Luca di Onerdi
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Cavalliera Luca di Onerdi-Bergerio, Castellanin von Burg Ankhello, zählt zu den besten Wagenlenkern des Horasreiches, gewann die 1000 Meilen von Yaquiria und nahm am Großen Donnersturmrennen im Jahre 1031 BF teil.
Vita
Vergangene Zeiten - Im Süden
Luca wuchs in Ankram auf, ihr Grioßvater war schon vor ihrer Geburt dort Stadtvogt geworden, sodass die Familie keine Geldsorgen kannte. Ihre Mutter Oswinia verwaltete Burg Ankhello für das Baronshaus, bevorzugte aber ebenfalls den luxuriösen Palazzo Ayala als Wohnsitz und plante, Luca ein Amt in der freiherrlichen Verwaltung zu verschaffen. Trotz dieser Annehmlichkeiten und der Aussicht auf ein relevantes Erbe verschrieb sich die energische Luca den Tugenden Rondras und absolvierte die Ausbildung zur Kavallerieoffizierin in der Kadettenakademie zu Neetha, danach diente sie für fast zehn Jahre in der Armee. In Neetha geschah es, dass ihr Talent für das Streitwagenfahren den chababischen Wagenlenkern, den letzten, die diese Tradition des Alten Reiches ununterbrochen fortführen, auffiel. In den Steppen und Savannen des Wilden Südens erlernte sie das Fahren des großen Vierergespanns, aber auch, wie dieses etwa gegen räuberische Novadis einzusetzen ist.
Zu dieser Zeit lernte sie zudem Dartan la'Mandaïa kennen, einen jungen Adligen aus der Stadtmark Neetha, der die Versorgung der Truppe organisierte. Sie entschlossen sich, ohne Zustimmung der Eltern zu heiraten. Dies hätte beinahe zur Enterbung Lucas durch ihren Großvater Arono geführt, bis dieser ein Einsehen hatte und die bereits angedachte Ehevereinbarung mit einer befreundeten Familie verwarf.
Nach der Ausbildung - Drôl und Methumia
Nach dem Ende ihrer Ausbildung diente sie bei der Eroberung Drôls 1012 BF als Kundschafterin im Heer Marschall Folnor Sirensteens, später als Offizierin in den Grenzfesten Ambarnis und Gravina, bevor sie die ab Ende 1018 BF grassierende Rote Keuche nur knapp überlebte und an den Sikram zurückkehrte. Als zu diesem Zeitpunkt bereits junge Mutter übernahm sie den Posten der Kastellanin von ihrer bereits damals schwer kranken Mutter, blieb dem ihr oberflächlich erscheinenden Hofleben jedoch stets fern. Heldenmut und Tatkraft, wie sie einige beim Edlenzug gefallene und von ihr bis heute in höchstem Gedenken gehaltene Verwandte und Freunde unter Beweis stellten, misst Luca dagegen besonderen Wert bei. Sie selbst beteiligte sich allein aus Rücksicht ihrer Familie gegenüber nicht daran, sog die Erzählungen über den heroischen Einsatz des vorletzten Donnersturm-Siegers in der Schlacht an der Trollpforte dafür regelrecht in sich auf.
Luca führte während des Thronfolgekrieges aufgrund ihrer Ausbildung des Öfteren die Haustruppen der Onerdis und angeworbene Söldner an. So war sie es etwa, die das Kontingent des Hauses zur Niederschlagung der Toricumer Aufstände kommandierte. Burg Ankhello diente dabei immer wieder als Lager, sodass sie oft mehr Kontrolle über die Truppen hatte, als es Hauschef Nicolo Faellan lieb war.
Die 1000 Meilen und das Große Donnersturmrennen
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Als im Jahre 1029 BF nach dem Thronfolgekrieg die 1000 Meilen von Yaquiria angekündigt wurden, ein Wagenrennen zur Vorbereitung des Großen Donnersturmrennens im Jahr 1031 BF, sah Luca ihre Chance, einmal nicht im Kampfe, sondern im rondrianischen Wettstreit ihrer Göttin Ehre erweisen zu können. Das Rennen, an dem viele ehrbare und einige nicht so ehrbare Streiter teilnahmen, führte in rasantem Tempo durch das ganze Reich. Lange schien Benedict di Matienna zum Sieger bestimmt, der rücksichtslos und halsbrecherisch allen anderen davon fuhr. Als ihm dies jedoch auf der Schlussetappe zum tödlichen Verhängnis wurde, gelang es Luca, sich gegen ihre verbliebenen Konkurrenten durchzusetzen und das Rennen zu gewinnen. Der Fahrer des Horasreiches für das Donnersturmrennen stand somit fest.
Ausgerüstet mit den Armschienen der Aponia, einer liebfelder Donnersturmsiegerin aus vergangener Zeit, lenkte Luca ihr Gespann nun ins Mittelreich und von dort in die Lande der Tulamiden, nach Baburin. Das Große Donnersturmrennen sollte das größte Abenteuer ihres Lebens werden. Großartige, erhebende, grausige und erschreckende Momente warteten auf der Fahrt von Baburin nach Perricum auf die Wagenlenker.
Die Wettfahrt endete mit einem schlicht unglaublichen Ereignis in Baburin, das zu lesen sicher nicht jedem ansteht und über das daher an dieser Stelle geschwiegen werden soll. Es prägte Luca jedoch derart, dass ihr aufbrausender, ungestümer Charakter in manchen Momenten gleichsam umgekrempelt erscheint: In diesen Augenblicken ist ihr Blick in weite Ferne gerichtet, ein entrücktes Lächeln zeichnet sich auf ihrem Gesicht und ihr Verhalten ist von solcher Gelassenheit geprägt, die man für gewöhnlich bei Menschen findet, die auf eine bestimmte Art und Weise über den Dingen stehen. Bei Luca erwarten ihre Mitmenschen solcherlei Verhalten jedoch ganz und gar nicht und selbst ihre Verwandten reagieren bisweilen irritiert. Sie selbst erklärt sich jedoch nicht und hat sich nur ihrem Ehemann anvertraut.
Nach dem Rennen
Nach ihrer Rückkehr begann sie, ihre Fähigkeiten als Turnierstreiterin zu verbessern. Sie nahm 1032 BF recht erfolgreich an der Goldenen Lanze von Bomed teil und besuchte auch diverse andere Turniere des Reiches, insbesondere das Turnier des Sikramtaler Ritterbundes in Ankhelet und das Herzogliche Hofturnier in Methumis, aber auch kleinere Turniere im Arivorischen und das Königsturnier 1033 BF. 1032 BF war es auch, dass Luca im Zuge der Torremunder Investitur zur Vizephalaxana von Torremund erhoben wurde, ein Amt, das sie mit Wohlwollen der Stadt gegenüber und nur zurückhaltend ausübt. Die Phasen rondrafrommer Entrückheit nehmen indes weiter zu, im Jahr 1033 BF besuchte sie alle Rondra-Tempel der Gegend von Arivor bis Neetha und verbrachte zudem eine Woche fastend und betend im urbasischen Rondratempel San Raidri, in dem ein Handschuh des Heiligen und Donnersturmsiegers aufbewahrt wird.
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Danach brach Luca im Anschluss an ihre Teilnahme an der Goldenen Lanze von Bomed 1034 BF auf, um Rondras Willen in 12 Duellen gegen bekannte Streiter des Horasreiches zu erforschen. Während dieser Zeit, die sie unter anderem nach Arinken, Veliris und in den Wilden Süden führte, war sie oftmals nur wenige Tage zuhause und übertrug ihrer Tochter Niam daher viele Aufgaben der Verwaltung von Ankhello und Torremund.
Charakter, Auftreten und „Betätigungsfelder“
Während die gut aussehende Luca sich recht leicht echauffiert und berüchtigt ist für ihren Jähzorn, der sie ein ums andere Mal aus der Haut fahren lässt, ist ihr Mann ein sehr ruhiger Mensch und wirkt ausgleichend auf sie.
Luca reitet meist auch selbst in den Kampf, wobei sie eine verzierte Plattenrüstung trägt und ihre lockigen schwarzen Haare sie wild umwehen. Rondra steht erwartungsgemäß am höchsten in ihrer Verehrung. Dabei wich ihr einst jugendlicher Enthusiasmus mit der Zeit einem gesunden Pragmatismus, der Kampf wurde ihr mehr Handwerk als überhöhte Kunst oder gar Selbstzweck. Dies minderte ihre Entschlossenheit und ihren Mut jedoch nie und unter dem Eindruck der Ereignisse des Donnersturm-Rennens scheint es, als sei die enthusiastische Luca zumindest teilweise wiedergeboren. Ihr Verhalten schwankt daher oftmals zwischen rondrianischem Idealismus und Pragmatismus, was auch sie selbst bisweilen verwirrt. Welche Einstellung sich durchsetzen wird, kann bisher niemand sagen.
Unter Lucas Schützlingen findet sich auch Barjed Phecadio Torrem. Der Knabe erlernt bei ihr das Waffenhandwerk. Die Ausbildung ist für Luca eine immerwährende Prüfung ihrer Selbstbeherrschung, ist Barjed doch weit entfernt davon, rondrianisch zu sein. Ihre Pflichten als Castellanin sind dagegen dankbarerweise eher wenig umfangreich. Viel mehr Sorgen macht Luca da, dass nach einem Ableben ihres Großvaters Arono sie die designierte neue Stadtvogta von Ankram werden würde, ein Amt, das viel Zeit und Arbeit erfordert. Insgeheim versucht sie, ihre Erstgeborene Niam für dieses Amt in Stellung zu bringen. Daher gehen Luca und Niam in jüngster Zeit in Ankram, dafür ankramer Bürokraten, aber auch Rondra-Priester aus Arivor in Ankhello ein und aus.
In Artikeln und Geschichten
- Der Kampf um die Goldene Lanze (BB 33, Seiten 2, 24)
- Aponias Erben – Die 1000 Meilen von Yaquiria (BB 35, Seiten 1-5)
- Das Turnierwesen im Lieblichen Feld (BB 36, Seite 26)
- Die Goldene Lanze von Bomed (BB 38, Seite 11)
- Was man sich in Morgunora so erzählt ... – Erster Bericht vom Königsturnier (BB 41, Seite 27)
- Briefspiel:Königsturnier (Hauptrunde, Erster Turniertag, 20. Rahja II, Zweiter Turniertag, 21. Rahja III, Dritter Turniertag, 22. Rahja III, Finalrunde, Helmschau, 23. Rahja I, Die Meister des Tjosts III)
Quellen
- Donner und Sturm, S. 90/91.
- Aventurischer Bote Nr. 164, S. A2.