Militär Shenilos
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Das Militär Shenilos umfasst die stehenden und im Kriegsfall auszuhebenden Truppen der Civitas Shenilo, aber auch die Garden und Milizen der durch den Sheniloer Bund an die Landstadt gebundenen Adelshäuser. In der Masse sind sie im Friedenszustand gemeinsam mit Connetablia Vetera und den örtlichen Bütteln für die Aufrechterhaltung der Sicherheit im Contado Shenilos zuständig. Zudem werden auch die Söldnereinheiten aufgeführt, die in der Ponterra ihr Winterlager aufschlagen. Schließlich sind die Heere oder Garden der teilweise mit Shenilo in Rivalität stehenden ponterranischen Landstädte und Adelsgeschlechter zu nennen.
Shenilo im Frieden
Garden und Büttel
Zusätzlich zu den städtischen Garden und Truppenaufgeboten sind in Friedenszeiten freilich die hauseigenen Einheiten der durch den Sheniloer Bund an die Landstadt gebundenen Geschlechter zu nennen.
Schon zu Zeiten der alten Domäne Pertakis bestellten die Signores eine meist einstellige Zahl von Bütteln, die auch heute noch für die Einhaltung der niedergerichtlichen Autorität, die Überstellung von Maleficanten an die Hochgerichte und die gute Policey im Allgemeinen Sorge tragen. Hinzu kommt in den meisten Ländereien noch eine höchstens doppelt so große Zahl von Gardisten – die Dimensionen richten sich nach Wohlstand und Größe der Ländereien bzw. des Signors, so hatten die Schwarzenstamms stets ein Terzio, viele andere Geschlechter jedoch lediglich einen Waffenmeister oder Cavalleristo samt Waffenknechten in ihren Diensten. Die Signorsgarden sind neben der Sicherheit ihres Lehnsherren und seiner Familie meistens vornehmlich für die Besetzung von Wehrtürmen, Burgen oder anderen befestigten Anlagen zuständig. Zur Untermauerung des Standartenrechts der Landstadt tragen diese Garden meist das Drachenemblem Shenilos auf ihren Waffenröcken.
Eine Besonderheit stellen die Gelbhemden, die Wachen der Färber und Ockerbauern von Chetan dar, insgesamt etwa zwei Dutzend Bewaffnete, die Stadtgarde und private Leibwächter in einem darstellen. Ihr Hauptmann wechselt häufiger, nachdem die letzten beiden Anführer der Gelbhemden, die beiden Brüder Gilbardo und Gilmondo Silandris bei der Fahnenschlacht von Gilforn bzw. beim Angriff Pertakis' auf Chetan während des Kriegs der Drachen den Tod fanden. Schließlich sind die Arinkener Bogner zu nennen, eine in Tradition, Truppenstärke, Ausbildung und Bewaffnung von den sonstigen Adelsgarden verschiedene Einheit und eine herausragende Kraft an der Arinkener Nordgrenze der Ponterra. Zu nennen ist fürderhin die Centuria Maritima des Hauses Calven, die ehemalige Schwestereinheit der Centuria Tracostodi des Hauses Imirandi, die allerdings bis auf die jüngste Krise fast nur mit dem Schutz der Ländereien der Familie betraut sind. Sie spielen daher für die Gransignorie selbst eine untergeordnete Rolle, sind aber umso bedeutender für das Gewicht des Sheniloer Bundes an den Rändern seiner Ausdehnung. Jüngste und wohl ungewöhnlichste Signorsgarde ist hingegen die Compagnia di San Edorano der Brahl.
Unter der Dracostandarte - Die Drachenreiter
Die Sheniloer Drachenreiter waren ursprünglich der von Haus Dorén aufgestellte Teil der Yaquirgarde und gehörten zum Aufgebot der Domäne Pertakis für das Erzherzogtum Horasia. Heute sind sie jedoch eine vom Sheniloer Säckel bezahlte stehende Einheit. Die zwei Eskadronen (Zweite und Dritte gerufen) Drachenreiter dienen als mobile Eingreiftruppe in der gesamten Ponterra und stellen die einzig militärisch ausgebildete Einheit der Stadt der Drachen in Friedenszeiten dar.
Rondrenpranke und Geronsklinge - Schwurbund und Geronsritter
Zwei weitere, man möchte sagen parakriegerische Gruppierungen sind für die Schlagkraft Shenilos von nicht zu unterschätzender Bedeutung:
Nach dem für die Sheniloer Unabhängigkeit entscheidenden Buhurt sammelte sich um den damaligen Gransignore Benedict di Matienna von Arinken der Schwurbund der Wehrenden. Dabei handelt es sich um die überlebenden Teilnehmer des Buhurts oder deren Anverwandte, die sich in einer Art rondrianischer Trinkstubengesellschaft mindestens zum Gedenktag des Ereignisses in Shenilo treffen. Mehr noch als aus der individuelle Schlagkraft des Schwurbundes, die dereinst erneut zur Verteidigung Shenilos benötigt werden könnte, resultiert die Bedeutung des Schwurbundes aus den Familienzugehörigkeiten seiner Mitglieder: In ihm sind Mitglieder der meisten wichtigen Sheniloer Geschlechter versammelt, die, wenn auch nicht immer die Häupter ihrer Familien, doch einen signifikanten Einfluss auf die Geschicke der Stadt zu nehmen imstande wären.
So wie der Arangenorden aus den Heldentaten der heutigen Sheniloer Generation hervorging, so sind die meist kurz als Geronsritter bezeichneten Ritter vom Grabe Gerons dem größten Helden der Gründerzeit und der Rondra-Kirche verbunden. Die Geronsritter, die nach der Entdeckung des Grabes des Heiligen nahe Shenilo gegründet wurden, sind heute Wächter des Grabes und des Rondra-Tempels. Ob ihrer Größe und der immer noch fehlenden Anerkennung durch die Kirche der Leuin ist die Bedeutung der Ritter vom Grabe nur mehr gering.
Shenilo im Krieg
Die Landstadt Shenilo beanspruchte in den Verhandlungen mit der ehemaligen Domänenherrin Hesindiane Aralzin nach dem Krieg der Drachen unter anderem auch das Fehderecht der Gransignori von Pertakis für sich, das durch den Sheniloer Buhurt auf die Stadt der Drachen übergegangen sei - den Gransignori selbst wurde dieses Recht infolge der Pertakischen Landherrenhändel verliehen. Der vom Constabler ausgerufene Kriegsfall beginnt mit dem Sammlung der Ersten Eskadron um die Dracostandarte Shenilos. Aus der Dorén-Halle werden zudem die Fahnen überwundener Feinde - etwa in der Fahnenschlacht von Gilforn erbeutete - an den Lanzen der Kriegsreiter befestigt - das deutliche Signum für den Eintritt der Landstadt in den Krieg.
Zum Zeitpunkt des Sheniloer Friedens bestanden die abschließenden Familien und Häusern bestenfalls aus Cavallieri oder Baronetsgeschlechtern, so dass man sich auf die Stellung von mindestens einem Panzerreiter pro Familie einigte. Nach der Balia von Shenilo, als verschiedene Häuser in den Baronsstand aufstiegen, erfüllten diese die Verpflichtung, die dem Status eines Cavalliere entspräche, auch weiterhin.
Sichel und Bulle - Landadliger Heerbann und Darpatengarde
Im Kriegsfalle stellen alle grundbesitzenden Signori und Mitglieder des Sheniloer Bundes eine Truppe gemessen an der Größe ihrer Ländereien (etwa 1 Bewaffneter pro 3 Hufen Land). Die Cavallieri und Cavalleristi der Patrizierfamilien von Shenilo sammeln sich dagegen zu einer Reiterschwadron, die die Drachenreiter anführt und als Erste Eskadron bekannt ist.
Das Haus Calven-Imirandi, dessen Ländereien alle recht weit entfernt sind, hatte nach dem Sheniloer Frieden eine vertragliche Ausnahmeregelung getroffen. Anstatt eine Landwehr aufzustellen, die lange zum Einsatzort benötigt hätte, bezahlte das Haus der Staatskasse den Sold für die sogenannte Darpatengarde, eine Söldnertruppe aus darpatischen Landsknechten, die dauerhaft in der Gransignorie stationiert wurde. Nach den Ereignissen der Landherrenhändel, als die Darpatengarde unter anderem Côntris für den Despoten Ludovigo besetzte, gegen Ende aber zu seinen Gegnern überlief, wurde diese Regelung gelockert, auch da das Haus Calven den Sold schlicht nicht mehr übernehmen konnte. Ob der Verdienste in der Fahnenschlacht von Gilforn, an der die Darpatengarde teilnahm, behielt sie zunächst das Recht in Côntris zu bleiben und einigte sich mit der Landstadt auf die Übernahme von Wacht und Schutz. Ein Teil der Garde steht daneben häufig im Dienst regionaler Machthaber. In Kriegszeiten wird die Darpatengarde jedoch bevorzugt vom Sheniloer Bund angeworben.
Mercenarii, Muntleute, Zunftmietlinge - Städtische Aufgebote
Wenn die Stadt der Drachen in den Krieg zieht, können auch die städtischen Ritter nicht zurückstehen. Da die wenigsten von diesen aber über eine ausreichende Zahl von Untertanen verfügt, von denen man Kriegsdienste erwarten könnte, stellen diese Geschlechter je nach Vermögen Dukaten für die Anheuerung von Söldnern zur Verfügung. Meist wird dafür vom Constabler ein einzelner Condottiere mit der Aufstellung der Truppe beauftragt. Dieser haftet mit seinem Privatvermögen, erhält aber neben seiner Bezahlung aus der Stadtkasse auch 70 % aller Lösegelder eventuell gefangener Adliger.
Zur Verteidigung der Stadt selbst tragen indes auch die Zünfte bei, die jeweils für die Verteidigung eines Mauerabschnittes eingeteilt werden. Da die Zunftkämpfer relativ regelmäßige Waffenübungen durchführen sind sie auch in Friedenszeiten ein einzukalkulierender, wenn auch kein militärisch entscheidender Faktor. Besonders die von einzelnen Patrizierfamilien dominierten Zünfte mit rondrianischer Tradition oder vergleichbare Klientelgruppierungen können indes auch in innerstädtischen Auseinandersetzungen eine Rolle spielen. Bekanntestes Beispiel hierfür sind die Muntleute der Familie di Asuriol, die als informelle Stadtgarde in Nuovo Ruthor je nach Perspektive gefürchtet oder bewundert werden.
Einen ähnlichen Ursprung, wenn auch einen deutlich anderen Anspruch hatte die zum ersten Mal im Krieg der Drachen durch Potros Tuachall ausgehobene Miliz der Geronsstadt. Aus den Klienten, Tagelöhnern und weiteren Freiwilligen rekrutierte der Decurio mit Unterstützung anderer einflussreicher Persönlichkeiten - darunter namentlich der Gardehauptmann Rondrian Vistelli, der schließlich auch militärischer Führer der Einheit wurde - eine Bürgerwehr, die in der Schlacht von Wanka marodierende Söldner von Shenilo fernhielt. Die Miliz wurde dann aber, aufgrund interner Querelen mit den Cordur bereits geschwächt, im Laufe des Krieges aufgelöst. Noch einmal rief Potros einige verbliebene Milizionäre im Spätsommer 1033 BF zusammen, um den "Feind im Inneren" einzudämmen.
Ebenfalls einer Krise entsprungen sind ursprünglich die sogenannten Sheniloer Vigilanten. Dabei handelte es sich um ein bis zwei Dutzend verwegener Freiwilliger, die im Jahr 1022 BF einem Aufruf des damaligen Stadtrats Gishtan re Kust folgten, um gefährdete Mitglieder sheniloer Familien aus dem umkämpften Elmantessa zu holen. Die Beteiligten kehrten danach wieder in ihr bürgerliches Leben zurück, ergriffen aber zur Zeit der Landherrenhändel noch einmal die Waffen um die Sicherheit Shenilos und seiner Bürger, diesmal vor einer ungleich größeren, der pertakischen Bedrohung nämlich, zu bewahren.
Truppen in der Ponterra
Haus/Familie | Einheit (Bewaffnung) | Anzahl | Garnison | Bemerkungen | |
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Truppen unter städtischem Kommando | |||||
Stadt Shenilo | Sheniloer Drachenreiter (Lanzen und Rabenschnäbel, Reiterharnische) | zwei Eskadronen | Shenilo, Wanka, Chetan | Städtische Gardereiter | |
Stadt Shenilo | Leondrisgarde (Kusen und Kurzschwerter) | 24 Mann | Shenilo | ||
Stadt Shenilo | Erste Eskadron | nominell eine Eskadron, meist aber nur etwa die Hälfte | Shenilo | im Kriegsfalle von den Patrizierfamilien der Stadt gestellte Cavallieri und Cavallieristi | |
Stadt Chetan | Gelbhemden | etwa zwei Dutzend | Chetan | Wachen der Färber | |
Stadt Pertakis | Rommilyser Reiterei | 5-6 Eskadronen | Pertakis (Winterlager) | Söldnertruppe | |
Stadt Pertakis | Pertakiser Elitereiter | 2 Eskadronen | Pertakis (Castello Liliendis) | ehemalige horaskaiserliche Kavallerie | |
Stadt Pertakis | Bürgermiliz (Hellebarden) | 2 Bandieras | Pertakis (Castello Liliendis) | ||
Stadt Pertakis | Stadtgarde | 24 Mann | Pertakis | ||
Stadt Pertakis | Brückenwacht | 24 Mann | Pertakis | ||
Stadt Pertakis | Schlossgarde | 12 Mann | Pertakis (Schloss Myrendiê) | ||
Stadt Clameth | Garde und Tempelwache | 24 Mann | Clameth | ||
Stadt Clameth | Besatzung der Burg | ? | Castello Clamethia | ||
Truppen der Sheniloer Landadligen | |||||
Haus Aurandis | Gardisten des Signors | ? | Elmantessa | ||
Haus Calven | |||||
Haus Carson | Heimdallgarde | ein Terzio | Feste Imdallyo | ||
Haus Dorén | Yaquirsteiner Langschwerter | 4 Terzio, beritten | Falcino, Feste Millenis, Banquilla | Leib- und Burgwache des Hauses Dorén, Schutz der Güter und Ländereien | |
Haus Gabellano | Söldlinge um Gwydon aus Abilacht | 1 Bandiera | ? | nur sporadisch in Condotta, zuletzt im Krieg der Drachen | |
Haus di Matienna | Stadtmiliz von Arinken | mindestens 2 Bandieras | Arinken | ? | |
Haus di Matienna | Signorsgardisten | drei Corazzas | Arinken | ? | |
Haus ya Papilio | bewaffnete Dienstleute, teils beritten | mindestens sechs Corazzas Büttel sowie einige Handvoll Leichtbewaffneter | verteilt auf die größeren Güter des Hauses | im Krisenfall koordiniert vom Schildmeister des Hauses | |
Haus Schwarzenstamm | Signorsgarde, ggf. Connetablia Vetera | zwei Corazzas | Solstono | ? | |
Truppen ponterranischer Adliger | |||||
Haus di Côntris | signorale Gardisten und Stadtbüttel | je zwei Corazzas | Spiegelschloss von Côntris | Kommandeur ist Capitan Orthos Razori | |
Haus d'Illumnesto | ? | ? | ? | ? | |
Haus di Pertakir | ? | ? | ? | ? | |
Haus ya Itrento | ? | ? | ? | ? | |
Haus de Maltris | ? | ? | ? | ? | |
Haus Helametto | Büttel des Signors unter Comari ya Zur | zwei bis drei Corazzas | Helametto | mitunter zwielichtiges Gesindel | |
Haus ya Satara | ? | ? | ? | ? | |
Truppen auswärtiger Adelshäuser | |||||
Haus da Brasi | Schwarze Kompanie der Yaquirtaler Pikeniere (Pikeniere) | 1 Bandiera | Castarosa, Nestorbino | sporadisch anwesend | |
Haus Cerellion | ? | ? | ? | ? | |
Haus Hohensteyn-Corden | ? | ? | ? | ? | |
Truppen des Stadtadels | |||||
Familie di Asuriol | Muntleute (unterschiedlich) | wechselnde Zahl | Nuovo Ruthor | nicht bis schwach ausgebildete Gefolgsleute der Familie | |
Familie Brahl | Schwere Panzerreiter unter Geron Accali | etwa eine Corazza | Palazzo Brahl | vornehmlich zum Schutz wichtiger Handelszüge der WYS abgestellt; im Kriegsfall siehe Erste Eskadron | |
Familie Brahl | Compagnia di San Edorano (Arbalonieri und Pikeniere) | drei Dutzend bis eine Bandiera | Darylshof in Côntris | ||
Familie Cordur | ? | ? | ? | ? | |
Familie Menaris | ? | ? | ? | ? | |
Familie Tuachall | ? | ? | ? | ? | |
Truppen der Kirchen | |||||
Hesinde-Kirche | ? | ? | ? | ? | |
Rahja-Kirche | ? | ? | ? | ? | |
Rondra-Kirche | ? | ? | ? | ? | |
Truppen einzelner Condottieri | |||||
Darpatengarde | Glefen und Kurzschwerter, Leichte Platte | eine gute Bandiera | Côntris | nimmt keine gegen Shenilo gerichteten Aufträge an | |
Yaquirtaler Pikeniere (Graue Kompanie unter Phedre von Arinken) | Pikeniere | 2 Centurien | Burg Clamethblick | Söldnertruppe, "Aufpasser" des Horas, Winterlager in Vinsalt |