Briefspiel:Großes Gestech von Urbasi 1034 BF/Großes Stechen: Unterschied zwischen den Versionen
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|colspan="3" style="font-size:80%"|Des Nachbarschaftsduells zweiter Teil folgte sogleich. [[Rumina von Cerellion]], erst infolge der Fehde wieder als Erbin ihrer Familienländereien eingesetzt, stritt mittlerweile zwar nicht für den Grafen, jedoch für die ebenso rivalisierende Nachbarstadt Silas. Ihr gegenüber harrte der jüngste Teilnehmer des Tjosts überhaupt seiner Bewährung vor den Augen des einheimischen Publikums. Ja, [[Debero Zorgazo|Debero]] gehörte sogar der Familie an, deren Palazzo dem Turnierfeld am nächsten lag – eine Erklärung vielleicht für den ohrenbetäubenden Jubel, den allein sein Erscheinen auslöste. Rumina, die es gewohnt war gegen schier übermächtig erscheinende Feinde um ihr Recht zu kämpfen, beeindruckte das nicht. Ein Anritt, ein Stoß genügte, um den noch zu sehr mit der Identifizierung aller ihm bekannten Gesichter im Publikum beschäftigten Debero aus dem Sattel in den Sand zu befördern. | |colspan="3" style="font-size:80%"|Des Nachbarschaftsduells zweiter Teil folgte sogleich. [[Rumina von Cerellion]], erst infolge der Fehde wieder als Erbin ihrer Familienländereien eingesetzt, stritt mittlerweile zwar nicht für den Grafen, jedoch für die ebenso rivalisierende Nachbarstadt Silas. Ihr gegenüber harrte der jüngste Teilnehmer des Tjosts überhaupt seiner Bewährung vor den Augen des einheimischen Publikums. Ja, [[Debero Zorgazo|Debero]] gehörte sogar der Familie an, deren Palazzo dem Turnierfeld am nächsten lag – eine Erklärung vielleicht für den ohrenbetäubenden Jubel, den allein sein Erscheinen auslöste. Rumina, die es gewohnt war gegen schier übermächtig erscheinende Feinde um ihr Recht zu kämpfen, beeindruckte das nicht. Ein Anritt, ein Stoß genügte, um den noch zu sehr mit der Identifizierung aller ihm bekannten Gesichter im Publikum beschäftigten Debero aus dem Sattel in den Sand zu befördern. | ||
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− | | [[Bild:Haus de Torri.png|15px]] <u>Torreon de Torri</u> || vs. || [[Bild:Haus di | + | | [[Bild:Haus de Torri.png|15px]] <u>Torreon de Torri</u> || vs. || [[Bild:Haus di Contris.png|15px]] Ralman di Côntris |
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|colspan="3" style="font-size:80%"|Zu Deberos Glück dürfte das eigene Missgeschick durch das sogleich folgende Gestech schnell vergessen worden sein: Zwei Gefolgstreue des Grafen waren es nun, die gegeneinander ritten, wie es das Los entschieden hatte. Es war wohl ihre einzige Gemeinsamkeit, denn [[Ralman di Côntris|Ralman]] präsentierte sich in polierter Rüstung und war auch zum einen oder anderen Lächeln bereit; [[Torreon de Torri|Torreon]], nicht nur aufgrund seines Wappens, sondern auch wegen seiner enormen Körpergröße der 'Schwarze Turm' genannt, kam hingegen in geschwärztem Stahl daher, hob nicht einmal das Visier. Ob das folgende eine Farce oder ein großes Unglück war, darüber wird wohl noch lange gestritten werden. "Der schlechteste Lanzengang, den ich je gesehen habe", urteilte ein ungenannt bleiben wollender Teilnehmer über Ralman. Und doch: Torreon, der Turm, hielt erbarmungslos auf den doch eigentlich verbündeten Gegner drauf! Ralman wälzte sich kurz darauf schwerst getroffen im Sand, Torreon ritt ohne einen Blick zurück von der Turnierbahn ... | |colspan="3" style="font-size:80%"|Zu Deberos Glück dürfte das eigene Missgeschick durch das sogleich folgende Gestech schnell vergessen worden sein: Zwei Gefolgstreue des Grafen waren es nun, die gegeneinander ritten, wie es das Los entschieden hatte. Es war wohl ihre einzige Gemeinsamkeit, denn [[Ralman di Côntris|Ralman]] präsentierte sich in polierter Rüstung und war auch zum einen oder anderen Lächeln bereit; [[Torreon de Torri|Torreon]], nicht nur aufgrund seines Wappens, sondern auch wegen seiner enormen Körpergröße der 'Schwarze Turm' genannt, kam hingegen in geschwärztem Stahl daher, hob nicht einmal das Visier. Ob das folgende eine Farce oder ein großes Unglück war, darüber wird wohl noch lange gestritten werden. "Der schlechteste Lanzengang, den ich je gesehen habe", urteilte ein ungenannt bleiben wollender Teilnehmer über Ralman. Und doch: Torreon, der Turm, hielt erbarmungslos auf den doch eigentlich verbündeten Gegner drauf! Ralman wälzte sich kurz darauf schwerst getroffen im Sand, Torreon ritt ohne einen Blick zurück von der Turnierbahn ... | ||
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|colspan="3" style="font-size:80%"|Es folgte gleich der nächste, denn auch ihr 'Nachfolger', der gefürchtete 'Panzerhandschuh des Grafen' ließ die erste Gelegenheit zum Sieg gegen die in Diensten der Syndikokratie Silas stehende Cavalliera Rumina von Cerellion nicht aus. Wie schon im ersten Gefecht gegen den 'Verbündeten' Ralman di Côntris schonte er die – diesmal allerdings forscher vorgehende – Gegnerin nicht. Ein anderer Gegner, und die Herrin des Xeledon-Forsts hätte diesen wohl selbst aus dem Sattel gehoben. Am Koloss Torreon zerbrast ihre Lanze aber einfach, ohne diesen sonderlich in Bedrängnis zu bringen. | |colspan="3" style="font-size:80%"|Es folgte gleich der nächste, denn auch ihr 'Nachfolger', der gefürchtete 'Panzerhandschuh des Grafen' ließ die erste Gelegenheit zum Sieg gegen die in Diensten der Syndikokratie Silas stehende Cavalliera Rumina von Cerellion nicht aus. Wie schon im ersten Gefecht gegen den 'Verbündeten' Ralman di Côntris schonte er die – diesmal allerdings forscher vorgehende – Gegnerin nicht. Ein anderer Gegner, und die Herrin des Xeledon-Forsts hätte diesen wohl selbst aus dem Sattel gehoben. Am Koloss Torreon zerbrast ihre Lanze aber einfach, ohne diesen sonderlich in Bedrängnis zu bringen. | ||
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− | | [[Bild:Haus di | + | | [[Bild:Haus di Contris.png|15px]] Ralman di Côntris || vs. || [[Bild:Haus d'Auspizzi.png|15px]] <u>Avesto d'Auspizzi</u> |
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|colspan="3" style="font-size:80%"|Nun blieben nur noch zwei Cavallieri, die ihr jeweils zweites Gefecht noch auszutragen hatten. Dass es der gegen Torreon schwer verwundete Ralman überhaupt soweit schaffte, rang dem Publikum bereits einen Applaus ab. Bis kurz vor Kampfbeginn stand auch ein Einsatz der Stichritter gegen den Herren von Aurelano im Raum. Dieser, bereits einmal siegreich, gedachte die Bilanz der urbasischen Ritterschaft gegen die Cavallieri des Grafen indes wieder geradezurücken. Tatsächlich benötigte auch er nur einen Ritt dafür, denn Ralman, wohl noch unter Schmerzen überhaupt aufs Pferd gestiegen, fehlte die letzte Konzentration, um der Entschlossenheit Avestos etwas entgegenzusetzen. | |colspan="3" style="font-size:80%"|Nun blieben nur noch zwei Cavallieri, die ihr jeweils zweites Gefecht noch auszutragen hatten. Dass es der gegen Torreon schwer verwundete Ralman überhaupt soweit schaffte, rang dem Publikum bereits einen Applaus ab. Bis kurz vor Kampfbeginn stand auch ein Einsatz der Stichritter gegen den Herren von Aurelano im Raum. Dieser, bereits einmal siegreich, gedachte die Bilanz der urbasischen Ritterschaft gegen die Cavallieri des Grafen indes wieder geradezurücken. Tatsächlich benötigte auch er nur einen Ritt dafür, denn Ralman, wohl noch unter Schmerzen überhaupt aufs Pferd gestiegen, fehlte die letzte Konzentration, um der Entschlossenheit Avestos etwas entgegenzusetzen. | ||
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|colspan="3" style="font-size:80%"|Im nächsten anstehenden Gefecht musste es einer direkt in die Forderungen schaffen, denn beide Kontrahenten waren bislang ungeschlagen geblieben. Der Arivorer Adalrik, gemeinhin als aussichtsreichster Anwärter auf den Turniersieg angesehen, kreuzte Lanzen und Klingen mit Torreon, dem gewaltigen 'Schwarzen Turm' aus dem Vorland der Goldfelsen, der schon seine vermeintlichen eigenen Verbündeten gnadenlos niedergeritten hatte. Adalrik war nun der erste, der ihn selbst in Verlegenheit brachte. Nach dem ersten Stoß des Arivorers hing der Aurelasse so schräg im Sattel, dass alle Turnierhelfer, an denen er danach vorbeiritt, wegsprangen, bevor er sie womöglich unter sich zermalmte. Er fiel aber nicht. Die nächsten beiden Lanzengänge sahen beide Kontrahenten gleichauf, so dass auch sie erstmals die Entscheidung im Fußkampf suchen mussten. Verwirrung herrschte dabei zunächst der Waffe des 'Turms' wegen: "Entschuldigt, Signor, es wird eine Waffe zu einer Hand benötigt", merkte einer der zuvor noch gesprungenen Turnierhelfer ob des riesigen Schwerts an. Torreon stieß ihn jedoch einfach weg – und schwang die fürchterliche Klinge danach tatsächlich mit nur einer seiner riesigen Pranken. Adalrik, mehr Tjoster als Fechter, doch auch zu Fuß eine Klasse für sich, versuchte sein Möglichstes, den körperlichen Vorteil des Gegners auszugleichen, ermüdete unter den Hieben Torreons dann aber doch zu schnell. Torreon war der Sieger und hatte für den favorisierten Arivorer nur noch einen verächtlichen Blick über. | |colspan="3" style="font-size:80%"|Im nächsten anstehenden Gefecht musste es einer direkt in die Forderungen schaffen, denn beide Kontrahenten waren bislang ungeschlagen geblieben. Der Arivorer Adalrik, gemeinhin als aussichtsreichster Anwärter auf den Turniersieg angesehen, kreuzte Lanzen und Klingen mit Torreon, dem gewaltigen 'Schwarzen Turm' aus dem Vorland der Goldfelsen, der schon seine vermeintlichen eigenen Verbündeten gnadenlos niedergeritten hatte. Adalrik war nun der erste, der ihn selbst in Verlegenheit brachte. Nach dem ersten Stoß des Arivorers hing der Aurelasse so schräg im Sattel, dass alle Turnierhelfer, an denen er danach vorbeiritt, wegsprangen, bevor er sie womöglich unter sich zermalmte. Er fiel aber nicht. Die nächsten beiden Lanzengänge sahen beide Kontrahenten gleichauf, so dass auch sie erstmals die Entscheidung im Fußkampf suchen mussten. Verwirrung herrschte dabei zunächst der Waffe des 'Turms' wegen: "Entschuldigt, Signor, es wird eine Waffe zu einer Hand benötigt", merkte einer der zuvor noch gesprungenen Turnierhelfer ob des riesigen Schwerts an. Torreon stieß ihn jedoch einfach weg – und schwang die fürchterliche Klinge danach tatsächlich mit nur einer seiner riesigen Pranken. Adalrik, mehr Tjoster als Fechter, doch auch zu Fuß eine Klasse für sich, versuchte sein Möglichstes, den körperlichen Vorteil des Gegners auszugleichen, ermüdete unter den Hieben Torreons dann aber doch zu schnell. Torreon war der Sieger und hatte für den favorisierten Arivorer nur noch einen verächtlichen Blick über. | ||
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− | | [[Bild:Wappen Hirschenau.png|15px]] <u>Koromar von Liobas Zell</u> || vs. || [[Bild:Haus di | + | | [[Bild:Wappen Hirschenau.png|15px]] <u>Koromar von Liobas Zell</u> || vs. || [[Bild:Haus di Contris.png|15px]] Ralman di Côntris |
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|colspan="3" style="font-size:80%"|"Ach, der mit dem Hirsch ..." So langsam machte sich das urbasische Publikum mit dem nordmärkischen Streiter des Barons von Ramaúd bekannt. Auch sein Gegenüber, der zähe Grafenritter Ralman erntete freilich Anerkennung – dafür, dass er überhaupt noch im Turnier verblieben war, nachdem ihm 'der Schwarze Turm' schon zu Beginn so übel mitgespielt hatte. Alle Tapferkeit allein reichte gegen den erfahrenen Nordmärker jedoch nicht. Ein Ritt genügte, Ralman erneut zu Boden zu schicken. | |colspan="3" style="font-size:80%"|"Ach, der mit dem Hirsch ..." So langsam machte sich das urbasische Publikum mit dem nordmärkischen Streiter des Barons von Ramaúd bekannt. Auch sein Gegenüber, der zähe Grafenritter Ralman erntete freilich Anerkennung – dafür, dass er überhaupt noch im Turnier verblieben war, nachdem ihm 'der Schwarze Turm' schon zu Beginn so übel mitgespielt hatte. Alle Tapferkeit allein reichte gegen den erfahrenen Nordmärker jedoch nicht. Ein Ritt genügte, Ralman erneut zu Boden zu schicken. |
Version vom 22. August 2024, 14:21 Uhr
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15. Peraine: Großes Stechen
Erstes Drittel
Tiro Tarquinio Cirrention | vs. | Nevinia ya Stellona |
Der erste Kampf des Tages hält direkt eine Favoritin auf den Gesamtsieg bereit: Nevinia wird vom Publikum gefeiert, fraglich erscheint nur, ob sie ihr Gegenüber direkt im ersten Lanzengang vom Pferd stößt. Tiro, der sich bereits beim Bankett am Vorabend nicht davon abhalten ließ, seiner Gegnerin eine Ode auf der Leier darzubringen, verneigt auch diesmal ehrfürchtig den brünetten Lockenschopf. Was dann aber passiert, vermag später kaum ein Augenzeuge in Worte zu fassen: Der junge Unterfelser reitet zwei solch platzierte Attacken, dass Nevinia bereits nach dem ersten Zusammenstoß im Sattel wackelt, sich beim zweiten Mal aber nicht mehr im selben halten kann. Die Favoritin liegt im Sand, der Sieger kann sein Glück selbst kaum fassen. | ||
Rimon Sâlingor | vs. | Elea von Urbet |
"Welcher Graf von Bomed ist denn das jetzt?" Die Verwunderung des Publikums, das in Urbasi zuletzt einen anderen als Grafen eben dieses Landstrichs empfing, bekommt Rimon wohl gar nicht mit – jedenfalls lässt er sich nichts anmerken. Seine Gegnerin, die junge Geweihte Elea, geht beim Trubel um den höchstrangigen Turnierteilnehmer fast unter. Vor Ehrfurcht wohl hebt sie beim ersten Ritt dann auch die Lanze kaum, bietet zudem eine gefährliche Blöße. Rimon, seinerseits konzentrierter, lässt die Chance zum wirkungsvollen Treffer jedoch aus, als wolle er seine Gegnerin nicht schwer verletzten. "Hoch, Graf Rimon, Hoch", zollt ihm auch das Publikum für diese Ehrhaftigkeit Respekt. Elea dankt ihm die Geste mit einem geradezu 'tiroischen' Ritt, der den Grafen dann ins Wanken bringt – doch er bleibt im Sattel. Im dritten Lanzengang bietet sich wieder eine Blöße bei der Geweihten und der Graf stößt zu. Sieg für Rimon. | ||
Adalrik von Schreyen | vs. | Rahjesco Solivino |
Nach Nevinias Auftaktniederlage reitet nun der zweite favorisierte Streiter auf die Turnierbahn, und auch er hat einen absoluten Außenseiter als Gegner. Gespannt harrt das Publikum, ob es womöglich zu einer Wiederholung der Auftaktsensation kommt. Rahjesco, dem jungen Cavalliere, dem die Herzen vieler Urbasierinnen bereits seit langem zufliegen, wäre es nur recht. Tatsächlich scheint auch seine Lanze wie von der Göttin Rondra gelenkt ihren Weg ins Ziel zu finden – doch Adalrik ist gewarnt und steht dem Stoß des Gegners seinerseits keinen Deut nach. Er bleibt im Sattel, der junge Solivino nicht. | ||
Gianbaldo Carson | vs. | Vanossa della Tegalliani |
Mit der jungen Marchesetochter lenkt die zweite Hochadlige nun ihr stolzes Ross aufs Turnierfeld. Ihr gegenüber nimmt der kaum ältere Sheniloer Offizier Aufstellung. Die Visiere herunter geklappt, treiben sie ihre Reittiere zum Galopp. Gianbaldo schlägt sich besser, doch Vanossa fängt den Stoß des Gegners mit größter Mühe ab. Welch eine Reitkunst! Nach dem ersten vorsichtigen Abtasten setzen beide dann auf die Attacke – und wie platziert ihre Lanzen sind! Als wären sie perfekte Spiegelbilder, so sehr gleichen sich ihre Bewegungen. Leider ist Gianbaldo im Sattel nicht ganz so sicher. Er stürzt, Vanossa gewinnt. | ||
15px Camilla dell'Arbiato | vs. | Koromar von Liobas Zell |
"Liobas was?" Zugegeben, die Heimat des Nordmärkers Koromar ist dem urbasischen Publikum eher nicht geläufig. Dass er zahlreiche, ja wirklich sehr sehr (!) viele Turniere im Mittelreich bestritten haben soll, das hat sich aber schon herum gesprochen. Ihm gegenüber reitet eine Ardaritin aus einheimischem Geschlecht in die Schranken – eine Ardaritin, die schon seit Wochen in der Stadt weilt, weil sie dem Rätsel von 'Salkyas Visionen' auf der Spur sein soll, wie gemunkelt wird. Ihre Konzentration scheint's nicht zu stören, denn der erste Ritt ist wieder einer, den man nur als von höherer Hand gelenkt bezeichnen möchte. Umso mehr indes noch der von Koromar. Besser, sowohl in der Offen- wie auch in der Defensive, könne man nicht tjosten, sind sich später alle Beobachter einig. Und doch: Beide Kontrahenten bleiben im Sattel. Im zweiten Versuch – nun weniger 'zunge-schnalzen-lassend', doch nichtsdestotrotz – stößt der erfahrene Koromar zu. Camilla, noch etwas wackelig im Sattel vom ersten Aufeinandertreffen, kann sich nicht mehr halten. Sieg für Koromar. | ||
Gaspard Slin | vs. | Efferdia di Bellafoldi |
Gaspard allein in Urbasi – nur ein Efferdier auf weiter Flur, da mag einem schon etwas unwohl werden, selbst als gestandenem Recken. Und die Vorsicht, bloß keine neuen Zwiste mit seinen Gastgebern vom Zaun zu brechen, die war ihm durchaus anzumerken. Zum Glück war wenigstens seine Gegnerin auch Efferdierin ... ähm nein, natürlich nicht! Sie hieß aber zumindest so, dass man sie sich gut als solche hätte vorstellen können. Und so warf sich Gaspard auch unverzagt ins Gefecht, wenig auf seine Deckung gebend. Dass Efferdia vor allem eine gute Tjosterin war – verflucht, sie war die Gemahlin Darion Amarintos – zeigte sich schnell. Zwar wandte sie ihre Lanze noch einen Hauch ab, um den Gegner nicht noch zu verletzen, doch zum Aus-dem-Sattel-heben reichte es auch so. | ||
Nestor Aspoldo | vs. | Barian della Turani |
Zwei sich kaum etwas nehmende Einheimische folgten als nächste auf die Turnierbahn: Nestor, der Meister des Arsenals, war nach dem Schlachttod zweier älterer Brüder Erbe seines Hauses geworden und gedachte diesem schon deshalb keine Schande zu bereiten; Barian, zuletzt im Kleinen Gestech des Vorjahrs siegreich, erging es kaum anders, auch wenn er innerhalb seiner Familie mehr als militärischer 'Lenker' hervortrat. Zunächst mal lenkten beide voller Ungestüm ihre Lanzen jedoch aufeinander, die eigene Deckung etwas vernachlässigend. Barian stieß heftiger zu, Nestor fiel. Schade, diese beiden hätten viele im Publikum gerne noch ein weiteres Mal gegeneinander anreiten gesehen. | ||
Heldor Galfard | vs. | Dareius Amarinto |
Doch es ging weiter, und auch die nächsten beiden Streiter versprachen Spektakel. Der erfahrene Heldor war ein weit gereister Ritter aus der Hauptstadt, der seine ersten Turniere womöglich schon bestritt, als sein Gegner noch gar nicht laufen konnte. Dareius indes hatte das Tjosten geradezu in die Wiege gelegt bekommen. Dass aus dem Sohn Darions und Enkel Damion Amarintos ein regelrecht versessener Turnierstreiter werden musste, konnte niemanden überraschen. Und doch: Der erste Ritt gehörte Heldor, dessen Lanze den jungen Amarinto schwer an der Schulter traf. Dareius taumelte, fing sich aber noch – und setzte im zweiten Anritt seinerseits zum entscheidenden Stoß an. Heldor vernachlässigte beim Nachsetzen die eigene Deckung und landete unsanft im Sand. Eine kleine Wunde würde ihm als Erinnerung für den Leichtsinn bleiben. | ||
Tarquinio della Pena | vs. | Reon Croenar ya Torese |
Der silberne Löwe über ebensolchen Lilien kündigte einen weiteren Favoriten an: Tarquinio della Pena hatte seinen Namen bereits 1029 BF in die Siegerliste des Großen Gestechs eingetragen, als die Stadt noch unter der Herrschaft eines gewissen Fürsten stand. Löwen, obgleich rote, jedoch in dreifacher Ausführung, schmückten auch das Ross seines Gegners, eines der bedeutendsten Pferdezüchters des Landes: Reon Croenar, Neffe des Erzherrschers Nepolemo, war dessen designierter Erbe für den Baronstitel von Aldan und damit eines der bekanntesten Kriegeradelsgeschlechter überhaupt. Was für ein Kampf würde das werden? Ein nervenaufreibender, fürwahr. Drei Lanzengänge brachten keine Entscheidung, erstmals musste diese zu Fuß fallen. Mit dem heimischen Publikum im Rücken vermochte Tarquinio dabei mehr Reserven zu mobilisieren und seinen Gegner schließlich zu entwaffnen. | ||
Ludolfo di Piastinza d.J. | vs. | Ludovigo Carasbaldi |
Und es ging ebenso spannend weiter: Im Duell der Beinahe-Namensvettern wusste der jüngere Lokalfavorit Ludovigo durch seine defensive Disziplin zu überraschen. Ludolfo schien ihm in den ersten beiden Ritten geradezu Angebote zu machen, entscheidend zuzustoßen, doch ließ sich der Urbasier dadurch nicht beirren. Zumal der erfahrenere Sewamunder sich ohnehin nicht soweit entblößte, dass größerer Angriffsmut belohnt worden wäre. Im dritten Lanzengang setzte der 'Froschritter' dann selbst zum überragenden Stoß an. Ludovigo trug den Schild nun etwas tiefer – und gleich darauf gar nicht mehr. Ein einziger guter Angriff genügte Ludolfo zum Sieg. | ||
Lorian di Salsavûr | vs. | Therengar Aspoldo |
Zwei wohlbekannte Gesichter klappten als nächste die Visiere herunter: Lorian, zuletzt erst vor zwei Jahren Sieger des Gestechs, stand Therengar gegenüber, dem trotz seines Alters noch eisenharten 'Gransignor' des urbasischen Waffenschmiedehandwerks. Lorian war favorisiert, ließ sich vom ersten Ansturm seines Gegenübers jedoch schon fast überrumpeln. Mehr seitwärts, denn aufrecht hielt er sich am schwarzen Rapphengst aus eigener Zucht, rettete sich ohne Sturz aber in den zweiten Lanzengang. Und diesen gestaltete er gegen den unvermindert mit härtester Wucht anreitenden Therengar geradezu vollendet – offensiv wie defensiv gab es eigentlich nichts zu verbessern. Indes, auch Therengar, obgleich schwer getroffen, hielt sich krampfhaft im Sattel. Nun etwas besonnener agierend, hielt er auch dem letzten Ansturm Lorians Stand. Zum zweiten Mal musste der Kampf zu Fuß die Entscheidung bringen. Ein wildes Hauen und Stechen begann, das keinen überlegenen Sieger sah – einen glücklichen dafür, denn knapp setzte sich Lorian am Ende durch. | ||
Usvina Cordur | vs. | Yandriga von Urbet |
Dass es kaum weniger waffenfertig weitergehen sollte, machte dem Publikum schon ein Blick auf die Wappen der nächsten Streiterinnen deutlich: Der Löwe der Cordur trägt den Gestechshelm offensichtlich nicht von ungefähr, und auch der Panzerhandschuh der Urbet-Marvinko ist nicht nur wappenschmückendes Beiwerk. Dies war ein Aufeinandertreffen auf hohem Niveau, das erst im dritten Lanzengang seine Entscheidung fand. Yandrigas Schild senkte sich kurz vor dem Stoß Usvinas verhängnisvoll, die Lanze der Sheniloerin trieb es dadurch geradewegs in die Schulter der Urbasierin. Eine Wunde, ein Fall – und Usvina siegte. | ||
Thalionmel della Pena | vs. | Lisaya Ladromar |
Die Brisanz des folgenden Gefechts lag vor allem in der Vorgeschichte: Eine Gefolgsfrau Graf Croenars ritt nun zum ersten Mal an diesem Tag gegen eine Urbasierin, noch dazu eine aus einer Familie, die sich erst kurz vor der Marudreter Fehde öffentlich vom Grafen losgesagt hatte. Würde Thalionmel die Schmach der 'verlorenen' Fehde vergessen machen können? Das Publikum zitterte. Und das zurecht, denn Lisaya erwischte den besseren Start, hob ihre Gegnerin beinahe aus dem Sattel. Hiervon ermutigt setzte sie nach, überschätze nun aber ihre eigene Sattelfestigkeit. Thalionmel machte es diesmal nämlich besser und trug den Sieg vor jubelndem Publikum davon. | ||
Debero Zorgazo | vs. | Rumina von Cerellion |
Des Nachbarschaftsduells zweiter Teil folgte sogleich. Rumina von Cerellion, erst infolge der Fehde wieder als Erbin ihrer Familienländereien eingesetzt, stritt mittlerweile zwar nicht für den Grafen, jedoch für die ebenso rivalisierende Nachbarstadt Silas. Ihr gegenüber harrte der jüngste Teilnehmer des Tjosts überhaupt seiner Bewährung vor den Augen des einheimischen Publikums. Ja, Debero gehörte sogar der Familie an, deren Palazzo dem Turnierfeld am nächsten lag – eine Erklärung vielleicht für den ohrenbetäubenden Jubel, den allein sein Erscheinen auslöste. Rumina, die es gewohnt war gegen schier übermächtig erscheinende Feinde um ihr Recht zu kämpfen, beeindruckte das nicht. Ein Anritt, ein Stoß genügte, um den noch zu sehr mit der Identifizierung aller ihm bekannten Gesichter im Publikum beschäftigten Debero aus dem Sattel in den Sand zu befördern. | ||
Torreon de Torri | vs. | Ralman di Côntris |
Zu Deberos Glück dürfte das eigene Missgeschick durch das sogleich folgende Gestech schnell vergessen worden sein: Zwei Gefolgstreue des Grafen waren es nun, die gegeneinander ritten, wie es das Los entschieden hatte. Es war wohl ihre einzige Gemeinsamkeit, denn Ralman präsentierte sich in polierter Rüstung und war auch zum einen oder anderen Lächeln bereit; Torreon, nicht nur aufgrund seines Wappens, sondern auch wegen seiner enormen Körpergröße der 'Schwarze Turm' genannt, kam hingegen in geschwärztem Stahl daher, hob nicht einmal das Visier. Ob das folgende eine Farce oder ein großes Unglück war, darüber wird wohl noch lange gestritten werden. "Der schlechteste Lanzengang, den ich je gesehen habe", urteilte ein ungenannt bleiben wollender Teilnehmer über Ralman. Und doch: Torreon, der Turm, hielt erbarmungslos auf den doch eigentlich verbündeten Gegner drauf! Ralman wälzte sich kurz darauf schwerst getroffen im Sand, Torreon ritt ohne einen Blick zurück von der Turnierbahn ... |
Zweites Drittel
15px Avesto d'Auspizzi | vs. | Tiro Tarquinio Cirrention |
Nach einer kurzen Pause wartete der letzte noch ausstehende Streiter auf seinen ersten Einsatz: Avesto d'Auspizzi, jüngst vom Comto Protector selbst zum Kroncastellan der Albornsburg ernannt, wehte das Banner der alten Stadtherren Urbasis voran. Keine sieben Jahre zurück herrschten sie noch alleine über die Stadt. Ihm gegenüber ritt in blau-weißen Farben der Überraschungssieger des ersten Gefechts in die Schranken: Tiro Tarquinio, der junge Unterfelser Patrizierspross, hatte sich die Herzen vieler Zuschauer bereits erobert. Würde er mit seiner Unbekümmertheit erneut überraschen können? Nein. Vielleicht unter dem Druck der gestiegenen Erwartung zeigte er Nachlässigkeiten, die sein Gegner bereits im ersten Lanzengang bestrafte. Tiro lag im Sand, Avesto war diesmal der Sieger. | ||
Nevinia ya Stellona | vs. | Rimon Sâlingor |
Tiros erste Gegnerin, die Mitfavoritin Nevinia, stand unter einem ganz anderen Druck: Wie würde sie mit der Auftaktschmach umgehen? Könnte der bereits siegreich gewesene Graf Rimon der hoch gehandelten Tjosterin eine weitere Schlappe beifügen? Drei Lanzengänge brachten keine Entscheidung, die Lanzen splitterten zwar, doch hielten sich beide Kontrahenten eisern im Sattel. Der Sieg ging über den Kampf zu Fuß. Auch hier schlug sich der Bomeder gegen die erfahrene Arivorerin wacker, unterlag am Ende aber doch ihrer überlegenen Fechtkunst. Das Schwert demonstrativ am Hals des Gegners, reckte Nevinia den Arm, wie sie es seit jeher in Anlehnung ans eigene Wappen macht. | ||
Elea von Urbet | vs. | Adalrik von Schreyen |
Der einen favorisierten Arivorerin folgte sogleich der nächste: Adalrik von Schreyen stand nach seinem Auftaktsieg freilich weniger unter Druck als die Rivalin. Seine Gegnerin, die junge Geweihte Elea, hatte im ersten Gefecht immerhin zwei Lanzengänge lang dem erfahreneren Grafen Rimon standgehalten, bevor sie doch unterlag. Dass sie dies zumindest wiederholen wollte, merkte man ihrem ersten Anritt an: Mehr darauf bedacht, sich keine Blöße zu geben, als eine beim Gegner zu finden, hielt sie dem exzellenten Angriff Adalriks tatsächlich Stand. Von diesem noch erschüttert, wagte sie danach mehr, ja zuviel. Adalrik stieß sie vom Pferderücken, eine Blessur unterstrich die ihr erteilte Lektion. | ||
Rahjesco Solivino | vs. | Gianbaldo Carson |
Das nächste Gefecht sah zwei bislang sieglose Ritter im Kräftemessen. Der junge Urbasier Rahjesco hielt die Farben seines im Weingeschäft vermögend gewordenen Patriziergeschlechts gegen den Sheniloer Drachenreiter Gianbaldo, immerhin Gemahl einer Urbasierin, hoch. Er versuchte es jedenfalls. Gianbaldo, seinerseits entschlossen dem roten Hahn der Carsons Ehre zu bereiten, legte all seine Kraft bereits in den ersten Lanzenstoß und vermochte seinen unerfahrenen Gegner so tatsächlich rasch zu überwältigen. | ||
Vanossa della Tegalliani | vs. | 15px Camilla dell'Arbiato |
Es folgten die sattelfeste Marchesetochter Vanossa unter dem goldenen Stern der Tegalliani und die kampferfahrenere Ardaritin Camilla, die nicht das einzelne Schwert ihres Ordens, sondern die gekreuzten ihrer Familie auf dem Schild trug. Dem Beispiel Gianbaldos folgend setzten sie all ihre Konzentration bereits in den ersten Stoß und brachten die Lanzen unter lautem Krachen zum Splittern. So heftig war beider Frauen Aufprall, dass es nicht eine, nein, beide aus dem Sattel warf. Der Kampf zu Fuß musste die Entscheidung bringen. Obgleich favorisiert, unterlag hierbei die Ardaritin der methumischen Comtessa. Eine Finte aus dem Repertoire des Schwertmeisters Enzo Comante überlistete die traditionellere Schlagabtäusche gewohnte Geweihte. | ||
Koromar von Liobas Zell | vs. | Gaspard Slin |
"Zell von wem?" Die Heimat Koromars blieb dem urbasischen Publikum weiter ein Buch mit sieben Siegeln. Dass er tjosten konnte, das war freilich kein Geheimnis mehr. Nicht, nachdem er am Morgen bereits einen der auch von anderen Recken am höchsten gelobten Lanzengänge gezeigt hatte. Seinem Gegenüber blieb da noch mehr zu beweisen übrig. Gaspard versuchte das Ruder der Slins weiterhin um jeden efferdischen Streitpunkt mit Urbasi herumzulenken, blühte im Gefecht dann aber mit seiner Angriffslust auf. Und ja, er brachte den favorisierten Nordmärker zumindest in Verlegenheit, zwang diesem im ersten Lanzengang eine Abwehrhaltung auf, die dem eigenen Stoß die Kraft nahm. Hiervon beflügelt, verlegte er sich ganz und gar auf den Angriff. Doch oh weh, wie gedachte er sich da selbst im Sattel zu halten? Gaspards Lanze splitterte, Koromar wankte, der Efferdier aber fiel und verletzte sich dabei noch leicht. Sieg für den Nordmärker. | ||
Efferdia di Bellafoldi | vs. | Nestor Aspoldo |
Die Sporen der Aspoldo, die nicht nur Nestor, sondern auch sein Vater Therengar aufs Turnierfeld trug, waren noch sieglos geblieben, umso größer waren die Erwartungen an den Erben des Schmiedegeschlechts, seiner Ausbildung in Arivor nun gerecht zu werden. Sein Problem: Efferdia, geborene di Bellafoldi, doch verheiratete Amarinto, war selbst Mitglied einer aufs Tjosten versierten Familie. Der erste Lanzengang sah leichte Vorteile beim Urbasier, doch Efferdia schüttelte den Stoß des Gegners einfach ab. Der setzte nun aber zur Krönung an, brachte einen so gewaltigen Stoß an, ohne sich dabei selbst die geringste Blöße zu geben, dass Efferdia wenig ausrichten konnte. Sie fiel, er siegte. | ||
Barian della Turani | vs. | Heldor Galfard |
Heldor, dem Ritter aus der Hauptstadt war das Losglück versagt geblieben. Im ersten Gefecht bereits dem Mitfavoriten Dareius unterlegen, zudem leicht verwundet, musste er sich nun einem weiteren starken Gegner stellen. Barian im Gold und Rot der einheimischen della Turani hatte bereits den erfahrenen Therengar Aspoldo geschlagen. Dreimal krachten und barsten zwischen beiden Gegnern nun die Lanzen, ehe eine Entscheidung fiel. Barian, im zweiten Anlauf selbst noch unter einem hervorragenden Stoß Heldors wackelnd, revanchierte sich im dritten. Der angeschlagene Heldor schälte sich erneut aus dem Sand, Barian blieb ungeschlagen. | ||
Dareius Amarinto | vs. | Tarquinio della Pena |
Zwei siegreiche Favoriten folgten als nächste. Dareius, der junge Amarinto lenkte sein Ross unter der rot-goldenen Schabracke seines Hauses auf die Turnierbahn; ihm gegenüber ritt Tarquinio in den schwarz-silbernen Farben der jüngeren della Pena-Linie ein. Beide musterten sich aufmerksam. Als sie die Visiere herunterklappten, legte sich eine gespannte Stille über die Tribünen. Das dumpfe Stampfen schwerer Hufe auf Sand, brechende Lanzen und scheppernder Stahl folgten. Dareius wankte unter dem gewaltigen Stoß Tarquinios, doch die Entscheidung blieb aus. Ein zweiter Lanzengang, ein weiterer platzierter Stoß Tarquinios, doch auch Dareius nutzte die Blöße des Gegners: Beide fielen. Tarquinio trug dabei noch vor dem Fußkampf eine leichte Wunde davon, wehrte sich dann erbittert gegen die Schläge des Gegners. Doch vergeblich, der junge Amarinto triumphierte. | ||
Reon Croenar ya Torese | vs. | Ludolfo di Piastinza d.J. |
Der Erbe des Erzherrschers forderte nun den (entfernten) Vetter der Gräfin von Bethana. Ludolfo, im Weiß-Grün der Piastinza bereits siegreich, war gegen den noch sieglosen Reon dennoch leichter Außenseiter. Der Aldaner Rosszüchter, der einst an Stelle des Traviano von Urbet fast Valvassor von Urbet geworden wäre, entstammte altem Arivorer Kriegeradel und musste schon deshalb um seinen Ruf besorgt sein. Dass er tjosten konnte, wurde seinem Sewamunder Gegner schnell gewahr: Nur mit Mühe hielt sich Ludolfo nach dem ersten Ritt im Sattel. Die Entscheidung war jedoch nur vertagt worden, denn ein zweiter Stoß Reons brachte seinen Gegner zu Fall. | ||
Ludovigo Carasbaldi | vs. | Lorian di Salsavûr |
Zwischen Ludovigo und Lorian waren die Fronten bereits weit vor dem Kampf verhärtet: Des letzteren Familie trug dem ehemaligen Oberhaupt der ersteren eine unschön geendete Wahlabsprache nach. Dass sich beide Familien am Südhang Urbasis Tag für Tag von ihren Palästen aus im Auge hatten, wirkte wenig versöhnend. Doch auch kämpferisch waren die Fronten klar: Ludovigo war der Außenseiter, Lorian der Favorit. Überraschend an dem folgenden Lanzengang war allein, dass Lorian bereits zum zweiten Mal an diesem Tag einen solch gekonnten Angriff vortrug, dass selbst geschulte Augen daran keinen Makel zu finden vermochten. Ludovigos unsanfter Sturz hielt ihn selbst von entsprechender Wertschätzung ab. | ||
Therengar Aspoldo | vs. | Usvina Cordur |
Der älteste Tjoster im Feld, Therengar Aspoldo, schien vor allem auf eines aus zu sein: Zu beweisen, dass er noch immer jeden Gegner vom Pferd stoßen könnte. Leider stand ihm mit Lorian bereits im ersten Kampf ein mehr als vorzüglicher gegenüber, und das Los hielt auch im nächsten Kampf keine einfachere Aufgabe für ihn bereit. Die Sheniloerin Usvina galt bislang nicht zu Unrecht als ein heißes Eisen im Kampf selbst um den Gesamtsieg. Therengar wagte viel gegen die soviel jüngere Widersacherin, platzierte die Lanze gut an ihrem Schild, vergaß jedoch, auf den eigenen zu achten. So war der Kampf viel zu schnell vorbei. Therengar, mit Blessur aus dem Gefecht gegangen, gratulierte dennoch, wie es sich für einen Kämpfer von Ehre geziemte. | ||
Yandriga von Urbet | vs. | Thalionmel della Pena |
Dasselbe Schicksal hatte vor Therengar schon Yandriga geteilt, die ebenfalls nicht spurlos aus dem Kampf gegen die Sheniloer Drachenreiterin ging. Nun stand ihr aber eine Landsfrau gegenüber, die der silberne Löwe auf grünem Grund als Thalionmel della Pena auswies. Die ungeliebte Schwester des Tyrannen von Urbasi forderte also die Tochter des Helden von Urbasi. Eine Prognose fiel hier jedem Beobachter schwer, doch dass Yandriga Thalionmel bereits im ersten Lanzengang mit einem überlegenen Stoß in den Sand befördern würde, das hätte wohl niemand prognostiziert. Eben genau so geschah es aber. Die Tochter des Helden verletzte sich zu ihrem Unglück gar noch dabei. | ||
Lisaya Ladromar | vs. | Debero Zorgazo |
Schon beim Einreiten der Streiter auf die Turnierbahn jubelnde Zuschauer konnten nur eines bedeuten: Debero Zorgazo aus der 'gastgebenden' Nachbarschaft der Lanze, der lokalste aller Lokalen zwischen den Schranken hatte seinen zweiten Auftritt. Dass er zugleich der jüngste Teilnehmer und einer der größten Außenseiter war, tat dem keinen Abbruch. Wie schon im ersten Kampf trat er dabei gegen die Ritterin eines rivalisierenden Machthabers an. Lisaya Ladromar aus Marvinko hatte dem Grafen aus dem Haus gleichen Namens die Treue geschworen – und sich selbst, ihre Niederlage gegen die erste Urbasierin wieder wettzumachen. Debero, so recht noch immer nicht auf dem Turnierfeld angekommen, machte es ihr leicht. Ein Stoß genügte, um den Cavallieri des Grafen den ersten Sieg gegen einen in fremden Diensten stehenden Ritter zu sichern. | ||
Rumina von Cerellion | vs. | Torreon de Torri |
Es folgte gleich der nächste, denn auch ihr 'Nachfolger', der gefürchtete 'Panzerhandschuh des Grafen' ließ die erste Gelegenheit zum Sieg gegen die in Diensten der Syndikokratie Silas stehende Cavalliera Rumina von Cerellion nicht aus. Wie schon im ersten Gefecht gegen den 'Verbündeten' Ralman di Côntris schonte er die – diesmal allerdings forscher vorgehende – Gegnerin nicht. Ein anderer Gegner, und die Herrin des Xeledon-Forsts hätte diesen wohl selbst aus dem Sattel gehoben. Am Koloss Torreon zerbrast ihre Lanze aber einfach, ohne diesen sonderlich in Bedrängnis zu bringen. | ||
Ralman di Côntris | vs. | 15px Avesto d'Auspizzi |
Nun blieben nur noch zwei Cavallieri, die ihr jeweils zweites Gefecht noch auszutragen hatten. Dass es der gegen Torreon schwer verwundete Ralman überhaupt soweit schaffte, rang dem Publikum bereits einen Applaus ab. Bis kurz vor Kampfbeginn stand auch ein Einsatz der Stichritter gegen den Herren von Aurelano im Raum. Dieser, bereits einmal siegreich, gedachte die Bilanz der urbasischen Ritterschaft gegen die Cavallieri des Grafen indes wieder geradezurücken. Tatsächlich benötigte auch er nur einen Ritt dafür, denn Ralman, wohl noch unter Schmerzen überhaupt aufs Pferd gestiegen, fehlte die letzte Konzentration, um der Entschlossenheit Avestos etwas entgegenzusetzen. |
Drittes Drittel
Tiro Tarquinio Cirrention | vs. | Tarquinio della Pena |
Das nächste Duell bot gleich mehrere Gemeinsamkeiten: Vornamen etwa oder die Angehörigkeit beider Familien zur Signoria von Unterfels – wiewohl der della Pena jüngeren Hauses seit langem ein Aurelasse war. Vor allem könnte es für beide Widersacher mit einer Niederlage jedoch bereits der letzte Auftritt bei diesem Turnier sein. Bei Tiro überraschte dies niemanden, doch Tarquinio, der Mitfavorit, der seine Entscheidung scheinbar jedes Mal im Fußkampf suchte, schien noch etwas erschöpft zu sein, möglicherweise von einer längeren Jagdgesellschaft in die Goldfelsen. Dumm für ihn, dass Tiro nach seinem Auftaktsieg gegen Nevinia Blut geleckt zu haben schien, gerade wenn es gegen scheinbar übermächtige Favoriten ging. Sein erster Lanzenstoß ließ Tarquinio im Sattel erzittern, ohne ihn aus selbigem zu heben. Der Urbasier antwortete im zweiten Anlauf mit ebensolcher Härte, erwischte jedoch einen unter Vernachlässigung jeglicher offensiven Bemühung defensiv aufs Äußerste gewappneten Gegner – und wo sich dies bewährte, wandte Tiro es gleich ein weiteres Mal an. Drei Lanzengänge waren vorüber, die Entscheidung – wie war anderes zu erwarten gewesen, wenn einer der Kontrahenten (mit erstem Vornamen!) Tarquinio hieß – musste im Fußkampf fallen. Hier nun zeigte sich die Erschöpfung des letzteren vollends: Tiro tänzelte ihn aus, setzte wenige gezielte Hiebe und Stiche und siegte schließlich – zur erneuten Verblüffung nicht nur des Publikums, sondern wohl vor allem seiner selbst! | ||
Rahjesco Solivino | vs. | Reon Croenar ya Torese |
Oh, wie gerne wäre Rahjesco an der Stelle des jungen Unterfelsers gewesen. Noch ohne Sieg in diesem Turnier, zahlte er das, was auch bei Tiro zu erwarten gewesen wäre: Lehrgeld. Dies sollte auch die wieder besonders laute Anfeuerung durch verschiedene jüngere Damen des Publikums nicht ändern. Reon Croenar befleißigte sich gewarnt vom Ausgang des vorigen Kampfes all seiner arivorischen Tjostkunst, setzte gleich im ersten Anritt einen geradezu rondrianischen Lanzenstoß – und stieß seinen Gegner dadurch rasch auf den harten Turnierboden der Realität zurück. Weil Rahjesco seinerseits alle Aufmerksamkeit in die Offensive gelegt hatte, wurde es für ihn besonders schmerzhaft. Helfer mussten den jungen Solivino-Cavalliere gar von der Turnierbahn ziehen. | ||
Gaspard Slin | vs. | Ludolfo di Piastinza d.J. |
Gaspard nun, dem efferdischen Außenseiter, boten sich so scheinbar zwei Schicksale, wie es forschen Tjostern ergehen konnte. Und doch, wo die Chance da war, dass es einem wie dem ersten erging, nahm er auch die Schmerzen des zweiten in Kauf, wenn es nötig sein sollte. Er hatte aber sein eigenes Schicksal: Vom konzentriert agierenden Ludolfo schon im ersten Lanzengang aus dem Sattel gestoßen, blieben ihm die Schmerzen seines Vorgängers dennoch erspart. Überhaupt, der Efferdier war ohne befürchteten, hochpolitischen Zusammenstoß mit den urbasischen Gastgebern durchs Turnier gekommen, das sollte doch auch etwas gelten! | ||
Nevinia ya Stellona | vs. | Ludovigo Carasbaldi |
Die Reihe der einseitigen Kämpfe setzte sich noch etwas fort. Gerade Nevinia, das Auftaktopfer des Favoritenschrecks Tiro, musste schon der Wahrung ihrer Chancen auf den erhofften Turniersieg wegen auf der Hut sein. Und das war sie! Ludovigo erging es wenig besser als dem urbasischen Weggefährten Rahjesco. Ein schneller Stoß und er fand sich im Sand wieder. Doch immerhin: Er konnte trotz Blessur selbst wieder aufstehen und sich artig gratulierend von der favorisierten Gegnerin verabschieden. | ||
Gianbaldo Carson | vs. | Lorian di Salsavûr |
Mit Lorian, dem Turniersieger von 1032 BF, hatte nun erstmals ein Streiter die Chance drei Siege in dieser Auflage – und damit sicher die finalen Runden – zu erreichen. Doch Gianbaldo, der Sheniloer Drachenreiter, wollte selbst seine Chance auf ein Weiterkommen wahren. Beide blieben nicht nur nach dem ersten, nein auch dem zweiten und dritten Lanzengang im Sattel, obwohl einige heftige Stöße darunter waren und Lorian auch einmal Mühe hatte, den Sturz zu vermeiden. So musste wieder der Fußkampf entscheiden – und wieder war es der weniger hoch eingeschätzte der Kontrahenten, der dem anderen mit einigen überraschenden Attacken das schlechtere Ende gab. Gianbaldo wahrte seine Chance, Lorian blieb zumindest der direkte Weg in die Finalrunde verwehrt. | ||
Efferdia di Bellafoldi | vs. | Therengar Aspoldo |
Efferdia gegen den Aspoldo. "Hatten wir das nicht schon einmal?" Die Verwunderung mancher aufmerksamer Zuschauer hatte natürlich einen guten Grund: Efferdia war durch das Los zur Gegnerin beider im Turnier angetretener Aspoldos geworden. Gegen Nestor hatte sie verloren, gegen Therengar nun die Gelegenheit, es besser zu machen. Der auf der anderen Seite war bislang sieglos geblieben – und wer ihn kannte, der wusste, wie sehr ihn das wurmen musste. Der Entschluss, es selbst nun besser zu machen, trieb also beide Kontrahenten an – und das wieder nicht nur über einen, nicht zwei, sondern alle drei Lanzengänge. Hatte im ersten noch das Oberhaupt der Aspoldo die Oberhand, gewann danach Efferdia das Übergewicht. Doch Therengar aus dem Sattel zu stoßen, das vermochte sie nicht. Der Fußkampf musste also die Entscheidung bringen, und den gewann am Ende zur Rettung seiner eigenen Ehre der älteste aller Turnierteilnehmer. So waren beide Aspoldos gegen die Sewamunderin siegreich, Efferdia jedoch zumindest einmal gegen den Efferdier. | ||
Rimon Sâlingor | vs. | Usvina Cordur |
Hatte der eine Sheniloer Drachenreiter zwei Kämpfe zuvor seine Chance auf den Turnierverbleib gewahrt, war es die andere, die nun wie sein Gegner die Gelegenheit hatte, sich ohne Stichkämpfe für die finalen Forderungen zu empfehlen. Ihr eigener Gegner war dabei jedoch immerhin der (umstrittene) Graf von Bomed. Und der konzentrierte sich zunächst einmal voll auf das Im-Sattel-Bleiben, ein Unterfangen, das im ersten Anlauf wunderbar gelang. Im zweiten, nun ausgewogener agierend, erschütterte ihn der nichts zu wünschen übrig lassende Stoß der Sheniloerin dann aber. Selbst sein Pferd erzitterte unter der Wucht des Angriffs, als er sich im Sattel festkrallte. Alles oder nichts, dachte er nun wohl und setzte zur Revanche an. Seine Gegnerin, obgleich noch zum Hochreißen des Schildes vor der platzierten Lanze gezwungen, konnte jedoch noch einen eigenen Stoß anbringen, der ihn aus dem Sattel hob. Usvina war sicher weiter, der Graf gegen eine starke Gegnerin um eine Erfahrung reicher. | ||
Vanossa della Tegalliani | vs. | Yandriga von Urbet |
Drei spannende Kämpfe hatte das Publikum nun gesehen, drei schnelle und schmerzhafte sollten folgen. Dabei hatte der unmittelbar folgende durchaus eine höhere Brisanz: Yandriga war die Schwester Travianos, Vanossa die Nichte Nitas, die diesem auf dem Valvassorenstuhl Urbets vorangegangen war. Davor noch hatte Yandrigas Tante Noiona Corto, den Onkel Vanossas geehelicht. Und beide Verbindungen hatten viel Unfrieden zwischen ihre Geschlechter gebracht. So musterten sich beide Frauen erstmal argwöhnisch, bevor sie die Visiere herunterklappten, die Lanzen anlegten und die Entscheidung zumindest hier im Turnier suchten. Das bessere Ende hatte diesmal die etwas ältere Urbasierin für sich, die einen geradezu vollendeten Ritt zeigte. Vanossa, hiervon sichtlich überwältigt, fand sich schnell im Sand des Turnierbodens wieder und war wohl noch um eine kleine Verletzung reicher. Beide jedoch blieben sie im Turnier – vielleicht sah man sich ja sogar nochmal wieder. | ||
Nestor Aspoldo | vs. | Thalionmel della Pena |
Die Sporen der Aspoldo wehten nun für Nestor, den Sohn Therengars, dem es überlassen blieb, die Bilanz seiner Familie auszugleichen - es jedenfalls zu versuchen. Sein Pech war allerdings, dass Thalionmel, im letzten Gefecht Yandriga noch unterlegen, es dieser nun beinahe gleichtat und einen Lanzengang wie aus dem Arivorer Lehrbuch zeigte. Auch Nestor sah dabei nicht besser aus als Vanossa vor ihm und ging nicht ohne Blessur daraus hervor. Thalionmel blieb im Turnier, für Nestor war es vorzeitig zu Ende. | ||
Elea von Urbet | vs. | Lisaya Ladromar |
Zählt noch wer mit? Ja, drei schnelle, schmerzhafte Siege waren oben versprochen. Hiermit wird's gehalten. Auch Lisaya wollte den erfolgreichen Damen vor ihr nicht nachstehen und stieß eine noch sichtlich nach Erfahrung suchende Rondra-Geweihte aus dem Sattel. Für Elea war es bereits der zweite folgenreiche Sturz – aber durch Schmerzen lernt es sich ja auch am besten, sagten jedenfalls ihre Ausbilder im Waffenhandwerk immer. | ||
15px Camilla dell'Arbiato | vs. | Debero Zorgazo |
Eleas Kollegin im Dienst der Rondra-Kirche hatte sich bis hierhin kaum besser geschlagen als sie. Camilla, die viel erfahrenere Ardaritin, war, so schien es jedenfalls, in Gedanken doch noch zu sehr bei den Visionen von der Heldenkönigin, die gerade heute auch noch um neue, rätselhafte Bilder reicher geworden waren. Ihr Gegner, der jüngste im Turnier, wurde wieder vom bekannten Jubel der heimischen Nachbarschaft empfangen, die ihn trotz des bislang ausgebliebenen Erfolgs – oder gerade deswegen? – laut feierte. Beiden Kontrahenten war das Weiterkommen also von vorneherein verwehrt, es ging nur noch um die Ehre. Und mit der hat's die Ardaritin einfach nochmal besonders. Kurzum: Schneller Sieg für Camilla, diesmal allerdings ohne größere Blessuren für den Gegner. | ||
Barian della Turani | vs. | Rumina von Cerellion |
Nach dem für das weitere Turnier nicht mehr bedeutenden Gefecht zwischen Camilla und Debero sollten nun nur noch lauter spannende folgen: In jedem weiteren hatte zumindest ein Streiter die Chance, sich direkt für die finalen Forderungen zu qualifizieren. Zunächst war dies Barian, der Vorjahressieger des Kleinen Gestechs. Seine Gegnerin, die 'Wald-Herrin' Rumina hatte freilich selbst noch die Gelegenheit, durch einen Sieg im Turnier zu bleiben. Und die nutzte sie. Ein mörderischer Lanzengang reichte, um einen völlig neben sich stehenden Favoriten aus dem Sattel unsanft in den Sand zu heben. Manch einer im Publikum fragte sich dabei wohl wirklich, ob der wahre Barian der Attrappe auf dem Pferd hierbei zugeguckt hatte. Naja, es war schon der wahre, der auf dem Pferd saß. Beide Kontrahenten verblieben im Turnier. | ||
Adalrik von Schreyen | vs. | Torreon de Torri |
Im nächsten anstehenden Gefecht musste es einer direkt in die Forderungen schaffen, denn beide Kontrahenten waren bislang ungeschlagen geblieben. Der Arivorer Adalrik, gemeinhin als aussichtsreichster Anwärter auf den Turniersieg angesehen, kreuzte Lanzen und Klingen mit Torreon, dem gewaltigen 'Schwarzen Turm' aus dem Vorland der Goldfelsen, der schon seine vermeintlichen eigenen Verbündeten gnadenlos niedergeritten hatte. Adalrik war nun der erste, der ihn selbst in Verlegenheit brachte. Nach dem ersten Stoß des Arivorers hing der Aurelasse so schräg im Sattel, dass alle Turnierhelfer, an denen er danach vorbeiritt, wegsprangen, bevor er sie womöglich unter sich zermalmte. Er fiel aber nicht. Die nächsten beiden Lanzengänge sahen beide Kontrahenten gleichauf, so dass auch sie erstmals die Entscheidung im Fußkampf suchen mussten. Verwirrung herrschte dabei zunächst der Waffe des 'Turms' wegen: "Entschuldigt, Signor, es wird eine Waffe zu einer Hand benötigt", merkte einer der zuvor noch gesprungenen Turnierhelfer ob des riesigen Schwerts an. Torreon stieß ihn jedoch einfach weg – und schwang die fürchterliche Klinge danach tatsächlich mit nur einer seiner riesigen Pranken. Adalrik, mehr Tjoster als Fechter, doch auch zu Fuß eine Klasse für sich, versuchte sein Möglichstes, den körperlichen Vorteil des Gegners auszugleichen, ermüdete unter den Hieben Torreons dann aber doch zu schnell. Torreon war der Sieger und hatte für den favorisierten Arivorer nur noch einen verächtlichen Blick über. | ||
Koromar von Liobas Zell | vs. | Ralman di Côntris |
"Ach, der mit dem Hirsch ..." So langsam machte sich das urbasische Publikum mit dem nordmärkischen Streiter des Barons von Ramaúd bekannt. Auch sein Gegenüber, der zähe Grafenritter Ralman erntete freilich Anerkennung – dafür, dass er überhaupt noch im Turnier verblieben war, nachdem ihm 'der Schwarze Turm' schon zu Beginn so übel mitgespielt hatte. Alle Tapferkeit allein reichte gegen den erfahrenen Nordmärker jedoch nicht. Ein Ritt genügte, Ralman erneut zu Boden zu schicken. | ||
Heldor Galfard | vs. | 15px Avesto d'Auspizzi |
Heldor, dem Ritter aus der Hauptstadt war das nötige Glück bislang nicht hold gewesen. Zwei Niederlagen standen für den weitgereisten Recken zu Buche, kein Sieg. Die letzte Gelegenheit, dies zu ändern, bot sich ihm in Form des frisch ernannten Kroncastellans Avesto. Zwei Gefolgsleute Ralmans, wenn man so wollte. Doch Heldor hatte diesmal das glücklichere Ende für sich. Avesto, zu forsch im Anritt, verlor die Lanze des Gegners völlig aus den Augen, und stürzte folgerichtig schmerzhaft unter ihrem Stoß vom Pferderücken. | ||
Dareius Amarinto | vs. | Amene di Salsavûr |
Das Los hielt für den letzten nun noch ausstehenden Teilnehmer eine Stichritterin, nämlich die urbasische Hochgeweihte Amene höchstpersönlich bereit. Diese, obgleich im gehobenen Alter, sah es nichtsdestotrotz als ihre Pflicht und Ehre an, dem jungen Favoriten eine Herausforderung zu sein. Der erste Lanzengang sah denn auch Lanzen splittern, jedoch keinen der Reiter wanken. Im zweiten merkte man der Geweihten dann aber doch an, dass das Tjosten nicht mehr zu den täglich geübten Waffenkünsten gehörte. Dareius stieß die schwer gerüstete Schwertschwester vom Ross. |