Politik und Domänen der Familie Brahl: Unterschied zwischen den Versionen
K |
K (Textersetzung - „Colmars Cavallieri“ durch „Luntfelds Cavallieri“) |
||
(4 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 17: | Zeile 17: | ||
Nach dem ihm geziemenden Untergang des calvener Despoten in Flammen und Fluten, sowie dem Tumult des zeitgleich und unabhängig ausbrechenden Stadtbrandes, folgte die Rache des alten [[Zerbero Brahl]]s an der berüchtigten [[Varsinia Menaris]] für den kaltblütigen Mord an ihrem eigenen Verwandten und Oberhaupt, Zerberos alten Freund [[Esindio Menaris]]: Im gebrandschatzten [[Palazzo Carolani]] verging die Verachtete in den Flammen, doch nicht ohne zuvor Zerbero mit ins Grab zu reißen. Die Tempelgarde war überraschend abgezogen und auch das Geschrei der [[Familie Menaris|Menaris]] hielt sich im Anschluss in Grenzen. Eine erklägliche Rekompensation der angerichteten Schäden und geraubten Schätze beendete die seit Jahren immer wieder aufflammende [[Brahl-Menaris-Fehde|Fehde]] mit den Brahl. Beide Häuser hatten vorerst genug gelitten.<br> | Nach dem ihm geziemenden Untergang des calvener Despoten in Flammen und Fluten, sowie dem Tumult des zeitgleich und unabhängig ausbrechenden Stadtbrandes, folgte die Rache des alten [[Zerbero Brahl]]s an der berüchtigten [[Varsinia Menaris]] für den kaltblütigen Mord an ihrem eigenen Verwandten und Oberhaupt, Zerberos alten Freund [[Esindio Menaris]]: Im gebrandschatzten [[Palazzo Carolani]] verging die Verachtete in den Flammen, doch nicht ohne zuvor Zerbero mit ins Grab zu reißen. Die Tempelgarde war überraschend abgezogen und auch das Geschrei der [[Familie Menaris|Menaris]] hielt sich im Anschluss in Grenzen. Eine erklägliche Rekompensation der angerichteten Schäden und geraubten Schätze beendete die seit Jahren immer wieder aufflammende [[Brahl-Menaris-Fehde|Fehde]] mit den Brahl. Beide Häuser hatten vorerst genug gelitten.<br> | ||
Anders als die Menaris, die [[Haus di Matienna|di Matienna]] oder gar die opportunistischen [[Familie Cordur|Cordur]] hatten die Brahl sich nicht rechtzeitig von dem Calvener abgewandt; wie die [[Haus Carson|Carson]] blieb man dem Despoten bis zuletzt treu, so hatte es zumindest den Anschein. Heute mag ihnen dies zum Nachteil gereichen, sollte man meinen, doch alte Verbündete und abgefallene Unterstützer Ludovigos mochten dies nur ungern vorwerfen; nicht, dass etwas von dem Unrat, mit welchem sie warfen, an ihren eigenen Fingern kleben bliebe. Endor Dorén hingegen versuchte die Gräben zu zuschütten, wo seine alten Konkurrenten dies ihm leicht machten. Zu sehr hatte Shenilo und die [[Ponterra]] unter diesem Zwist gelitten, zu nahe war [[Pertakis]] an eine Rückeroberung der verlorenen [[Domäne Pertakis|Domäne]] gelangt.<br> | Anders als die Menaris, die [[Haus di Matienna|di Matienna]] oder gar die opportunistischen [[Familie Cordur|Cordur]] hatten die Brahl sich nicht rechtzeitig von dem Calvener abgewandt; wie die [[Haus Carson|Carson]] blieb man dem Despoten bis zuletzt treu, so hatte es zumindest den Anschein. Heute mag ihnen dies zum Nachteil gereichen, sollte man meinen, doch alte Verbündete und abgefallene Unterstützer Ludovigos mochten dies nur ungern vorwerfen; nicht, dass etwas von dem Unrat, mit welchem sie warfen, an ihren eigenen Fingern kleben bliebe. Endor Dorén hingegen versuchte die Gräben zu zuschütten, wo seine alten Konkurrenten dies ihm leicht machten. Zu sehr hatte Shenilo und die [[Ponterra]] unter diesem Zwist gelitten, zu nahe war [[Pertakis]] an eine Rückeroberung der verlorenen [[Domäne Pertakis|Domäne]] gelangt.<br> | ||
− | Die [[Fahnenschlacht von Gilforn]] hatte trotz Niederlage gegen die überlegenden Truppen des Feindes diesen aufhalten können; genug, um ein von allen Seiten unerwünschtes, erneutes Eingreifen des [[Ralman von Firdayon-Bethana|Comto Protectors]] verhindern zu können und damit genug, dass der status quo anerkannt werden musste. Daryl Brahl brüstete sich nicht nur den [[Waldberts Wehrhaufen|Beitrag]] des städtischen Patriziats an der Fahnenschlacht [[Briefspiel:In guter Gesellschaft|vorangetrieben zu haben]] - die Heimatliebe hochhaltend! - nein, er war es auch, der den Plan entwarf, welche aus der erwarteten Niederlage ein strategisches Unentschieden machen sollte, so Befehlshaber [[Orsino Carson]] die Pertakken lange genug aufhalten konnte: [[ | + | Die [[Fahnenschlacht von Gilforn]] hatte trotz Niederlage gegen die überlegenden Truppen des Feindes diesen aufhalten können; genug, um ein von allen Seiten unerwünschtes, erneutes Eingreifen des [[Ralman von Firdayon-Bethana|Comto Protectors]] verhindern zu können und damit genug, dass der status quo anerkannt werden musste. Daryl Brahl brüstete sich nicht nur den [[Waldberts Wehrhaufen|Beitrag]] des städtischen Patriziats an der Fahnenschlacht [[Briefspiel:In guter Gesellschaft|vorangetrieben zu haben]] - die Heimatliebe hochhaltend! - nein, er war es auch, der den Plan entwarf, welche aus der erwarteten Niederlage ein strategisches Unentschieden machen sollte, so Befehlshaber [[Orsino Carson]] die Pertakken lange genug aufhalten konnte: [[Luntfelds Cavallieri]] der befreundeten [[Familie Luntfeld]] sollten nicht angeheuert werden, um in die Fahnenschlacht einzugreifen: sie sollten nur den Anschein erwecken. Sobald diese Ablenkung gelungen war, sollten sie [[Gilforn]] für den [[Sheniloer Bund|Bund]] zurückerobern. Andernfalls wäre jenes nicht an [[Haus Carson]] zurückgefallen, welches sich zuvor bereits aus [[Clameth]] wieder hatte zurückziehen müssen, sondern als Kriegsbeute an Pertakis gefallen. Ein solches Tor zur Ponterra konnte diesem kein Sheniloer wünschen. Dass man Gilforn nicht bereits zuvor mittels erneuter Hilfe durch die Magier der Menaris zurückerobert hatte, war ebenfalls der weisen Vorraussicht Daryls geschuldet: Statt das gleiche Manöver erneut zu nutzen, sollte [[Haldoryn Ingvalidion]]s magischer Nebel nur den Anschein erwecken; eine Finte, um [[Mesaverde]] für [[Haus Gabellano]] und damit den Bund zurückzugewinnen. Dem späteren Baron Orsino gelang es schließlich, den Plan zu vollenden, die Cavallieri für sich zu gewinnen und Gilforn zu sichern. Ähnlich stolz wie Daryl Brahl beanspruchte er daraufhin den resultierenden Ruhm für sich.<br> |
Doch zurück in Shenilo hatte Daryl wichtigeres zu bedenken als gekränkten Stolz: Wie konnte man Anschuldigen entgegnen, dem verfluchten Ludovigo ein gemeiner Gehilfe gewesen zu sein? Solcherlei Geschwätz war Unsinn! Offen gaben die Brahl einem jeden, der es hören wollte, zu verstehen, dass jedwede Hilfe nicht aus freien Stücken und mehr noch, nicht zum Nutzen der Brahl erfolgte. [[Corvo Brahl]], nach dem Verschwinden [[Sharina Brahl]]s Erbe des Hauses, war als Page und Knappe vom Despoten höchstselbst ausgebildet worden, so dessen offizieller Ton. Doch nun, nach dem Tod des Tyrannen, traute sich Daryl endlich die Wahrheit auszusprechen: Sein Erbe Corvo war Geisel des wahnsinnigen Ludovigo gewesen! Warum sonst sollte man dessen aberwitzige Argumentation unterstützen, wenn Daryl selbst doch den besten Anspruch auf den Titel des Gransignores hatte? Zweiflern dieser Logik wurde aufgezeigt, wie wenig Nutzen die Brahl aus ihrer angeblichen Unterstützung gezogen hatten und wie wenig sie den Despoten überhaupt unterstützt haben. Mag der neue [[Dartan di Côntris|Baron von Côntris]] dies auch anders sehen, es waren die [[Familie ya Côntris|ya Côntris]] die hier die Macht ihres Herrn Ludovigo ausübten und Stadt wie auch Verwandte plagten. Verständlicherweise sucht man dort nun nach einem Sündenbock, um nicht den eigenen Verwandten die Schuld anlasten zu müssen. Die Brahl derweil sind zu keinerlei Ämtern gekommen, an einer Fehde mit [[Sewamund]] oder Pertakis konnte ihnen nicht gelegen sein und der ruhmreiche Posten des Gransignores musste auch aufgegeben werden. Stattdessen wurden die Brahl ihrer Pflicht als Elite Shenilos gerecht, als die Stadt in höchster Not war. Man initiierte eine Gesetzesänderung, die der Stadt ermöglichte, Kredite aufzunehmen. Die Kassen waren dank der Verschwendungssucht Ludovigos klamm, trotz der [[Bosparanisches Blatt Nr. 37|Steuerrenovatio]] Daryls und deren durchschlagenden Erfolgs. Die Brahl liehen gar aus eigenen Kassen der Stadt große Summen. Und gegen die anrückenden Pertakken zahlte man in klingender Münze und wachem Verstand! | Doch zurück in Shenilo hatte Daryl wichtigeres zu bedenken als gekränkten Stolz: Wie konnte man Anschuldigen entgegnen, dem verfluchten Ludovigo ein gemeiner Gehilfe gewesen zu sein? Solcherlei Geschwätz war Unsinn! Offen gaben die Brahl einem jeden, der es hören wollte, zu verstehen, dass jedwede Hilfe nicht aus freien Stücken und mehr noch, nicht zum Nutzen der Brahl erfolgte. [[Corvo Brahl]], nach dem Verschwinden [[Sharina Brahl]]s Erbe des Hauses, war als Page und Knappe vom Despoten höchstselbst ausgebildet worden, so dessen offizieller Ton. Doch nun, nach dem Tod des Tyrannen, traute sich Daryl endlich die Wahrheit auszusprechen: Sein Erbe Corvo war Geisel des wahnsinnigen Ludovigo gewesen! Warum sonst sollte man dessen aberwitzige Argumentation unterstützen, wenn Daryl selbst doch den besten Anspruch auf den Titel des Gransignores hatte? Zweiflern dieser Logik wurde aufgezeigt, wie wenig Nutzen die Brahl aus ihrer angeblichen Unterstützung gezogen hatten und wie wenig sie den Despoten überhaupt unterstützt haben. Mag der neue [[Dartan di Côntris|Baron von Côntris]] dies auch anders sehen, es waren die [[Familie ya Côntris|ya Côntris]] die hier die Macht ihres Herrn Ludovigo ausübten und Stadt wie auch Verwandte plagten. Verständlicherweise sucht man dort nun nach einem Sündenbock, um nicht den eigenen Verwandten die Schuld anlasten zu müssen. Die Brahl derweil sind zu keinerlei Ämtern gekommen, an einer Fehde mit [[Sewamund]] oder Pertakis konnte ihnen nicht gelegen sein und der ruhmreiche Posten des Gransignores musste auch aufgegeben werden. Stattdessen wurden die Brahl ihrer Pflicht als Elite Shenilos gerecht, als die Stadt in höchster Not war. Man initiierte eine Gesetzesänderung, die der Stadt ermöglichte, Kredite aufzunehmen. Die Kassen waren dank der Verschwendungssucht Ludovigos klamm, trotz der [[Bosparanisches Blatt Nr. 37|Steuerrenovatio]] Daryls und deren durchschlagenden Erfolgs. Die Brahl liehen gar aus eigenen Kassen der Stadt große Summen. Und gegen die anrückenden Pertakken zahlte man in klingender Münze und wachem Verstand! | ||
Zeile 31: | Zeile 31: | ||
|x1 = 85 | |x1 = 85 | ||
|y1 = 70 | |y1 = 70 | ||
− | |mk2 = | + | |mk2 = Haus Calven.png |
|mksize2 = 19 | |mksize2 = 19 | ||
|mktext2 = Haus Calven | |mktext2 = Haus Calven | ||
Zeile 51: | Zeile 51: | ||
|x5 = 20 | |x5 = 20 | ||
|y5 = 30 | |y5 = 30 | ||
− | |mk6 = | + | |mk6 = Familie Bolburri.png |
|mksize6 = 19 | |mksize6 = 19 | ||
|mktext6 = Familie Bolburri | |mktext6 = Familie Bolburri | ||
Zeile 91: | Zeile 91: | ||
|x13 = 60 | |x13 = 60 | ||
|y13 = 30 | |y13 = 30 | ||
− | |mk14 = Haus di | + | |mk14 = Haus di Contris.png |
|mksize14 = 19 | |mksize14 = 19 | ||
|mktext14 = Haus di Côntris | |mktext14 = Haus di Côntris | ||
Zeile 141: | Zeile 141: | ||
|x23 = 80 | |x23 = 80 | ||
|y23 = 70 | |y23 = 70 | ||
− | |mk24 = Familie | + | |mk24 = Familie Continio.png |
|mksize24 = 19 | |mksize24 = 19 | ||
|mktext24 = Familie Continio | |mktext24 = Familie Continio | ||
Zeile 173: | Zeile 173: | ||
*Offiziell beigelegte [[Brahl-Menaris-Fehde|Fehde]], Mitschuld | *Offiziell beigelegte [[Brahl-Menaris-Fehde|Fehde]], Mitschuld | ||
− | [[Bild:Haus di | + | [[Bild:Haus di Contris.png|19px]] '''[[Haus di Côntris]]''' |
*Plünderung des Darylshofes, Feinde des ya Côntris | *Plünderung des Darylshofes, Feinde des ya Côntris | ||
*Mitschuld LHH; zuletzt politische Zusammenarbeit | *Mitschuld LHH; zuletzt politische Zusammenarbeit | ||
Zeile 181: | Zeile 181: | ||
*Wichtiges Herbergsgeschäft | *Wichtiges Herbergsgeschäft | ||
− | [[Bild:Familie | + | [[Bild:Familie Continio.png|19px]] '''[[Familie Continio]]''' |
*Erzwungene Annulierung der Ehe [[Khadan Continio|Khadans]] mit [[Daria Brahl|Daria]] | *Erzwungene Annulierung der Ehe [[Khadan Continio|Khadans]] mit [[Daria Brahl|Daria]] | ||
Zeile 257: | Zeile 257: | ||
*Beilegung des Streits, erneute Zusammenarbeit | *Beilegung des Streits, erneute Zusammenarbeit | ||
− | [[Bild: | + | [[Bild:Haus Calven.png|19px]] '''[[Haus Calven]]''' |
*Verschrien und verschuldet, aber alte Verbündete | *Verschrien und verschuldet, aber alte Verbündete | ||
*Dankbarkeit für geschaffene Verbindung zum Hause Torrem | *Dankbarkeit für geschaffene Verbindung zum Hause Torrem | ||
Zeile 273: | Zeile 273: | ||
*Verschwägert mit [[Carisia Brahl|Carisia]], politische Zusammenarbeit | *Verschwägert mit [[Carisia Brahl|Carisia]], politische Zusammenarbeit | ||
− | [[Bild: | + | [[Bild:Familie Bolburri.png|19px]] '''[[Familie Bolburri]]''' |
*Interessenlos in Shenilo | *Interessenlos in Shenilo | ||
*Verschwägert | *Verschwägert |
Aktuelle Version vom 24. September 2024, 08:52 Uhr
Die Familie Brahl ist ein altes Winzer- und Weinhändlergeschlecht aus dem direkten Umland Shenilos, welches vor wenigen Jahrzehnten erst (um 1000 BF) durch seinen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung und die Macht der neu entstandenen Weinhandlung Yaquiria Shenilo ins Patriziat der Stadt aufstieg und nun versucht seine erworbenen Privilegien zu sichern und zu erweitern. Zur Geschichte des Hauses siehe auch Details der Familie Brahl.
Selbstverständnis & Politik
Non respice sed prospice!
(naheliegende Übersetzung: Sieh nicht zurück, sondern nach vorn! )
Diesem Grundsatz getreu hat sich die Familie in der kurzen Zeit ihres Aufstiegs immer wieder neu erfunden. Wenngleich das Wort des Familienoberhauptes unumstößlich ist, so waren doch auch immer die Ideen und Entscheidungen einzelner Familienmitglieder ausschlaggebend für die Entwicklung der Familie. Und natürlich kam es mit jedem Wechsel des Oberhauptes auch zu radikalen Änderungen in der Führung der Familie.
... folgt ...
Position zu den Landherrenhändeln
Die Landherrenhändel von 1033 BF gelten gemeinhin nicht als ruhmreichster Moment in der jungen Geschichte der Brahl. Nach der ungültigen Wahl Endor Doréns sah man sich zunächst als rechtmäßiger Gransignor, da auf Daryl Brahl die zweitmeisten Stimmen fielen. Da jedoch die Legitimität der gesamten Wahl angezweifelt wurde, konnte man nicht genug Unterstützer für eine derartige Entscheidung finden. Statt auf unsichere Neuwahlen zu setzen, unterstütze man - wie so viele andere auch - den Anspruch Ludovigo von Calven-Imirandis, der nie offiziell abgewählt wurde, sondern nur zeitweise zugunsten Endors zurückgetreten war. Ob bei einem geheimen Treffen im Hintergrund eines Festes in der calvener Villa Faraglione in Masara bereits zuvor entsprechende Pläne geschmiedet wurden, ist unbekannt. Was jedoch als Übergangslösung geplant war, entwickelte sich bald zur berüchtigten Despotie des ewigen Gransignors - und die Rivalität zum sich ebenfalls rechtmäßig gewählt fühlenden Gransignor Endor brach sich in die später als Landherrenhändel bezeichneten Konflikte und Scharmützel los.
Nach dem ihm geziemenden Untergang des calvener Despoten in Flammen und Fluten, sowie dem Tumult des zeitgleich und unabhängig ausbrechenden Stadtbrandes, folgte die Rache des alten Zerbero Brahls an der berüchtigten Varsinia Menaris für den kaltblütigen Mord an ihrem eigenen Verwandten und Oberhaupt, Zerberos alten Freund Esindio Menaris: Im gebrandschatzten Palazzo Carolani verging die Verachtete in den Flammen, doch nicht ohne zuvor Zerbero mit ins Grab zu reißen. Die Tempelgarde war überraschend abgezogen und auch das Geschrei der Menaris hielt sich im Anschluss in Grenzen. Eine erklägliche Rekompensation der angerichteten Schäden und geraubten Schätze beendete die seit Jahren immer wieder aufflammende Fehde mit den Brahl. Beide Häuser hatten vorerst genug gelitten.
Anders als die Menaris, die di Matienna oder gar die opportunistischen Cordur hatten die Brahl sich nicht rechtzeitig von dem Calvener abgewandt; wie die Carson blieb man dem Despoten bis zuletzt treu, so hatte es zumindest den Anschein. Heute mag ihnen dies zum Nachteil gereichen, sollte man meinen, doch alte Verbündete und abgefallene Unterstützer Ludovigos mochten dies nur ungern vorwerfen; nicht, dass etwas von dem Unrat, mit welchem sie warfen, an ihren eigenen Fingern kleben bliebe. Endor Dorén hingegen versuchte die Gräben zu zuschütten, wo seine alten Konkurrenten dies ihm leicht machten. Zu sehr hatte Shenilo und die Ponterra unter diesem Zwist gelitten, zu nahe war Pertakis an eine Rückeroberung der verlorenen Domäne gelangt.
Die Fahnenschlacht von Gilforn hatte trotz Niederlage gegen die überlegenden Truppen des Feindes diesen aufhalten können; genug, um ein von allen Seiten unerwünschtes, erneutes Eingreifen des Comto Protectors verhindern zu können und damit genug, dass der status quo anerkannt werden musste. Daryl Brahl brüstete sich nicht nur den Beitrag des städtischen Patriziats an der Fahnenschlacht vorangetrieben zu haben - die Heimatliebe hochhaltend! - nein, er war es auch, der den Plan entwarf, welche aus der erwarteten Niederlage ein strategisches Unentschieden machen sollte, so Befehlshaber Orsino Carson die Pertakken lange genug aufhalten konnte: Luntfelds Cavallieri der befreundeten Familie Luntfeld sollten nicht angeheuert werden, um in die Fahnenschlacht einzugreifen: sie sollten nur den Anschein erwecken. Sobald diese Ablenkung gelungen war, sollten sie Gilforn für den Bund zurückerobern. Andernfalls wäre jenes nicht an Haus Carson zurückgefallen, welches sich zuvor bereits aus Clameth wieder hatte zurückziehen müssen, sondern als Kriegsbeute an Pertakis gefallen. Ein solches Tor zur Ponterra konnte diesem kein Sheniloer wünschen. Dass man Gilforn nicht bereits zuvor mittels erneuter Hilfe durch die Magier der Menaris zurückerobert hatte, war ebenfalls der weisen Vorraussicht Daryls geschuldet: Statt das gleiche Manöver erneut zu nutzen, sollte Haldoryn Ingvalidions magischer Nebel nur den Anschein erwecken; eine Finte, um Mesaverde für Haus Gabellano und damit den Bund zurückzugewinnen. Dem späteren Baron Orsino gelang es schließlich, den Plan zu vollenden, die Cavallieri für sich zu gewinnen und Gilforn zu sichern. Ähnlich stolz wie Daryl Brahl beanspruchte er daraufhin den resultierenden Ruhm für sich.
Doch zurück in Shenilo hatte Daryl wichtigeres zu bedenken als gekränkten Stolz: Wie konnte man Anschuldigen entgegnen, dem verfluchten Ludovigo ein gemeiner Gehilfe gewesen zu sein? Solcherlei Geschwätz war Unsinn! Offen gaben die Brahl einem jeden, der es hören wollte, zu verstehen, dass jedwede Hilfe nicht aus freien Stücken und mehr noch, nicht zum Nutzen der Brahl erfolgte. Corvo Brahl, nach dem Verschwinden Sharina Brahls Erbe des Hauses, war als Page und Knappe vom Despoten höchstselbst ausgebildet worden, so dessen offizieller Ton. Doch nun, nach dem Tod des Tyrannen, traute sich Daryl endlich die Wahrheit auszusprechen: Sein Erbe Corvo war Geisel des wahnsinnigen Ludovigo gewesen! Warum sonst sollte man dessen aberwitzige Argumentation unterstützen, wenn Daryl selbst doch den besten Anspruch auf den Titel des Gransignores hatte? Zweiflern dieser Logik wurde aufgezeigt, wie wenig Nutzen die Brahl aus ihrer angeblichen Unterstützung gezogen hatten und wie wenig sie den Despoten überhaupt unterstützt haben. Mag der neue Baron von Côntris dies auch anders sehen, es waren die ya Côntris die hier die Macht ihres Herrn Ludovigo ausübten und Stadt wie auch Verwandte plagten. Verständlicherweise sucht man dort nun nach einem Sündenbock, um nicht den eigenen Verwandten die Schuld anlasten zu müssen. Die Brahl derweil sind zu keinerlei Ämtern gekommen, an einer Fehde mit Sewamund oder Pertakis konnte ihnen nicht gelegen sein und der ruhmreiche Posten des Gransignores musste auch aufgegeben werden. Stattdessen wurden die Brahl ihrer Pflicht als Elite Shenilos gerecht, als die Stadt in höchster Not war. Man initiierte eine Gesetzesänderung, die der Stadt ermöglichte, Kredite aufzunehmen. Die Kassen waren dank der Verschwendungssucht Ludovigos klamm, trotz der Steuerrenovatio Daryls und deren durchschlagenden Erfolgs. Die Brahl liehen gar aus eigenen Kassen der Stadt große Summen. Und gegen die anrückenden Pertakken zahlte man in klingender Münze und wachem Verstand!
Wie so viele andere Familien auch, die sich von Ludovigo geblendet fühlen, weist die Familie Brahl also jede Schuld am kometenhaften Aufstieg des Despoten von sich.
Verhältnis & Verbindungen zum Adel
Feinde, Gegner und Abneigungen
|
Neutrale und Zwiespältige
|
Freunde, Verbündete und Geschäftspartner
|
Domänen und Geschäfte
Mehr noch als die Grundlage für Reichtum und sozialen Aufstieg der Familie, der Weinhandel, ist das alte Winzerhandwerk in der Geschichte der Brahls verankert. Wenn auch seit vielen Jahrzehnten von geringerer Bedeutung, so sind die hauseigenen Weine und ihre Veredelung noch immer wichtig für den Ruf der Familie - und mit diesem wurde noch nie hinter dem Berg gehalten.
Mit der Gründung der Weinhandlung Yaquiria Shenilo wurde schließlich den Schwankungen des Weinhandels ein Ende gesetzt und durch den Zusammenschluss der einflussreichsten Winzer der Region der stete Reichtum der Familie gesichert (siehe auch Die Geschichte der Familie Brahl).
Neben dem steten Ausbau des Weinhandels versuchte man den gewonnenen Einfluss und die politischen Beziehungen auch durch Investitionen am Sikram und im lukrativen Geldverleih geltend zu machen. Aber nicht nur solch riskantere Unternehmungen sollten den Stand als wichtige Patrizier der Stadt sichern, natürlich versuchte man sich auch am Erwerb verschiedener Stadtämter.
Als weiteres Mittel den Ruf der Brahl zu stärken engagiert man sich schließlich seit langem auch als Förderer von Kunst und Kirchen, sowie als großzügige Veranstalter heiterer Feste.
Die Weinhandlung Yaquiria Shenilo
Das wichtigste Standbein der Familie Brahl ist natürlich die Beteiligung und Führung der Weinhandlung Yaquiria Shenilo.
Die WYS produziert vielerlei hervorragende Weine selbst, aber auch Massenweine, die in beinahe jeder Taverne der Ponterra ausgeschenkt werden. Der Verkauf dieser Weine an solcherlei Unterhändler macht dabei das Gros des Handels der WYS aus, aber es wird auch in den jeweiligen Kontoren in Shenilo, Pertakis, Côntris, Vinsalt und Kuslik direkt feilgeboten. Einige Händler tragen die Weine und damit den guten Ruf der Weinhandlung auch über das Kernland des lieblichen Feldes hinaus. Auf der anderen Seite werden auch immer wieder Weine von Winzern vermarktet, die nicht in der WYS vertreten sind - allerdings nicht immer zu ähnlich guten Konditionen.
Über dieses Kerngebiet des Weinhandels ist die WYS auch an der eigenen Tochter, der Pertakis'schen Südmeer-Handelscompagnie (PSH), noch immer beteiligt, wenngleich es immer wieder zu Spannungen mit den pertakiser Teilhabern kommt; nicht zuletzt durch den Bau des Darylshofes in Côntris und dem Alberniahandel unter zunehmenden Ausschlusses der Schiffe der PSH. Diese werden seit dem Jahre 1033 BF vermehrt durch Schiffe des Handelshauses van Kacheleen ersetzt, die auf diese Weise die Albernische Handelscompagnie (AHC) darin unterstützen, Weine der WYS nach Havena zu transportieren und in Albernia zu verkaufen. Die AHC exportiert im Gegenzug vielerlei albernische Waren wie Feingestein, Büttenpapier, Instrumente, Salz und Brände, deren Vermarktung die WYS zunächst selbst (mit durchwachsenem Erfolg) unternahm. Einige Stimmen in der WYS forderten hier eine Rückbesinnung auf Weine als Handelsgut, wenngleich sie den Vorteil des Handels mit der AHC im Export sahen. Seit Beginn des Jahres 1032 BF konnte daher mit Yolanda Tuachall eine befreundete Familie als Abnehmer von Pergament und Büttenpapier gewonnen werden, welches direkt in Côntris umgeschlagen wird. Die AHC hat zusammen mit der WYS zudem Lagerraum in Riva angemietet, dessen Anlaufen aufgrund thorwalscher Widerstände für Schiffe unter dem Horasadler ein Problem darstellt. Dreimal jährlich können so edle liebfeldische Tropfen bis hinauf nach Riva gelangen.
Über die befreundete Familie Kanbassa hingegen schaffen es die Weine der WYS auch nach Efferdas und bis nach Südaventurien. Auf der Rückfahrt gelangen teure Delikatessen wie Schokolade, Tee, gepökelte Meeresfrüchte oder Edelkäse und andere Luxusgüter wie Duftkräuter, Tabak oder auf Nachfrage auch berauschendere Kräuter nach Shenilo. Überhaupt hat die Familie Brahl (ursprünglich nur mit erlesenen Käsesorten) die angebotene Produktpalette der WYS stark um derlei Delikatessen erweitern können. Der Sikramhandel der Familie Brahl hat in jüngster Zeit außerdem zu einem Weinmonopol auf torrem'schen Gütern geführt, deren Ertrag über Belhanka und die Familie Kanbassa ebenfalls zum kusliker Kontor der WYS gelangt.
Schlussendlich ist besonders für das Prestige der Weinhandlung wichtig - aber auch ohne diese Wirkung zu betrachten durchaus lukrativ - dass man über Horathio Brahl den Horashof im nahen Horasia beliefert.
Weinbau und Kelterei
Das ursprüngliche und noch heute angesehenste Gewerbe der Brahl ist das Keltern der eigenen Weine. Berühmt für die hauseigene Kunst aus der alten Kellerei Brahl am Stadtrand Shenilos, widmet man sich hauptsächlich der Veredelung hin zu besonders erlesenen Tropfen. Hervorzuheben sind sicherlich der Shenila und der aus derselben Traube gewonnene Shenila magnifica. Um die Exotik des Criaderas hingegen ranken sich vielerlei Gerüchte. Überhaupt hüten die Brahl wie alle Winzer der Weinhandlung die Geheimnisse ihrer Kunst eifersüchtig. Erst jüngst brach Daryl Brahl mit dieser Familientradition und gesellte sich zu den fortschrittlicheren Familien der WYS, welche einen internen Austausch über derlei Dinge wie Rezepte für besonders erfolgversprechende Schönungsmittel fordern. Viele alte Winzergeschlechter sind aber nur schwer von einem solchen Schritt zu überzeugen, zumal die Brahl jahrzehntelang die gleiche Meinung vertraten.
Mit der Rahjaträne keltert man zu frühester Morgenstunde auch einen exzellenten Weißwein, während der süße Solera eher der klingenden Kasse als dem Ruf der Familie dient. Durch eine seltsame, neue Vorrichtung der Kelterei ermöglichte Piara Collina die Herstellung eines ganz besonderen Weines, obgleich sie nicht viel vom Winzerhandwerk versteht. Der alte Zerbero Brahl, ein überaus fähiger Winzer, hatte dahingehend jedoch genaue Vorstellungen; dank des mechanischen Genies seines Zöglings gelang es ihm auf seine alten Tage, den zurecht Räucherwein getauften Tropfen zu schaffen.
Wenngleich das alte Winzerhandwerk nur zu einem geringen Teil brahlscher Einnahmen beiträgt, so konnte es seit dem Aufstieg der Familie ins Patriziat und seiner Nobilitierung doch lukrativer gestaltet werden: Heute muss kein Brahl mehr Pacht für seinen Weinberg zahlen, da man keine Kosten sparte, den guten Grund und Boden für alle Nachkommen zu sichern. Sollen die Stürme der Zeit auch über die Brahl hinwegfegen, die eigenen Tropfen werden wie vor hundert Jahren noch in weiteren hundert Jahren sorgsam gekeltert. Aus diesem Denken heraus kommt es auch immer wieder zu kritischen Stimmen innerhalb der Familie, die dem Oberhaupt vorwerfen, niemand kümmere sich mehr so recht um das Winzerhandwerk. Die Kelterei sollte keinesfalls der eigenen Klientel überlassen werden. Daryl gab bald den Gesuchen nach und schaffte es seine eigentlich bereits aus dem Handwerk zurückgezogene Tante Daria Brahl für die Überwachung der Kellerei zu gewinnen. Seinen Geschwistern ist dies aber nicht genug; im Sinne Ardons wäre ihrer Meinung nach auch eine Schulung der Nachkommen im Winzerhandwerk gewesen. Selbstständig involviert hat sich jedoch keiner von Ardons Kindern.
Sikramhandel
Erst vor kurzem, dafür aber äußerst rasant hinzugekommen ist der bei Weitem nicht nur auf den Weinhandel beschränkte Kommerz am unteren und mittleren Sikram. Ausgehend von einer über das geschäftlich und politisch verbundene Haus Calven-Imirandi vermittelten Beteiligung an der Tuchmanufaktur Sarto und der Ehe Purothea Brahls mit Cucio Sarto, entsandte die Familie Brahl einige Getreue in die Region. Unter der Protektion des Hauses Torrem gelangten diese in wichtige Positionen des Sikramhandels und in nur kurzer Zeit wurde ein großer Teil für das altadlige Haus unter Kontrolle gebracht. Man arbeitet zudem eng mit der ebenfalls aus Shenilo stammenden Familie Wankara zusammen, die ab der Stadt Toricum flussabwärts den Handel nach und über Belhanka übernimmt. Im Laufe des Jahres 1032 BF begannen die Wankara den Überseehandel für Güter der Region zusammen mit der Familie Kanbassa auszubauen.
Obwohl die Familie Brahl spezialisiert ist auf den Wein- und Delikatessenhandel, wird am Sikram mit allen dort produzierten Waren gehandelt. Deswegen und wegen der neuen Umgebung werden dort gerne auch lokale Händler gefördert, sofern sie loyal zur Familie stehen. Außerdem ist dies eine der wenigen Unternehmungen, an denen die WYS bisher nicht beteiligt ist. Der Sikramhandel bezieht sich vor allem auf die Güter des Hauses Torrem, aber über die Protektion durch das befreundete Haus di Onerdi hat man sich auch in Torremund und Ankram niedergelassen. Der geplante Einstieg in Thirindar gegen die Monopolstellung der Familie Raloff erfolgte jedoch vorerst nicht, nachdem die Brahl von der angeblichen Rückkehr der für ausgelöscht gehaltenen Familie Thirindar erfuhren.
Geldverleih und Banca di Shenilo
Ein bereits seit dem Aufstieg zum Patriziat hinzugekommener Einnahmezweig - und ein lukrativer dazu - erfolgt ausschließlich in den Hinterzimmern der Reichen und derjenigen Mächtigen, die es wieder werden wollen. Dabei wechseln große Summen den Besitzer, aber nur wenig davon dringt an die Ohren der restlichen Elite der Ponterra, geschweige denn an die einfache Bürgerschaft.
Weitaus offenzieller war hingegen die jüngst erfolgte Beteiligung der Familie an der Banca di Shenilo. Über diese erfolgten meist weitaus kleinere Kredite und Investitionen, wie die Förderung des Pilgergeschäftes oder des Flusshafens von Côntris. An dieser Tochter der Silbertaler Bank waren die Brahl nicht nur direkt, sondern auch über die WYS (und den Rahjatempel) beteiligt. Mit dem Niedergang der Bank infolge der Landherrenhändel 1033 BF - beschleunigt durch den anscheinend sorgsam geplanten, plötzlich ausgeführten Rückzug von allen Anteilen durch Brahl und Menaris - gab man diese Form des Geldverleihs jedoch auf. Einzig der ehemalige Agent der Bank in Horasia, Horathio Brahl, bedient weiterhin Höflinge in kurzfristigen Geldnöten und versucht, sein hierin erlangtes Ansehen zu wahren.
Zugleich kam es jedoch zu einer größeren Leihe an die Stadt Shenilo selbst, derer Zinsen man sich sicher glaubt. Politisches Kapital wurde hieraus bisher nicht geschlagen.
Besitztümer
- Palazzo Brahl
- Hauptkontor der Weinhandlung Yaquiria Shenilo
- Darylshof
- Kellerei Brahl
- Meriterfels mit der alten Villa der Vilmire Brahl
- Shenilos Stolz (Schiff)
- Tuchmanufaktur Sarto
- Handelsniederlassungen am Sikram
- einige Weingüter nahe Shenilo, ungefähr 5 Hufen
- Beteiligungen an den weiteren Besitztümern der WYS (Niederlassungen, Fuhrwerke, ...)
Artefakte, Reliquien & Kunstwerke
folgt
Ämter
folgt
Truppen
Die Familie Brahl unterhält im Sinne der WYS und eigener Unternehmungen natürlich einige Söldlinge zum Schutze der Handelszüge, Schiffe und Kutschen, wo nötig. Nach den Vorfällen im Draconiter-Institut Shenilo 1031 BF ist Daryl Brahl zudem verstärkt um die Sicherheit seiner Familie bedacht und greift entgegen den Reaktionen auf frühere Vorfälle nun auch zur Anheuerung loyaler Leibwächter. Darüber hinaus wurden nach der Bedrohung durch Pertakis in der Fahnenschlacht von Gilforn 1036 BF eine eigene Hausgarde ausgehoben: die Compagnia di San Edorano.
Für den Kriegsfall hängen im Palazzo Brahl edle und prunkvolle Rüstungen und Waffen. Da jedoch kaum Familienmitglieder weitergehend im Waffenhandwerk geschult sind, greift man eher auf besoldete Ersatzmannen unter Cavalleristo Geron Accali zurück, um die Bürgerpflicht an der Stadtverteidigung zu erfüllen.
Spenden & Mäzenatentum
Die Familie Brahl ist direkt oder mittelbar über die WYS in vielerlei Weise am öffentlichen Leben Shenilos beteiligt. Mit der Finanzierung des Rahjatempels hat die Weinhandlung in der Vergangenheit ihre Frömmigkeit und ihren Großmut sichtlich bewiesen. Am 10. Praios 1033 BF spendeten die Brahl dem Tempel zudem eine überaus kostbare Reliquie. Aber auch das Therbûnitenspital erhält immer wieder die Unterstützung des Patriziergeschlechts. Bei der Unstützung des alten Theaters hält man sich dank der Unabhängigkeitsliebe der darstellenden Künstler eher zurück - ein Grund, den sich ein Brahl jedoch keinesfalls öffentlich eingestehen würde. Der Glaube an die allwissende Hesinde wird indes durch klingende Dukaten an die Volksschule bekräftigt, wenngleich die Familien Menaris und vor allem Tuachall sich hier deutlicher hervortun. Die WYS ist zusammen mit dem Rahjatempel auch Ausrichter vieler Feierlichkeiten und Weinfeste. Unterstützt durch den Hesindetempel, die Familie Wankara oder pertakiser Handelshäuser finanzierte man auch die von unterschiedlichem Erfolg gekrönten Bardenwettstreite der Region.
Mit der gefeierten, jungen Künstlerin Piara Collina zählt eine bekannte Künstlerin zur Klientel der Brahl. Man finanziert ihre großzügige Werkstatt und die dortige Ausbildung begabter Männer und Frauen. Grundsätzlich zeigt sich die Familie spendabel, solange nur ihr Name ausreichend in derlei ehrbaren Zusammenhang genannt wird. Im Palazzo Brahl zeigt man daher gerne erworbene Kunstwerke wie Die frierende Tochter des Bannwards im Studiolo der Signora Collina oder die Pracht der repräsentiven Zimmer, wie auch bereits vom Geronsplatz aus die beeindruckende Fassade bewundert werden kann. Weiterhin fördert man einige Musiker wie die mohische Harfenspielerin Jeleyha, zumal Gastgeber der Leidenschaft Beleno Brahl häufig ausladende Feste im kleinen Kreis schöner Männer und Frauen, sowie Freunden der Familie, in den Zimmern des Stadtpalastes gibt. Im Volk Shenilos wie auch unter traviengläubigeren Patriziern gehen allerlei phantasievolle Gerüchte zu diesen vergnüglichen Nächten um.
Außerhalb Shenilos ist das soziale Engagement der Familie weitaus geringer. In Toricum spendete Purothea Brahl dem örtlichen Rahjatempel jedoch durch den symbolischen Erwerb einer Statue eine große Summe goldener Dukaten.
Näheres zur Klientel der Familie findet sich in den Details der Familie Brahl.