Grabtempel der Heiligen Lutisana
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Der Grabtempel der Heiligen Lutisana ist der – neben dem Pilgertempel – größere und weitaus bedeutendere von zwei Rondra-Tempeln in Urbet. Er liegt inmitten der Tafelbergfestung hoch über der Stadt und steht nur den im Pilgertempel geprüften Gläubigen offen. Weil in ihm die Gebeine der Hochheiligen Lutisana von Kullbach verwahrt werden, gilt er als wichtiges Pilgerziel am Geronsweg.
Geschichte
Das eigentliche Tempelgebäude ist noch keine 300 Jahre alt und wurde erst während des Baus der umliegenden Tafelbergfestung (760-779 BF) unter Valvassor Rahjadan vom Baumeister Rondraman Talligon errichtet. Viel länger existiert jedoch die Grabkaverne, in der die Gebeine Lutisanas aufbewahrt werden: Angeblich hatte hier schon der für die nordöstlich an Urbet anschließenden Lindwurmfelder namensgebende Drache während der Zeit Gerons des Einhändigen seinen Hort. Nach Bosparans Fall diente sie den Goblins unter Uspuschanna der Blutigen als Rückzugsort, aus dem sie vom Theaterorden vertrieben wurden. Lutisanas Gebeine wurden hier nach ihrer Hinrichtung zunächst versteckt, die Höhle dabei nur rudimentär ausgebaut. Vier der Gründer des Ordens erhielten schließlich eigene Altäre.
746 BF kam es zum Schwur auf dem Tafelberg, als sich Casciano von Cindano im Unabhängigkeitskrieg des Lieblichen Feldes der Sache Gräfin Tharindas verpflichtete und beider Kinder (darunter Rahjadan) in der Grabkaverne vermählt wurden. Unter den Valvassoren von Urbet wurden in den folgenden Jahrhunderten vom zentralen Heiligtum abzweigende Katakomben aus dem Fels geschlagen und weitere Kavernen erschlossen, in denen diverse Ahnen des Hauses Urbet ihre Grablege fanden. Nach der Feuernacht 1035 BF gehörte auch der erst in Urbasi bestattete Fürst Traviano dazu. Dieser brachte kurz vor dem horasischen Thronfolgekrieg noch die bis dahin einer angeblichen anderen Grabstätte Lutisanas im Phecanowald huldigenden Lutisaner – mit vollem Namen: Orden zum Grabe der Heiligen Lutisana von Kullbach – nach Urbet.
Die seit der Gründung der Erzherrschaft Arivor stets im Umfeld des Tempels anzutreffenden Ardariten reduzierten ihre Präsenz zuletzt nach der Katastrophe von Arivor Ende 1039 BF spürbar. Im Peraine 1042 BF kam es zu einem überraschenden Angriff Auswärtiger auf den Grabtempel, der nun tatsächlich vor allem von den Lutisanern unter Valvassor Rondralio zurückgeschlagen werden konnte.
Liste der Vorsteher
- Polissena ya Torese (bis 838 BF, danach Meisterin des Bundes und Erzherrscherin, auch Valvassorin)
- Rondralia von Urbet (838-864 BF)
- Ardare di Salsavûr (884-914 BF)
- Leomara von Perricum (943-952 BF)
- Nepolemo ya Torese (bis 995 BF, ab 991 auch Valvassor)
- Tolman di Salsavûr (1000-1015 BF)
- Bassanio von Urbet (1029 BF in der Schlacht um Urbet gefallen)
- Ghiranus III. Praetorin (nahm sich 1041 BF nach dem Dritten Massaker von Urbet das Leben)
- Bifurco von Grothedal (bis zum Angriff im Peraine 1042 BF)
Meisterinformationen: Banner der Treue
Der Grabtempel war 1042 BF Schauplatz des bis dato größten Angriffs der shinxirgläubigen Myrmidonen. Ihre Anführerin, die gefallene Rondra-Geweihte Somena Talligon, wollte dabei das Heiligtum schänden. Der Angriff konnte auch durch göttlichen Beistand – eine Erscheinung der Heiligen Lutisana – abgewehrt werden. |
Quellen
- Aventurischer Bote Nr. 213, Seite 4
- Aventurischer Bote Nr. 214, Seite 3
- Banner der Treue, Seiten 9-10, 79, 83-87, 89-96