Horas
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Horas gilt als mythischer Gründer und erster Kaiser des Bosparanischen Reiches, auf den sich auch das heutige Horasreich beruft. Sein Name ist längst zum Synonym des horasischen Kaiser- bzw. Horaskaiser-Titels geworden. Nach dem Anfang 1020 BF von den Zwölfgötterkulten anerkannten Heiligen Horarium ist er ein Erzheiliger und Schutzpatron des Horasreichs. Im Praios-Kult wird er auch als Horas der Verkünder verehrt und soll (uneinheitlich) ein Sohn Ucuris oder von Praios selbst und der Hl. Gylduria ya Glasal sein. In Teilen der horasischen Gesellschaft wird er nach wie vor (insgeheim) als Halbgott oder sogar Gott verehrt. Sternkundige kennen seit langem einen der Wandelsterne (Planeten) als Horas: Sein helles, weißes Licht soll von Glück, Harmonie und Zufriedenheit künden. In altgüldenländischen Quellen wird dieser Stern abweichend Gylda genannt.
Horas' legendäres Wirken in Aventurien begann am 7. Praios 1492 v. BF (Beginn der Zeitrechnung "nach Horas' Erscheinen"), als er von Praios entsandt auf einem Adler oder dem Greifen Orungan bei Horasia landete. Seine Herrschaft währte über ein halbes Jahrtausend, bevor ihm seine Tochter Dalida-Horas nachfolgte. Prinzessin Lamea soll seine Gemahlin gewesen sein, Geron der Einhändige sein bester Streiter. Ihm selbst wird die Vertreibung Fuldigors zugeschrieben, ebenso die Macht nur mit seinem Wort Sturmfluten abwehren zu können. Als er sah, dass sein Werk getan war, entrückte ihn Praios der Legende nach in die Götterfeste Alveran. Von seinem heiligen Blute sollen danach alle weiteren Horaskaiser gewesen sein, einschließlich des amtierenden jungen Horas.
Der Horas-Kult im Horasreich
Unterschiedliche Ausprägungen der Horas-Verehrung sind nach seiner Entrückung immer wieder verboten worden, erstmals bereits unter den Friedenskaisern, zur Gänze nach Bosparans Fall. Gorben von Rommilys ließ ab 13 BF die damals letzten Horas-Tempel im Lieblichen Feld schleifen. Erst die Priesterkaiser erhoben Teile der Horas-Apokryphen in den Kanon der heiligen Bücher des Praios-Kults, weil diese Horas als ersten Boten des Lichts benannten und dadurch ihre eigene weltliche Herrschaft legitimierten. Im Unabhängigkeitskrieg gehörten mehrere Geheimbünde, die die Horas-Verehrung propagierten, zu den Aufständischen. Der Adler, das heilige Tier Horas', taucht erstmals im Wappen des Vinsalter Königreichs als Emblem des ganzen Landes auf.
Erst während der Herrschaft Königin Amenes III. entwickelte sich die Horas-Verehrung jedoch wieder zu einem Massenphänomen. 1008 BF, im Jahr 2500 nach Horas' Erscheinen, kam es zu Umsturzversuchen und Anschlagsplänen auf die Tempel der Zwölfgötter, 1010 BF zur Horasproklamation und 1020 BF dann zur Verkündung des Heiligen Horariums, die Grundlage des offiziellen, heutigen Horas-Glaubens ist. Im Thronfolgekrieg unterstellten die Vorsteher der Horas-Tempel sich 1029 BF auf Wunsch Timor-Horas' dem Wahrer der Ordnung Staryun Loriano.
Der Horas-Kult ist seither eng mit der Ordnung Bosparan des Praios-Kults verknüpft. Höchste Autorität ist der Kaiser selbst als "Gebieter der Vier Unverzehrten Siegel", daneben ist der Wahrer der Ordnung als gleichzeitiger "Wahrer des Heiligen Blutes" jedoch Verkünder des Willens Horas'. Der ihnen beiden unterstehende Heilig-Blut-Orden ist die einer verbreiteten Horas-Priesterschaft am nächsten kommende Gemeinschaft. Dieser gehören auch alle Vorsteher von Praios-Tempeln im Horasreich formell an.
Abweichende Glaubensvorstellungen sind in der Minderheit, jedoch bei weitem nicht ausgestorben. Selbst im Heilig-Blut-Orden sollen sich noch heimliche Vertreter von ihnen finden, umso mehr aber in anderen dem Horas-Glauben nahestehenden Gemeinschaften und Geheimbünden wie dem Stab-und-Schwert-Orden, den Söhnen des Horas oder der noch jungen Loge des Wiedererstandenen Horas.
Siehe auch
Quellen
- Die Sonnenküste, Seiten 38-39, 58-59, 99, 118, 120
- Masken der Macht, Seite 26
- Reich des Horas, Seiten 13, 15-16, 41, 55-56, 93-94, 97, 110, 112, 116, 120, 123, 161, 177, 202
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