen hätte.
Vistellano-Tor
Das von zwei trutzigen Rundtürmen flankierte Vistellano-Tor sichert die Straße ab, die in Richtung der Signorie Vistellano führt. Zwar ist der Durchgangsverkehr nicht ganz so hoch wie am Bomeder Tor, durch welches die Yaquirstraße führt, aber dennoch wird den Torwächtern der Stadtgarde in der Regel nicht langweilig.
Quartieri Veliria - Das Viertel der Veliriser
Wappen: Drei rote Lilien unter einer blauen Kugel, besetzt mit einem goldenen, rotbewehrten Greifen auf Gold, umgeben von einem roten und mit goldenen Lilien besetzten Schildrand. (Die drei Lilien stehen für die Baronie Veliris. Die Kugel des Greifen symbolisiert die Verbundenheit mit dem Götterfürsten und ist ein Gunstbeweis des Sanct-Aldigon-Ordens, der diesen Zusatz verliehen hat. Der Schildrand soll die Verbundenheit mit Tuffino symbolisieren.)
Malerisch schmiegen sich die niedrigen Häuser des Viertels rund um die sanfte Grafenhöhe. An den gewundenen Straßen und Wegen des Hügels haben sich zahlreiche Bürger der Baronie Veliris in Unterfels neu angesiedelt. Die Bebauung am Hügel ist locker und direkt unterhalb des großen Palazzo Arindellos stehen nur der Sanct-Aldigon-Schrein (1), sowie ein paar vereinzelte Villen reicher Bürger, wie der große Palazzo Cirrention (2), oder die Villa Grisetti (3). Im Norden Veliris liegen mit den Gärten der Adriana (4) prachtvolle Parkanlagen am Rande Campostellas. Inmitten der Grünanlagen stehen die Collonaden (5) mit ihrer großen Kunstsammlung der Barone von Veliris, sowie zahlreicher weiterer Patrizier und der Lilienbrunnen (6), mit seinen verspielten Lilienfontänen ziert er den unteren Teil der sich den Hang emporsteigenden Gärten der Adriana.
Ausgewählte Gebäude und Örtlichkeiten:
1 - Aldigon-Schrein
Unterhalb des Palazzo Arindello, als zweithöchstes Gebäude der Stadt, liegt der Sanct-Aldigon-Schrein auf einem Ausläufer der Grafenhöhe. Der prunkvolle Säulenbau wurde als Tempel des Götterfürsten erbaut, kann aber wegen des verlorenen heiligen Lichts bislang nicht geweiht werden. So entsendet der Tempel in Veliris regelmäßig einen Geweihten, der die heiligen Zeremonien in Unterfels vornimmt.
Piazza Viapenta
Der kleine Platz verdankt seinen Namen den fünf von ihm ausgehenden Straßen. Der am Rand der Stadt liegende Platz ist umsäumt von Lederhandwerkern, die hier ihre Waren feilbieten. Schuster, Sattler, Kürschner, Riemer und Feintäschner bieten hier ihre Waren an, die weit über Unterfels Berühmtheit erlangt haben. Das fünfzackige Brandmal, das ursprünglich nur der Kennzeichnung der gemeinsam gekauften Tierhäute diente, ist längst zum Markenzeichen des Unterfelser Lederhandwerks geworden.
Piazza Ariano, mit dem Standbild des großen Barons
Sechs Straßen führen auf den kleinen Platz, der trotz angrenzendem Viertel der Bomeder, Versammlungsort der Velirischen Bürger ist. In der Mitte der Piazza Ariano erhebt sich ein übergroßes Standbild des letzten Barons von Veliris, dessen Ende selbst von wohlmeinenden Zeitgenossen als nicht sehr rühmlich bezeichnet werden kann. Dennoch haben es seine Nachfolger verstanden die Taten ihres Ahnen zu verklären und ihn als großen Kriegsherrn und Menschenfreund darzustellen. Für zahlreiche Bomeder und Yaquirbrucher Bürger in der Stadt dürfte es aber eine Genugtuung sein, dass das Standbild des Barons zum Anziehungspunkt zahlreicher Tauben geworden ist und der Baron als ihr Heiliger verehrt, oder besser verspottet wird.
Velirial-Tor
Das von zwei trutzigen Rundtürmen flankierte Velirial-Tor sichert die Straße ab, die aus der Stadt in Richtung Schloss Velirial und später über die Bomeder Straße bis nach Veliris führt.
Folgt man der Straße ein kleines Stück weiter nach Westen gelangt man zu dem kleinen Ort Morte Folnor, auf dessen Wiesen die berühmte Schlacht an den Ufern des Uras stattgefunden hat, in der Marschall Folnor den Tod fand und dem Ort seinen Namen gab.
Monte Comitale – Die Grafenhöhe
Erhaben auf einem Hügel, thront die alte Residenz der Grafen. Lange schon war den Grafen von Bomed die alte Felsenburg im Urastal zu kalt und zu unbequem geworden, so dass Alricio von Bregelsaum-Bomed im Jahre 671 BF den Palazzo oberhalb der Stadt errichten ließ.
Das Anwesen besteht aus dem luftigen Palazzo Arindello (1) mit seinen diversen Sälen und Gemächern und dem Haus des Haushofmeisters (2), der in Abwesenheit des Comtos über das große Anwesen auf dem Arindello gebietet.
Quartieri Felsfelden - Das Weinviertel
Wappen: Eine silberne Stute auf rotem Grund über einem kleinen golden Schildfuß mit drei roten Lilien. (Altes Wappen der Stadt Felsfeldisch Unterfels).
Die hohe Mauer und der Wassergraben schützten das beschauliche Viertel nördlich des Uras während der Kämpfe um die Stadt im Thronfolgekrieg, so dass hier das alte Ortsbild zu großen Teilen bewahrt werden konnte. Die Menschen leben in mit Blumen dekorierten Fachwerkhäusern, halten die Göttin Rahja hoch und verdrängen die beunruhigenden Umtriebe außerhalb ihres Ortes meist. Von Norden nach Süden zieht sich die alte Comturstraße durch Felsfelden, an der auch der kleine Tempel der Travia (2) liegt, der bis heute von den Geweihten des viel größeren und bedeutenderen Tempels in Yaquirella betreut wird. Im Alten Flusshafen kann man Lotsen anheuern und Krebsfischern bei ihrer Arbeit zusehen. Viele Bürger verehren noch immer die alte Baronsfamilie Neethling, deren Palazzo (7) hier steht und für seine blumenreichen Baronsgärten bekannt war.
Ausgewählte Gebäude und Örtlichkeiten:
Piazza Rahjana
Der Weinmarkt ist das Zentrum Felsfeldens. Hier wechseln Ladungen einfachster Tafelweine ebenso ihren Besitzer wie Flaschen edler Tropfen, von denen der bekannteste der Felsfeldener Sandwein ist. Auch die begehrten Glaswaren aus Veliris werden hier umgeschlagen.
1 - Stadthaus
In Abwesenheit der alten Baronsfamilie hat sich aus dem alten Marktgericht der Consilio communale herausgebildet. Die angesehenen Bürger üben längst nicht nur die niedere Gerichtsbarkeit im Ort aus, sie regieren das Viertel förmlich und halten es so aus allen Unruhen in der Stadt heraus.
3 - Bastion
Den Zugang zur Felsfelder Altstadt bewacht die Bastion, die mit ihren schwarzen Mauern nicht so recht in der Bild des Ortes passen mag. Sie ist nach den Veränderungen der jüngsten Zeit stets gut bewacht und nach ihrem Dienst kehren die Gardisten meist in der hiesigen Schenke ein.
Piazza Hesindia
Während der Belagerung von Unterfels durch die Truppen von Marschall Sirensteen wurde der Hesinde-Tempel der Stadt durch einen Fehlschuss in Brand gesetzt. Einige Schriften, Folianten und Skulpturen konnten gerettet werden, doch der Tempel selbst brannte bis auf die Grundfesten nieder.
An seiner Stelle errichtete man einen von sechs Säulen getragenen Pavillon (4), in dem die in Stein gehauenen Geschwister Wissen und Weisheit die Menschheit lehren und ermahnen sorgsam mit dem Erlernten umzugehen.
5 - Brillenwerkstatt Sfagiano
Schon seit etwa zwanzig Götterläufen lebt der aus Taladur stammende Amarin Sfagiano im Ort und hat seine Werkstatt direkt an der Piazza Hesindia eingerichtet. Die von ihm und seinen Gehilfen gefertigten Brillengläser und Fernrohre sind von vorzüglicher Qualität, so dass er nicht nur in der Bürgerschaft des Ortes einen vorzüglichen Ruf genießt, sondern auch bis nach Vinsalt bekannt ist.
6 - Haus des Astronomen
Der Puniner Sternenkundler Rahjiano Amado Sfandini geht hier einerseits seinen Studien nach, versucht aber zugleich die Interessen seiner Heimatstadt im unruhigen Unterfels zu vertreten.
Neethlingallee
Direkt zum Palazzo führt diese Prachtstraße, an der jene Patrizier ihre Häuser errichteten, deren Namen in der Baronie Felsfelden einen besonderen Klang genossen.
7 - Palazzo Neethling
Umgeben von einer separaten Mauer mit Graben liegt der Palazzo Neethling, der die Plünderungen der Stadt durch die almadanischen Landsknechte überraschend gut verkraftet hat.
Zum einen weil die Bürgerschaft viele Wertgegenstände rechtzeitig in den eigenen Kellern versteckte und zum anderen weil Hasrolf von Culming den Palazzo zunächst als eigene Residenz vorgesehen hatte.
Inzwischen lebt hier Comtessa Yanis Neethling v. Felsfelden, welche den alten Glanz des Hauses so weit wie möglich erhalten möchte. Gescheitert ist man hierbei an den einst prachtvollen Baronsgärten, welche heute von frechen almadanischen Zugezogenen als Weidegrund ihrer Ziegen verwendet wird.
Almadinquartier - Das Viertel der Almadaner
Wappen: Ein aufsteigendes rotes Pferd vor einer silbernen Madascheibe auf blauem Grund, über einem kleinen golden Schildfuß mit drei roten Lilien. (Das Wappen Almadas erhebt sich über der angedeuteten Baronie Veliris.)
Ganz im Norden der Stadt verbreitern sich die Gassen. Das Bild der Stadt wechselt zu mehrstöckige Lehmhäusern, die Dächer sind mit Schieferschindeln besetzt und zwischen den Häusern sind Schnüre angebracht, auf denen Wäsche trocknet.
Nachts tauchen Laternen mit grünem, rotem und gelbem Butzenglas die Gassen in ein buntes Licht. Besonders vor dem Haus des Glasbläsers (2) hängen zahlreiche dieser kleinen Laternen, deren Glas viele unterschiedliche Bilder zeigen und die Straße vor seinem Haus in ein Spiel aus Farben und Formen taucht. Dabei ist ein Symbol besonders häufig anzutreffen: Das des Almadanischen Rossbanners. Denn hier im Almadinquartier – vom Rest der Ortschaft auch abfällig Rossviertel genannt – wohnen die Familien der Söldlinge, die aus der Region östlich der Gugella stammen. Felachen Almadas, in der Hoffnung, hier ein neues Leben aufbauen zu können oder solche, die glauben vor ihrem alten Leben fliehen zu können.
Die meisten der hier lebenden Almadaner sind Söldlinge, die in den Konflikten dieser Region ihren festen Lohn sehen, aber auch Schmiede, Fischer, Händler und allerlei Handwerker und Dienstleister finden sich hier.
Viele Unterfelser hingegen werden neugierig, wenn die Almadaner anfangen, ihre vielen Feste zu feiern. Im Rahjamond wird zu Weinfesten geladen, zu einem großen Tomatenessen im Efferd und im Travia, zu Hahnenkämpfen und Peluraturnieren.
Ausgewählte Gebäude und Örtlichkeiten:
1 - Statue des Ascandear
Wer Unterfels von Norden her betritt, kann noch vor den ersten Häusern eine 4 Schritt große Marmorstatue bewundern, die den Reisenden einladend den Weg in die Stadt weist. Und bewundern kann man die Statue in jeder Hinsicht, denn der Mann, den das Monument darstellt, ist genau so schön wie die Skulptur als solches: Es ist der Heilige Ascandear, den die Herrin Rahja für seine Treue einst mit Schönheit bis ins hohe Alter belohnte.
Alter Viehmarkt
Zentraler Anlaufpunkt des Almadinquarties ist der alte Viehmarkt. Der Platz ist eine riesige zertretene Wiese, die in ihren Ausmaßen fast die Größe der Gärten Coriolennes erreicht.
Am Horastag, dem ehemaligen Markttag, scheint das Feld aber zu klein für die vielen Viehtreiber, Schafsherden, den unzähligen Ziegen und Maultieren. Es reihen sich Ochs an Kuh, Fasan an Hahnenkäfig. Honig und Milch findet hier genau so seine Abnehmer wie Eier und Fleisch.
Piazza Orsino
Auf einem kleinen Platz, vom Markt aus gut sichtbar, steht die Statue des Heiligen der gemeinsamen Freundschaft beider Yaquirien: Sanct Orsino. Generös lächelnd scheint er einen jeden Marktbesucher geradezu aufzufordern Handel zu treiben, gleich von woher er stammt.
Am 20. Efferd werden rund um die Statue festliche Zelte und Tische aufgestellt, denn dann wird unter dem gütigen Blick des lebensfrohen Mannes das Maronenfest gefeiert. Ursprünglich ist das Fest von den Nordmärkern ins Liebliche Feld gebracht worden, die an kalten Abenden heißen Wein und gebrannte Maronen verspeisten.
Da Maronen, oder Edelkastanien aber an der Bosparanie, dem Heiligen Baum des Horas wachsen, konnte sich der Brauch im Lieblichen Feld schnell verbreiten.
3 - Werberhaus für die Söldner
Zahlreiche Söldner kommen aus aller Herren Länder nach Unterfels, so dass ein Großteil der Bevölkerung aus Kriegern, und solchen die es erst noch werden wollen, besteht. Erster Anlaufpunkt für Söldlinge ohne Anstellung ist das Werberhaus. Rings um den Innenhof haben die Werber der Stadt unter den säulengetragenen Rundbögen ihre Tische aufgestellt und buhlen in Krisenzeiten um die Gunst der Söldner. In ruhigeren Tagen sind es wiederum die Soldknechte, die versuchen einen Vertrag abzuschließen, ist ihnen doch der freie Zugang in die eigentliche Stadt ansonsten verwehrt.
4 - Fontana Cavalla
Auf dem Vorderhof des Werberhauses findet sich ein ansehnlicher Brunnen. Er zeigt eine aus Obsidian geschlagene Göttin Rahja, die in ihren Händen ein Tharfgefäß hält. Aus diesem sprudelt Wasser in ein großes Becken, das von vier Stuten getragen wird, die dem Brunnen ihren Namen gaben.
Im Almadinquartier hat sich der Brauch entwickelt, bei Travia- und Rahjabünden die frisch Vermählten mit dem Wasser der Rahja den Kopf zu waschen.
Auch außerhalb dieser Zeremonien gilt das ungeschriebenes Gesetz, wer seinen Kopf in die Fontana Cavalla hält, muss eine Unterfelserin heiraten – alternativ bei Frauen natürlich einen Unterfelser.
Natürlich ist dieses Gebot für niemanden bindend, erst recht nicht vor der Herrin Rahja, aber wann immer ein Reisender sich den Kopf an heißen Tagen kühlen will, wird von den umliegenden Einwohnern mit einem Lächeln begrüßt, als wollten diese sich den Spaß nicht nehmen lassen, den Gast an seine nun eingegangene Pflicht zu erinnern.
5 - Raulspalast
Spiele werden im Almadinquartier hoch angesehen: So ist es nicht verwunderlich, dass sich hier ein Mann namens Al’Mirante nieder gelassen hat, der inzwischen über seine Spielhalle, dem sogenannten Raulspalast zu großem Reichtum gekommen ist.
Al’Mirante, manch einer munkelt hinter dem braungebrannten Gesicht verberge sich in Wahrheit weder ein Almadani noch ein Liebfelder, sondern ein Tulamide aus Khunchom, hat in so ziemlich jedem zwielichtigen Geschäft nördlich des Uras seine Finger stecken. So kämpft jeder zweite Hahn unter seinem Namen und auch die Diebesjungen aus den Gassen rund um den Alten Viehmarkt sollen ihm zu Diensten sein.
6 - Hahnenkampf-Arena
Ganz im Westen des Viertels mit Blick auf den Palazzo Neethling liegt der Platz für die Hahnenkämpfe. Diese erfreuen sich inzwischen einer solchen Beliebtheit, dass man sogar eine Tribüne darum erbaut hat, auf der bis zu 200 Personen Platz finden können, um so den favorisierten Hahn dabei anzufeuern, wie er gerade seinen Kontrahenten rupft.
7 - Palazzo Culming
Unweit der Arena und in direkter Nähe zum Palazzo Neethling, ist ein großer prächtiger Bau halb in den alten Stadtgraben errichtet worden. Mächtige Stelzen tragen das u-förmige Gebäude, von dessen Stegen man mit Boten direkt in den großen Innenhof gelangt.
Zwar kann der neugebaute Palazzo des Barons zu Felsfelden in Selindian Hals Gnaden, Hasrolf von Culming, nicht mit der Residenz der Neethlings mithalten, aber da Baron Hasrolf ohnehin kein Freund von übermäßigem Prunk ist, kann der Südpfortler damit gut leben. Allein die Nähe zum alten Baronssitz reicht dem Almadaner als Provokation.
Auch hat sich Dom Hasrolf als einziger Patrizier dazu entschieden, seinen neuen Palazzo nicht in Campostella zu errichten, sondern bei „seinen“ Almadanern. Ein Symbol, dass ihm die Almadaner hoch anrechnen. Vier Büttel sorgen dafür, dass der Palazzo sehr gut bewacht ist. Zumal Dom Hasrolf auch nicht die ganze Zeit in Unterfels anzutreffen ist, da es ihn immer wieder auf seine Ländereien in der Baronie Schelak zieht.
Quartieri Ingerimatea - Das Viertel der Plättner und Schmiede
Wappen: Goldenes Schmiedewerkzeug und ein nach unten geöffnetes Hufeisen, in dessen Mitte sich ein goldener Stern befindet über einem kleinen golden Schildfuß mit drei roten Lilien. (Die Schmiedewerkzeuge stehen für die zahlreichen Handwerker des Viertels. Der Stern symbolisiert das neue Stadtviertel der Schildfuß symbolisiert die Baronie Veliris südlich des Flusses.)
Breite Straßen und geräumige Gassen prägen das Bild des Handwerkerviertels von Unterfels, das sich fast vollständig der Rüstungs- und Waffenfertigung verschrieben hat.
Die schwer beladenen Karrenwagen, die tagein, tagaus durch die Gassen rollen, haben tiefe Furchen darin hinterlassen und in die Gossen wird neben dem üblichen Unrat menschlicher Zivilisation auch die Schlacke aus den Eisenöfen und Essen der Schmieden entsorgt und vermischt sich dort mit den stinkenden Gerbertinkturen der Harnischmacher, um vom Regen fort in den Uras gespült zu werden.
Die meisten Gebäude rund um den Tempel des Ingerimm (1) sind aus Stein gebaut oder tragen mindestens ein steinernes Fundament, allenthalben sind Brunnen und Zisternen zu finden, denn die Angst vor Feuer ist nicht unbegründet in einer Gegend, in der unentwegt mit diesem gefährlichem Element gearbeitet wird.
Der Rauch aus den allgegenwärtigen Essen der Schmieden, Drahtziehereien und Gießereien zieht unablässig durch das Viertel und der unglückliche Passant gerät mitunter auch in eine niederhöllisch stinkende Dampfwolke, die aus einer Gerberei entwichen ist und sich träge durch die Gasse rollt.
Der Erbfolgekrieg im Horasreich, die unzähligen nun offen hervor brechenden Konflikte des Adels und der Städte, nicht zuletzt auch die Angst vor den Almadanern und ihrem unberechenbaren neuen Kaiser, haben zu einem Bedarf an Waffen und Rüstzeug geführt, den die herkömmlichen Handwerksschmieden schon lange nicht mehr decken können.
Mit Verachtung aber auch mit argwöhnischer Sorge von den alteingesessenen Schmiedemeistern, Sarküwern, Plättnern und Harnischmachern beäugt, haben sich in dem Unterfelser Schmiedeviertel längst schon auch Rüstmanufakturen nach dem Vorbild der Waffenschmieden Saladanias ausgebreitet, in denen die Schmiede und Plattner zugleich an mehreren Rüstungen, Helmen, Schienen und allerlei anderem Rüstzeug arbeiten.
Was den Söldling erfreut - sind diese Dinge dadurch doch in ausreichender Zahl und dazu noch günstig verfügbar - führt innerhalb des Viertels nicht selten zu Unmut und Streit.
Gutes Eisen zu bekommen wird zudem zunehmend schwieriger und teurer für die Schmiede und es kommt schon einmal vor, dass ein Meisterschmied einen Lieferanten mitsamt seiner vermeintlich unbrauchbaren Ware einfach vor die Tür setzt, nur damit diese dann bei einem weniger wählerischen Abnehmer - nicht selten dann eine der Manufakturen- doch auf dem Schmiedeamboss landet.
Doch so sehr sich auch die alteingesessenen Handwerker Gehör zu verschaffen suchen, den Siegeszug der Manufakturen können sie kaum aufhalten. Kein Straßenzug ist mehr ohne eine solche Großschmiede, oftmals wurden einfach kleinere Schmieden von glücklosen Besitzern gekauft und umgebaut. Die Namen dieser Betriebe sind meist vom Gründer abgeleitet, gelegentlich aber sogar abenteuerlich. Aber ob Rüstkammer Saldingshus (4), Schmiede ya Caelera oder Rüsthaus Dracheneisen, allen gemein ist, dass hier oft nur ein einziger Schmiedemeister unter Sold steht, dessen Arbeit nicht selten nur darin besteht, die schnelle Arbeit der zahlreichen Schmiedegesellen zu beaufsichtigen, die hier in Massenfertigung und Arbeitsteilung Plattenzeug, Kürasse, Helme, Schilde und sogar ganze Harnische anfertigen.
Doch das Viertel besteht nicht nur aus Schmieden, auch gut gesicherte und selbst nachts meist bewachte Lagerhäuser der Eisenhändler reihen sich in den breiteren Straßen aneinander. Am Rande des Viertels finden sich Warenumschlagstationen der Fernhändler, die das Eisenerz in die Stadt bringen und Waffen und Rüstungen wieder hinaus fahren, dorthin, wo es zur Zeit am dringendsten benötigt wird - oder auch am besten bezahlt, wie in den Zeughäusern einflussreicher und vermögender Machthaber.
Ausgewählte Gebäude und Örtlichkeiten:
1 - Ingerimmtempel
Inmitten des Rüstmacherviertels erhebt sich der neu errichtete Tempel des Ingerimm. Die mächtigen Rundsäulen aus dem Gestein des Phecanowaldes zieren kunstvoll gestaltete Kapitelle, die verschiedene Schmiedearten zeigen. Dabei ist durch die zahlreichen Symbole der Plättner kaum zu übersehen, von wem der Tempel finanziert wurde.
Im düsteren Innern, das nur durch eine mächtige Esse in rot, flackerndes Licht getaucht wird, erhebt sich eine übermannshohe eherne Statue des Gottes Ingerimm, wie er einen mächtigen Hammer über einem großen Amboss schwingt. Jede Stunde schwingt der Arm des Gottes, ausgelöst durch einen komplizierten zwergischen Mechanismus, mit dem Hammer auf den Amboss und schlägt die jeweils angebrochene Stunde. Der hohle Amboss wirkt dabei wie ein Gong, so dass die dumpfen, metallenen Schläge bis weit über die ganze Stadt tragen.
Nachts wird der Hammer der Statue mit Tüchern umwickelt, um so die Stundenschläge abzudämmen. Ein Unterfangen was regelmäßig scheitert, da es unter den Kindern der Stadt als beliebter Streich gilt, das Tuch zu entfernen.
2 - Schrein der Ingrimiane
Umweit des Ingerimm-Tempels findet sich ein kunstvoller Schrein, der einer wenig verbreiteten Heiligen der Ingerimm-Kirche geweiht ist. Der Erzählung nach soll ein Lehrling der Heiligen Ingerimiane -die erste menschliche Schmiedin, die bei den Zwergen in Angbar selbst als Lehrling aufgenommen wurde- sich dereinst in Unterfels angesiedelt haben und mit Errichtung dieses Schreins Ingerimatea als das Schmiede- und Eisenviertel begründet haben.
Der Schrein ist ein sehr kleines, begehbares Gebäude, in dem gerade einmal zwei Menschen Platz finden. Gegenüber dem Eingang ist ein Relief in Stein gehauen, das die Heilige beim Schmieden eines Bidenhänders zeigt. Bemerkenswert daran ist, dass das Schmiedefeuer ein echtes Feuer ist, das in einer kleinen Kammer innerhalb des Reliefs brennt.
Vom Erbauer als ewige Flamme in diesem Schrein erdacht, handelt es sich allerdings nur um eine durch Brandöl gespeiste Flamme. Doch die Handwerker Ingerimateas haben eine lange währende Tradition daraus gemacht, dafür zu sorgen, dass dieses Feuer tatsächlich nicht verlischt, genannt die ‚Feuerwacht’. Jede der Handwerker-Zünfte bestimmt für einen Götternamen einen der Handwerksmeister als Feuerwächter, in dessen Verantwortung es steht, dass die Flamme im Schrein nicht verlischt. Die Aufgabe ist oft nicht einfach, denn neben dem einfachen Nachfüllen des Öls heißt es doch auch bei starken Stürmen, die der recht geschützten, aber doch nicht völlig witterungsfesten Flamme gefährlich werden könnten, Wacht zu schieben. Auch wenn dies Unannehmlichkeiten und im schlimmsten Fall das Ruhen der Schmiede für einige Tage bedeutet, käme doch keiner der Feuerwächter auf die Idee, diese Aufgabe nicht geflissentlich wahr zu nehmen, gilt dieser Titel doch als große Ehre und ein Verlöschen der Flamme während der eigenen Wachtzeit wäre eine nicht auszumalende Katastrophe für das Ansehen in der Zunft und den Ruf als verlässlicher Handwerker.
So mag es aber passieren, dass ein solcher Feuerwächter, wenn er keinen anderen Ausweg sieht, vertrauenswürdige Personen bestellt, für ihn die Flamme zu bewachen. Und es mag den einen oder anderen skrupellosen Neider geben, der sich insgeheim wünscht, dass während der Wachtzeit eines unliebsamen Konkurrenten ein Unglück mit der Flamme geschieht und durchaus bereit ist, ein wenig dabei nachzuhelfen.
3 - Casa Commerciale
Weniger augenscheinlich, aber den meisten Schmieden sehr wohl ein Begriff ist die Umschlagstation des Casa Commerciale Arca Estelar & Rosatti. Hinter dem eher unscheinbaren Gebäude in einer Seitenstraße nahe des Zentrums des Viertels schließt sich ein ummauerter Hof an, der fast einem halben Dutzend Karren Unterstand gewährt und in den man nur durch einen durch das Gebäude führenden Torbogen gelangen kann, wollte man nicht über die Mauer klettern. Auf der anderen Seite des Hofes liegt das Gebäude des Warenlagers, welches sowohl zum Hof als auch zu der hinter dem Grundstück liegenden Straße schwere, metallbeschlagene Tore aufweist.
Bei diesem Kontor werden die Schmiede fündig, die nur hochwertiges Eisen suchen, denn die Karrenwagen mit Eisen, die hier üblicherweise mit ein oder zwei Bewaffneten an der Seite ein- und ausfahren, haben meist den langen Weg von Schradok hinter sich und das Eisen stammt nicht selten aus noch ferneren Teilen Aventuriens, wie dem almadanischen Taladur oder gar aus den zwergischen Bingen des Kosch. Einen Ansprechpartner des Kontors sucht man hier jedoch meist vergeblich. Die wortkargen Männer und Frauen, die hier arbeiten und sogar Quartier im Gebäude selbst haben, verweisen darauf, dass der Geschäftsführer Don Haakon Phexard nur alle paar Götternamen anwesend ist und dass man sich am besten an Avesandro della Pascaia wenden solle, der üblicherweise im Stadthaus der Familia Falcomar zu finden sei, im Almadinquartier.
Coriolenne - Stadt der Söldner
Wappen: Ein Silber zu Schwarz geviertelter Schild mit einer silbernen Kline im linkoberen Feld und einem schwarzen Turm im linkunterem Feld. (Altes Wappen von Coriolenne.)
Die Ursprünge des linksyaquirischen Coriolenne stammen noch aus den Tagen des tausendtürmigen Bosparan, als eine feste Garnison der Bosparanischen Legionen hier ein Castellum errichtete. Im Wechsel der Jahrhunderte dümpelte dann der kleine Ort vor sich her, bis der Signor von Mantrash seine Residenz hierher verlegte.
Mit den Plünderungen almadanischer Söldner im Thronfolgekrieg endete das alte Coriolenne und wich vor allem einem düsteren Kortempel. Daneben finden sich im Rahjaviertel, dass zu Zeiten der Baronin Varosja II. von Veliris errichtet wurde, einige Freudenhäuser und zwielichtige Tavernen. Unterhalb des Ortes liegt der Boronanger von Unterfels.
Im einstmals von Horasio della Pena beherrschten Stadtteil, wie auch im von ihm einst bezogenen Schloss Tsadanja hat sich mittlerweile das Haus Aranjuez breit gemacht. Ohne freilich auch nur annähernd das Maß an Kontrolle über das Viertel auszuüben, wie der zuvor der selbsternannte Graf von Bomed. Wenn freilich heute Rafik von Aranjuez oder Tego Colonna die Honoratioren der Stadt zu Beratungen in die prunkvolle Anlage laden, spricht das einfache Volk, speziell die Bewohner von Yaquirella, manchmal noch immer scherzhaft vom Hornechsenrat. Diese spöttische Bezeichnung hatte sich ursprünglich für die regelmäßigen Treffen Horasio della Penas mit seinen Condottieri im Pavillon des Gartens eingebürgert.
Ausgewählte Gebäude und Örtlichkeiten:
Der Kortempel von Unterfels ist der bedeutendste Tempel des Kriegsgottes im Königreich Yaquiria. Jahr für Jahr pilgern zahlreiche Söldlinge aus dem ganzen Reich hierher, um die Gunst ihres göttlichen Schutzpatrons zu gewinnen. In Anbetracht der Tatsache, dass auch stets einige Banner Mercenarios vor den Toren der Stadt lagern, verwundert es kaum, dass der Hochgeweihte des Tempels zu den mächtigsten Personen der Stadt gehört und manch adliger Signor vor seiner Wut zittert.
Vier breite Treppen, an deren Absätzen in ehernen Feuerbecken nächtens Flammen über die Region flackern, führen bis zur Spitze des Hügel des Blutes (a) hinauf, wo sich der eigentliche Tempel befindet. Das kuppelgekrönte Bauwerk wird von mehreren mächtigen Säulen getragen und beherbergt eine große stählerne Korstatue.
Vom Hügel des Blutes bis zum Schwarzen Tor verläuft die Straße des Kampfes (c). Auf diesem breiten Weg erheben sich auf jeder Seite jeweils neun basaltene Säulen. Auf diesen Säulen werden die Feldzeichen der großen Söldnerbanner der Region eingemeißelt. Auf dem düsteren Platz der Rache (b) werden Deserteure und Verräter hingerichtet.
Hinter dem schwarzen Tor befindet sich der Pilgeranleger, an dem mehrmals täglich eine Fähre anlegt und die Besucher des Tempelbezirks über den Yaquir setzt.
Den Bau mussten die Söldlinge 1029 BF unter Androhung einer Erstürmung und Plünderung der Stadt erst erzwingen, ehe die Signoria zähneknirschend ihr Einverständnis zur Errichtung des Tempels gab. Es ist unbekannt, wieso der Prälat des Tempels den geflammten Stier als Emblem führt. Allerdings heißt es in uralten Ruinen unterhalb des jetzigen Tempels habe man Standarten aus bosparanischen Zeiten gefunden, welche die Korjünger damaliger Tage ihren Heeren voran trugen und die eindeutig Stiere zeigten.
Rahjaviertel
Als Varosja II. vor vierhundert Jahren ein strenges Praiosregiment in der Baronie Veliris führte, verbannte sie sämtliche Kurtisanen und Freudenjungen aus den Städten, so auch in Unterfels. In dieser Zeit ließ Signor Rhadyon Berîsac dieses Gewerbe außerhalb seiner Stadtmauern ansiedeln. Mit dem Fährdienst soll er sehr reich geworden sein. Seither gibt es in Unterfels das geflügelte Wort von über den Fluss setzen und jeder Einheimische weiß, wovon die Rede ist. Manch ein Zugereister verwechselt dies leicht mit Er ist über den Fluss gefahren, was bedeutet, dass gerade jemand verstorben ist. So kommt es immer wieder vor, dass eine Rückkehr von den Freudenhäusern Tote zum Leben erwecken konnte...
1 - Badehaus
Besonders zu betonen ist unter den Etablissements das Badehaus im Südostzipfel des Viertels. Es besticht durch seine hervorragende Qualität, und hier kann man sich auch ganz ohne Hintergedanken mit einem Dampfbad verwöhnen lassen.
2 – Altes Draconiterinstitut
In diesem mit einem Türmchen geschmückten Gebäude, in dem vor einigen Jahren das Draconiterinstitut aus Shenilo seinen Sitz hatte, residierten zwischenzeitlich Graf Horasios Söldnerhauptleute.
Schloss Tsadanja
Die große Residenz ist ein prunkvolles Bauwerk in eslamidischem Stil. 882 BF ließ Alricio Berîsac de Mantrash den Palast als Castello d’Alricio errichten, um Vinsalt und der lieblichen Königin ein wenig näher zu sein. Später dann ließ Signor Vascal einige bauliche Veränderungen vornehmen und benannte den Palast in Schloss Telodoranya um. Nach der Eroberung durch Graf Horasio trägt das Schloss den Namen seiner verstorbenen Gemahlin Tsadanja. Dieser Name wurde auch nach der Übernahme durch das Haus Aranjuez bislang beibehalten.
3 – Anleger des Golgari
Vor einigen Jahrhunderten entwickelte sich in Unterfels der Brauch die Toten über den Fluss zu setzen und auf der gegenüberliegenden Yaquirseite zu begraben. Mittlerweile gehört der Schwarze Fährmann zu den angesehenen Patriziern der Stadt, sorgt er doch mit der schwarzbetuchten Totengaleere für die symbolische Fahrt über das Nirgendmeer.
Die Golgarifähre macht am Anleger des Golgari fest und die Toten werden hier in einer großen Halle kurz aufgebahrt, bevor sie zur Boronhalle (4) in einer stummen Prozession über den Weg der Toten geleitet werden.
Der Weg der Toten
Vom Yaquir aus führt eine mit Stelen geschmückte Straße zum Boronanger. An ihrem Ende liegt die Golgarifähre. Mit ihr werden die Toten von den rechtsyaquirischen Anlegern der Stadt ins Reich der Toten überführt. Der Fährmann ist ein angesehener und reicher Mann, darf er doch die Silbertaler, die man den Verstorbenen als Fährgeld auf die geschlossenen Augenlider legt, behalten.
Immer wenn man die schwarze Fähre über den Fluss rudern sieht, raunen sich die Unterfelser zu, dass schon wieder jemand über den Fluss gefahren ist.
Boronanger
Etwas abseits der Stadt liegt der Boronanger Unterfels. Radförmig begrenzen Wege das aufsteigende Areal, die gelegentlich mit schweren Basaltstufen die Uferhügel des Yaquir erklimmen. Stelen und Steine erinnern an wichtige Krieger, einfache Boronräder gedenken an manch einen verstorbenen Handwerker. In der Speiche erhebt sich die neue Boronhalle (4), in der die Toten aufgebahrt, oder einbalsamiert werden.
5 – Schrein der Marbo
Etwas oberhalb des Boronanger liegt ein kleiner Schrein der Marbo, in dem für die Toten gedacht werden kann.
6 - Nasuleen der Patrizier
Oberhalb des Boronangers öffnet die Uthar-Pforte den Weg des Schweigens, der durch einen Friedwald bis zu den Nasuleen der Patrizier führt. Alle großen Häuser der Stadt haben hier ihre prunkvollen Grabbauten und jede Familie versucht die andere mit mehr Verzierungen, teurerem Gestein und mächtigeren Säulen auszustechen.
7 – Bishdarielsspitze
Hoch über dem Yaquir erhebt sich mit der Bishdarielsspitze die höchste Anhöhe eines Ausläufers der Goldfelsen. Von hier aus kann man die gesamte Stadt überblicken und bei klarem Wetter sogar die Türme Bomeds erkennen.
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