Familie Gerber
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Die Familie Gerber aus Efferdas zählt zum Patriziat der Stadt, seit es ihr gelang, in den Senat von Efferdas einzuziehen. Ihren Reichtum haben die Gerbers mit vielerlei Tätigkeiten gemacht, für die sich andere zu schade waren, seien es Gerberei, Abdeckerei oder die Instandhaltung der Kanäle. Mag darum mancher Patrizier noch immer auf die Familie herabschauen, ihre Macht ist gerade in der Gerberstadt unübersehbar.
Nachdem Dettmar über fast vier Jahrzehnte seine Familie erfolgreich durch manch schwere Zeit geführt und Macht, Wohlstand und Einfluss der Familie gemehrt hatte, machte er sich langsam Gedanken darüber wer seine Nachfolge antreten sollte.
Hoberto war inzwischen immer abgehobener geworden und durch sein herablassendes Gehabe gegenüber den Arbeitern der Betriebe, aber auch seiner eigenen Frau gegenüber immer weiter bei seinem Vater in Ungnade gefallen. Hoberto hatte sich einfach zu sehr von dem, wofür die Gerbers stehen entfernt. Ihm konnte Dettmar Gerber die Nachfolge unmöglich übertragen.
Zwischenzeitlich schien sich sein Sohn Carolus, der Zweitälteste zu einer guten Alternative entwickelt zu haben. Er war geschickt im Umgang mit Menschen und schien langsam seine ungestüme Jugendphase aus zu viel Wein, Festen, Affären und dem Verschwenden von Geld hinter sich gelassen zu haben. Er hatte auf eigenes Bestreben geheiratet und war sesshaft geworden. Als aber der Skandal von Carolus' zahlreichen Affären, die er schon während des ersten Ehejahres unterhalten hatte dazu führte, dass sein Vater eine beachtliche Summe als Entschädigung an die Familie der armen und unglücklichen Ehefrau Emilia Gerber bezahlen musste, die sich dann mit dem gemeinsamen Kind nach Methumis in das Haus ihrer Eltern zurückzog, wurde Dettmar Gerber klar, dass er auch seinem Zweitgeborenen unmöglich die Verantwortung für das Schicksal der Familie und den Ruf des Hauses übergeben konnte.
Sein dritter Nachkomme Kilian, war ein fleißiger, intelligenter und bodenständiger Mann, wie er es schon als Junge gewesen war. Leider war er auch noch genauso eigenbrötlerisch und menschenscheu wie damals und einfach nicht für Verhandlungen mit Geschäftspartnern oder gar die Politik geeignet. Als Tüftler und Denker im Hintergrund und Leiter der Betriebe wäre er durch seine Fachkenntnisse aber bestens geeignet.
Clarizia war immer schon schwach und kränklich gewesen und hatte deswegen auch viele Freiheiten gewährt bekommen. Sie war gebildet, von freundlichem Naturell, hübsch und überall beliebt, allerdings war es mehr als fraglich, ob sie dem Druck in der Politik und der Last der Verantwortung, das Familienoberhaupt zu sein, standhalten könnte.
Clarizia's Zwilling Linara war zwar tatkräftig, gesund und willensstark, konnte aber der Politik nichts abgewinnen, sie wollte Kranken, allen voran ihrer Schwester helfen und ihr Leben in den Dienst Peraines stellen. Auch hatte sie keinerlei kaufmännisches Gespür und kam somit auch nicht in Frage.
Hätte Dettmar frei wählen können, er würde seine Lieblingsnichte Quenia zum Familienoberhaupt machen. Sie war gelehrig, bodenständig und verstand es, ihr Gegenüber mit Beharrlichkeit und guten Argumenten zu überzeugen. Aber er konnte nicht einfach seine eigenen Kinder bei der Wahl des nächsten Familienoberhauptes und letztlich des Familienerbes komplett übergehen.
Viele Götternamen brütete Dettmar über diesen Problem bis er sich nach reiflicher Überlegung zu einen Kompromiss durchrang, mit dem so wohl niemand gerechnet hatte! Dettmar Gerber bestimmte seinen Sohn Kilian zum Leiter sämtlicher Betriebe, zusammen mit seiner Nichte Quenia als Verantwortliche für Diplomatie und Verhandlungen zu den neuen Oberhäuptern der Familie. Gemeinsam sollten sie die Familie in eine hoffentlich gute und erfolgreiche Zukunft führen und sich eines Tages dann auf einen neuen Nachfolger oder Nachfolgerin einigen, Kilian jedoch sollte für den Fall dass sie sich bei irgendeiner Entscheidung nicht einigen konnten das letzte Wort bekommen.
Siehe auch
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