Torremundzwist (1032 BF)

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Der Torremundzwist von 1032 BF war eine Auseinandersetzung zwischen der Republik Efferdas und der Civita Principesca di Sant'Agreppo - also Urbasi - um das Städtchen Torremund im Grenzgefild beider Machtbereiche. Anlass war das Begehren des Hauses Torrem, das 1028/29 BF als Pontorriat Torremund autonom gewordene Städtchen zu revindizieren, nachdem jenes sich zwischen den Mächtegruppen wegen deren einander widerstreitenden Interessen hatte behaupten können.

In einer ersten Phase mobilisierte das Haus Torrem den Sikramtaler Ritterbund gegen Efferdas, indem es zugleich seine Sezession aus der alten Baronie Efferdas erklärte und Urbasi einen Beitritt anbot. Ein Beistand des Hauses Calven-Imirandi wurde hinzugezogen. Dieser so genannte Sikramtaler Ritteraufstand mündete jedoch wider anderen Erwartens nicht - wie angesichts der turrianischen Angebote evident schien - in einen Erwerb Torremunds durch Urbasi. Vielmehr hatten die Torrems nach einer Initiative durch den efferdischen Senator Esteban di Camaro alsbald wieder Fühlung mit Efferdas aufgenommen, so dass nachfolgende Truppenbewegungen lediglich dazu dienten, die heranrückenden und okkupationswilligen Urbasier in der Sache Torremunds in Zugzwang zu bringen und ihre Truppen zu binden. Angesichts der Konditionen, nach denen die Urbasier Torremund zu erwerben gedachten, war es den Torrems gemeinsam mit den Efferdiern sodann möglich, die Torremunder durch ein attraktiveres Angebot auf ihre Seite zu ziehen und eine efferdische Protektion zu erwirken. Zum Zwecke einer Integration der Torrems wie auch Torremunds wurde in diesem Zusammenhang der Parvenusbund proklamiert, ein Schutz- und Trutzbündnis. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde kein Blut vergossen.
In der rückblickenden Wahrnehmung der Efferdier handelte es sich bei der Diplomatie der Torrems um ein Vorgehen, das die niederen Absichten Urbasis offenbaren und den Torremundern - Efferdiern! - den Nutzen einer Schutzherrschaft offenkundig werden lassen sollte. In der Wahrnehmung der Urbasier handelte es sich schlicht um einen Verrat und ein Doppelspiel der Torrems.

In einer zweiten Phase gruppierten sich die Mitglieder des Sikramtaler Ritterbundes um die Kommune ihrer jeweiligen politischen Zugehörigkeit, so dass der Zwist um Torremund in einen einfachen Antagonismus zwischen Efferdas und Urbasi hinüberglitt. Allerdings stieg in Efferdas wegen der Frage nach der Zuerteilung von Verdienst und Schuld umgehend die Bürgerkriegsgefahr ...

Zeitleiste

1028/29 BF: Die Bürgerschaft von Torremund proklamiert im Pontorriat Torremund ihre vollständige Unabhängigkeit von Efferdas und Urbasi. In dem Zeitraum zuvor, seit 1027 BF, war die Stadt zwischen Efferdiern und Urbasiern geteilt und umkämpft gewesen.

Phase I: Sikramtaler Ritteraufstand

Sikramtaler Ritteraufstand
Torrekonflikt.jpg

Datum: Rahja 1031 BF bis 21. Praios 1032 BF
Ort: Efferdien und Urbetien
Ausgang: unblutige Einnahme Torremunds durch die Torrems nach deren Verständigung mit der Republik Efferdas

Konfliktparteien
Sikramtaler Ritterbund:
Haus Torrem.png Haus Torrem
Haus di Onerdi.png Haus di Onerdi
Haus di Salsavur.png Haus di Salsavûr
Haus della Pena aeH.png Haus d. Pena ä.H.
Haus Calven.png Haus Calven

Stadt Urbasi.png Urbasi
Stadt Efferdas.png Efferdas
Befehlshaber
Khadan di Onerdi, Lorian di Salsavûr, Rodrano Fortebraso, Batiste von Calven-Imirandi u. a. Elanor von Efferdas, Cordovan di Malavista, Effredo di Punta
Truppenstärke
Haus Torrem.png 200 F, 70 R
Haus di Onerdi.png 100 F, 50 R
Haus di Salsavur.png 50 F, 100 R
Haus della Pena aeH.png 50 F, 50 R
Haus Calven.png 100 F, 40 R

Stadt Urbasi.png noch keine

mehrere Rotzen
3 Magier
Gesamt: 500 F, 310 R
Stadt Efferdas.png Efferdische Garde
Republikanergarde
Hylailer Seesöldner
Brüder des Blutes
Stradioten


Gesamt: ca. 300 F, 150 R
Tote / Verluste
keine keine

Mitte Rahja 1031 BF: Das Haus Torrem schreibt auf den 11. Praios 1032 BF (Heilig-Argelion-Tag) eine Konferenz aus, welche die Angelegenheit des 1028/29 BF von seiner Herrschaft abgefallenen Städtchens Torremund neu verhandeln soll. Die Konferenz wird jedoch abgesagt, weil

1) Elanor von Efferdas sich gegen die Torrems stellt, also gegen ihre Gefolgsleute.
2) Urbasi mit einer Delegation superlativischer Größe und mit Forderungen auftreten will.

In Konsequenz kontaktieren die Torrems das Haus Calven-Imirandi sowie die Mitglieder des Sikramtaler Ritterbundes, um die sich abzeichnende Sezession aus dem efferdischen Machtbereich ggf. militärisch durchsetzen zu können. Mit Urbasi verhandeln die Torrems weiterhin, nicht jedoch mit Efferdas. Der Grund: Efferdas hat sich der Aufgabe, als "staatliche" Macht für die Rechtswahrung einzutreten, im Umgang mit den Torrems entschlagen. Das Haus sucht folgerichtig nach einer tauglichen Schutzmacht.
Es zeichnet sich ab, dass die Civita Principesca di Sant'Agreppo als Schutzmacht möglicherweise ausbeuterischer sein würde als Efferdas ("Die Knechtschaft unter Heilig Parvenus ist nicht so schlimm wie ein Schutz durch Urbasi."). Insbesondere ist auch Torremund Gegenstand der Unterhandlungen. Dennoch führen die Torrem die Verhandlungen fort, weil sie im Ausgang mit hinnehmbaren Bedingungen rechnen.

11. bis 15. Praios 1032 BF:
Efferdas: Senator Kalman Phecadio Torrem agitiert vor dem Senat von Efferdas, die Republik Efferdas solle sich nicht länger gegen die Republik Belhanka auflehnen und - dem Beispiel der entrechteten Ritter folgend - sich ausliefern. Im Abschluss der Auseinandersetzung erklärt er die Sezession der Torrems, weil die Republik ihre Gefolgsleute nicht schütze. Überdies handele es sich um eine "korrupte Oligarchenclique". In der folgenden Nacht verlässt er Efferdas. Sein Stadthaus schenkt er mehreren armen, vielköpfigen Familien.
Toricum: In Toricum treffen offenbar zuvor bereits angeforderte Hilfstruppen unter Batiste von Calven-Imirandi ein. Wenig später erscheint auch Khadan di Onerdi mit Truppen. Von jenseits der Torre, aus dem Urbetischen, kündigen die Salsavûr und die della Pena Entsendungen an.
Im Einvernehmen der Verbündeten wird Khadan di Onerdi zum Oberbefehlshaber ernannt, weil er orts- und geländekundig ist und überdies wegen seiner Veteranenschaft des Borbaradkrieges auf den Feind einschüchternd, auf die eigenen Knechte bestärkend wirken und über eine besondere moralische Ausstrahlung der Sache verfügen mag.

13. Praios 1032 BF:
Toricum: Erste ordentliche Jahressitzung des Toricumer Rat des Volkes - Die Stadtherrschaft berät sich mit den Bürgern des Städtchens. Perainia Torrem, die Stadtherrin, tritt mit ihrem Säugling auf dem Arm vor die Versammlung (...). Die Stadtherrschaft dekretiert sodann unter der vorsichtshalber verhängten lex Rondriaca (= Kriegsrecht), wer Plünderungen vornehme - insbesondere an den Niederlassungen stadtefferdischer Kaufleute o. ä. - solle mit dem Tode bestraft werden. Seine Leiche solle unbestattet bleiben usw. - Noch an selbigem Abend unterfertigt Perainia Phalaxana XXV. Torrem die Sezessionserklärung, welche die Adhäsion der Torrems zu der 751 BF begründeten Baronie Efferdas widerruft. Unter dem nachtklaren Glockengeläut der Tempel und des Klosters versammeln sich die Toricumer auf der Piazza del Praios, um mit Praiophilo Torrem, einem der lokalen Praios-Geweihten, unter freiem Himmel der so genannten Phalaxanensturmfahne und Silem-Horas zu huldigen, dem Stadtpatron.
Efferdas: Im Efferdaser Hafenviertel brennt, von unbekannter Hand entzündet, am Abend des 13. Praios das ehemalige Stadthaus der Torrems ab. Viele Menschen blicken es, indem ihre Gesichter vom hellichten Flammenschlag beleuchtet werden, bis in die Nachtstunden an. Der Rauch steht bis zum folgenden Mittag zwischen den verkohlenden Balken und Ziegeln. Unter den Bürgern mischen sich gleichermaßen schweigende Betroffenheit und Beredsamkeit über die Ursachen.

13. Praios 1032 BF, Abend:
Efferdisch-turrianischer Geheimakkord: Präliminarvertrag des "Parvenusbundes" - nahe Efferdas: Bereits am Abend des 13. Praios kommt es zu einem heimlichen efferdisch-turrianischen Akkord. Esteban di Camaro hat heimliche Unterhandlungen angestrengt und die Torrems mit Elanor von Efferdas in einem Geheimvertrag zusammengebracht. Das Ziel ist eine Integration der Efferdier und Torremunds gegen Urbasi. Der Plan: Elanor solle Truppenbewegungen in Richtung Thirindar vornehmen, um die Grenze gegen das Urbetische zu sichern, sich ansonsten jedoch passiv verhalten. Sie solle vor allem urbasische Truppen binden und deren Ausrücken provozieren. Sodann werde abgewartet, bis die Urbasier auf ein Heer zurüsteten, damit sich die Gerüchte um eine Okkupationsabsicht Torremunds verdichteten. Die Urbasier würden in dem Spiel der Efferdier also nur als drohende Kulisse fungieren, welche die Torremunder in die Hand der Efferdier getrieben haben werde. Nachfolgend solle Esteban selbst vor Torremund zu dem Kriegshaufen der Torrems hinzustoßen, um unabhängig von ihnen den efferdischen Senat zu repräsentieren. Das Ziel: Die Torremunder sollten sich angesichts einer attraktiven efferdischen Offerte unter Protektion stellen lassen und sich gegen die aus Urbasi bekannten Ziele abgrenzen. Im Abschluss solle der zu proklamierende Parvenusbund die Efferdier einander binden und schützen sowie Torremund einbeziehen. - Eingeweiht ist neben Elanor von Efferdas, den Häuptern des Hauses Torrem und Esteban di Camaro auch Nicolo di Onerdi. Das Motiv des Camaro ist eine Besorgnis, seine Verbündeten in Efferdas könnten schwinden. - Am 14. Praios tritt auch das Haus di Punta dem geheimen Präliminarvertrag bei.

15. Praios:
Efferdas: Die Nachricht der Sezession erreicht Efferdas. Elanor von Efferdas bricht ohne auf die formelle Beauftragung durch den Senat zu warten an der Spitze der efferdischen Garde gen Thirindar auf.

16. Praios:
Toricum: Ein Detachement von Truppen der Calven-Imirandi und der Torrems - stärker als die Garde - bricht von Toricum aus nach Oltretorr auf, um Elanor den Zugriff auf Torremund und die Herrschaft Torremund zu verwehren. Es sind 200 Fußsoldaten und gut 100 Reiter. Die verbliebenen Truppen der Torrems sowie die Söldner von Khadan di Onerdi bleiben in Toricum, um die Stadt ggf. verteidigen zu können.
Salsavûr: Bei Burg Wulfenblut werden, zum Übersetzen über die Torre, Flöße gebaut.

17. Praios:
Torremund: Die Tore der Stadt Torremund werden geschlossen, die Mauern bemannt. Die Torremunder können mit allen freien Söldnern und Spießbürgern wohl 100 Mann aufbringen. Der lokale Efferd-Geweihte, Allesandro Torrem, verhält sich der Bürgerschaft gegenüber loyal, - obwohl oder gerade weil er ein Torrem ist.
Cindano: Die Truppen der della Pena ä. H., unter Drakon di Gorfar und Thalionmel della Pena, sammeln sich bei Cindano.
Urbasi: Meldungen erreichen Urbasi, dass die Baronin von Efferdas mit Truppen nach Norden marschiert. Kurz danach geht das Gerücht in Urbasi herum, dass der Priori militaris den Truppen der Stadt befohlen hat sich bei Sikramara zu sammeln.

18. Praios:
Toricum: Mit einem Kommando vor Gewehr lässt Perainia Torrem den Stadtvogt von Toricum, Cantaro Salinas di Punta, sowie die lokalen Vertreter der Familie Changbari festsetzen. Sie werden auf die Festung gebracht und "geschützt" - allerdings tatsächlich nicht etwa eingesperrt, sondern in Ehrenhaft gehalten. Ihr Eigentum bleibt unangetastet. Begründet wird dieser Schritt mit dem Kriegsrecht. Zu ihrer Sicherheit werden auch die Phalaxanenkinder auf die Festung gebracht. Die Changbari werden über die Hintergründe der Maßnahme insgeheim informiert.
Efferdas: Nicolo Faellan di Onerdi erklärt sein Haus für nicht in die Auseinandersetzungen involviert. Schon vorher erging eine Weisung an die Familienmitglieder, sich nicht an Kampfhandlungen zu beteiligen. Da diese aber vom Condottiere Khadan missachtet wurde, erklärt er dem Senat, an einem Heerzug der Republik nicht teilhaben zu können, solange die Truppen der Torrems nicht die Stadt selbst bestürmten. Wie schon im Toricumer Weinkonflikt würde er nicht gegen Mitglieder der eigenen Familie streiten.
Erbost über diesen Verrat wird in Efferdas auch die Republikanergarde gen Thirindar ins Feld geschickt. Hylailer Seesöldner, Brüder des Blutes und Stradioten werden angeworben.
Oltretorr/Torre: Batiste von Calven-Imirandi, mittlerweile mit den Truppen in Oltretorr angekommen, lässt den Wehrhof und Nahrung requirieren und das Dorf vor allem nach Norden hin notdürftig befestigen. Als Entschädigung für die erzwungenen Gaben der Bauern gelobt Batiste - für den Fall eines Sieges - dem Dorfe einen Schrein der Peraine und einen der Travia zu verehren. Die Torrems führen Bartur Planurio, den Onkel des Oberhauptes des Pontorriat Torremund, sowie Yannia di Onerdi mit, eine Rechtskundige. Gehüllt in einen Reiterharnisch mit tiefblauem Umhang und roter Schärpe, ist auch Selinde Torrem dabei.

19. Praios:
Oltretorr/Torre: Die Eisenwölfe und weitere salsavûrische Truppen, unter Lorian di Salsavûr und Cusimo di Tolfiano, setzen auf Flößen über die Torre, was fast den ganzen Tag dauert. Ein weiteres Banner steht bei Burg Wulfenblut in Reserve. Außerdem geht das Gerücht um, die di Salsavûrs hätten Soldverhandlungen mit der Bandiera Bianca aufgenommen.
Torremund: Das Gerücht der urbasischen Heereszurüstung erreicht Torremund. Es gattet sich mit den Informationen zu den Absichten Urbasis, was die Zukunft des Pontorriats betrifft. Entsprechend misstrauisch ist man nun gegenüber den Torrems, die mit Urbasi in Verhandlungen stehen. Derweil hat sich Esteban di Camaro, der efferdische Senator, in die Nähe des Städtchens begeben.

Nacht 19./20. Praios:
Mit dem Eintreffen der salsavurischen Hilfsvölker lassen die Torrems die bei Oltretorr angelegte Verteidigungsstellung und ihre Verbündeten zurück. Sie ziehen mit 100 Fußknechten und 70 Reitern vor das efferdwärtige Tor von Torremund.

Phase II: Efferdisch-urbasischer Krieg

Efferdisch-urbasischer Krieg
Torrekonflikt.jpg

Datum: 21. Praios 1032 BF bis ???
Ort: Efferdien und Urbetien
Ausgang: ???

Konfliktparteien
Stadt Efferdas.png Efferdas

Parvenusbund:
Haus Torrem.png Haus Torrem
Haus di Onerdi.png Haus di Onerdi
Stadt Torremund.png Torremund
Stadt Urbasi.png Urbasi
Haus di Salsavur.png Haus di Salsavûr
Haus della Pena aeH.png Haus d. Pena ä.H.
Befehlshaber
Khadan di Onerdi, Elanor von Efferdas, Cordovan di Malavista, Effredo di Punta, Rodrano Fortebraso u. a. Romualdo di Salsavûr, Lorian di Salsavûr, u. a.
Truppenstärke
Stadt Efferdas.png Efferdische Garde
Republikanergarde
Hylailer Seesöldner
Brüder des Blutes
Stradioten
ca. 300 F, 150 R
Haus Torrem.png 200 F, 70 R
Haus di Onerdi.png 100 F, 50 R
mehrere Rotzen
2 Magier
Gesamt: 600 F, 270 R
Haus di Salsavur.png 100 F, 100 R
Haus della Pena aeH.png 50 F, 50 R
1 Magier
Tote / Verluste
... Casco da Casaverde (verschollen)

20. Praios, Vormittag:
Torremund: Selinde Torrem spricht vor den Toren Torremunds. Bei ihr steht Esteban di Camaro, ein Senator von Efferdas. Selinde unterbreitet den Torremundern die Offerte Urbasis mit Blick auf eine neue Herrschaftsform.
Demnach

1) wollen die Urbasier in Torremund einen Agreppinerkonvent einrichten und in dem kleinen efferdischen Städtchen ihren eigenen Stadtpatron verehren lassen.
2) wollen die Urbasier in den Kommerz eingreifen und ein Fremdenkontor unter ihre Oberhoheit stellen.
3) wollen die Urbasier einen landfremden Menschen zum Podestaten wählen dürfen und das angestammte Haus Torrem gar ausschließen, nachdem es das Städtchen 250 Jahre lang gegen den Urbeter verteidigt hat
4) wollen die Urbasier in die lokale Gerichtsbarkeit eingreifen und einen Schöffen oder gar einen Richter entsenden


Selinde erklärt gegenüber den Torremundern, dies mit Dokumenten belegen zu können - oder man solle nur dem Gerücht trauen, dass in Urbasi auf ein Heer zugerüstet werde. Vor allem aber hat sie einen Bündnisvertrag mit Elanor von Efferdas bei sich, der die efferdischen Bedingungen präsentiert. Und die sind ungleich attraktiver als die geplanten, unerträglichen Eingriffe der Urbasier:

1) die Torremunder erhalten einen Parvenuskonvent, wie auch der Efferd-Kult bei ihnen bereits etabliert ist. Weil sie Efferdier sind, wird bei ihnen der Heros der Efferdier verehrt, nicht ein landfremder Ingerimmheiliger. Diesem Konvent geben die Torrems überdies 24 Hufen Land zu Lehen. Mehr noch: Die Torremunder dürfen ein Veto einlegen, wenn sie Einwände gegen die Neuberufung eines bestimmten Geweihten haben.
2) bleibt das Obwalten des Kommerzes ganz in der Hand der Torremunder. Niemand greift ein.
3) bleibt der Pontorriat bestehen. Efferdas beauftragt das Haus Torrem lediglich mit der Protektion der Stadt. Mehr noch: Die Torrems übernehmen weitgehend die Kosten für die Verteidigungsanlagen, so dass die Stadtkammer signifikant entlastet wird. Dabei sind die Torrems nach 1000jähriger Herrschaft und kraft ihres umliegenden Grundbesitzes noch stets etablierter in dem Städtchen als ein fremder Podestat.
4) bleibt die Gerichtsbarkeit ganz in den Händen der Torremunder. Mehr noch: Sie selbst erhalten das Privileg der Hochgerichtsbarkeit und können es auf die gesamte Herrschaft Torremund ausdehnen. Efferdas greift nicht in die lokale Gerichtsbarkeit ein.

Bevor die Torremunder das Angebot verhandeln, stellt Selinde Torrem sich selbst als Geisel, indem sie auf das Tor zureitet und ruft: "Schießt auf mich, wenn Ihr wollt, o Ihr Bürger! Schießt auf eine Torrem, deren Haus 250 Jahre lang Euch gegen den Urbeter geschirmt. Traut den feigen Verleumdungen. Ich aber sage Euch: Zu Euch spricht eine Verbündete der Frau Elanor von Efferdas." etc. Es folgt eine nähere Auseinandersetzung, weshalb das Haus Torrem an den Vorfällen des 1027ten Jahres keine Schuld getragen habe, vielmehr jedoch die Urbetischen. Die Torremunder nehmen Selinde als Geisel auf. Sodann verhandeln sie vor den Toren mit Esteban di Camaro, der ihnen das efferdische Angebot näher darlegt und - vielleicht, weil er kein Torrem ist - ein besonderes Vertrauen erzeugt. Er vertritt Elanor von Efferdas und handelt mit Vollmacht. Dass Selinde Torrem sich als Geisel zur Verfügung gestellt hat, hat das Vertrauen zudem außerordentlich bestärkt.
Die Torremunder nehmen das Angebot der Efferdier sinnvollerweise an, weil es attraktiver ist als eine Zukunft unter Urbasi. Sie behalten alle ihre Freiheiten und erhalten Schutz. Die Torremunder öffnen den Efferdiern die Tore und lassen den Kriegshaufen von 100 F und 70 R ein.

20. Praios, Nachmittag:
Torremund: Zu Torremund wird der Parvenusbund proklamiert. Auf Castello Pontorre werden neben dem Pontorriatsbanner die efferdische und die turrianische Fahne gehisst. Der Parvenusbund ist ein Abkommen auf gegenseitige Besitzstandsgarantie der Häuser Efferdas, Onerdi und Torrem. Daneben gehören ihm die Bürgerschaften Toricums und Torremunds als Korporationen an. Auf sie bezogen, werden ihre Stadtverfassungen garantiert.
An das Torremunder Osttor wird ein Esel angebunden, in dessen räudiges Fell die Letter F-L-A-V-I-O-R-A eingeschoren wurden. Vor den Häuptern der Stadt legt Selinde Torrem dar, weshalb der populären Politik des urbasischen Gonfaloniere recht eigentlich nicht zu trauen sei. Seine Politik setze darauf, mit dem Aufbau einer Privatgefolgschaft einen Staat im Staate zu schaffen. Sodann werde kraft der populären Politik gezielt der öffentliche Friede gefährdet, indem - allen anderen Forderungen voran - die Enteignung der Besitzenden angestrebt werde. Dies tue Flaviora jedoch nicht, weil er an sich gegen Besitz wäre, sondern allein, weil der Zusammenbruch der staatlichen Ordnung dem Machtgewinn einzelner Kampfgruppen und Zuhälterclans nützlich werden könne. Die politische Vita Flavioras zeige dies. Einen vergleichbaren Zustand der Anarchie würde die efferdische Elite hingegen nicht hinnehmen. Torremund daher habe nun den idealen Zustand der Staatlichkeit erreicht, denn die Präsenz Efferdas' unterdrücke die Freiheit nicht, sondern schütze sie nach außen wie auch nach innen. Der Parvenusbund hinwieder garantiere, dass die Torrems als die Vertreter dieser efferdischen Präsenz die Macht nicht missbrauchten. Die Efferdier und also auch die Torremunder seien frei. Urbasi sei ein politisches Rattennest. Man müsse nur an die Plünderung des Kontors der Familie Changbari denken, die von dem wütenden Mob in Urbasi ehedem vorgenommen worden sei.
Oltretorr/Torre: An die Salsavûr, welche die Torrems als Mitglieder des Sikramtaler Ritterbundes unterstützt haben, ergeht eine Dankbotschaft. An die Calven-Imirandi ergeht das Angebot eines weiteren Bündnisses. Batiste von Calven-Imirandi reagiert bestürzt auf die Wendung der Ereignisse, verbleibt jedoch mit seinen Truppen in Oltretorr. Ein Botenreiter verlässt das Dorf Richtung Nordwesten, einer Richtung Toricum.

Nacht 20./21. Praios:
Cindano: Die ersten - in Erwartung des Konflikts zwischen Efferdas und Torrems entsandten - Kontingente Urbasis, nämlich der Priore militaris Romualdo di Salsavûr mit den städtischen Söldnern unter Mandatorio Amando Barabeo von Streitebeck sowie der Podestat von Urbet, Panthino von Urbet-Marvinko, mit den Lutisanern, stoßen in Cindano zu den Truppen der della Pena unter Drakon und Thalionmel. [Inkl. schon vor Ort stehender Burggarde etc. sind so ca. 400 Bewaffnete in der Stadt.]
Während der ersten Beratungen über die Situation im benachbarten Thirindar (wo Elanor mit ihrer Garde sitzt) erreicht ein Bote aus Torremund die Stadt. Panthino fordert Efferdas und Torremund umgehend auf, die Verhältnisse von 1029 BF wiederherzustellen. Eine Brieftaube wird sofort nach Urbasi geschickt.

21. Praios:
Toricum: Rondralio von Urbet, der Phalaxanus Consors, verschwindet unerkannt aus Toricum. Sein Segretario, Casco da Casaverde, wird umgehend verhaftet, in die Praioskasematte der Toricumer Festung verbracht und auf der Streckbank peinlich befragt. Er erteilt Auskunft über die Motive von Rondralios Flucht, verfügt jedoch über keine Informationen, die nicht zuvor schon aus der allgemeinen Situation heraus hätten wahrscheinlich gemacht werden können. Nach der Befragung wird Casco mit geschwollenen Gelenken und einer Brandwunde in der Flanke in eine Zelle geworfen. Nach seiner Befragung wird der gesamte Hofstaat, den Rondralio vier Wochen zuvor aus Urbasi mitgeführt hatte, verhaftet und gleichfalls auf die Festung verbracht. Diese Personen werden in einem gewöhnlichen Raum unter Bewachung gestellt. - Nach Trimara wird eine Gruppe Berittener abgesetzt, in deren Reihen sich zwei Peraine-Geweihte finden. Es soll ein Heilig-Ascanio-Konvent gestiftet werden.
Oltretorr/Salsavûr: Die salsavûrischen Truppen ziehen sich wieder über die Torre zurück. Kurz darauf wird Bernike Fedora di Valentano auf Burg Wulfenblut festgesetzt. Sie protestiert und verweist darauf, die Tochter des horaskaiserlichen Kastellans von Aggiyalfo zu sein.

21./22. Praios:
Urbasi: Am Vormittag des 21. nehmen Stadtbüttel auf Befehl des Gonfaloniere alle Mitglieder efferdischer Senatorenfamilien in Gewahrsam, darunter den Gesandten aus dem Haus di Onerdi und die Händler der di Punta und Changbari. Deren Kontore werden vorerst geschlossen, alle Bediensteten unter Hausarrest gestellt. Am Nachittag wird zu einer außerordentlichen Sitzung des Consiglios unter Beteiligung der Censori und auch des mit den Torrems verschwägerten Signore Auricanius gerufen. Die Debatten hinter verschlossenen Türen dauern bis in die Nacht, bevor sie vertagt und am nächsten Tag fortgesetzt werden. Am Abend des 22. ist eine erste Erwiderung der Stadt zu den Vorgängen erarbeitet.
Ankram/Ovriola: Die Sikramquerung bei Ovriola wird von der Ankramer Seite aus für urbasische Truppenpassagen gesperrt. Bis zum 22. Praios mehrt das Haus di Onerdi aus den Besatzungen der umliegenden Befestigungen heraus die Zahl der hiermit beauftragten Soldaten. Vorangegangen ist ein offizielles Schreiben von Yannia di Onerdi, das am 20. Praios von Torremund aus auf den Weg gebracht wurde.
Cindano/Thirindar: Urbasische Truppen sperren die Straße zwischen Thirindar und Cindano.

Praios, 22.

Status Quo:

1) Torremund hat sich unter efferdische Protektion gestellt.
2) Die Efferdier
a) kontrollieren die Schanze von Thirindar.
b) kontrollieren mit Neu-Torremund die urbetische Uferseite der umstrittenen Stadt.
c) haben die Personen aus dem Gefolge von Rondralio von Urbet, die sich am Toricumer Hof aufhielten, interniert.
3) Die Urbasier
zu a) haben der Schanze von Thirindar eine Belagerungslinie entgegengesetzt.
zu b) haben eine Erklärung in Betreff Torremunds abgegeben.
zu c) haben in Urbasi ansässige Efferdier interniert.

22. Praios:
Toricum: Die nach der Toricumer Sezessionserklärung festgesetzten Personen werden wieder aus der Festung entlassen. Die Phalaxanenkinder verbleiben dort noch zeitweilig. Es ist jedoch geplant, sie alsbald zur Erziehung an den Hof der Frau Elanor von Efferdas zu bringen. Im Rat des Volkes wird verkündet, dass es gelungen ist, die Freiheit des efferdischen Umlandes durch die Begründung des Parvenusbundes mit der Republik in Einklang zu bringen. Überdies habe man Torremund ohne Blutvergießen vor den Urbasiern geschützt und mit der Einwilligung des Volkes unter ein Protektorat der Efferdier gestellt. Das Haus Torrem habe Urbasi diplomatisch ausmanövriert und in der feindlichen Absicht bestraft. Die Phalaxana Perainia Torrem ist bei der Verkündung zugegen. Die örtlichen Vertreter der Familie Changbari und der Stadtvogt aus dem Haus di Punta werden, kaum freigelassen, vor der Versammlung öffentlich rehabilitiert. Als Entschädigung für die erlittene Schmach wird Valerio Changbari das Privileg verliehen, im Fremdenkontor des Städtchens alleinig das Geschäft der Geldleihe ausüben zu dürfen. - Bassanio Changbari, welcher lange als Capitano del Popolo in Toricum tätig war, macht sich auf nach Torremund. Er erinnert sich noch sehr gut an die Nachricht, dass das Kontor in Urbasi verwüstet wurde und wer dafür verantwortlich schien.
Aus Oltretorr wird bekannt, dass Batiste von Calven-Imirandi sich vorerst indifferent verhalten wird. Er rät seinem jungen Verwandten am Toricumer Hof, Carolan von Calven-Imirandi - dem 2. Hofmagier -, zu einer Flucht oder Abreise. Folgerichtig - kaum dass Batistes Haltung sich als unklar herausgestellt hat - haken ihn zwei Schergen an beiden Armen unter, um auch ihn auf die Festung zu schleppen. Der junge Hofmagier schwört seiner Herrin Perainia jedoch augenblicklich ewige Treue bis in den Tod, und verführe seine Familie auch anders, so würde dies dennoch stets gegolten haben. In der Folge wird den Schergen Einhalt geboten. Wegen etwaig anfallender Kriegskosten wird aus dem Hofetat jedoch vorerst das Forschungsstipendium gestrichen, das man dem Jungmagier für einen Aufenthalt an der Puniner Akademie zugesagt hatte.
Khadan di Onerdi marschiert mit seiner Söldnerschaft und einigen turrianischen Truppen gegen Torremund aus.
Efferdas: Es wird eine Verlobung bekanntgegeben. Das Haus Torrem verbindet sich mit dem älteren Haus Efferdas. Die Menschen sind ganz ratlos. Es entstehen allerlei Gerüchte, weil sich die Entwicklung vorerst niemand erklären kann.
Torremund: Die urbasische Forderung, den im 1029ten Jahre vertraglich zur Satzung gebrachten Status Torremunds wiederherzustellen, beantwortet Selinde Torrem in Übereinkunft mit Don Mastro Felber Planurio, dem Oberhaupt des Pontorriats, abschlägig. Sie verweisen auf das ius gentium und erklären, der Pontorriat habe erst am Morgen des 20. Praios einen im völkerrechtlichen Sinne unanfechtbaren Status erhalten. Sodann habe er aus freier Entscheidung seine föderative Gewalt an den Parvenusbund abgetreten. Die Urbasier sollten daher an den künftigen Maresciallo des Parvenusbundes Petitionen richten, ansonsten jedoch - falls sie wirklich anderer Auffassung sein sollten - annehmen, es sei "ein neuer Rechtszustand geschöpft worden". Die Urbasier wüssten ja, wie man so etwas mache. Die Antwort wird von allen involvierten Efferdiern unterfertigt. - Im Kreise der Unterfertigenden ist bekannt und bewusst, dass die juristische Figur der für den 20. Praios anzusetzenden Legitimität des Pontorriats ein Konstrukt ist, um Verträge mit Urbasi für annulliert bzw. für nie rechtswirksam ansehen zu können. Hieraus begründen die Torremunder, die Satzung vom 1029ten Jahre aushebelnd, ein unangefochtenes Zollmonopol.
Esteban di Camaro schließt einen Vertrag mit dem Seiler Ronbaldo de Morsâc. Jener stellt für die Schifffahrt Taue und Seile her, wird also zu einem Zulieferer des Camaro.
Trimara: Rocco Fiorebianco, der Verwalter der Signorie Trimara, wird verhaftet. Vor Ort selbst wird der Heilig-Ascanio-Konvent der Frau Peraine gestiftet.

23. Praios:
Torremund: Truppen Urbasis sperren die östlichen Wege aus Torremund und sorgen so dafür, dass der Verkehr in Richtung Silas und Urbet zum Erliegen kommt.
Selinde Torrem erklärt den Torremundern, was für Reaktionen die Urbasier sich aus dieser Maßnahme erhoffen. Die Druckerei Orkentetter erhält den Auftrag, für die gesamte Region ein Sendschreiben zu drucken und die westwärtigen Expansionsversuche Urbasis verbal zu geißeln. Dabei wird der gesamte "Fall Torremund" für die Zeit seit - mindestens - 1027 BF aufgerollt und referiert.
Efferdas/Toricum: 50 Balestrierer mit 10 Torsionsschleudern verlassen mit einigen Kutschen Efferdas in Richtung Toricum. An die Schreiner, Tischler und Wagner ergeht der Auftrag, mobile Protzen für die Geschütze anzufertigen und nachzuliefern. In Efferdas und in Toricum werden die Munitionsbunker der Festungen und der Kriegsschiffe visitiert: Bevorzugt Hylailer Feuer und Hagelschlag werden requiriert und gleichfalls auf den Weg gebracht. Die Schnapsbrenner erhalten den Auftrag, verfügbare geistliche Getränke sowie Bier und Wein zu destillieren und luftdicht abzufüllen. Der Glas- und Keramikmacher Gorcan von Mherwed und andere Gewerbetreibende erhalten den Auftrag, Kugeln mit Luntenöffnung herzustellen. Die Fassbinder sollen kleine kompakte Fässer herstellen, die sich mit einem Katapult schleudern lassen. Die Teer- und Ölreserven der Werft Slin werden requiriert. Das Haus Torrem schreibt die dauerhafte Anwerbung weiterer Söldner aus. Horadan Malvolio di Salsavûr, der Prior des Hausklosters der Torrems, wird unter Hausarrest gestellt.

24. Praios:
Torremund: Bassanio Changbari trifft am Morgen in Torremund ein und unterhandelt zum Zwecke einer weiteren Etablierung des Woll- und Tuchgewerbes. Dabei beruft er sich gegenüber den Torremundern auf die Tatsache, auch er und seine Familie seien einst zu Opfern der Urbeter und der Urbasier geworden, denn sein Kontor in der fremden Stadt habe man vor einiger Zeit verwüstet und geplündert. Er sei jedoch froh, als Efferdier in Efferdien und in Torremund einen Hort der Rechtssicherheit und der Ordnung sehen zu können. Er wolle seinen künftigen Gesellen, Arbeitern und Zuarbeitern ein gerechter Prinzipal, Patron und Helfer sein. Auch für das Haus Torrem müsse er sich aussprechen, zumal die Changbari und jene Adelsfamilie in Travia sich zu verbinden gedächten. Vor Ort knüpft der Changbari unmittelbar an seine Beziehungen zu Ginaya Origan an, der Gattin von Don Mastro Felber Planurio. Indem jene mit dem Oberhaupt des Pontorriats vermählt ist, jedoch zugleich einer Rinderzüchterdynastie entstammt, die wiederum mit der efferdischen Familie Gerber verschwägert ist, zu der die Changbari enge geschäftliche Beziehungen pflegen, weist er sich mehr oder weniger als Torremunder Urgestein aus.
Khadan di Onerdi und weitere turrianische Truppen erscheinen in Torremund in Stärke 150 F und 50 R. Somit stehen in der Stadt insgesamt 470 bewehrte Knechte, die Spießbürger eingeschlossen.
Oltretorr/Torre: Batiste von Calven-Imirandi zieht mit seinem Kriegshaufen ab und entzieht sich einem möglichen Konflikt. Lediglich zwei seiner Untergebenen lässt er wegen der zu errichtenden Göttinnenschreine in dem kleinen Dörfchen Oltretorr zurück. An seinen jungen und gleichwohl entfernten Verwandten Carolan, der aus Toricum nicht weichen will, schreibt er einen letzten Mahnbrief. Der Söldnerhaufen zieht, gleichermaßen Torremund wie auch die Puntischen Besitzungen passierend, Richtung Süden.
Urbasi: Auricanius und Rondralio von Urbet fordern kraft Heiratsvertrag die Rückkehr der Erbfolgerin der Torrems an den Hof des Hauses Urbet-Marvinko und setzen dafür eine einwöchige Frist. Etwas später verlangen sie nach dem Bekanntwerden der Toricumer Vorgänge vom 21. Praios die Freilassung aller im Gefolge Rondralios an den Toricumer Hof gelangten Bediensteten aus offensichtlich "feindseliger Haft".

25. Praios:
Efferdas: Die Republik Efferdas und einige Herrschaften aus ihrem nahen Umland treten dem Parvenusbund bei.
Toricum: Kalman Phecadio Torrem gibt dem Fremdenkontor und der Hafenmeisterei Anweisung, etwaige urbasische Güter, die im Hafen gestapelt werden sollten, mitsamt den Flusskähnen zu beschlagnahmen. Personen mit Kapitänschaft oder ähnlicher Funktion seien auf der Festung zu internieren. Urbasische Flussschiffe, die den Hafen zu ignorieren versuchten, seien von der Festung aus unter Beschuss zu nehmen und zu versenken, die Besatzungen wie Piraten zu behandeln.

28. Praios:
Toricum: In Toricum quillen die Lagerhäuser über. Crespin di Camaro setzt aufgrund der Vorkommnisse in Urbasi das Stapelprivileg der Stadt auf sonderbare Weise um, indem er ankündigt, dass, solange in Urbasi efferdische Gefangene gehalten werden, kein Schiff mehr über den Sikram Toricum passiert haben werde. Entsprechend verbietet er den Lagerarbeitern die Wiederbeladung der Schiffe. Crespin geht dazu über, Waren, die er nicht mehr veräußern kann, in den Sikram werfen zu lassen, unter anderem einige Ladungen feinsten Tees, welcher seinen Weg aus dem Süden nach Urbasi hätte finden sollen. Gleichzeitig bewegt sich einiges an Händlervolk Richtung Toricum, die Hoffnung tragend, ein gutes Geschäft zu machen. Wegen der Frage nach der Auslieferung der Urbasier aus dem turrianischen Hofstaat befiehlt Kalman Phecadio Torrem am Abend, Casco da Casaverde in dessen Zelle zu ermorden und die Leiche verschwinden zu lassen. Der Hintergrund sind die Foltermale und die Informationen des Mannes, die nicht an Augen und Ohren der Urbasier dringen sollen. Folglich dringt am Abend Felber Oneither, der Kerkermeister auf der Festung Toricum, mit einem Mordkommando in Cascos Zelle ein und stranguliert ihn. Die Leiche wird enthauptet, ihr Kopf und Rumpf werden in der Nacht über die Mauer der Festung in den Sikram geworfen. Im Ergebnis soll die Person vollends verschwunden und die Wasserleiche nicht mehr identifizierbar sein.

1. Rondra:
Urbasi: Selinde Traviana Torrem, die Erbtochter ihres Hauses, trifft in Urbasi ein.

Ende Rondra:
Toricum: Das Haus Torrem erklärt nach einer Auseinandersetzung um das Wesen des Parvenusbundes seine Nichtzuständigkeit für die Urbeterabwehr und erklärt - lediglich intern -, der "Marktstand in Efferdas übe Verrat an 250 Jahren hehrer Blutopfer". Der Kaufmann sei zwar in der politischen Verantwortung, an sich jedoch ein Verräter und Opportunist ohne Bindung an Herkunft und Scholle. In der Folge kommt es zu einem Vertrag zwischen dem Haus Torrem und dem Haus di Onerdi: Durch eine Verlobung der Hauserben, die "Nuptiae sanctissimae ante flumina Sicramis" (= "Hochheilige Hochzeit vor dem Sikramstrome") werden zugleich die torremschen Ländereien in der Herrschaft Torremund an das Haus di Onerdi übergeben. Ebenso übernimmt das Haus di Onerdi das Protektorat über Torremund. Die Torrems werden mit der Vogtei Ankhello entschädigt. Sie selbst reduzieren ihr festes Kontingent im Parvenusbund, stellen jedoch den etwaigen Bündnisfall selbst nicht zur Disposition. Den Ländereienwechsel sehen sie kraft der Verlobung als "familieninterne Abwandlung" an.

Detailkarte

Detailkarte des Landstrichs an Torre und unterem Sikram


Zwistigkeiten um Torremund
847/48 BF  | 983 BF  | 1027 BF  | 1028/29 BF  | 1031/32 BF