Waffenstillstand von Paquirella

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Auge-grau.png Der Waffenstillstand von Paquirella beendete die Landherrenhändel und die Fehde zwischen Pertakis und Shenilo nach der Fahnenschlacht von Gilforn. Er fand im Firun 1033 BF im Örtchen Paquirella statt, das zwischen Gilforn, Clameth und Pertakis gelegen ist.

Gebietsgewinne und Verluste

Im Waffenstillstand akzeptierte Shenilo den Abfall Helamettos und – besonders schmerzlich – die volle Anerkennung der Yaquirstadt als gleichwertiger Rechtsnachfolger der Domäne Pertakis. Da die Gransignorie Shenilo und der Sheniloer Bund weiterhin Gültigkeit behalten bedeutet diese Entscheidung nicht das Ende eines unabhängigen Shenilo, im Gegenteil. Dennoch legitimiert sie den Abfall Helamettos von Shenilo durch Aufnahme in die Signoria der Yaquirstadt Pertakis und schafft somit einen Präzedenzfall für künftige Austritte aus dem Sheniloer Bund. Zudem dringt der gewiefte Kaufherr Alessandro ya Ilsandro auf die Bestätigung, dass den Inhabern der Ländereien der alten Domäne Pertakis freigestellt werden solle, ob ihre Waren in Pertakis oder Shenilo – ein Vorrecht vieler Landstädte mit Contado, das aber im Sheniloer Frieden keine Erwähnung fand – verkauft und gehandelt werden sollen. Angesichts der wirtschaftlichen Stärke Pertakis‘ und dessen günstiger Lage am Yaquir eine bedeutsame Neuerung, deren Konsequenzen für Shenilo noch unabsehbar sind.
Die neue Situation wird zudem durch eine Flussgaleere der Pertaker auf dem Wellenfels gekennzeichnet, die im Falle eines neuerlichen Krieges Côntris für die Yaquirstadt sichern könnte. Dass dadurch auch der Schmuggel zwischen Gilforn und Côntris wirksam unterbunden werden kann wird hinter den Türen ebenfalls als Vertragsklausel ausgehandelt, aber nicht schriftlich fixiert, da der Schmuggel – so die offizielle Position der Sheniloer – ohnehin nie unterstützt worden sei.
Im Gegenzug gibt Pertakis das zuvor besetzte Mesaverde an die Gabellano zurück. Alessandro ya Ilsandro muss auch die Carson-Stadt Gilforn, das sein in der Fahnenschlacht gefallener Verbündeter Hortensio Aralzin zuvor erobert hatte, mangels jedweder Rechtstitel an den Sheniloer Bund zurückgeben.
Colmars Cavallieri, die auf Seiten Shenilos in die Fahnenschlacht eingegriffen hatten, erhalten einen symbolischen Sold für einen Tag Kriegsdienst und behalten dafür sämtliche erbeuteten Waffen und Ausrüstung ihrer in Gilforn besiegten Gegner. Überraschend für fast alle Sheniloer Nobili erwirbt Colmar Luntfeld am Rande der Verhandlungen von Haus Calven Gut und Rechte an Sewablick im Sewaktal, das von den Garden seiner Schwester Lania Luntfeld seit Wochen besetzt ist. Die Abgabepflichten von letzterem gegenüber der Efferd-Kirche werden auf Paquirella übertragen, das Colmar dem rechtmäßigen Erben, Horathio von Paquirella zurückgibt. Bis zu dessen Volljährigkeit (1036 BF) soll Delgardo Daforca, ein junger Steuereintreiber, als Vogt für die Sicherheit Paquirellas – und der efferdkirchlichen Einnahmen – Sorge tragen. Um die pertakisischen Familien nicht vor den Kopf zu stoßen verfügt die Efferd-Kirche, dass die Abgaben monatlich an die dortige Tempelvorsteherin Efferdanya von Pertakis zu übergeben sind.
Phedre von Arinken erringt die Bestätigung verschiedener Rechte beider Gransignori als Erbe der alten Domäne Pertakis durch den Comto Protector, der sich auch Hesindiane Aralzin als ehemalige Domänenherrin anschließt.
Die Kusliker Seesöldner, die für Pertakis in die Fahnenschlacht gegangen waren, ziehen sich nach Balthar zurück und beanspruchen ihre Eroberung künftig im Dienste ihrer Heimatstadt. Der Sheniloer Präfekt, Tolman Cordur, tritt ein schweres Erbe an.

Das Ende der Domäne Clameth

Während der Landherrenhändel hatte Orsino Carson, nominell Gransignore der Domäne Clameth, deren bedeutendste Stadt, Clameth, mit Waffengewalt und einheimischen Unterstützern unter Kontrolle gebracht. Auf dem Weg nach Gilforn war das für Orsino aus Clameth ausgezogene Kontingent bei der Stampede von Paquirella jedoch von feindlichen Streitern überwältigt worden. Da nicht wenige Clamether daraufhin die Seiten wechselten, flatterte das Rapsbanner Clameths schließlich im Aufgebot der Yaquirstadt gegen Shenilo. Bei den Verhandlungen in Paquirella schickt man sich nunmehr an, die angesichts der regionalen Herrschaftsstruktur unhaltbar gewordene Konstruktion einer einheitlichen Domäne Clameth an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen.
Linario Hoste, der Maestro Gilforns, bittet Orsino, die Stadt unter seinen Schutz zu nehmen, da die vergangenen Monate gezeigt hätten, welche Gefahr ihr drohe. Die Ambitionen zur Herrschaft über Clameth seitens des Hauses Carson habe fast den Verlust der gesamten Besitzungen zur Folge gehabt. Ob dieser kühnen Kritik an seinem Vorgehen in Clameth weigert sich Orsino zunächst, überhaupt auf Linarios Worte zu reagieren. Erst als Leandro Carson seinen Onkel daran erinnert, dass der Verlauf der Schlacht ein Fingerzeig Rondras gewesen sein mag, der dazu auffordere, das Ergebnis dieses Gefechts zu respektieren, beruhigt sich Orsino und lässt sich auf das Unvermeidbare ein. Dennoch verlangt er von Linario als Zeichen der Treue und als Sühne für die anmaßenden Worte, die Titel und das Schicksal des Hauses Hoste in seine Hände zu legen, worauf Linario schweren Herzens einwilligt. In der Folge lässt Orsino Linario einige Zeit im Unklaren, bestätigt die Hoste dann jedoch in allen bisherigen Ämtern und ernennt Linario zum Cavalliere.
Orsino schlägt, solcherart überzeugt von der Notwendigkeit dieses Schrittes, dem Erzherrscher die Übertragung der Valvassoren-Würde, die er selbst seit dem Krieg der Drachen beansprucht hatte an die Landstadt Clameth vor. Damit erlischt der Anspruch der Carsons auf Clameth und zudem hat die Stadt nunmehr selbst eine Legitimation auf dem politischen Parkett, die ihr gegen das wirtschaftlich übermächtige Pertakis das Überleben sichern kann. Imdallyo wird ein Lehen Arivors, Telfar Carson zum Cavallerie ernannt.
Orsino und Maldonaldo da Brasi erkennen ihre gegenseitigen Ansprüche an: Maldonaldos Eroberung von Nestorbino im Vorfeld der Auseinandersetzungen um Gilforn findet die Akzeptanz des Carson, Orsino selbst hat nach dem Verrat Hortensio Aralzins ohnehin kein besonderes Interesse an der Restitution von dessen Verwandter Tsaphilia in Nestorbino, zumal diese schon im Thronfolgekrieg gegen ihn stand. Dorinth, das die Schwarze Kompanie sicherte, wird dem Hahnenwappen überlassen. In Gilforn verschwinden in den kommenden Monaten offene und der ein oder andere heimliche Unterstützer der kurzen Herrschaft Hortensio Aralzins in den Kellern der Burg Giflinshorn, nach dem Tode Rondrario Carsons bei der Eroberung durch Hortensio ist Orsino Stadtherr, der hart durchgreift.
Die Position der Harderins, das gegen Haus Carson und für alte Rechte in der Domäne gefochten hatte und dafür vor allem Hortensio Aralzins und der Schwarzen Kompanie bedient hatte, in und um Gilforn ist damit unhaltbar geworden. Die Kusliker Patrizier, die damit eine direkte Kontrolle des Yaquirs verlören, ersinnen einen Plan, wie die Stadt bzw. das Großfürstentum dennoch seinen Einfluss nach Osten ausdehnen kann: Orsino Carson wird auf Vorschlag der Gerontokraten vom Horas zum Baron von Gilforn ernannt, die Harderins zürnen, müssen ihren Ärger aber herunterschlucken. Zwischen Côntris und Gilforn sowie Clameth und Pertakis treffen sich nunmehr die Ausläufer von vier Fürstentümern: Die Grafschaft Bethana und das Großfürstentum Kuslik sowie die Erzherrschaft Arivor und das Fürstentum Vinsalt.

Der Streit um Côntris

Einziger Streitpunkt in Paquirella, der nicht beigelegt werden kann, ist die kurz zuvor erfolgte Erhebung Dartan di Côntris‘ zum Baron von Côntris. Während Shenilo aus Rücksicht auf die Schutzbestimmungen für die Stadt Côntris die Grenzen der Baronie nicht anerkennt, weigert sich Pertakis rundweg, den Baronstitel Dartans anzuerkennen. Hinter den Kulissen hat dabei dessen Vetter Francidio di Côntris die Strippen gezogen, der selbst bei dem Versuch, sich als Patriarch der di Côntris zu etablieren durch seinen Bund mit Pertakis zur persona non grata gemacht hat und nun seiner Familie zürnt.

Die Hintergründe: Baronie Côntris