Zweites Massaker von Urbet

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Zweites Massaker von Urbet
Urbet
Horasreich
Ort der Schlacht in der Gerondrata

Datum: 13./14. Rondra 1036 BF
Ort: Stadt Urbet in der Gerondrata
Ausgang: entscheidender Sieg des Hauses Urbet
Konfliktparteien
Haus Urbet-Marvinko.png Haus Urbet Collaribianci.png Collaribianci
Befehlshaber
Rondralio von Urbet Uolbo Valpoza
Truppenstärke
etwa 120 Bewaffnete (Lutisanerorden, Basiliskengarde, Donnerer) etwa 200 Söldner (Collaribianci)
Tote/Verluste
etwa ein Dutzend mehr als 100, darunter Uolbo Valpoza, Novarizio von Urbet

Das Zweite Massaker von Urbet beendete 1036 BF die seit dem horasischen Thronfolgekrieg und insbesondere dem Ersten Massaker von Urbet andauernde Dominanz des Collaribianci-Söldnerregiments in Urbet. Condottiere Uolbo Valpoza, gewählter Valvassor von Urbet, wurde dabei von seinen bisherigen Gönnern und Verbündeten aus dem Haus Urbet verraten und erschlagen. Seine angebliche Verwandlung in eine wölfische Bestie unmittelbar zuvor diente den Aggressoren später als Legitimation ihres Vorgehens.

Vorgeschichte

Uolbos Aufstieg begann bereits unter dem Valvassor Traviano von Urbet, dessen wichtigster Condottiere und Feldherr er im Zuge des Thronfolgekriegs wurde. Travianos Tod ließ den Söldnerführer in Urbet jedoch mehr und mehr zum eigenen Machtfaktor neben dem zwischenzeitlich nach Urbasi umgezogenen Haus Urbet werden. Auricanius von Urbet heiratete 1030 BF nach Verhandlungen mit Uolbo dessen Tochter Tsabella Valpoza und schuf so die Basis für ein mehrere Jahre stabiles Bündnis – das seine Geburtsstunde in gewisser Hinsicht im Ersten Massaker von Urbet hatte.

Die Feuernacht 1035 BF änderte die Ausgangslage jedoch massiv: Das Haus Urbet musste nach Urbet zurückkehren, Uolbos Tochter war verstorben und der Condottiere forderte die Vormundschaft für deren Erstgeborenen Novarizio von Urbet ein, von dem beinahe jeder wusste, dass er nicht Auricanius', sondern tatsächlich Travianos leiblicher Sohn war, und damit potenzieller Aspirant auf weitreichende Ansprüche. Zum siebten Jahrestag seiner ersten Eroberung Urbets (und 6. des Ersten Massakers) verkündete Uolbo am 17. Praios 1036 BF zudem, sich mit seiner Adjutantin Niam Praetorin, selbst eine urbetischen Patriziertochter, vermählen zu wollen. Dieser Schritt, so schien es, sollte die Machtbasis des Condottieres weiter ausbauen – unabhängig vom Haus Urbet.

Verlauf und Folgen

Die um das Erbe ihrer Töchter fürchtende Witwe Travianos, die seit der Feuernacht schwer entstellte Preciosa d'Auspizzi ergriff schließlich im Schatten ihrer abgeschotteten Gemächer innerhalb der Tafelbergfestung von Urbet heimlich die Initiative: Sie weckte im Seneschall des Urbet-Hausordens der Lutisaner, Rondralio von Urbet über mehrere Wochen zunehmend Zweifel hinsichtlich der Machtinteressen Valpozas, seiner Rivalität zum Haus Urbet und dessen Sicherheit in der eigenen Stadt. Insbesondere deutete sie immer wieder an, was mit den Kindern, so auch Rondralios Tochter Selinde geschehen würde, wenn sich Valpoza nicht mehr hinter seiner Maske des Verbündeten verstecken müsste: Sie würden als Rivalen Novarizios allesamt getötet. Rondralio zögerte, bis ihm Preciosa unter Aufbietung all ihrer Überzeugungsfähigkeit schließlich erklärte, dass es Beweise für ihre Befürchtungen gebe, und dass der Condottiere gar mit unheiligen Kräften im Bunde stehe, die keinen weiteren Aufschub zum Handeln mehr zuließen.

Uolbo, seine Verlobte und die Söldner seines Regiments feierten unterdessen am Vorabend der ausgemachten Vermählung – die ausgerechnet am Tag der Stadt- und Hausheiligen (der) Urbets, Sta. Lutisana stattfinden sollte – ausgelassen in ihrer eigenen Quartieren, dem Valvassorenpalast der Tafelbergfestung und der zu Füßen des Tafelbergs gelegenen Kohortenstadt. Vom bevorstehenden Verrat ahnten sie nicht einmal etwas. Auch entging ihnen, dass zu später Stunde der Anführer der Donnerer in der Stadt, Pakhizal Dothreki im Rahjadanspalast der Urbets vorstellig wurde. Dieser sicherte in aller Eile seine Unterstützung zu, sollte die 'Untersuchung' Rondralios über die Machenschaften der Collaribianci in Gewalttätigkeiten gipfeln.

Welchen Ausgang die Nacht nehmen sollte, wusste auch Rondralio noch nicht, als er schließlich mit schwer gerüsteter Eskorte zum Valvassorenpalast schritt. Vorurteile auf der einen und aufgebrachte Reaktionen auf die Anschuldigungen auf der anderen (zudem alkoholisierten) Seite vergifteten die Stimmung jedoch von vorneherein, so dass es nicht lange dauerte, bis das erste Blut vergossen war. Dass es mehr die Basiliskengardisten denn die Lutisaner waren, die sich bei den folgenden Gemetzeln hervortaten, minderte den empfundenen Ehrverlust letzterer höchstens in den eigenen Reihen. Die Donnerer griffen nur bei den schließlich ausbrechenden Kämpfen in der Kohortenstadt zugunsten der Urbets ein.

Uolbo selbst forderte indes Rondralio auf, Mann gegen Mann zu beenden, was seine Männer begonnen hatten. Mit dem martialischen Kriegshammer Korrossár, der Waffe von Rondralios Urahn Casciano von Cindano, brachte er den jüngeren Kontrahenten dann in Schwierigkeiten. Mehrere mächtige Hiebe warfen Rondralio zu Boden, wo er wohl den Weg übers Nirgendmeer angetreten hätte, wäre nicht seine erst spät in die Vorgänge eingeweihte und hinterher geeilte Schwester Yandriga eingeschritten. Diese erschlug den Condottiere schließlich, auch wenn die Familie später entschied, dies Rondralio zuzuschreiben.

Die Verlobte Uolbos, Niam Praetorin wurde als eine von wenigen Offizieren des Regiments gefangen genommen, flüchtete später aber und schwor den Urbets für ihren Verrat Rache. Das Regiment an sich wurde zerschlagen, begründete sich unter Niams Führung aber (als sehr viel kleinere, unabhängige Einheit) wieder neu. Gegenüber dem städtischen Patriziat legitimierte das Haus Urbet sein Handeln durch (notgedrungen) weitgehend erfundene Vorwürfe und vermeintliche Beweise gegen Uolbo. Die Feindschaft der Familie Praetorin zog es sich dennoch zu. Die Signoria wählte Rondralio noch unter dem Eindruck des Massakers eine Woche später zum neuen Valvassor von Urbet. Die völlige Nichtberücksichtigung des in Urbasi weilenden Familienoberhaupts Panthino von Urbet und des bis dahin informell einflussreichsten Familienmitglieds Auricanius veränderte die Machtverhältnisse innerhalb der Familie nachdrücklich und riss neue Gräben auf. Die Rondra-Geweihte Elea von Urbet, die mutmaßlich vor dem Massaker die anderen Geweihten (unter Ghiranus III. Praetorin, einem Verwandten Niams) in ihrem eigenen Palast auf der Tafelbergfestung einsperrte, wurde zur 'Strafe und Sühne' an die Grenze der Schwarzen Lande befohlen und der Perricumer Ardaritenfestung unterstellt.

Liste der Beteiligten

Auf Seiten des Hauses Urbet

Auf Seiten der Collaribianci

Quellen