Briefspiel:Die Seemannsbraut - 14. Phex 1037 BF - Auf nach Karsina

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Stadt Efferdas.png Briefspiel in Efferdas Stadt Efferdas.png
Datiert auf: 12. bis 15. Phex 1037 BF Schauplatz: Efferdas und das Meer der Sieben Winde Entstehungszeitraum: Ende 2014 bis Juli 2016
Protagonisten: siehe Übersichtsseite Autoren/Beteiligte: Haus di Camaro.png Dajin, Familie di Bassalo.png Klimpermädchen/Neli, Familie Kanbassa.png Kanbassa, Haus ya Papilio klein.png GrK, Familie di Monte Fuori.png X-toph, Haus ya Pirras.png Elanor, Familie Trenti.png Trenti Haus di Onerdi.png di Onerdi
Zyklus: Übersicht · Bewerberschreiben · Ankunft in Efferdas · 12. Phex 1037 BF - Leinen los · 12. Phex 1037 BF - Leinen los (2) · Die Seemannsbraut - 12. Phex 1037 BF - An anderen Ufern · Phexisches Belhanka · Nachts auf den Zimmern · Auf nach Karsina · Von Marlinen und Lilien · Im Schatten Thuans

Hier geht es um die Ereignisse in Belhanka anlässlich der Brautschau des Croënar di Camaro im Rahmen des Briefspielprojekts Die Seemannsbraut.


Auf nach Karsina

Für die meisten in der Haus di Camaro hieß es an diesem Morgen des 14. Phex früh aufstehen. Die Verführerin der Rosen würde bei Sonnenaufgang langsam Belhanka verlassen und zwei Tage auf hoher See verbringen, bis man – so der Plan – abends in Karsina ankäme. Doch deswegen in Sorge schienen nur die wenigsten. Kaum ein Mitglied der Familie hatte nicht schon hunderte von Meilen auf der See verbracht. Zudem wurde man von der Exadaktylos begleitet, dem Wappenschiff der Camaros und gleichzeitig eine gute Antwort auf all jene, die auf der hohen See Streit suchen würde. Auch das Wetter ließ wenig Zweifel daran, dass es die nächsten beiden Tage eine ruhige fahrt werden würde.

„Auf ein wenig Sturm und Wellengang hätte ich mich ja schon gefreut…“ raunzte Vigo zu seinem Vater, als er das Programm der Folgetage noch einmal durchging. „Es ist besser so. Merk dir, mein Sohn, Schadenfreude ist ein schlechter Verhandlungsführer. Wir wollen noch etwas von diesen Personen an Bord und sie der Peinlichkeit eines Aufenthaltes an der Reling auszusetzen, während sie das Frühstück wieder ausspeien, würde garantiert auf uns zurück fallen. Also sei froh, dass es ruhig bleibt.“ „Wenn man das Heute morgen Frühstück nennen kann…“ „Hör auf zu jammern.“ Meinte Esteban nur knapp und widmete sich dann noch einmal dem Programm. In wenigen Minuten würde das Schiff gen Südost ablegen, sie warteten nur noch darauf, dass alle an Bord waren. Damit sich die Gäste an Bord auch gleich an die Begebenheiten an Bord gewöhnen konnten, war für heute überhaupt keine Prüfung angesetzt. Erst am morgigen Tage würde die Efferdprüfung stattfinden, gefolgt von der Rahjanischen Prüfung in Karsina. Damit die Efferdsprüfung erfolgen konnte, hatte er einige Gegenstände an Bord bringen lassen, die er zuvor noch überprüft hatte. Alles war da. Auch der kleine 5-Personen-Segler, der am Heck der Verführerin der Rosen fest gemacht wurde.

Gerade war eine weitere Gruppe von Brautwerbern wieder an Bord gekommen. Inzwischen war die Reisegesellschaft doch schon wieder auf eine größere Gruppe angewachsen. Unter Ihnen auch Croënar, welcher kurz Rücksprache mit seinem Vater hielt. „Sind wir komplett? Können wir den Befehl „Leinen los“ geben?“ Estebans Blick wanderte über das Deck. „Nein… ich vermisse noch ein paar wenige. Die Pirras… wobei ich da einen späten Auftritt ja fast erwarten muss… ich sehe auch Dartan nirgendwo.“ „Öh… Dartan?...“ Croënar versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass ihn eine üble Ahnung ereilte, wo sich sein Bruder gerade befinden könnte. „Aber gut… den brauchen wir ja nicht dringend. Das hier ist Belhanka, quasi sein Wohnzimmer. Weiß Rahja, wo der sich wieder rum treibt.“ „Das stimmt, allzu lange werde ich nicht auf ihn warten. Aber auf das Haus ya Pirras sollte man doch noch warten. Ich gehe aber mal davon aus, dass auch die bald kommen werden. Sie kommen immerhin aus Efferdas, sie haben auch so viel nautisches Grundwissen, dass sie sich denken können, dass man die Abfahrt eines Hochseeschiffes nicht unnötig verzögern sollte.“ So ging sein Blick wieder zum Hafen, weitere Gäste erwartend.

Nur mit Mühe gelang es Daria ein Gähnen zu unterdrücken, die schlaflose Nacht, die sie hinter sich hatte, zollte ihren Tribut. Sie hatte eine Schlägerei zwischen zwei Prostituierten beobachtet, einen Betrunkenen, der lautstark über seine unglückliche Ehe lamentierte und etwa zehn verliebte Pärchen, die durch die sternenklare Nacht flanierten. Das Pärchen, nach dem sie Ausschau gehalten hatte jedoch, hatte sich nicht gezeigt und als es schließlich zu dämmern begonnen hatte, war Daria resigniert ins Hotel zurückgekehrt um sich vor der Abfahrt wenigstens noch kurz frisch zu machen.

Immerhin, ein Blick auf die versammelte Gesellschaft an Bord der Verführerin der Rosen hatte ihr nun doch noch offenbart, was fünf Stunden warten am Hafen Belhankas nicht vermocht hatten und so trat sie betont leichten Schrittes an Croënar heran und flüsterte ihm ins Ohr: „Dartan und Terantina also. Eigentlich hätte ich es wissen müssen.“ Daria lächelte. „Ich finde die beiden passen recht gut zusammen, meint ihr nicht?“

"Besser als ihr glaubt" flüsterte er sehr leise zurück. Auch wenn er das Gefühl hatte, dass Dartan wohlmöglich etwas über das Ziel hinaus schoss, hatte er deswegen jetzt kein schlechtes Gewissen. Zumindest ging er nicht davon aus, dass den beiden etwas zugestoßen sein könnte, Dartan war der beste Fechtkämpfer der Familie. Ihm machte eher sorgen, dass die beiden sich wohlmöglich gegenseitig in einer anderen Hinsicht etwas "zugestoßen" hatten. Dieser Morgen versprach nun zumindest, spannend zu werden. "Aber warten wir mal noch ab. Ein wenig haben Sie noch, bis die Verführerin ausläuft."

Alrik Binder sah zu Daria und Croenar. Nach seinem Empfinden eine der besseren Partien. Im Grunde genommen war es ihm jedoch herzlich egal. Der Bruder und die Nichte der Alten fehlten also noch. Hoffentlich würde die alte ya Pirras nicht so verärgert sein, wenn sich ihre Nichte verspätete, dass sie vergessen würde, was sie ihm in Aussicht gestellt hatte. Ein wohl dotierter Posten vielleicht in irgendeinem Kapitanat. Doch dafür würde er nochmals eine Schiffsreiseüber sich ergehen lassen müssen. Der Tee, den ihm dieser Medicus verkauft hatte, würde ganz bestimmt nicht helfen. Schon als den Becher geleert hatte, war ihm so schlecht gewesen, als stünde er auf den Planken eines in schwerer See rollenden Schiffes. Selbst hier, noch sicher vertäut, rebellierte sein Magen. Nur schnell von Bord, vielleicht würden sich seine Eingeweide auf festem Boden wieder beruhigen. Etwas Zeit blieb ihm ja wohl noch, denn nicht nur Signorina auch Signora ya Pirras waren noch nicht erschienen. Der Hafen war voll von allerlei Volk. Alrik liebte diese Atmosphäre. Genaugenommen liebte er auch Schiffe und die Verführerin war ein außergewöhnlich schönes Schiff. Und er liebte das Meer. Zumindest so wie jeder Efferdier das Meer liebte. Nur an Bord eines Schiffes über das Meer zu fahren, das war ihm nicht gegeben. "Vielleicht einen Posten im Admiralskapitanat" hatte ihm die alte ya Pirras kalt lächelnd -oder spöttisch oder beides- vorgeschlagen. Wusste sie von seinem kleinen großen Problem? Die alte war ein Drachen keine Frage, aber sie würde ihm von Nutzen sein können. Vielleicht würde er seinen schmerzenden Knien keine weitere Saison Delphinocco mehr zumuten müssen. Da kam

sie ja. Sie brauchte niemanden, der ihr im Durcheinander des Hafens einen Weg bahnte. Ihr missbilligender Blick brachte Männer, die sie um Haupteslänge überragten, dazu eine Entschuldigung murmelnd beiseite zu treten. Nur diese junge Frau mit dem streng geflochtenen Zopf nicht, die wie Alrik gewahr wurde von 4 Gardisten begleitet wurde. Wenn Viviona ya Pirras überrascht war, gelang es ihr erneut ihre Gefühle nicht zu zeigen. "Vivona ya Pirras?" wurde sie angesprochen. Sie nickte und warf Alrik einen Blick zu. Vergewissernd, dass ihm dieser Vorgang nicht entging, hilfesuchend? Er war sich wie so häufig bei ihr nicht sicher. "Signora ya Pirras, Eure Anwesenheit in der Stadt bricht das Recht der Republik Belhanka, da ihr noch auf über ein Jahr verbannt seid. So entschieden vom Consilium Minore im Jahre 1028 des stolzen Bosparans Fall. Ergo folgt mir bitte. Ihr seid verhaftet." Verdammt! Obwohl andererseits... Wenn er sie da wieder rausholen könnte, hätte Alrik Binder ganz sicher einen sehr großen stein im Brett einer efferdischen Senatorin. Er stürzte zurück an Bord und auf Esteban di Camaro zu. "Die Comtessa -äh ihre Excellence ya Pirras ist verhaftet worden."

"Sie ist WAS?" Esteban zögerte keine Sekunde und begab sich zu der jungen Weibelin. "Was hat das hier zu bedeuten? Diese Person ist Gast auf meinem Schiff und wird als solche benötigt!" "Das mag sein, aber das ändert nichts daran, dass sie nicht hier sein darf. Sie ist aus Belhanka auf 10 Jahre verbannt worden, ihre reine Anwesenheit hier ist eine Straftat." Der Efferdasi blickte irritiert. Viviona hatte nichts davon erwähnt, dass es für Sie in Belhanka probleme geben könnte. Warum hatte sie das geheim gehalten? "Ihr macht Scherze, oder? Sie war gerade mal einen Tag hier und dies stets in unserer Obhut. Ihr glaubt doch nicht allen ernstes, dass diese Frau euch innerhalb diesen Tages in irgend einer Form Schaden zubereitet hätte. Zudem sind wir gerade im Inbegriff anzulegen, ich würde euch die Signora also auch gleich wieder abnehmen." "Den Schaden wollte sie uns vor 9 Jahren zufügen. Das Urteil dahingehend war klar." "Ich bitte euch, wir sind eine Hochzeitsgesellschaft. Wir sind nicht hier, um Belhanka heim ins Reich zu führen! Ich bin mir sicher, dass die Signora ausreichend Buße erlitten hat, um zu wissen, wie man sich einen Tag in Belhanka zu benehmen hat. Das hier ist doch Kleinbürgertum." Die Weibelin blickte mit prüfendem Blick auf ihren Gegenüber. Dieser hatte aber nur kurz Luft geholt. "Ihr solltet das als Republik Belhanka nicht nötig haben, versucht doch einmal das ganze in Relation zu sehen. Sie für diesen einen Tag in Umgebung einer Hochzeitsgesellschaft nun abführen zu wollen ist doch völlig übertrieben und unangebracht. Denkt nur an die Spätfolgen. Ich bin ganz sicher, dass stattdessen ein entschädigender Geldbetrag als Strafe gänzlich ausreichen dürfte, oder?"

Alrik Binders Augen huschten von Esteban zu der Weibelin, die amüsiert eine Augenbraue hob. "Spätfolgen, soso. Mit welchen Spätfolgen könntet IHR der Republik Belhanka drohen, Signor...?" Esteban holte tief Luft, die roten Flecken auf seinem Gesicht kündeten von einer bevorstehenden Eruption, so viel stand fest. "Ihr sprecht mit Esteban di Camaro, Senator der Republik Efferdas", knurrte er, "und ihre Excellence ya Pirras bekleidet ebenfalls ein solches Amt. Zügelt also Eure Zunge, Signora...!" "Senatoren der Republik", die junge Frau machte eine kurze Pause. "Efferdas," fügte sie gedehnt hinzu. Einer der Bewaffneten unterdrückte hörbar ein Lachen. Er war nicht sonderlich bewandert auf dem Feld der Diplomatie und doch war Alrik sich sicher, dass hier einiges gar nicht gut lief. "Und ich bin Alrik Binder. Ich habe mal vier Renze in einem Spiel gemacht", rief er so laut er konnte. Tatsächlich wandten sich ihm viele der Umstehenden zu, die Szene hatte einiges an neugierem Volk angelockt. "Was hat er gemacht?" "Renze! Er ist ein Delphinoccospieler." "EIN Delphinoccospieler? BLödmann! DER Delphinoccospieler!" "Ach Delphinocco dieses efferdische Badespiel." "Sag das nochmal, du räudiger Rahjajüngling!" Der Angesprochene verweigerte es, das Gesagte zu wiederholen und entschied sich dafür seine Fäuste sprechen zu lassen. Das Gedrängel wurde zusehens unübersichtlich. Jetzt hieß es den Fisch in den Kasten zu bringen. Alrik setzte zu einem seiner gefürchteten Blocks an und drängte so Viviona ya Pirras frei. "Kommt mit!" Er ergriff die Hand der Senatorin und wühlte sich mit einem weiteren Block zu Esteban durch. "Schneller Kreuzlauf zum Schiff, ich blocke." Esteban verstand. Schwer atmend kletterten sie an Bord. Die alte ya Pirras ließ sich dankbar auf einen schnell bereit gestellten Schemel fallen. Soweit war es gut gelaufen, fand Alrik. Doch für die nun drängenste Frage fehlte ihm noch die Antwort, darum stellte er sie laut: "Was nun, Signor Esteban?"

"Was nun??" fragte er, als hätte Binder die Frage unmöglich ernst meinen können. "Na was wohl! LEINEN LOS! HISST DIE SEGEL!" "Aber... fehlt da nicht noch eine der Brautwerberinnen?" fragte Alrik verwirrt "Ihr habt doch mitbekommen, welchen Stellenwert wir bei diesen Leuten genießen. Ihr mögt mit eurem Block zwei Wachen ins Hafenbecken gestoßen haben, aber die haben jetzt genau den Grund erhalten, den sie brauchten. Es hat einen Grund, warum der berühmte "Binders-beherrschender-Beleman-Bauch-Block" keinen Einzug in das Lehrbuch der Diplomatie erhalten hat. Vorher hätten wir die noch kaufen können, jetzt werden sie uns alle einfach nur einsperren wollen. Entsprechend können wir nicht mehr warten, wenn wir wollen, dass die Brautschau hier ein Ende nimmt. Wenn Terantina und Dartan nicht pünktlich sind, haben sie an dieser Stelle eben Pech gehabt." "Und wenn die uns mit Schiffen nachsetzen?" "Dann bekommen sie es mit der Exadaktylos zu tun. Die mögen von der Republik Efferdas nicht viel halten, aber auch wir haben Zähne! Und so weit ich mich erinnere, gehört das Meer noch nicht Belhanka! Auf jetzt. Cettini, zeigt mal, wie viel Geschwindigkeit dieses Ding hier aufs Wasser zaubern kann..." "... nicht all zu viel..." murmelte er leise und gab verhalten begeistert Anweisungen an die Schiffsmannschaft.

Ein Bad

Nach den Geschehnissen des Morgens verzog sich Cassiopeia unter Deck. Signora ya Pirras ist aus Belhanka verbannt worden? Mag das vielleicht sogar mit Umtrieben des Phextempels in Verbindung stehen? Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Vollkommen in ihre Gedanken versunken, rannte sie geradewegs ihrer Tante in die Arme. "Kindchen! Endlich! Wo treibst du dich nur den ganzen Morgen herum? Stütz deine arme alte Tante." Cassiopeia hasste es, so genannt zu werden. Doch sie war viel zu verwirrt, so aprupt aus ihren Gedanken gerissen worden zu sein. Madalena beabsichtigte auch gar nicht, ihr eine Wahl zu lassen: mit einem starken Griff, den man der Alten niemals zugetraut hätte, wirbelte sie Cassiopeia herum, stütze sich auf sie und dirigierte sie zurück zu ihrem Schlafraum. Casiopeia ahnte, was jetzt kommen würde. Sie wunderte sich insgeheim, das es erst jetzt dazu kam... Kaum in ihrer Unterkunft angekommen, vergewisserte Madalena sich, das sie allein waren, ließ alle Schau fallen, knallte die Tür zu und zeterte los: "Was in aller Zwölfe Namen ist bitte in dich gefahren?! Glaubst du ernsthaft, das hier ist eine Kreuzfahrt zu deinem privaten Vergnügen? Ich hab dir zu Hause genau gesagt, was ich von dir als Gegenleistung erwarte, das ich dich bei diesem Mummenschanz mitmachen lasse! Du weißt genau, was auf dem Spiel steht!" Delphinocco, jaja, Madalena hatte ihr genau gesagt, was SIE mit dieser Reise bezwecken wollte: Binder als Co-Trainer ihres kürzlich abgeschlagenen Teams verpflichten. Insofern war Madalenas einziger Lichtblick gewesen, als sich ihre Nichte im Hafen von Efferdas für genau sein Boot entschieden hatte. Seitdem machte sie nur noch Murks, versiebte eine Prüfung nach der anderen. Das war absolut nicht das Bild, das Madalena anderen zu präsentieren gedachte. Eine junge Dirne, die mit dem ersten Handgriff das ganze Prozedere kritisierte, nicht rudern konnte und zu einfallslos war, einen Sohn Efferdas' angemessen zu beschenken? Was Cassiopeia wollte und sich wünschte, interessierte ihre Tante scheinbar kaum. Nichts lag Madalena mehr am Herzen als ihr Unternehmen.

Während sie sich noch in Rage redete, fing Cassiopeia an, sich zu entkleiden und ihre Bademode zu suchen. Als ihre Tante das mitbekam, stutze sie. "Was... was tust du da?" "Wonach sieht es aus? Ich werde schwimmen gehen. Natürlich nur, um dich bei der Efferdprobe glänzen zu lassen, Tantchen." entgegnete Cassiopeia schnippisch, schnappe sich ein Handtuch wirbelte davon. Wenn ihre Tante wütend war, war Flucht immer noch die beste Strategie. Und auf einem Schiff war dazu Kreativität gefragt. "Du... WAS?" Madalena folgte ihr entsetzt. Cassiopeia lief schnell an Deck, um Vorsprung zu gewinnen. dort schnappte sie sich ein langes Seil und hielt Ausschau nach Capitane Cettini. Am Heck des Schiffes fand sie ihn. Dort war auch ein kleineres Schiff festgemacht, aber weit genug auf Seite, das es ihr Vorhaben nicht stören würde. Mit geschickten Handgriffen band sie ein Ende des Seils an die Reling. "Capitane, seid ihr so gut und habt ein waches Auge auf mich, während ich

eine Runde schwimmen gehe? Ich wäre nur ungern die zweite Bewerberin an einem Tage, die der Gesellschaft verlustig geht." Mit diesen Worten sprang sie auch schon von Bord und ließ den verdatterten Kapitän hinter sich. Nach einem kurzen Fall tauchte sie elegant in die kühlen Wogen ein. Wasser umfing sie. Wasser auf allen Seiten. Keine Sorgen, keine Ängste, alle Gedanken wie von der Flut hinfortgespült. Nur sie selbst zählte. Sie genoss diesen Moment, bis sie spürte, dass das Seil durch ihre Finger glitt. Es ging los. Sachte griff sie zu, fing an, der 'Verführerin' hinterherzuschwimmen. Immer wieder festigte sie etwas länger ihren Griff ums Seil. Sie hatte sich nicht verschätzt: die ruhige See und die sanfte Brise ließen das Schiff nicht die volle Fahrt machen, so das die Bedingungen ideal waren. Sie griff fest zu, ließ sich komplett vom Schiff durch die Wellen ziehen, mit brachialer Gewalt Wellenberge und -täler durchpflügen, Wasser schlucken, den Strom genießen. Sie zog sich am Seil entlang auf die Verführerin zu, was weitaus anstrenger war, als sie es sich gedacht hatte. Das letzte mal, das sie das gemacht hatte, war einige Sommer her, und es war eine Nussschale im Vergleich zu dieser stattlichen Karavelle gewesen. Diese Geschwindigkeit! Wenn man an Bord stand, bekam man es ja kaum mit. An Bord... Sie hob den Kopf aus dem Wasser: An der Rehling hatten sich einige Leute versammelt, allen voran der Kapitän und Madalena. Letztere schien beruhigend auf ersteren einzureden. "Lass ihn bloss nicht beidrehen!" dachte sie bei sich. Sie ließ sich wieder etwas zurückfallen, ließ ihren Blick über die endlosen Weiten des Wassers schweifen... Bis sie abrutschte! Das Seil verlor sich aus ihrer Hand. Panik überkam sie, hektisch suchte sie mit den Händen das Seil, das unter ihrem Körper hindurchglitt, zu ergreifen. Auch an Bord des Schiffes hatte der Kapitän mitbekommen, das etwas schiefgegangen war, doch da hatte sie das Seil wieder zu packen. Mit einem heftigen Ruck und dem Gefühl, das ihr die Arme ausgerissen würden, ging die amüsante Fahrt weiter. Sie genoss den Ritt aber nur kurz: bevor ihre Kräfte sie ein zweites mal verließen, hangelte sie sich weiter aufs Schiff zu. Der Kapitän bemerkte es und ließ die Segel reffen, so dass das Schiff merklich an Fahrt verlor, und sie leichter aufholen konnte. Vollkommen erschöpft, aber glücklich kletterte sie wieder über die Rehling. "Habt Dank, Capitane. Aufgrund des frühen Aufbruchs hatte ich heute morgen keine Zeit für ein Bad." Erklärte sie ihm Augenzwinkernd und griff sich ihr Handtuch. Ihre Tante hielt es ihr bereits hin: "Himmel! Du weißt, wie ich es hasse, wenn du das tust." "Es hilft, einen klaren Kopf zu bewahren, Tante. Vielleicht solltest du es auch mal versuchen." Mit diesen Worten ging sie unter Deck, um sich umzuziehen. Madalena folgte ihr. Als sie allein waren, sagte sie: "Du hast ja Recht, Kindchen, ich habe mich zu sehr hinreißen lassen. Verzeih. Geb weiter dein bestes, der Rest liegt nicht in unseren Händen."


Die Efferdsprüfung

Der erste Tag auf hoher See blieb ruhig. Und auch die Nacht verlief ohne größere Zwischenfälle, wenngleich die vielen Hängematten auf engem Raum die Privatsphäre sehr einschränkten. Meistens war nur eine Stoffplane als provisorische Trennwand angebracht. Während die meisten Camaros mit solchen Schlafumgebungen wenig Probleme zu haben schienen – einzig Phelippa hätte wohl einiges für ein gutes Bett eingetauscht –, stellte es gerade für die nicht so seeerfahrenen Gäste eine starke Umgewöhnung dar. Einzig das sanfte Schaukeln der Verführerin der Rosen mochte da etwas beim Einschlafen helfen. Was ein Glück, dass es nicht stürmte.

Der nächste Morgen begann mit einem spärlichen Seemannsfrühstück. Links wie rechts des Schiffs nur Wasser. Blau war die bestimmende Farbe, denn am Himmel war keine Wolke zu erblicken. Das Einzige, was einem von weitem Gesellschaft leistete, war die Exadaktylos, die aus größerer Entfernung über die Feiergesellschaft wachte. Man sah, wie sie rote-grüne Segel hisste – die Familienfarben der di Camaros.

Kurze Zeit nach dem Frühstück kam Leben auf das Deck der Verführerin der Rosen. Einige Seeleute deckten einen Tisch mit diversen Gaben, ähnlich bereits wie bei der Wahl der Glücksbringer. Doch die Gaben, die auf den Tisch gelegt wurden, waren dieses Mal keineswegs voller Anmut, wenn in manchen Fällen wahrscheinlich dennoch nicht ohne Tücke. Es war erneut Esteban, der sich an die Festgesellschaft wendete.

„So, verehrte Gäste, es wird Zeit für die nächste Prüfung, die sogenannte Efferdsprüfung. Wie ihr vielleicht bereits bemerkt habt, ist an unserem Schiff ein kleines Beiboot angebracht worden. In dieses passen hervorragend fünf Personen rein. Wir werden aber nur noch vier Personen darin positionieren und es wird wohl keinen überraschen, dass es sich dabei um unsere vier wunderhübschen Damen handeln wird. In diesem Schiff befinden sich Angeln. Vier Stück. Die Aufgabe ergibt sich wohl nun von selbst: Es geht ums Fischefangen.

Dabei wird es natürlich darauf ankommen, was man fangen will. Je höher der Schwierigkeitsgrad, um so mehr Lob und Anerkennung wird es geben. Sprich für eine Meerkatze, einen kleinen Hai, Barsche oder Barracudas gibt es mehr Erfolg als für Makrelen, Grundeln oder Heringsarten. Der König der Fische dahingehend ist übrigens der Marlin, ein Schwertfisch. Aber keine Sorge, wir erwarten von niemandem, einen solchen Kampf ausfechten zu müssen, denn der kleine Knabe kann sich hervorragend wehren.

Natürlich braucht es für die entsprechenden Erfolge einen richtigen Köder. Diese könnt ihr hier nun auswählen. Zudem wird euch der Seebär dort an diesem Fass eine gewünschte Länge an Angelschnur zur Verfügung stellen. Denn manche Fische wird man nicht an der Oberfläche finden. Sagt ihm einfach, wie viel Meter ihr haben wollt. Wenn noch Fragen herrschen, nur her damit, ansonsten würde ich eine frohe Fischerei wünschen. Vergesst aber nicht, dass zwischen den ausgeworfenen Angelruten immer noch ab und an das Ruder bedient werden muss, damit die Verführerin der Rosen nicht irgendwann hinterm Horizont verschwindet.“

Damit deutete er auf den Tisch, auf dem sich Wattwürmer, Mehlwürmer, Tauwürmer, Maden, Wollhandkrabben, kleine Köderfische, Mais, Heuschrecken, Garnelen, Wobbler, Rotwürmer, Seeringelwürmer, Kartoffeln, Käse, Bienenmaden, Heringe und Makrelen befanden. Zudem lag eine Liste aus, auf der folgendes zu lesen war:

  • Seekatzen – 5 Punkte
  • Haie – 7 Punkte
  • Rochen – 4 Punkte
  • Stör – 7 Punkte
  • Aale – 3 Punkte
  • Heringe – 1 Punkt
  • Lachs – 3 Punkte
  • Maulstachler – 2 Punkte
  • Eidechsenfischverwandte – 1 Punkt
  • Laternenfische – 3 Punkte
  • Glanzfische – 5 Punkte
  • Dorsch – 5 Punkte
  • Schleimkopffische – 1 Punkt
  • Kardinalbarsche – 1 Punkt
  • Grundeln – 1 Punkt
  • Leierfische – 1 Punkt
  • Meerbarben – 3 Punkte
  • Makrelen – 2 Punkte
  • Stachelmakrelen – 3 Punkte
  • Barrakudas – 10 Punkte
  • Schwertfische – 10 Punkte
  • Marlin – 12 Punkte
  • Plattfische – 3 Punkte
  • Meeräsche – 2 Punkte
  • Riffbarsche – 1 Punkt
  • Falterfische – 2 Punkte
  • Umberfische – 8 Punkte
  • Himmelsgucker – 4 Punkte
  • Lippfische – 3 Punkte
  • Meerbrassen – 2 Punkte
  • Armflosser – 4 Punkte
  • Kugelfische – 8 Punkte
  • Sägebarsche – 5 Punkte
  • Drachenkopffische – 4 Punkte
  • Groppen – 4 Punkte
  • Wrackbarsch – 6 Punkte

Einige Nachfragen

Mirinia lauschte den Ausführungen von Esteban mit zunehmender Verunsicherung. Natürlich konnte man bei einer Efferdprüfung mit so etwas rechnen, aber sie hatte in ihrem ganzen Leben noch nie gefischt, nicht in einem Teich und schon gar nicht auf hoher See. Sofort gingen ihr tausend Fragen durch den Kopf: Welcher Köder wäre gut für welchen Fisch? Wie tief schwimmen die Fische? Kann man mehr als einen fangen? Können die anderen Bewerberinnen angeln? Sollte sie ein großes Messer mitnehmen, um die gefangenen Fische dann auch zu töten? Wie nimmt man so einen Fisch aus? Müsste sie das dann auch machen? Fragen über Fragen…

Sie zwang sich einmal tief durchzuatmen und versuchte etwas Struktur in ihre Gedanken zu bringen um Esteban ein paar sinnvolle Fragen stellen zu können. Dann trat sie einen Schritt vor und begann:

„Don Esteban ich habe tatsächlich noch ein paar Fragen, die sicher auch den anderen Damen weiterhelfen würden. Wie viele Köder der gleichen Sorte dürfen wir nehmen und dürften wir auch mehr als eine Sorte auswählen? Das gleiche für die Angelschüre, nur eine oder mehrere auch in unterschiedlichen Längen? Und wie lang darf unsere Schnur maximal sein? Ich hoffe diese Fragen sind angemessen, muss ich doch gestehen, dass meine Erfahrung auf diesem Gebiet beschränkt ist“, schloss sie mit einem entschuldigendem Lächeln. Gespannt wartete sie auf eine Antwort, konnte sich aber auch einen neugierigen Blick auf die Reaktionen der anderen Mädchen nicht verkneifen.

Esteban antwortete mit einem Lächeln. "Das ist im Grunde eine Philosophische Frage. Es kommt letztendlich darauf an, was ihr fischen wollt. Manche Fische beißen nur auf bestimmte Köder an, andere ignorieren diese dafür konsequent. Und manche Fische schwimmen so tief, dass es dafür einfach mehr Schnur braucht als für andere Fische. Letztendlich könnt ihr so viel und so häufig zuschlagen wie ihr wollt. Wir machen euch da keine Vorgaben. Nur irgendwann wird von Bord ein Horn erklingen und dann heißt es, zurück an Bord zu gelangen. Dann wird gezählt. Wenn ihr nun also auf den gedanken kämt, einfach von allem einige Köder mitzunehmen, könnt ihr das tun, aber ihr würdet auch feststellen, dass ihr gar nicht die Zeit hättet, alle entsprechend einzusetzen. Denn das Meer ist voll mit Efferds gaben. Einen Rat will ich aber geben. Solltet ihr aus versehen einen Delphin am Haken haben, lasst ihn um Efferds Willen bloß schwimmen! Der Heilige Parvenus selbst hat uns schließlich gelehrt, wie mit Delphinen umzugehen ist. Der heilige Parvenus!" Vom umliegenden Schiff war vermehrt ein "Parvenus! Parvenus! Oh Parvenus" zu vernehmen - warum auch immer.

Cassiopeia wandte sich an die anderen Bewerberinnen und raunte ihnen zu: "Angesichts der vermurksten Ruderprüfung von uns allen wäre es vielleicht geschickt, ihn zu bitten, unsere Schaluppe von der 'Verführerin' ziehen zu lassen, was meint Ihr? Das wäre eine Sorge weniger. Oder wollt Ihr Ruderqualitäten beweisen?"

Corrada nickte und antwortete halblaut: „Ein guter Vorschlag, auch für jene von uns, die nicht nur das Rudern nicht gelernt haben, weil sie im Binnenland aufgewachsen sind, sondern es zudem für unter der Würde einer angehenden Adelsbraut betrachten, für Matrosendienste herzuhalten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unser lieber Croenar es für eine gute Prüfung erachtet, zu sehen welche von uns am längsten über Wasser bliebe, wenn das Bötchen kenterte.“

Sie blickte herausfordernd in die Runde der Frauen. Doch billiger Spott darüber, dass Fett ja oben schwimme, blieb aus. Die junge ya Papilio nickte Cassi ermunternd zu: „Fragt ihn.“ Und bei sich selbst fasste sie den Beschluss, ein Kistchen Garnelen als Köder zu wählen. Was auch immer man damit fangen könnte: Falls nichts anbiss – damit rechnete sie fest -, und das Boot tatsächlich abtriebe – ob zufällig oder absichtlich -, konnte sie die Tiere notfalls ungekocht als Notration verspeisen. Solches Wissen belegte, dass die Mutproben in der Küche von Montalto nicht ohne Nutzen geblieben waren.

Mirinia zog, erstaunt ob Corradas Worten, eine Augenbraue in die Höhe und biss sich auf die Lippe. Womit genau hatte die junge ya Papilio denn gerechnet bei einer Efferd-Prüfung? Und wie konnte sie etwas als unter ihrer Würde betrachten, das in einer Seefahrerfamilie zu den natürlichsten Dingen Aventuriens gehörte? „Denkt Ihr nicht, dass genau die gemeinsame Bootsführung ein Teil der Prüfung ausmachen soll? Sonst hätten sie uns hier von Deck angeln lassen. Oder einen Bootsmann gestellt. Ich denke für den Fall, dass wir kentern, werden sie uns sicher nicht einfach ertrinken lassen.“, fügte sie an Corrada gewandt hinzu.

Corrada ya Papilio zog ihre Lippen zu einem Schmollmund zusammen und maß Mirinia mit dem Blick von Fuß bis Kopf. Weil die schlanke Bassolo sie deutlich überragte, musste sie dabei aufblicken. Ihr Gesichtsausdruck blieb neutral, ebenso wie ihre Stimme: „Führen kann in einer Gruppe immer nur eine. Das gilt auch für die Insassinnen eines Boots. Vielleicht habt Ihr Recht, Signorina, und das Rumrudern gehört zur Aufgabe“, sagte sie doppeldeutig.
Corrada seufzte betont leidend und blickte auf ihre Finger mit den gepflegten Nägeln: „Ob es das ist, was eine von uns als Gemahlin Croenars erwartet?“ Dann lächelte sie unter ihren Wimpern hervor Mirinia an: „Ihr seid eine Schmiedgesellin, so ich das richtig vernommen habe? Dann habt ihr von uns allen sicher die kräftigsten Hände. Und im Hafen von Efferdas habt Ihr ja schon Erfahrung am Ruder gesammelt. Insofern wärt Ihr prädestiniert, unser Boot zu führen. Es sei denn...“

Daria ließ ihren Blick über die Wellen schweifen, die die Verführerin der Rosen umspielten. Auch sie war nicht zwingend erpicht darauf, längere Zeit zu rudern. Sie zuckte mit den Schultern und lächelte ihren Mitbewerberinnen aufmunternd zu: „Fragen kostet nichts oder?“
Das gesagt trat sie aus der Runde und auf Esteban di Camaro zu, der sich bereits einige Schritte entfernt hatte: „Verehrtester Admirals-Kapitano! Darf ich mit einer Bitte an Euch treten?“ Esteban schmunzelte, teils der so überaus förmlichen Anrede wegen, teils, weil er zu wissen glaubte, worum es sich beim Anliegen der jungen di Monte Fuori handelte. Daria deutete diese Reaktion als ein „Ja“ und fuhr fort: „Unser ‚Talent‘ [Daria sprach das Wort mit gespielter Verlegenheit aus] im Rudern konnten wir ja bereits zu Schau stellen. Wäre es nicht vielleicht möglich, unser Boot mit einem Tau an der Verführerin zu befestigen? So bliebe uns eine erneute Blamage erspart. Oder besser noch, Ihr sagtet es selbst, es ist nun ein Platz in unserem Boot frei geworden, könntet Ihr uns nicht vielleicht einen Eurer Matrosen zur Unterstützung mitgeben? So ginge das Rudern als Teil der Prüfung nicht verloren, wir liefen aber auch keine Gefahr die Verführerin zu verlieren.“


Esteban gewährt Hilfe

Esteban reagierte mit einem sanften Lächeln. Irgendwie erschlich ihn der Eindruck, als wäre Daria gerade auch mehr nur das Sprachrohr aller vier Damen, die von all diesen Prüfungen langsam genug hatten. Er konnte sie ein Stück weit verstehen. Ihnen allen wurden Prüfungen auferlegt, die sie so wahrscheinlich nie wieder würden machen müssen. Die meisten Proben zielten eh viel weniger darauf ab, wie tüchtig sie sich in den Prüfungen schlagen würden, sondern mehr, mit welcher Einstellung sie den Aufgaben entgegen traten. Doch gerade deswegen lag etwas bittersüßes in seinem Lächeln. Denn persönlich hätte er sich schon gewünscht, dass auch hier etwas mehr Abenteuerlust, etwas mehr Mut gezeigt worden wäre, eine unmöglich erscheinende Aufgabe trotzdem zu meistern. Ja, er hatte sich irgendwie eine Version von "erst versuchen, dann hilfe suchen." gewünscht. Die sollte es hier offensichtlich nicht geben. Und gerade Daria hatte auf der einen Seite zwar Mut gezeigt, in dem sie von vorneherein um Hilfe bat, aber sich gleichzeitig auch wieder keinen Gefallen getan, die Bitte auszusprechen, da sie auch gleichzeitig ein wenig offenbarte, wie es wohl mit der Fischerei ablaufen könnte. Nämlich nicht sehr erfahren. Das war zwar nichts, was er ihr vorwerfen könnte, aber wie hieß es ja so schön - der Bote stirbt immer zuerst. So würde seine Antwort sie halt eben schlecht aussehen lassen müssen. "Ich befürchte, die Idee mit dem Seil würde euch nicht wirklich weiter helfen. So ein großes Schiff wirft seine Schatten voraus und euch würden vielleicht nicht die Fische in die Netze gehen, die ihr gerne fischen würdet oder die ihr fischen könntet. Sie drehen einfach schon vorher ab, weil sie die Verführerin für einen Wal oder ähnliches halten können. Einen Ruderer könnten wir euch zwar auch stellen, aber ich weiß auch nicht, ob dieser dann zur Expertise verleitet würde - und so würde er vielleicht einfluss nehmen können, euer Ergebnis verfälschen können. Es ist die Frage, ob ihr dies mit dem Blick aufs gesamte nicht als zu gefährlich betrachten könntet. Alternativ können wir natürlich anbieten, dass einfach wir die Schleife fahren und zu euch zurück kommen. Wir würden die Exadaktylos einfach auf Schlagdistanz lassen, sprich euch beobachten lassen, damit nichts schlimmes passieren kann. Und kämen dann einfach in zwei Stunden wieder und nähmen euch dann an Bord. Von daher - das kann ich euch anbieten. Es ist eure Entscheidung. Wollt ihr lieber den Matrosen, wollt ihr einfach das Rudern sein lassen oder versucht ihr es doch lieber alleine?"


Daria legte den Kopf schief und musterte Esteban eindringlich. „Es ist nicht schwer euren Zügen zu entnehmen, dass ihr enttäuscht seid.“ Sie zögerte einen Moment, dann fuhr sie entschlossen fort: „Verzeiht. Doch lasst ihr mir die Wahl, dann wähle ich den Ruderer.“ Wieder hielt sie kurz inne, lächelte dann zuversichtlich und sagte mit einem Zwinkern „Ich kann zwar meine Bitte nicht ungeschehen machen, aber ich verspreche euch, dass wir den Mann nicht zu unserem Vorteil beim Angeln missbrauchen werden und natürlich werden wir alles daran setzten euch mit unserem Fang zu beeindrucken.“

Die Entscheidnug wurde mit einem Schulterzucken beantworten. "So soll es dann sein..." er wandte sich an den Kapitän der Verführerin. "Cettini, könnt ihr einen Ruderer stellen für die Damen? Bitte jemanden, den man nicht so leicht beeinflussen kann."

"Da habe ich genau die richtige... CADELA!" Er rief und kurze Zeit später stand eine maximal 8 Spann große Frau neben ihm, ihr Kurzhaarschnitt und das auch sonst sehr androgyne Erscheinungsbild hinterließen sofort den Eindruck, als ob dieser kleine Zwerg sich wirklich aufs Rudern verstand. "Watt gibdet, Käpt'n?" "Diese vier Damen wünschen für Ihre Prüfung jemanden, der das Rudern auf der kleinen Barke übernimmt. Ich dachte da an dich."

"Jut... Dat gievt awer dann extra Lowi"

"Wie bitte? Gar nix gibts! Du hast die Ehre, mit der zukünftigen Ehefrau des Croenar di Camaros auf Fischfang zu gehen!"

"Pff. Ei, deswejen doch. Dau biss enn uurijen Vuurel. Den Ufftroch maat mäisch do wei dään neu nummer ääns."

"Also wenn dir das zu viel Verantwortung ist, ..."

"Awat..." Cadela zwinkerte "äich maach doch nur Spores, dau schweren Heijel. wenn de wellsch, tu ich die bis Karsina rudern tun." Cettini rollte mit den Augen. Er kannte die Allüren seiner Bootsfrau offensichtlich schon bestens. "Wenn du sie in einer Anglerfreundlichen Entfernung zur Verführerin hälst, sollte das vollends ausreichen. "Ay, Käpt'n" Die Frau drehte sich zu Daria. "Na denn, äisch san Cadela Astucia. Äisch han de Korsalstreck' in 12 Sanduhren gerudert getan. Äisch huffen, dat ess gudd jenuch fier eech schnasisch schnüssie" Cadela grinste über beide Ohne, offensichtlich von Etikette in keinster Weise geschult. Esteban derweil wurde etwas bleich. Kein Zweifel diese Person würde sicher nur fürs Rudern da sein... tatsächlich konnte er sich vorstellen, dass dieses kleine Hutzelweib mit all ihrer talentfreien Etikette eine Prüfung für sich werden könnte. Auch wenn er nur die hälfte vom dem Verstand, was sie da von sich gab, es klangt nicht sonderlich wohlerzogen. "Wohl... wenn ihr mit dieser... Ruderin... einverstanden seid, können wir ja zur Köderwahl weiter gehen?"

Jetzt war Corrada am schnellsten an Darias Seite, schaute die andere Brautbewerberin fragend von der Seite an: "Sind wir? Auch wenn wir uns mit ihr vermutlich nicht verständigen können? Oder wollen?"

„Ich habe vollstes Vertrauen, dass sie uns sicher über Wasser und in Reichwerte der Verführerin halten wird“, sagte Daria freundlich.
Dann wandte sie sich an die Cadela: „De Korsalstreck' in zwölf Sanduhren gerudert? Gieh hau ab! Dau biss aawer enn Deiwelsliss. Eisch san Daria! Oh leck, en Köder duun eich brauchen duun. Eih.“ Mit diesen Worten ließ sie die etwas verdutzte Ruderin, den sprachlosen Cettini und einen vollends verwirrten Esteban di Camaro zurück. Es konnte ja schließlich niemand ahnen, dass sie sich für bisher nur aus Fragmenten bestehendes soziales Drama „Des Soldaten Trost“ – noch so eine schier endlose Baustelle – ausgiebig mit verschiedensten Dialekten befasst hatte. Immerhin, das Problem das Ruderns war gelöst, nun galt es das nächste anzugehen.
Daria fiel spontan nicht viel ein, von dem sie weniger Ahnung hatte, als vom Angeln. Dämonenbeschwörung? Ja, davon vielleicht. Sie beschloss, das zu tun, was sie immer tat, wenn sie keine Ahnung hatte, was sie tun sollte: Sie verließ sich auf ihre Intuition. Spontan griff sie nach einer Wollhandkrabbe, dann überlegte sie doch kurz. Konnten Krabben schwimmen? Eher nicht, zumindest hätten sie wohl besseres zu tun, als mit ihren scheinbar wenig dazu geeigneten Scheren tagaus, tagein durch die Weltmeere zu paddeln. Also lebten sie und infolge dessen die Fische, deren Beute sie waren, wohl am ehesten am Meeresgrund. Sie würde demnach eine recht lange Angelschnur brauchen. 300 Schritt? Besser zu viel als zu wenig. 500 Schritt!

Corrada nahm Darias Entscheidung ebenso wie den unverständlichen Redeschwall gleichmütig hin und deutete dann mit dem zusammengefalteten Fächer auf den Tisch mit den Ködern: "Und ich wähle die Garnelen. Damit fängt man bestimmt große Fische." Dann besah sie erkennbar ratlos die bereitliegenden Angeln und Schnüre. Sie entschied sich, wohl eher zufällig, für eine lange, biegsame Rute und eine nicht zu lange Leine nebst zweigespitztem Haken. Ein Fisch, der Garnelen fräße, würde diese vielleicht auf Sicht jagen, und dann brächte es nichts, in so tiefen Wassern zu fischen, dass dorthin kein Licht fiel. Corrada ertappte sich dabei, dass ihr das Grübeln über die mögliche Lösung dieser Aufgabe überraschend Spaß bereitete.

„Verzeiht, Signore di Camaro, wie tief schätzt Ihr denn das Wasser an dieser Stelle?“ wandte sich Cassiopeia an Esteban. Dieser blickte kurz aufs Meer hinaus: „Hm, wir sind einen Tag unterwegs... zwischen zwei und vier Meilen, reicht Euch das?“ Cassiopeia bejahte dies, bedankte sich und griff zielsicher zum Wobbler. Sie hatte mal mitbekommen, wie einer der Gesellen in der Werkstatt einen solchen aus Holz anfertigte. Auf ihre Neugier hin erklärte er ihr, das er damit angeln würde. Ungläubig, das Fische wirklich auf einen Holzfisch hereinfielen, ließ sie es sich von ihm vorführen. Ihre einzige Angelerfahrung, damals sogar erfolgreich... Wenn Efferd ihr wohlgesonnen war, könnte sie es heute vielleicht wiederholen. Allerdings würde sie dafür eine lange Schnur brauchen, eine oder sogar zwei Meilen...


Als alle anderen Damen ihre Wahl getroffen hatten, ging auch Mirinia zu dem Ködertisch hinüber. Sie wählte die größeren Köderfische, Heringe und Makrelen. Dann ging sie zu dem Seemann und ließ sich 50 Schritt von der Schnur geben. Mit größeren Ködern ließen sich sicher auch größere Fische, also Raubfische, fangen. Und da sie nicht viel vom Angeln verstand, war es sinnvoll sich nicht mit kleiner Beute aufzuhalten, da das zu viel Zeit kosten würde. Bei den größeren Fischen, Dorschen oder ähnlichem, hätte sie kräftetechnisch immerhin einen Vorteil. Und diese würden sicher nicht sehr nah an der Oberfläche schwimmen, sondern in mittleren Tiefen, wo sich auch ihre Beute aufhalten würde. Zufrieden damit, ihrem Unwissen zumindest mit hoffentlich logischen Schlussfolgerungen entgegentreten zu können, wartete sie auf weitere Anweisungen. Sie trat an die Reling und schickte ein Gebet an Efferd, ihr bei dieser Prüfung beizustehen.


Der große Fang

Kurze Zeit später wurden die fünf Damen auf das Boot gelassen und Cadela stieg sogleich in die Riemen. Von Bord der Verführerin gab es zur Verabschiedung symbolisch Applaus und einige Fanfaren, alles wirkte wie eine fröhliche Inszinierung, auch die Blütenblätter, die von Vigo, Amaryll und Rymona ins Wasser geworfen wurden, rundeten die idyllische Szenerie weiter ab. Gerade die Tochter des Efferdgeweihten schien an diesem Bild wahrlich Gefallen gefunden zu haben, ganz im Gegensatz zu Rymona und Vigo neben ihr. Beides eher düstere, tageslichtscheue Jugendliche und als solches für das Werfen von Blumenblüten irgendwie eine seltsame Wahl. Amaryll versuchte sich davon nicht stören zu lassen und blickte den Brautwerberinnen etwas verträumt hinterher. Nur kurz brachte ein kurzer Schauder, ein aufstellen der Nackenhaare sie zurück in die Realität, doch als sie sich umsah, wirkte alles normal. Vigo hatte einige der letzten Blüten behalten und fing an, diese auf ganz unromantische Art und Weise zu falten und zusammen zu rollen. Nein, an ihrem Cousin war wirklich ein Romantiker verloren gegangen. Noch einmal schüttelte sie sich kurz und sah dann wieder zum Ruderboot hinaus, das langsam immer kleiner wurde. Cadela war wirklich eine gute Ruderin.

„Lus gieht et. Su han äisch dat duamals bääm Korsal uch gemaacht. Es quanten beginn un wenn de näischt mieh siehen tus vum Rest, dann en Spur runner giehn.“ Sie blickte nach oben zum wolkenlosen Himmel. „Strömung tun ma heut keen mehr kriegen tun. Säät frouw datt er mich han tun.“ Sie lächelte, offensichtlich war das Ende dieser „Sprache“ eine Art Witz. Mehr als ein höfliches Lächeln war bei den meisten damit aber nicht zu gewinnen.

Nach kurzer Zeit war die Verführerin der Rosen so weit vom Boot entfernt, dass kaum noch Details vom Schiff zu erkennen waren. Die Exadaktylos war da noch ein gutes Stück näher dran, doch auch sie hatte inzwischen ausreichend Abstand, um für die bevorstehende Prüfung keine Beeinflussung darzustellen. Die Zeit war also für die vier Damen gekommen, die Angeln auszuwerfen.

Gerade die Anfangsminuten waren dabei fast quälend Erfolglos. Vor allem Cassiopeias Wobbler sank schier endlos in die Tiefe. Bei 2000 Schritt dünner Schnur natürlich nicht verwunderlich, doch auch als das Seil nicht mehr nachzog, wollte einfach nichts passieren. Nach einigen Minuten hatte Cadela ein einsehen. „Ma lief Mädschies, wenn ma fische gieht, muss ma ooch ab und an anner Angel zuppen. Die Fäsch sullen doch denken, dass dei Köder noch leewen tut.“ Cassiopeia, Mirinia und Corrada sahen Daria erwartungsvoll an. Die übersetzte nach kurzer Verdatterung nur mit einem „Zucken...“ und fing an, ein wenig an der Angel zu ziehen. So wirklich wollte das aber zunächst auch keinen Erfolg bringen.



Erst nach einer halben Ewigkeit schien sich irgendwas an Darias Angel getan zu haben. Ohne große Mühe zog sie an der Angel, um bald einen offensichtlich glitschigen Aal an ihrer Leine zu entdecken. Auch Corrada zog bald einen sogenannten Lumb aus dem Wasser. Cadela erklärte, dass dieser zur Familie der Dorsche gehören. Nur bei Cassiopeia und Mirinia schien sich auch weiterhin kein Erfolg einstellen zu wollen. Auch dafür hatte Cadela schnell eine Erklärung parat. „Dau bes ooch en kleene Biwak in dem Revier, huh? En Wobbler als Köda, den es doch fir Sießwaasserfesch... und met Heringe tuste och nur Küstenfesch fangen tun... hei es et waasser awer zwo tausend schrett teijef. Watt welschte do met fufzeg Schritt Schnur? Da muss ma ewen mehr warten tun. Awer wenn wat bääscht, dann ess et was grousses... “

Allzu tröstend schienen die Worte nicht zu sein, gerade als bei Daria ein Lachs angebissen hatte. Die Kombination mit den Krabben schien gut zu fruchten, auch wenn Cadela ihr erklärte, dass mit mehr Schnur auch Rochen und Seekatzen im Bereich des möglichen gewesen wären. Auch Corrada erklärte sie, dass mit mehr Schnur auch Pollack, Plattfisch oder Leng drin gewesen wäre, welche alle aus der Dorsch-Familie gehörten.

Irgendwann mochten gut zwei oder drei Stunden vergangen sein, bis auch bei Cassiopeia ENDLICH etwas anzubeißen schien. Ein Glanzfisch. Mit dieser Beute war sie nicht ganz unzufrieden. Wenngleich Cadela klar machte, dass mit dem Köder ein Barracuda möglich gewesen wäre. Allerdings wären Barracudas extrem schwer zu fangen und sie können auch beißen und sind sogar giftig, wenn man versucht, sie zu verzehren. Man würde dem Barracuda eben anmerken, dass er weit oben in der Nahrungskette stände. Und auch, dass er in etwa zwei Meilen tiefe Schwämme – weswegen niemand anderes an Bord eine Chance gehabt hätte, ihn zu fangen. Die Schnurlänge wäre also Weise gewesen. Sie verstand leider nur die Hälfte von all den netten Ratschlägen.

Mirina hatte inzwischen von Hering auf Makrele gewechselt und in der Tat fand sich auch an ihrer Angel bald ein kleinerer Lachs. Kurze Zeit später folgte eine Stachelmakrele. Auch Daria hatte nochmal Erfolg mit der Angel, einen Maulstachler konnte sie zu den Ihrigen hinzu zählen. Dafür biss nun bei Corrada kaum noch was an, irgendwann hing ein weiterer Lumb an der Angel, jedoch war dieser kleiner als sein Vorgänger. So war bald die Zeit gekommen, sich langsam wieder Richtung Verführerin der Rosen zu bewegen. Cadela wollte gerade los rudern, da wischte sie sich verwundert die Augen. „Wat is dat da denn?“ „Was gibt’s denn?“ fragte Daria? „Do hennen, beim Schiff... Newel... mir han gar kei Wedder fir so e gefissel, et es warm un sonnich...“ Daria blickte ebenfalls zur Verführerin der Rosen, wo sich in der Tat eine kleine Nebelbank zu bilden schien. Allerdings verhinderte ein starkes Zucken an Mirinias Angel eine nähere Untersuchung dieses Wetterphenomens. Vom Ruck wurde die Urbasierin nach vorne gerissen, nur mit Mühe konnte sie die Angel noch festhalten. Dafür bewegte sich nun das Boot mit mächtiger Geschwindigkeit nach vorne. „Was ist das? Dieses Ding zieht das ganze Schiff mit Mann und Maus nach vorne!“ stellte Daria erschreckt fest. Was auch immer da an der Angel zog, solange es nur nach vorne schwamm war alles in Ordnung. Doch wenn es nach unten schwimmen würde, könnte es kritisch werden. Cadelas Antwort war dieses Mal klar zu verstehen. „Ein Marlin! Efferds Geschenk an euch. Den fangt ´er nur zusammen... viel Erfolg.“

Cassiopeia ließ ihre Angel aufs Deck fallen und eilte Mirinia zu Hilfe, damit ihr nicht die Angel entglitt. "Und jetzt? Langsam die Schnur einholen? Also... Wenn das überhaupt geht." Fügte sie mit Blick auf die sich durchbiegende Angelrute hinzu.

Mirinia war weiterhin bemüht ihr Gleichgewicht zu halten, bei dem kräftigen Zug an ihrer Angel. "Danke Cassiopeia! Sehen wir mal ob das klappt." Und sie versuchte die Schnur einzuhohlen, was sie aber schnell als unmöglich erwies, solange sie nur zu zweit an der Rute waren. "Ich glaube es wird nur gehen wenn wir zusammen die Rute festhalten und einer die Schnur einhohlt." sagte sie mit einem Blick auf die anderen Damen die noch zu überrumpelt von den letzten Ereignissen zu sein schienen. "Signorinas, würde ihr uns beistehen?"

Auch Daria ließ jetzt ihre Angel fallen um Mirinia und Cassiopeia zu unterstützen. Dabei rief sie ihren Mitbewerberinnen zu: „Ich hatte gerade angefangen zu verstehen, warum Leute zur Entspannung Angelausflüge machen… Aber es sieht so aus, als ob der Herr Efferd persönlich andere Pläne für uns hat! Müsste das Ding nicht irgendwann müde werden?“