Familie Zorgazo
Familie Zorgazo | Stammtafel | Chronik | Beziehungen | Mitglieder & Gefolgsleute | Besitzungen |
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Die Familie Zorgazo für den eiligen Leser |
Die Familie Zorgazo (gesprochen: Zorgasso) ist ein einflussreiches Stadtpatriziergeschlecht aus Urbasi. 'Adliger als manch Adliger' zu sein, wird ihm häufig nachgesagt, eine Bemerkung die sich vor allem auf den begüterten Landadel bezieht. Denn wie dieser lebt die Familie vor allem von den Erträgen der großen Weizenfelder des Lieblichen Feldes und den reichen Kornernten, mit denen sie Handel treiben. Das Verhandlungsgeschick des Hauses gegenüber den im Umgang nicht immer leichten (weil arroganten und auf umfassende Etikette Wert legenden) Großgrundbesitzern ist sehr einträglich. In einigen Fällen haben die Zorgazo übermäßig verschuldeten Landadligen auch schon Teile ihres Grundbesitzes abgekauft. Nach außen hin gibt sich die Familie gerne großzügig und gönnerhaft, hält es mit der Göttin Peraine und teilt besonders viele Almosen aus – doch es wird gemunkelt, dies sei eher wohlüberlegte Strategie, um mit dem eigenen Ruf hausieren zu gehen, und die Familie sei insgeheim sehr phexgläubig. Die Ursprünge der Familie sind im Siburer Land begründet, doch der Aufstieg zum Patriziergeschlecht gelang erst nach der Umsiedelung nach Urbasi. In der jüngeren Familiengeschichte wurde mit geschickter Heiratspolitik in alte Rittergeschlechter eingeheiratet, was den Aufstieg der Familie begünstigte. Der Name Zorgazo taucht erstmalig vor über 400 Götterläufen in den Chroniken von Sibur auf, als Müller, Bäcker und Kornhändler. Wahrscheinlich ist jedoch das Geschlecht noch viel älter. Seit jeher ist sich die Familie treu geblieben, mit kaufmännischem Geschick im Kornhandel zu Reichtum zu kommen, und diesen für ihre Vorteile zu nutzen. |
Die Familie
Herkunft
Die schriftlich belegbare Geschichte der Familie Zorgazo beginnt im Jahr 640 BF in Sibur (siehe Familienchronik). Und zwar ausgerechnet mit einem Verbrechen. Die Familie ist aber mit Sicherheit Älter, doch hällt man sich offiziell an das Alter von 400 Götterläufen. Nicht immer waren die Zorgazo Stadtpatrizier Urbasis, sondern stammen Ursprünglich aus dem Landadel der Stadt Sibur, mit Hauptsitz in Pievara. Erst 834 BF kommt es zu einer Teilung der Familie in einen ländlichen Zweig und einen Urbasi Zweig, die künftig miteiander konkurieren sollten. 845 BF gelang dem Urbasi Zweig der Aufstieg ins Patriziat Urbasis. Einer Ehre, die der Familie in Sibur nie zuteil wurde. Ein Umstand, der einige Familienmitglieder heute noch hadern lässt, sieht man sich doch mit Sibur genauso eng verbunden wie mit Urbasi und hat mehr als die Hälfte aller Ländereien im Umland Siburs. Immer wieder wurde Familienintern sogar ein Umzug der Familie nach Sibur thematisiert und die Diskussion fand erst im Jahr 1029 BF ein Ende, als Siburs Abstieg mit der Gründung der Nandusrepublik Sibur und eine gleichzeitige Verleihung des Baronet Titels in Urbasi auch den letzten Siburromantiker verstummen lies. Nicht zuletzt wegen der wirtschaflichen und politischen Erfolge der letzen Götterläufe ist die Familie mehr den jeh in Urbasi verankert.
Aktuelle Familiensituation
Die Familie Zorgazo besteht aktuell aus gut einem dutzend Mitgliedern, die den Familienamen tragen und einigen inferiore eingeheirateten oder ausgeheirateten Mitgliedern, sowie einer unbestimmten Anzahl Vettern. Dies ist für Adelsverhältnisse eine recht dürftige Anzahl Mitglieder, bestehen doch viele Familien mit ähnlich tiefen Wurzeln wie den Zorgazo aus deutlich mehr Familienmitgliedern. Schuld an diesem Zustand sind zwei grundlegende Faktoren. Zum Einen das Selbstverständnis der Familie, dass noch nicht lange so hoch ist wie aktuell, mischt man doch quasi erst seit etwa einhundert Götterläufen aktiv in der Politik Urbasis mit. Weshalb in der Vergangenheit oft Familienmitglieder inferiore verheiratet wurden und damit den Familiennamen abgegeben haben. Und zum Anderen mehrere furchtbare Familientragödien. So starb Beispielsweise der ländliche Zweig der Zorgazo gleich mehrmals aus. Im "schwarzen Jahr" 938 BF durch Krankheit und einen Unfall bei der Jagd und 998 BF durch ein Feuer bei einer Hochzeit.
Das Familienoberhaupt
Geleitet werden die Geschicke der Familie von der Matriarchin Duridanya Zorgazo, ein Umstand der einen Aussenstehenden erst einmal stutzig macht. Ist Duridanya doch quasi eine der jüngsten in der Familie, mit einer handvoll älterer Brüder und Cousins, die Vorrecht auf diese Position hätten. Schuld an dieser Situation ist die Familienmarotte der Zorgazo, dass man glaubt, die Familie würde nur dann blühen und gedeihen, wenn eine Frau die Familie leitet. Es soll einigen männlichen Familienmitgliedern sogar schon der Geist einer verstorbenen Ahnin erschienen sein, der davor warnte, diese Tradition zu unterbrechen. Nicht zuletzt war Duridanya die Wahl der verstorbenen Vorgängerin Varosja, deren Meinung in der Familie als derart unanfechtbar galt, dass man sich ihren Entscheidungen klaglos fügte. Innerhalb der Familie soll es jedoch aufgrund dieser Regelung Spannungen geben. Vor allem zwischen Duridanya und dem zwischenzeitig verstorbenemAbelmir Zorgazo, der sich als ältester Sohn Varosjas, als legitimer Erbe sah. Die Größte Gefahr für Duridanyas Familienpolitik kommt derzeit aus Sikramara. Debero Zorgazo, ein Cousin Duridanyas und jüngerer Bruder Abelmirs, führt die Familienopposition an.
Wirtschaft
Duridanya lässt diese Diskussion kalt und sie beweißt nicht zuletz wegen ihre wirtschaftlichen und politischen Erfolge seit ihrer Ernennung zum Familienoberhaupt, dass sie die bessere Wahl für diesen Posten war. Hat die Familie unter Varosja einen festen Platz in Urbasi gefunden und ist zu größerem Wohlstand gelangt, so blüht die Familie unter Duridanya regelrecht auf. Der jungen Matriarchin ist es gelungen, die Familienländereien zu erweitern und das Familienunternehmen zu vergrößern. Durch gewagte Landaufkäufe und den Erwerb maroder Mühlen und deren anschließende Instandsetzung, sowie neuen Handelsverträgen ist es Duridanya geglückt das Vermögen der Familie in wenigen Götterläufen mehr als zu verdoppeln. Dank dieser jüngsten Erfolge wetteifern die Zorgazo mit den Flaviora um die Anerkennung als reichstes Patriziergeschlecht Urbasis. Einhergehend mit diesen neuerlichen Erfolgen, hat sich das wirtschaftliche Gesicht und die Prioritäten der Familie stark gewandelt. Waren es in den vorhergehenden Generationen vor allem die Einküfte aus den beiden Bäckereien und der Handel mit Backwaren, die der Familie zum Wohlstand verhalf, so rücken diese Einnahmequellen zunehmend in den Schatten. Einkünfte aus dem Handel mit Korn und Mehl. Dem Mahlen eben dieses Kornes durch die neuen Mühlen und die sprudelnden Einnahmen aus den erworbenen Ländereien, haben das ursprüngliche Geschäft der Zorgazo zunehmend verdrängt. Die Familie Zorgazo stellt unter allen Stadtpatriziern hier eine Ausnahme dar, kann man sie doch nicht ausschließlich zu den Stadtpatriziern zählen. Sie sind, grade auch wegen ihrer Herkunft, mit vielen Attributen eines klassischen Landadelsgeschlechts versehen. Wenn man einmal von der fehlenden Anzahl an Burgen und Wehranlagen absieht.
Politik
Zu Duridanyas Erfolgen kommt ein rasanter Aufstieg in die höchsten politischen Kreise der Stadt. Ein Aufstieg, der nicht viele alteingesessene Patriziergeschlechter neidisch auf einen baldigen, genauso rasanten Absturz Duridanyas hoffen lässt. Zumal die junge Matriarchin neben ihren politischen Verpflichtungen und dem Leiten der Familiengeschäfte, auch noch die Patronin der urbasischen Kornzunft ist. Viel Arbeit für nur eine Person, was Duridanya bereits schmerzlich herausfinden musste. Ist Sie eigentlich recht eigenbrödlerisch und möchte am liebsten Alles selbst machen, so musste sie sich jüngst eingestehen, dass es ohne das Verteilen von Aufgaben nicht zu bewerkstelligen ist. So zieht sich Duridanya in ihrem Schatten ihre Cousine Eronia Zorgazo mehr und mehr zu ihrer Stellvertreterin heran. Obwohl die beiden Frauen unterschiedlicher nicht sein könnten, hält Duridanya große Stücke auf Eronia und hat Diese bereits mit umfangreichen Vollmachten versehen. So vertritt Eronia zunehmend ihre Cousine bei Sitzungen der Kornzunft oder führt Verhandlungen mit wichtigen Geschäftsklienten. Nur bei Entscheidungen in politschen Fragen hält Duridanya die Zügel selbst in der Hand. Wobei auch hier Eronia vermehrt als Beraterin grade in Rechtsfragen hinzugezogen wird.
Auftreten
Stellte die Familie bis vor wenigen Generationen die Bäcker ihrer Bäckereien noch aus ihren eigenen Reihen und brachte wahre Meister ihres Faches hervor, deren Rezepte immer noch traditionell gebacken werden, so sucht man sich Heute für dieses Gewerbe Fachkräfte und macht sich selbst die Hände nicht mehr "schmutzig." Ein Zeichen des neugewonnenen Selbstverständnis zur Elite zu gehören. Varosja Zorgazo prägte in ihrer langen Regentschaft ein Bild der Bescheidenheit. Trat man in dieser Zeit höflich aber diskret im Hintergrund auf und versuchte die Patrizier Urbasis nicht durch unnötigen Pomp und Luxus vor den Kopf zu stoßen, so hat sich auch dieses Erscheinungsbild in den letzten Jahren gewandelt. War man früher nach Außen Bescheiden und hat sich nur hinter verschlossenen Türen seines Reichtums erfreut, so zeigt man Neuerdings gern was man hat. Der Palazzo Zorgazo mit seinem acht Stockwerke hohem Geschlechterturm zählte eh schon zu den Prächtigsten unter den Palazzos von Urbasi und dient nicht nur, wie bei vielen anderen Palazzos, nach Außen hin der Repräsentation. Wer einmal Gast im Palazzo Zorgazo war und mehr als nur die offiziellen Besucherräume gesehen hat, der kann sich sicher sein, dass die Familie Zorgazo wirklich über Reichtümer verfügt und es nicht nur vorgibt. Glaubt man den Gerüchten, so haben grade auch die beiden Frauen Duridanya und Eronia in den letzten Götterläufen Unsummen in die Hand genommen für neue Kleider und Schmuck. Die Rede ist von vierstelligen Dukatensummen, die in die Geldbörsen der ansässigen Feinschmiedefamilien gewandert sein sollen. De facto stellt die Familie Zorgazo eine der wichtigsten Klienten eben jener Patrizierfamilien dar, die ihre Einküfte aus Luxusartikeln beziehen.
Militärische Macht
Mit je einem Dutzted bewaffneter Hauswachen im Palazzo Zorgazo, der Villa Cassiena und dem Landgut in Pievara kann die Familie Zorgazo nicht einmal eine Bandiera zusammen stellen. Die Familienmitglieder oder im Sold der Familie stehenden Personen mit einem Kriegerbrief, kann man getrost an einer Hand abzählen. Zwar ist es der Familie möglich auf ihren Ländereien und vor allem im Dorf Pievara bewaffnete Milizen auf zu stellen, doch darf an der wirklichen Schlagkraft dieser Truppen gezweifelt werden. Im Stadteil Torneocampo kann sich die Familie auf die uneingeschränkte Loyalität der Nachbarschaft der Lanze verlassen, welche aber auch nur den Status einer besser gerüsteten Miliz aufweist, die jedoch in der jüngsten Vergangenheit Kampferfahrung sammeln konnte. Bei der rasant wachsenden Zahl an Neidern und Feinden, sieht Duridanya momentan die Notwendigkeit die militärische Macht der Familie auszubauen.
Götter und Magie
In der langen Chronik der Familie findet sich kein einziger Gildenmagier, jedoch wird einigen Ahnen der Familie nachgesagt, sie stünden dem Satuarischen nahe. Konkrete Beweise, dass es wirklich einmal Hexen unter den Familienmitgliedern gegeben hat, gibt es Keine oder sie werden heimlich unter Verschluß gehalten. Die Gerüchte reißen jedoch nicht ab. Insbesondere um die berühmteste Ahnin der Familie Savinya Zorgazo ranken sich Gerüchte sie sei eine Hexe gewesen. Die Nähe der Familie zur Göttin allen Lebens ist hingegen kein Geheimnis. Seit der erstmaligen Erwähnung der Zorgazo vor über 400 Götterläufen ist immer mindestens ein Familienmitglied Vorsteher/in des in Pievara stehenden altehrwürdigen Perainetempels gewesen. Hauptsächlich unvermittelbaren Töchtern oder Bastarden kam diese Ehre zu. Das Prunkwappen der Familie zieren Storchenflügel und die Anwesen der Zorgazo sind übervoll mit Abbildungen und Skulpturen die das Leben, vor allem die Feldarbeit preisen. Peraine, sonst eher von niedergestellten Bauern verehrt, erfährt durch die Familie Zorgazo schon fast eine übertriebene Huldigung. Neben der "Hausheiligen" Peraine stehen die verschiedenen Familienmitgliedern noch anderen Göttern nah. Der Cavalliere der Familie Debero Zorgazo hält es mit der Göttin Rondra. Während Duridanya allem Phexischen nicht abgeneigt sein soll. Eronia hingegen tut es ihrer Mutter Varosja gleich und huldigt der Göttin Hesinde. Allgemein steht die Familie auch Travia nah. Sieht man es doch schon seit vielen Götterläufen als seine Pflicht an, sich um die Waisenkinder der Stadt Urbasi zu kümmern.
|