Briefspiel:Wenn der phecadische Drache erwacht (2)

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Stadt Sewamund klein.png Briefspiel in Sewamund Herzogtum Grangor.png
Datiert auf: ab Ende 1045 BF Schauplatz: vor allem Stadt und Baronie Sewamund, darüber hinaus Phecadien und benachbarte Landstriche Entstehungszeitraum: ab Frühjahr 2023
Protagonisten: alle Sewamunder Familien, sowie diverse externe Machtgruppen Autoren/Beteiligte: Haus Amarinto.png Amarinto, Haus Tribec.png Tribec, Haus di Piastinza.png DiPiastinza, Familie Luntfeld.png Luntfeld, Familie della Carenio.png Carenio, Familie Degano.png Marakain, Familie van Kacheleen.png Kacheleen, Familie Vesselbek.png Vesselbek, Familie Cortesinio.png Cortesinio, Haus Carson.png OrsinoCarson, Haus della Pena jH.png Horasio
Zyklus: Übersicht · Präludium - 1045 BF · Der Eklat - Praios 1046 BF · Der Selziner Schwur - Rondra 1046 BF · Die Sewamunder Delegation in Shenilo · Interludium - Efferd 1046 BF · Der Tag der Treue - Travia 1046 BF · Das Treffen der Verschwörer · Trauerfeier für Leonardo Cortesinio · Treffen bei Tovac


Anschlagsopfer Dareius Amarinto
Mordopfer Mendolo di Punta
Mordopfer Francesco Continio
Ratsmitglied Aurelio van Kacheleen
Seneschall Drago Amarinto
Capitan Praiodan ter Braken
Ratsmitglied Dimiona della Carenio
Ratsmitglied Sturmfriede ter Beer
Ratsmitglied Alfredo Continio

1046 BF

  • 2. Praios: Die Abstimmung im Lilienrat wird durchgeführt: Erz-Schatzmeister Leon Garlischgrötz bringt als Gesandter des Herzogs die Resolution zur Neuordnung der Besteuerung in Sewakien und Phecadien in den Lilienrat ein. Diese Vorlage enthält saftige Steuerhöhungen für Landbesitzer und Handelsabgaben. Nach erhitzter Debatte soll ein deutliches ablehnendes Abstimmungsergebnis als „Antwort“ an den Herzog geschickt werden, um die Verhandlungsposition der selbstbewussten Seestadt deutlich zu machen. Überraschend ergibt sich (wie vom Baron geplant) ein Patt, den er mit seiner Stimme zugunsten des herzoglichen Beschlusses wendet. Der Lilienrat ist gespalten und die meisten der führenden Familien vor den Kopf gestoßen.


Die außerordentliche Sitzung des Lilienrats am 2. Praios 1046 BF:
Dagegen stimmen (7):
Dafür stimmen (8):
Es enthalten sich (2):


  • 5. Praios: Die Oberhäupter der überstimmten Häuser Sewamunds treffen sich zur Lagebesprechung in der Villa Cortesinio und beschließen, den Baron umzustimmen. In der Folge tauchen Flugblätter in der Stadt auf, die den Baron als Tyrann darstellen, der mit seinen gierigen Händen den fleißigen Sewamunder Kaufmann und Handwerker auspresst, während er als Mirhamionette des Herzogs tanzt. Niemand kann erklären, wer dafür verantwortlich ist. Die Lage in der Stadt spannt sich zunehmend an, die Alliierten des Barons aus den Kamingesprächen zetteln Straßenkämpfe mit Gegnern des Barons an. Ein Brandanschlag wird auf den Palazzo der van Kacheleen verübt. Wie durch ein Efferdwunder richtet das Feuer nur geringen Sachschaden an, da die Kachellogarde den Brand früh entdeckte und löschen konnte. Aurelio schlägt im Lilienrat vor, die Unruhen und vor allem den Mordanschlag an Dareius Amarinto akribisch untersuchen zu lassen, bevor Schlimmeres passiert. Die Gewaltspirale kulminiert in der Ermordung des Patriziers und Mitglied des Lilienrates Leonardo Cortesinio, der mit einem Schild um den Hals („Meine Gier ließ mich unseren gnädigen Herrn, den glorreichen Herzog des Westens verraten“) erhängt im Hafen aufgefunden wird. Handlanger der Nardini werden verantwortlich gemacht, doch die Stadtgarde agiert auffällig zurückhaltend. Dies facht den Konflikt umso mehr an.
Calvino ya Mornicala äußert keine Vermutung, veruteilt aber die Ereignisse. Während sein Vetter Boronardo ya Mornicala, der über Einfluss außerhalb Sewamunds verfügt aber in der Stadtpolitik wenig in Erscheinung getreten ist, das Gerücht befördert, dass die Ereignisse gerade von den Gegnern des Barons provoziert wurden und diese den größten Vorteil hätten.
Phexter van Kacheleen, Aurelios als Spezialist ausgebildeter Sohn, übernimmt die Führung einer speziellen Untersuchungseinheit und geht den Umtrieben auf die Spur.
Der Mordanschlag auf Leonardo, dessen Familie man nahesteht, gibt für die Piastinza den Ausschlag, sich nicht nur aufgrund von Bündnisverpflichtungen, sondern auch aufgrund von rechtschaffener Empörung gegen die Partei des Barons zu stellen.
  • 9. Praios: Der Baron unterzeichnet den Beschluss des Lilienrats und schickt diesen nach Farsid an den Hof des Herzogs. Derweil eskalieren die Unruhen in der Stadt, der Gesandte von Efferdas und frühere Kanzler Sewamunds Mendolo di Punta wird von Unbekannten auf offener Straße erschlagen, der Palazzo di Punta niedergebrannt. Es gibt verallgemeinernde Proteste gegen alles, was aus Efferdas kommt.
  • 11. Praios: Einige Familien, die für den Beschluss gestimmt oder sich enthalten haben (Tribec, Vistelli, Vesselbek), revidieren im Angesicht der eskalierenden Gewalt ihre Zustimmung und raten dem Baron zur Deeskalation. Die Familie van Hoven, erschrocken ob der extremen Gewalt in der Stadt, wendet sich an die Widersacher des Barons und verrät die Absprachen aus den Streitebecker Kamingesprächen.
Auch Calvino ya Mornicala äußert Bedenken in seinem Umfeld, lässt sich jedoch von seinem Vetter beschwichtigen.
  • 12. Praios: Reonius van Hoven wird morgens tot vor dem Ingerimm-Tempel aufgefunden. Er wurde von Unbekannten hinterrücks mit einer Segelmacher-Schere erdolcht.
  • 14. Praios: Francesco Continio wird durch einen gezielten Armbrustschuss ermordet, der so nur von einem wahren Schützenmeister durchgeführt werden konnte. Der Name Colmar Luntfelds fällt, obwohl jener sich erwiesenermaßen in Belhanka aufhält. Auch der Name van Kacheleen wird ins Spiel gebracht, da diese jüngst in wirtschaftlicher Konkurrenz zu den Continio standen.
  • 14. Praios: Eine brennende Kutsche der Familie Lombargino mit einer pechschwarzen Strohpuppe auf dem Kutschbock braust über den Marktplatz und kommt in der Mitte des Marktes zum Stehen. Die Strohpuppe selbst hält eine große Steinkachel in den Händen. Dann zündet sie durch.
  • 15. Praios: Cyrano della Carenio, in der Familie Carenio der lautstärkste Gegner der Neuordnung der Besteuerung, wird in einer Seitengasse überfallen und schwer verletzt. Die Täter entkommen unerkannt. Spekulationen machen die Runde, wer hinter dem Anschlag steckt.
  • 17. Praios: Seneschall Drago Amarinto und der Capitan der Sewakgarde Praiodan ter Braken sind entrüstet über die “Untätigkeit der Stadtgarde in Anbetracht der Gesetzlosigkeit in der Stadt” und beginnen, Patrouillen der Sewakgarde in der Stadt auszusenden. Dies führt zu handgreiflichen Auseinandersetzungen und Duellen zwischen den Mitgliedern beider Garden. Dabei kommt ein Gardist der Sewakgarde zu Tode, während Stadtgardistin Gwyn ter Leyten schwer verletzt wird. Eine außerordentliche Sitzung des Lilienrats wird noch am selben Abend einberufen.


Die außerordentliche Sitzung des Lilienrats am 17. Praios 1046 BF:
Khardan Luntfeld verlangt im Lilienrat umgehend den Rückzug der Sewakgarde in ihre Kaserne. Die Wahrung des inneren Friedens der Stadt sei Aufgabe der Bürgerschaft, des Stadtrats und der zivilen Behörden, nicht des Militärs. Ohne Aufforderung der zivilen Behörden um Amtshilfe und Entscheidung des Rats über den Einsatz der Garde “...sei dies eine anmaßende Kompetenzüberschreitung und sonst kann ja jeder seine Garde losschicken.”
Aurelio van Kacheleen ist in diesem Fall derselben Auffassung und stimmt Khardan bei. Als Hafenmeister wird er seinen guten Einfluss auf die ihm zugewiesenen Seekrieger der Hafenfestung nutzen und um Ruhe und Besonnenheit werben. Allerdings ist der Gedanke an die eigene Garde nunmehr im Raum.
Drago Amarinto widerspricht vehement, “...eine Aufteilung in zivile und militärische Behörden wurde in der Sewamunder Investitur nicht vorgesehen und ist auch völlig absurd! Die Sewakgarde ist die Garde des Lilienrates und kann jederzeit innerhalb der Grenzen der Stadt handeln!” Ein juristisches Gutachten wird bei Justiziar Amaldo di Piastinza in Auftrag gegeben.
Khardan Luntfeld lässt sich nicht beirren: “Eben genau deswegen: Für die Ordnung innerhalb der Mauern sollte die Stadtgarde zuständig sein, die dem Justiziar und nicht dem Seneschall untersteht und falls die Sewakgarde die Stadtgarde unterstützen soll, dann sollte dies auf Anfrage und unter dem Regime des Justiziars und des Stadtrats geschehen. Wir sind nicht im Krieg! (mit Blick nacheinander auf Aurelio van Kacheleen, Gherita Cortesinio, Alfredo Continio, Karianna Degano, Voltan Vesselbek, Sturmfriede ter Beer, Jacop Rahjamor Novacasa und Dimiona della Carenio). Als Lilienrat sind wir die Stimme der Stadt, die ihre Interessen in diesem Rat vertritt.”
Aurelio van Kacheleen meldet sich zu Wort und erinnert daran, dass der Lilienrat eine grundsätzliche Entscheidung hier und heute zu treffen hat. Dem Lilienrat obliegt es, einen Auftrag zu adressieren, dass die Sicherheit in der Stadt herstellen kann. Nein, muss. Sicherlich ist das Rechtsgutachten im Anschluss die Grundlage für jede weitere Handlung und wird entsprechend umgesetzt. “Meine Damen und meine Herren, die Schiffe fahren unseren Hafen nun schon reduziert und mit unguten Gefühlen an, sind sich die Kapitäne und auch die dahinter stehenden Händler nicht mehr sicher, ob sie den nächsten Tag in Sewamund überhaupt überleben werden. Im Sinne des Handels und dem bisher vorzüglichen Rufe Sewamunds als DEM Ausweichhafen Nummer Uno zu Grangor müssen wir handeln und dürfen die wirtschaftliche Basis in keinster Weise weiter gefährden. Diese Situation muss unter Kontrolle gebracht werden. Darin sollte Einigkeit bestehen. Ist dem so?”
Voltan Vesselbek schüttelt leicht den Kopf: “Wenn es ein offizielles Ersuchen braucht, damit die Sewakgarde die Stadtgarde unterstützen kann. Dann stellt der Justiziar - in seiner Funktion als Oberbefehlshaber der Stadtgarde - eben hier und heute dieses Hilfeersuchen und wir als Lilienrat geben diesem Antrag sogleich und ohne viel Federlesen statt. Natürlich muss alles nach den Statuten der Sewamunder Investitur ablaufen, aber erst langwierige Rechtsgutachten einzuholen, ist beim Ernst der Lage einfach nur gefährliche Zeitverschwendung. … Die öffentliche Sicherheit in der Stadt muß Vorrang haben! Die Sewakgarde muss auf die Straßen und Plätze! Schluss mit dem Morden!“
Dimiona della Carenio zieht die Augenbrauen hoch. “Seit wann ist es Zeitverschwendung, Rechtssicherheit herzustellen? Mein Bruder Ricardo wird es sich kaum nehmen lassen, den Tod seines Vetters aufzuklären und die Mörder für ihre Vergehen vor Gericht zu stellen. Schließlich hatte er in Veliris noch das Amt des Stadtrichters inne!”
Sturmfriede ter Beer: “Es zieht ein Sturm auf, wir müssen die Topsegel reffen und den Notanker werfen, sonst schlägt das Schiff leck, will ich meinen. Zusammen müssen wir als Mannschaft an einem Strang ziehen, um den Kurs zu bestimmen und ruhigere Gewässer zu erreichen.“
Rahjane Vistelli: “Das klingt logisch.”
Irion von Streitebeck: “Liebe Ratsmitglieder, wir müssen die Ordnung in Sewamund so schnell wie möglich wiederherstellen. Da kann uns doch jede helfende Hand nur recht sein. Daher schlage ich vor, die Patrouillen der Sewakgarde temporär zu genehmigen. Signore Amarinto, währet Ihr dazu bereit, gleichberechtigt mit der Stadtgarde zusammenzuarbeiten?
Drago Amarinto: “Wenn es dem Wohl der Stadt dient, wird die Sewakgarde selbstverständlich alles notwendige tun, was getan werden muss.”
Amaldo di Piastinza nickt zustimmend. Tsaida Tribêc signalisiert mit einem Handzeichen, dass dafür genug Geld in der Kasse ist.
Alfredo Continio ist erfreut. “Die Geschäftszahlen geben bereits leicht nach, da bin ich für rasches und gründliches Abdichten dieses Schwachpunktes in der städtischen Befestigung. Doch, gute Freunde, die Zeit kommt nun heran, wo wir was Gutes in Ruhe schmausen mögen. "Ich lade alle Ratsmitglieder nach dieser Sitzung zu einem Glas Roten Linnrathers in die Goldene Gans ein.”
Rahjane Vistelli: “Warum nicht einmal Wein nach einer Sitzung? Es muss nicht immer Bier sein.”
Calvino ya Mornicala: “Nun, gut. Dann haben wir einen Beschluss.”


  • 18. Praios: Am nächsten Morgen findet ein Hafenarbeiter der Familie Rozskos ein Seil, das über die Hafenkante ins Wasserbecken ragt. Mit Mühe und unter der Mithilfe von weiteren 5 Hafenarbeiter ziehen diese das Seil nach oben. Eine schrecklich zugerichtete Leiche gefesselt auf einem Webstuhl mit einer Socke gefüllt mit Sägespänen im Mund kommt zum Vorschein. Die Person kann nicht identifiziert werden.
  • 19. Praios: Cyrano della Carenio erliegt seinen schweren Verletzungen. Dimiona della Carenio macht sich für eine Untersuchung der Angelegenheit stark.
  • 20. Praios: Eine Nachricht aus Terubis erreicht die Amarinto bezüglich des Mordanschlags beim Turnier. Alle Hinweise deuten auf eine Beteiligung der Tribêc. Die Amarinto schäumen vor Wut und verlangen eine Erklärung von den Tribêc. Diese geben vor, von nichts zu wissen, und fragen sich, wer die Schuld auf sie lenken möchte.
  • 21. Praios: Tsaida Tribêc schickt eine verschlüsselte Depesche an Alverano Tribêc in den Palazzo Trifolio, der daraufhin die Truppe der Küstengarde zusammenruft.
  • 22. Praios: In Anbetracht der eskalierenden Gewalt steht die Stadtgarde und deren Capitan Varsinion Rimendoza unter Druck, Ermittlungserfolge zu präsentieren und führt einen Drôler Seemann, einen Wanderarbeiter aus Veliris und einen stadtbekannten Trunkenbold vor das Stadtgericht. Ihnen werden der Mord an Reonius van Hoven und Mendolo di Punta zur Last gelegt. Als Motiv wird Habgier angeführt (die Wertsachen der Opfer sind tatsächlich verschwunden). Die Beweislage ist jedoch dünn und stützt sich vor allem auf zweifelhafte Zeugenaussagen. Der Fall wird, aufgrund eines möglichen Todesurteils, von den Stadtrichtern an das Hochgericht in Farsid weitergereicht.
  • Ende Praios: Phexter van Kacheleen überlebt einen auf ihn gerichteten Giftanschlag in Kuslik, welches er im Zuge seiner Nachforschungen aufsuchte, äußerst knapp. Bei seinen Nachforschungen hat er herausgefunden, dass die Tribêc wirklich unschuldig am Attentat auf Dareius Amarinto und die Beweise hierzu eine geschickte Fälschung sind.