Marudreter Fehde

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Jahr der Nachbeben   Marudreter Fehde   Landherrenhändel   Veliriser Baronsstreit   Baronsstreit Terubis   In Sachen Ramaúd   Nachbeben im Yaquirbruch    

Die Marudreter Fehde hat Graf Croenar von Marvinko Ende Praios 1033 BF dem Baron Macrin vom Rauhen Berg erklärt. Hintergrund waren Lehensgefolgschaftsstreitigkeiten, die seit dem Ende des horasischen Thronfolgekriegs im Aurelat zwischen dem Grafen und der Fürstlichen Gemeinde Urbasi schwelten. Die Fehde erregte durch juristische Spitzfindigkeiten und ihre für das Machtgefüge des Aurelats potenziell herausragende Bedeutung früh weithin Aufmerksamkeit.

Nach Eskalation und Interdikt einigten sich die Fehdeparteien schließlich im Albornsburgfrieden Ende Travia untereinander und mit Comto Protector Ralman von Firdayon-Bethana auf einen Kompromiss, der die Grafenrechte Croenars weitgehend wiederherstellte. Die Marudreter Fehde ist ein Teilkonflikt des Jahrs der Nachbeben.

Zeittafel: Grober Verlauf

Graf Croenar, 'Windkönig'
  • Ende Hesinde/Mitte Phex/Mitte Rahja 1032 BF: Graf Croenar schickt Baron Macrin drei Mahnungen über ausstehende Abgaben. Der Baron verweist darauf, dass er diese nun nicht mehr an den Grafen, sondern die Stadt Urbasi entrichtet. Die letzte Mahnung würdigt er mit keiner Antwort mehr. Das Haus della Pena ä.H. versucht zunächst zu vermitteln, bricht dann aber schließlich mit dem Grafen. Findualia von Marvinko, Croenars Älteste, macht im Winter an den Höfen Vinsalts und Horasias Stimmung gegen Urbasi.
  • Ende Rahja: Croenar reicht vor der Eisernen Kammer Klage gegen Baron Macrin ein. Da dieser selbst kein Hochadliger ist, lehnt die Kammer die Klage unter Federführung des Comto Iustitiars Eolan IV. Berlînghan Mitte Praios 1033 BF jedoch ab und verweist auf andere Gerichte. Croenar zieht sie ganz zurück. Macrin lässt (mittlerweile vorgewarnt) Vorbereitungen für einen Waffengang mit dem Grafen treffen.
  • 25./26. Praios: In Urbasi wählt die Signoria Stadtoberhaupt und Regierung für die nächsten zwei Jahre. Baron Macrin ist anwesend. Tags darauf werden weitere Ämter gewählt - Macrin vor versammelter Signoria aber auch eine auf den 18. Praios datierte Fehdeerklärung zugestellt. In Marudret nehmen verkleidete Söldner des Grafen die Stadt im Handstreich, nur die Burg auf dem Rauhen Berg bleibt frei. Findualia wird zur Baronin von Marudret proklamiert.
  • 27./28. Praios: Der letzte Ritt der urbasischen Arbalettieri endet in einem gräflichen Hinterhalt. Korrago da Brasi fällt, Baron Macrin kann sich jedoch bis zur eigenen Heimatburg durchschlagen und verteidigt diese nun erbittert.
  • 29./30. Praios: In der Nacht auf den 30. brennt die urbasische Waffenmanufaktur Balestriano ab, zudem wird der Bargello Khadan Teloferro ermordet. Der Schock und folgende Kompetenzstreitigkeiten lähmen die Stadt. Altersgenossen des Marudreter Erben Fevon vom Rauhen Berg (geb. 1018 BF, Macrin wird in Urbasi für tot gehalten) gründen eine Freischar und wollen Croenar mit jugendlichem Eifer entgegen ziehen.
  • Anfang Rondra: Der regionale Turaniterorden verurteilt Croenars Machenschaften - etwas überraschend, weil man auch mit Macrin lange in Fehde lag. Neben urbasischer Familienpolitik dürfte auch Croenars verrufene (Hexen-)Tochter Sarissa daran Schuld (will meinen: ein Ziel der Inquisitoren) sein. Amaldo Balestriano fordert eigenmächtig die für den Manufakturbrand verantwortlich gehaltene Stadt Silas heraus. Yandriga von Urbet bricht allein zu einem Erkundungsritt ins Marudreter Umland auf. Elfa d'Auspizzi reicht vor der Eisernen Kammer Klage gegen Croenar ein, weil dieser auch ihre Ländereien verheere.
Gonfaloniere Romualdo
  • ab 5. Rondra: Tarquinio della Pena löst durch eine gut gemeinte Geste die Brasimento-Affäre aus: Seine der Korrago-Erbin Vascinia da Brasi zur Verfügung gestellten Söldner (besonders Travian di Faffarallos Brüder des Blutes) provozieren den arivor-nahen Gonfaloniere Romualdo di Salsavûr, der seinerseits Söldner zum da Brasi-Landgut schickt. Es kommt zu blutigen Scharmützeln und einer Gefangennahme der Söldner des Gonfaloniere. Die Affäre lähmt Urbasi weiter.
  • 9. Rondra: In einer ordentlichen Sitzung berät die urbasische Signoria sich zu Brasimento und trifft Absprachen zum Waffengang gegen Croenar. Der Gonfaloniere erklärt dem Grafen schließlich den Krieg und wirbt in den folgenden Tagen weitere Söldner an. Colmar Luntfeld, in Diensten des Grafen stehend, bricht zu einer Razzia ins Umland Urbasis auf.
  • 15./16. Rondra: Schwertfest. Bei der Parade des städtischen Aufgebots in Urbasi kommt es zum Eklat, als das Volk vor der eigenen Miliz aufmarschierende Hausgarden der di Salsavûr und della Pena mit faulen Früchten bewirft. Am Kleinen Gestech zur Ermittlung des städtischen Defensors nimmt überraschend der bekannte Arivorer Turnierstreiter Adalrik von Schreyen teil - und entpuppt sich als derzeitiger Favorit Comtessa Findualias. Die Signoria Urbasis beschließt die Aufstellung der Bandiera Varia als neuer Stadtgarde.
  • ab Mitte Rondra: Durch die Versorgung des urbasischen Heerbanns kommt es zur 'Urbasischen Brotkrise', die erst durch das Eingreifen der Familie Zorgazo entspannt werden kann.
  • 19. Rondra: Drachenfest in Silas. In der aufgepeitschten Stimmung entbrennt dort ein Streit um eine Parteinahme in der Marudreter Fehde, auf der einen oder der anderen Seite.
  • Ende Rondra: Scharmützel zwischen dem mittlerweile nördlich des Mardilo aufmarschierten Heerbann Urbasis und den Grafentruppen bestimmen das Bild. Am 27. wird im traditionellen Monumentalschauspiel zu Montarena ein Croenar zum Verwechseln ähnlicher Kalif von Unau aufgeführt.
  • 2.-4. Efferd: Der urbasische Heerbann setzt bei Mardilet endlich über den Mardilo. Durch Sabotage zieht sich dies aber in die Länge und es steht ihm plötzlich ein gräfliches Söldnerheer in taktisch vorteilhafter Lage gegenüber. Die entbrennende Schlacht von Portecorvo endet in einem Unentschieden. Die Truppe der Familie Aspoldo löst sich in der Schlacht vom Hauptheer und zieht in der Folge zur Eroberung gräflicher Güter weiter südlich aus.
  • 6. Efferd: Ablauf der ersten Fehdefrist (ausgehend von Croenars Erklärung), zugleich Beginn der Trottora im Aurelat. Die militärische Pattsituation und unsichere Rechtslage führen zu einer faktischen Waffenruhe.
  • Mitte Efferd: In Soria, Stammgut Baron Macrins, kommt es zu Übergriffen der gräflichen Söldner auf die Bevölkerung. In Marvinko tritt indes Ricardo von Westfar-Weilenschein, ein Intimfeind Lorian di Salsavûrs, mit einer Schar Berittener in gräfliche Dienste. Uolbo Valpoza, Valvassor von Urbet, setzt am 18. mit seinem Collaribianci-Regiment endlich über den Sikram und verstärkt das Heer Urbasis.
  • 21. Efferd: Die Burg in Marudret fällt nach fast zweimonatiger Belagerung in die Hände der gräflichen Söldner. Baron Macrin entkommt.
  • 26. Efferd: In Soria trifft der nun zahlenmäßig überlegene urbasische Heerbann erstmals auf eine sich zum Kampf stellende Truppe Croenars. Der ungleiche Kampf endet mit dem erwarteten Sieg der Urbasier. Zwei Tage später bleibt ihnen der Übergang über den Mardilo an der Brücke von Marudret aber verwehrt.
  • Anfang Travia: Der Heerbann Urbasis überquert (erneut) bei Mardilet den Mardilo und rückt weiter gegen Marudret vor. Bevor er den Belagerungsring im Süden schließen kann, brechen die gräflichen Söldner allerdings über die Brücke im Norden aus und überziehen das Land um Soria erneut mit Plünderungen. Die Belagerung Marudrets wird abgebrochen. Valpozas Collaribianci antworten mit Überfällen auf gräfliche Güter bei Valderinko. Selbst eine Ausweitung der Fehde auf Onjaro und bis in die angrenzende Coverna kann nun nicht mehr ausgeschlossen werden – ausgerechnet zur Zeit der vielerorts anstehenden Weinfeste.
  • 12. Travia: Tag der Treue. Protector Ralman verhängt das Interdikt über die ausufernde Marudreter Fehde. Gleichzeitig lässt er Vorbereitungen treffen, um ggf. selbst mit Truppen ins Aurelat vorzurücken und ein Ende der Kampfhandlungen zu erzwingen.
  • 14. Travia: Der urbasische Heerbann schließt den Belagerungsring um Marudret endlich. Croenar befiehlt im Gegenzug von Marvinko aus Überfälle auf benachbarte urbasische Ländereien.
  • 16. Travia: In der Nacht auf den 17. stirbt Viburn d.J. von Westfar, Baron von Terubis, nach längerer Sieche. Gonfaloniere Romualdo, dessen Verwandte dort Aussichten auf die Baronsnachfolge haben, versucht die Marudreter Fehde nun auch zu einem Ende zu bringen.
  • 19. Travia: Ralman bricht mit seinem Vinsalter Heer ins Aurelat auf, steht drei Tage später bereits in Sibur.
  • 25. Travia: Sta. Rahjalina, Bosparanjerfest. Ralman trifft mit kleiner Eskorte in Urbasi ein und fordert die Machthaber auf, ihm zu Verhandlungen mit der Grafenseite an den Mardilo zu folgen. Auf offenem Feld zwischen Marvinko, Tamarasco und der kaiserlichen Albornsburg wird dort im Anschluss über mehrere Tage die seit dem Thronfolgekrieg unsichere politische Struktur des Aurelats festgeschrieben.

Schauplatz

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Beteiligte

Baron Leomar della Pena

Auf Seiten Marudrets und Urbasis

Comtessa Findualia

Auf Seiten der Marvinko

Unabhängige

Die Geschichten der Fehde

Die nachfolgenden (Teil-)Geschichten finden alle im Rahmen der Marudreter Fehde statt. Sie stellen weitgehend in sich geschlossene Handlungen dar und vertiefen die in der Zeittafel oben aufgeführten Ereignisse. Der geneigte Leser mag deshalb beliebig viele überspringen und sollte sich dennoch zurechtfinden können.

Lutisana della Pena

Die drei Mahnungen

Die Ursachen der Marudreter Fehde sind im Thronfolgekrieg zu suchen, dessen zentrale Frage – die der Thronfolge – zwar 1030 BF im Frieden von Arivor gelöst wurde, der aber nach Jahren der Machtkämpfe auch viele Entscheidungen am Rande des Konflikts offen ließ. Baron Macrin, einst Gefolgsmann des Grafen, 1029 BF allerdings Lehensnehmer des kurz danach wieder zerfallenen Fürstentums Urbasi geworden, entrichtet so seit Kriegsende keine Abgaben mehr an Croenar. Ende Hesinde 1032 mahnt dieser die ausstehenden Abgaben erstmals an, während der Baron darauf beharrt, diese nun (nur noch) an die Fürstliche Gemeinde Urbasi, nach eigener Auffassung Nachfolgerin des Fürstentums, entrichten zu müssen.

Im Streit der beiden Adligen versucht Baron Leomar Romualdo della Pena zeitig zu vermitteln, beißt aber auf Granit. So zieht zunächst der Winter ins Land. Comtessa Findualia weilt an den Höfen Vinsalts und Horasias, wo sie jede Gelegenheit während der hochherrschaftlichen Jagden wahrnimmt, die Hoffart Urbasis anzuklagen. Derweil befindet sich Macrin in seinem Jagdschloss nahe Soria und widmet sich der Literatur. Aus dem Umfeld des hesindianischen Barons erfährt man, dass er an einer Tragödie schreiben soll. Das ist ungewöhnlich, da er eher als ein Mann der musischen Klänge gilt.

Mitte Phex trifft aus Marvinko eine nüchterne zweite Mahnung in Marudret ein. Macrins Antwort bleibt dieselbe. Leomar sendet nun aber seine Tochter Lutisana als Unterhändlerin nach Goblareth, um über eine gütliche Einigung zu verhandeln. Er sitzt nämlich gewissermaßen zwischen den Stühlen: auf der einen Seite die alte Gefolgschaft zu den Marvinko (die im Thronfolgekrieg indes auch schon gelitten hat), auf der anderen die Loyalität zur neuen Heimat Urbasi. Im Gegensatz zu Leomar will Lutisana die Verbindungen zu den Marvinko jedoch endgültig kappen und forciert insgeheim das Scheitern ihrer eigenen Verhandlungen. Ihr Plan geht auf: Ende Phex erhält Leomar einen hohntriefenden Brief des Grafen – man hätte schon länger geahnt, dass auf seine Unterstützung nicht mehr zu zählen und er zu einem Speichellecker der urbasischen Krämerseelen verkommen sei. Außerdem solle doch nächstes Mal der Löwe selbst kommen und kein Welpe. Leomar tobt, zerreißt den Brief und kündigt den Marvinko alle Treueschwüre. Croenars dritte Mahnung Mitte Rahja wird von Macrin dann überhaupt keiner Antwort mehr gewürdigt.

Vor Gericht

Eolan IV. Berlînghan

Nach der dritten – unbeantworteten – Mahnung erhebt Croenar Ende Rahja schließlich Klage vor der Eisernen Kammer, dem Staats- und Schwurgericht des Reiches. Da der angeklagte Macrin selbst kein Hochadliger ist, sind die Erfolgsaussichten von vorneherein gering. Beobachter des Schwurgerichtes reisen dennoch nach Marudret und warnen Macrin, dass der Graf zu allem entschlossen sei, seine Tochter auf den Thron zu bringen – sei es auf gewaltsamen Wege. Der alte Baron indes winkt ab, ihm werde nichts passieren, er vertraue auf die Gerechtigkeit.

Die Unsicherheit in der Marudret-Frage, vor allem über die weiteren Schritte des Grafen, zieht sich über den Jahreswechsel in den Praios 1033 hin. Zu Horas‘ Erscheinen erregt Corvino von Urbet Aufsehen, als er beim Ball in Vinsalt auffällig oft neben der entfernten Base Findualia gesehen wird. Seine Verwandten in Urbasi reagieren mit unverständigem Kopfschütteln. Mitte Praios lehnt Comto Iustitiar Eolan IV. Berlînghan, ohnehin kein Freund Croenars, die Klage gegen den Baron von Marudret dann endlich erwartungsgemäß ab und verweist auf andere Gerichte. Der Graf zieht die Klage stattdessen überraschend ganz zurück.

Macrin wird erneut von Informanten gewarnt und ihm geraten, sich nach Urbasi in Sicherheit zu begeben, doch er will seine Burg nicht verlassen. Am selben Abend beginnen die Burgbewohner Vorräte einzulagern und die Wehrtüchtigkeit der Burg zu überprüfen. Einige befürchten einen Überfall in einigen Tagen. Schließlich reist Macrin doch nach Urbasi, um an der wichtigen Wahl des Consiglios teilzunehmen.

Die Fehdeerklärung

Der Maru Marudrets im Griff des Panzerhandschuhs der Marvinko

Graf Croenar lässt Baron Macrin am 26. Praios im Palazzo Magistrale vor der versammelten Signoria Urbasis einen auf den 18. Praios datierten Fehdebrief überbringen. Die verzögerte Zustellung, für die Croenar später keine Verantwortung nachgewiesen werden kann, gewährt diesem ein nach dem horasischen Fehderecht nicht vorgesehenes Überraschungsmoment.

Noch am selben Tag nehmen verkleidete Söldner des Grafen die Stadt Marudret im Handstreich, nur die Burg auf dem Rauhen Berg bleibt in der Hand von Macrins Getreuen. Findualia wird in Marvinko bereits zur neuen Baronin von Marudret proklamiert.

»Wisset Macrin vom Rauhen Berg, dass ich Croenar von Marvinko, Comto und Graf vom Sikram, wegen Eurer Untreue Euer Feind geworden bin mit dem Tag der Verlesung dieser Erklärung, welcher da ist der 18te des Praiosmonds im 1033ten Jahr nach dem Fall des tausendtürmigen Bosparan. Weil Ihr mir die rechtmäßigen Abgaben aus den von Euch verwalteten Ländereien Marudrets vorenthaltet und auch auf mehrfache Erinnerungen nicht in angemessener Weise reagiertet, noch Euch einer Klärung dieser Streitfrage vor einem ordentlichen Gericht der Krone stellen wolltet, überziehe ich die nämlichen Ländereien Marudrets nun mit Krieg, bis dass Ihr Euch an meinen Hof nach Burg Goblareth bei Marvinko verfügt, Euch für Euer ungebührliches Verhalten in angemessener Weise vor Zeugen entschuldigt und mir die bis zum Tag Eurer Ankunft ausstehenden Abgaben mit Zinseszins ausgehändigt haben werdet. Wisset auch, dass von diesem Streit Euer Palazzo in der selbsternannten Fürstlichen Gemeinde des Heiligen Agreppo zu Urbasi ausgenommen werde, ebenso alle Eure Ländereien und Besitztümer, die nicht in den Landen Marudrets liegen, sowie selbstverständlich alle Geweihten, die sich Euch in den besagten Landen verschrieben haben sollten.«

―Wortlaut der Fehdeerklärung Graf Croenars an Macrin vom Rauhen Berg


Briefspiel:Fehdebrief mit Verspätung
Briefspiel:Gereizte Wölfe


Der letzte Ritt der Arbalettieri

Das gefallene Feld- zeichen der Arbalettieri

Auf die Fehdeerklärung Croenars in der eigenen Signoria reagiert Urbasi umgehend – allerdings nicht ahnend, dass Marudret bereits gefallen ist: Dem erfahrenen Korrago da Brasi wird einhellig das Kommando über die städtischen Arbalettieri gegeben, ihm zugleich der Auftrag erteilt, dem eiligst nach Marudret zurückreisenden Macrin ‘als Bedeckung’ zu dienen. Die Gardereiter sollten danach in Marudret bleiben und es vor schnellen Angriffen des Grafen schützen ...

Stattdessen lauern ihnen am 27. Praios in einem Hinterhalt kurz vor Marudret gräfliche Söldner auf: Luntfelds Cavallieri und die Drôler Falken reiben die stolze Paradeeinheit des urbasischen Militärs vollständig auf. Korrago selbst fällt, während Macrin mit nur noch zwei Getreuen nach Marudret entkommt. In Urbasi trifft zunächst nur die Kunde vom Fall Marudrets ein und verbreitet Schrecken. Die schockierende Nachricht vom Tod Korragos erreicht die Stadt am Folgetag. Macrin gilt als verschollen, wahrscheinlich ebenfalls gefallen.


Urbasis schwärzeste Stunde

Der Stolz unserer Stadt, die Garde der Arbalettieri, ist nicht mehr! Der verräterische Kriegstreiber Croenar ließ ihrer auf dem Weg nach Marudret auflauern und sie von einer Übermacht skrupelloser Söldner niedermachen. Signore Korrago da Brasi ist gefallen. Über das Schicksal Baron Macrins vom Rauhen Berg ist nichts bekannt, wahrscheinlich fiel auch er dem abscheulichen Gemetzel zum Opfer. Dies alles nur zwei Tage nach der scheinheiligen Fehdeerklärung, die noch nicht einmal zu Ende ausgesprochen war, als die Söldner des Grafen bereits über die arglosen Marudreter herfielen. Die Götter müssen bittere Tränen weinen ob all dieser Bösartigkeit! Was wird der neue Gonfaloniere Romualdo di Salsavûr nun tun? Wie wird unsere Fürstliche Gemeinde auf die Angriffe des schwarzen Witwers reagieren?

―Eilmeldung der Sikramer Schildwacht, 28. Praios 1033


Macrins belagerte Burg

Drôler Falken
Luntfelds Cavallieri
Brabazonen

Die Stadt Marudret fällt bereits am 26. Praios im Handstreich an den Grafen, d.h. die von Croenar angeheuerten Brabazonen, Luntfelds Cavallieri und Drôler Falken. Macrins Burg auf dem Rauhen Berg hingegen wird von seiner Garde gehalten. Der Baron selbst kann sich nach dem Hinterhalt vor der Stadt (s.o.) ebenfalls in die belagerte Festung durchschlagen und ist fest entschlossen, diese gegen alle Aggressoren zu verteidigen. Über mehr als 50 Getreue verfügt er jedoch nicht – und diesen stehen bereits zu Beginn sechsmal so viele Söldner gegenüber, deren Zahl sich durch nachrückende Einheiten (die Graue Kompanie der Yaquirtaler Pikeniere (Yandrigas Ritt), Teile der Silbertaler Armbrustiere) nochmal verdoppelt.

Zur schlechten Ausgangslage kommt hinzu, dass es den Gräflichen zunächst gelingt, alle Nachrichtenwege von und in die Burg zu kappen: Brieftauben werden abgeschossen, urbasische Späher von der weit ausgeschwärmten leichten Kavallerie der Falken abgefangen. So ist der Baron vorerst auf sich allein gestellt – und kann die Burg dennoch über fast zwei Monate halten. Anfang Rondra brennt er selbst die Vorburg nieder, um "freie Sicht" zu haben und es den Belagerern zu erschweren, sich der Burg zu nähern.

Auf der Grafenseite fällt das Fehlen geeigneter Belagerungsausrüstung nach der überfallartigen Eroberung zunächst ins Gewicht, später die wiederholte Aufsplitterung der Kräfte, um urbasischen Vorstößen zu begegnen – ab Mitte Rondra beziehen etwa die Donnerer und Drakons Kettenhunde Positionen südlich des Sikram. Vor allem hält aber die Stadtbevölkerung Marudrets insgeheim weiter zu ihrem Baron: Obzwar sie den Besatzern Treue schwört, belästigt sie sie alsbald mit allerlei Kleinigkeiten, was "Recht und Ordnung in unserer geliebten Gemeinde" angeht. Der unterschwellige Konflikt eskaliert am 1. Efferd, als das alljährliche Marudreter Ruderbootrennen, bekanntester Wettkampf der Stadt, auf Veranlassung der Grafensöldner sprichwörtlich ins Wasser fällt. In der Stadt brechen daraufhin Unruhen aus, die von den entnervten Besatzern brutal niedergeschlagen werden. Am 10. Efferd überfallen junge Bauern aus Soria die nördliche Torwache Marudrets, was die Verdopplung aller Wachmannschaften zur Folge hat (Soria: Noch eine Razzia und ein kriegerisches Treffen).

Schließlich fällt auch die Burg am 21. Efferd nach fast zweimonatiger Belagerung in die Hände der gräflichen Söldner. Baron Macrin wird von Getreuen regelrecht zur Flucht durch einen Geheimtunnel genötigt, als sich die Niederlage abzeichnet. Außerhalb der Stadt wird er von Drakons Kettenhunden, die in den nahegelegenen Wäldern auf Sphäher Croenars lauern, in Empfang genommen und zum urbasischen Heerbann eskortiert.

Manufaktur in Flammen

In der Nacht vom 29. auf den 30. Praios erschüttern gleich mehrere Anschläge das ohnehin schockierte Urbasi: Zunächst brennt die Arbaletten-Manufaktur der Familie Balestriano im Stadtteil Torneocampo bis auf die Grundmauern ab. Als die Nachtwache dies dem für die Ordnung in der Stadt zuständigen Bargello Khadan Teloferro melden will, findet sie ihn in seiner Wohnung ermordet vor. Zudem beklagt sich am nächsten Morgen die Familie Iquancensa über einen Einbruch in ihre Silberschmiede auf dem Ponte Phecchio, bei dem allerdings keine wertvollen Gegenstände gestohlen worden seien. Die Spuren aller Verbrechen weisen in unterschiedliche Richtungen: In der Stirn des toten Bargello steckt eine stählerne Lilie, das Kennzeichen einer Bande, die schon seit längerem in der Stadt ihr Unwesen treibt; in der Silberschmiede finden sich überhaupt keine weiterführenden Spuren.

Priore Alessandero

Besonders der Manufakturbrand steht aber im Mittelpunkt des Interesses – und wird anhand erster Spuren den Schnittern aus Silas angelastet. Der Anlage selbst wird teils kaum nachgeweint: Im Ingerimmtempel versammeln sich die Gläubigen zum öffentlichen Dank, dass der Götter-Schmied seinen Zorn auf die Manufaktur beschränkt hat. Priore structuris Alessandero dell'Arbiato würdigt demonstrativ die Verdienste der Brandwache. Dennoch kommt es in der Folge wegen der Untersuchung des Brandes zu Kompetenzstreitigkeiten zwischen den Amtsleuten Alessanderos und des Priore urbis Leomar della Pena. Während ersterer Ursache und Täter bereits als erwiesen sieht, will es letzterer noch nicht dabei bewenden lassen. Es kommen Gerüchte auf, das Haus dell'Arbiato sei selbst in den Brand verwickelt.

Am 2. Rondra verbucht Leomar im Streit einen Teilerfolg, als er seine Tochter Thalionmel della Pena zur Bargella wählen lässt. Neue Gerüchte sehen nun jedoch den angeblich ohnehin vor dem Ruin stehenden Manufakturbesitzer Amaldo Balestriano als Verdächtigen. Dieser fordert vergeblich eine scharfe Antwort Urbasis auf die 'Silaser Aggression'. Im Chaos weiterer Verdächtigungen und sogar Verratsvorwürfe an der Fürstlichen Gemeinde – bis hin zu Verschwörungstheorien, die auch den letzten Ritt der Arbalettieri einbeziehen – geht die geordnete Untersuchung der tatsächlichen Hintergründe unter. Der verzweifelte Amaldo verfasst schließlich auf eigene Faust einen im Namen der Gemeinde unterschriebenen Drohbrief an den Podestaten von Silas, der ihm später noch eine Rüge durch den Gonfaloniere einbringt (In der Signoria).


Briefspiel:Nach dem Manufakturbrand
Briefspiel:Erste Rondratage


Eine Freischar für Fevon

Am 30. Praios herrscht in Urbasi Schockzustand, die Stimmung ist nach Tagen der Schreckensmeldungen auf dem Tiefpunkt. Weil Baron Macrins Tod als wahrscheinlich gilt, werden seine Kinder, Fevon (*1018) sowie die Zwillinge Nailya und Felicia (*1020), unter die Obhut ihrer Tante Areda gestellt. Das Marudreter Erbe ist plötzlich in aller Munde – ebenso wie die scheinbare Untätigkeit der sich noch beratenden Machthaber. In dieser Situation gründen Altergenossen des jugendlichen Baronssohns 'Fevons Freischar', die schnell Zulauf erhält. Sie sind fest entschlossen, den 'trägen Alten' mit leuchtendem Beispiel voranzugehen. In Signoria und Consiglio wird die 'Zusammenrottung' jedoch nicht ernstgenommen – auch nicht, nachdem die Freischärler auf den Scherweiden vor Agreppara ein 'Feldlager' aufzubauen beginnen.

Nach einer Woche erreicht die erste Nachricht vom Überleben Macrins Urbasi (Yandrigas Ritt), gerade rechtzeitig um einen 'Feldzug' der Freischar vorerst zu verhindern. Fevon selbst, der Halbelf, reitet noch in der Nacht vom 6. auf den 7. Rondra ohne Wissen seiner Tante ins Lager der Freischar und verkündet, dass bald der Tag der Rache gekommen sei, um mit allen Mitteln seinen Vater aus der Umklammerung des verhassten Grafen zu befreien. Aber er wisse auch, dass sein Vater einen exzellenten und kampferprobten Burgkommandanten habe, der sich militärisch auskenne und dafür sorgen werde, dass die Burg gehalten wird. Er habe da großes Vertrauen.

Drei Tage später, am 9. Rondra, erklärt Urbasi dem Grafen endlich den Krieg (Urbasis Kriegserklärung). Die Freischärler nehmen dies noch am selben Abend als Anlass, um ohne weitere Rücksichtnahme auf militärische Erwägungen Richtung Marudret ‘auszurücken’. An der ersten Kreuzung außerhalb der Stadt kommt es bereits zum Streit über die weitere Stoßrichtung – und der Freiwilligenzug spaltet sich.

Gonfaloniere Romualdo tobt, als er am nächsten Morgen davon erfährt. Seine Versuche, die durch die eigene Kriegserklärung angestoßene Entwicklung aufzuhalten, scheitern – unter anderem an der offenen Weigerung der eigenen Hausgarde, ohne ihren Kommandeur (Lorian di Salsavûr, der zum Rennen um Thalionmels Rock nach Neetha gereist ist) loszuziehen. So besiegelt Colmars Razzia das Ende der Freischar (siehe dort).

Yandrigas Ritt

Yandriga von Urbet, ungestüme Idealistin und Cavalliera Urbasis, hat am 3. Rondra vom zögerlichen Vorgehen – oder "ausgedehnten Nichtstun", wie sie es selbst bezeichnet – des Consiglios die Schnauze voll und bricht alleine nach Marudret auf, um die Lage in der Stadt sowie vor allem das Schicksal Baron Macrins aufzuklären. Ihr Ritt durchs Feindesland bleibt jedoch nicht unbemerkt: Schon am Goldfelser Stieg südlich von Sibur fällt sie fast der heranmarschierenden, von Croenar angeworbenen Grauen Kompanie der Yaquirtaler Pikeniere unter Phedre von Arinken in die Arme und wird dann schließlich im Marudreter Hinterland von Luntfelds Cavallieri gestellt.

Die Begegnung mit Colmar Luntfeld verläuft überraschend ritterlich: Der Condottiere honoriert ihren Mut und lässt sie aufs Ehrenwort, dass sie im weiteren Verlauf nicht persönlich gegen ihn zu Felde zieht, wieder frei. Zudem bestätigt er ihr indirekt, dass Macrin am Leben ist und mittlerweile die Verteidiger auf dem Rauhen Berg anführt. Als erste Späherin, die etwas über das Schicksal des Barons in Erfahrung bringen konnte, kehrt Yandriga mit dieser Nachricht am Abend des 6. Rondra nach Urbasi zurück.

Die Brasimento-Affäre

Tarquinio della Pena

Am 28. Praios erreicht die Nachricht vom Tod Signore Korragos Urbasi (Der letzte Ritt der Arbalettieri). Sein Testament bestimmt die politisch noch unerfahrene Nichte Vascinia da Brasi zur Erbin. Die Angelegenheit ist zunächst kein größeres Thema, was sich durch eine an sich gutgemeinte Geste aber ändert: Am Tag des Schwurs (5. Rondra) wendet sich Tarquinio della Pena an Vascinia, versichert ihr als (entfernter) Verwandter seine unverbrüchliche Treue. Vor allem verkündet er aber, dass er zur Sicherung ihrer Rechte eine Bandiera Söldlinge, bestehend aus Brüdern des Blutes und Schildraben, zu ihren Ländereien nach Brasimento in Marsch gesetzt habe.

Therengar Aspoldo

An der Beteiligung der Brüder des Blutes entzündet sich in der Folge der Widerstand anderer Familien gegen diesen Schritt. Gonfaloniere Romualdo ist außer sich, als er hört, dass Söldner des 'Heiligenmörders' Travian di Faffarallo durch die Urbasiglia ziehen. Eiligst wird ein Dutzend Armillaneri nach Brasimento entsandt und besetzt den Gutshof der da Brasi, bevor die Mercenarii Tarquinios überhaupt vor Ort sind. Signore Therengar Aspoldo ist auch aus persönlichen Motiven empört – er lastet Faffarallo den Tod des eigenen Erstgeborenen an. Alessandero dell'Arbiato bezichtigt Tarquinio, einen "Pakt mit dem Heiligenmörder zur Errichtung einer neuen Tyrannei" abgeschlossen zu haben.

Am 8. Rondra treffen auch Tarquinios Söldner in Brasimento ein und nehmen den Gutshof unter dem Kommando Karinor Deganos gegen die zahlenmäßig unterlegenen Besatzer im Sturm. Der Condottiere sichert sich zudem in mehreren Scharmützeln, teils gegen verschiedene Mitglieder der Familie Aspoldo, den Zugriff auf weitere Ländereien der da Brasi. Die von ihm gefangen gehaltenen Armillaneri-Söldner bietet er zum Freikauf an. Ein geheimer Vermittlungsversuch der Familie Iquancensa, die wie Karinor Beziehungen nach Sewamund hat, blitzt bei diesem ab. Ihr Bote kehrt am 11. Rondra mit nichts als zwei Briefen (einem für die Signoria, einem für die Iquancensa) am Leib zurück. Der ungehaltene Romualdo droht auch den Iquancensa ob ihrer Eigenmächtigkeit nun mit Konsequenzen. Unter dem Druck der bislang unbeteiligten Mitglieder der Signoria wird der Konflikt in der Folge aber entschärft. Eine Hauptschuld wird keinem der Beteiligten zugesprochen, vielmehr Baron Leomar mit der Sicherung der Brasi-Ländereien beauftragt. Die sich unversöhnlich gegenüber stehenden Streitparteien müssen abziehen.

Hexe und Inquisitoren

Wappen der Turaniter

In der Fehde zwischen Graf und Baron bleibt eine weitere lokale Macht zunächst außen vor: Der praiotische Turaniterorden lieferte sich bis zum Beginn des Thronfolgekriegs selbst noch Machtkämpfe mit Baron Macrin, war angeblich gar in den Tod seiner Gemahlin verwickelt. Umso überraschender ergreift er nun für den alten Widersacher Partei, als Prior Reo di Tamarasco am 2. Rondra Croenars Angriff auf Marudret scharf verurteilt. Neben familiären Verwicklungen des Ordens ins Patriziat Urbasis dürfte die in den letzten Jahren bekannt gewordene Magiebegabung der leidlich verrufenen Grafentochter Sarissa von Marvinko dabei ausschlaggebend sein.

Als am 7. Rondra ein heftiges Gewitter um Tamarasco auch Hagelschlag mit sich bringt, der Kornfelder und die Zelte der hier lagernden Armillaneri in Mitleidenschaft zieht, verdächtigt die aufgeschreckte Bevölkerung sofort wieder die unheimliche Comtessa. In Turani werden die Befürchtungen aufgegriffen: Reo klagt Sarissa der ‘Schwarzhexerei’ an. Croenar versagt dem Turaniterorden daraufhin jegliche weiteren Zuwendungen – und den Zutritt zu seinen Ländereien. Obgleich nur eine Randnotiz der Fehde zwischen Graf und Baron, wird der Konflikt zwischen der Hexe und dem Inquisitionsorden sich später wahrscheinlich noch weiter zuspitzen.

Die Söldner des Gonfaloniere

Panthino von Urbet

Die Kriegsführung Urbasis fällt im Verlauf der Fehde vor allem dem Gonfaloniere und Priore militaris Romualdo di Salsavûr zu, der den städtischen Kontrakt mit dem Armillaneri-Regiment Amandos von Streitebeck nach der Consigliowahl am 25. Praios auch schnell erneuert. Am 1. Rondra verlegt er einen großen Teil der Söldner vom nördlichen Sikramufer nach Tamarasco – vor die 'Haustür' des Grafen in Marvinko.

Die Anwerbung weiterer Kontingente steht danach für mehrere Tage im Raum. Schon am 2. Rondra weist Panthino von Urbet hierbei auf Condottiere Uolbo Valpoza hin, was aber abgelehnt wird (Uolbo und die Urbasier). Stattdessen brodelt die Gerüchteküche: Romualdo habe die Donnerer verpflichtet, die Bandiera Bianca oder beide zusammen. Selbst seinen Kollegen im Consiglio gegenüber äußert er sich dazu nicht.

Letzlich wartet der Gonfaloniere die formelle Kriegserklärung Urbasis gegen den Grafen ab, bevor er Verträge mit weiteren Einheiten abschließt. Bis zum 12. Rondra werden in Urbet zwei Eskadronen Donnerer angeworben, außerdem Drakons Kettenhunde, deren Kommandeur Drakon di Gorfar Schwiegersohn Baron Leomars ist. Die Gerüchte über weitere Anwerbungen brechen danach nicht ab – es wird gar von der Unterstützung Romualdos durch einen Hochadligen gemunkelt. Der Wahrheitsgehalt ist gering.

In der Signoria

Praiostag ist in Urbasi Signoriatag, so auch am 9. Rondra, als sich die Geschehnisse rund um die Fehde allmählich gut überblicken lassen. Zur Debatte stehen sowohl die gerüchteweise schon erfolgten Söldneranwerbungen des Gonfaloniere (s.o.) wie auch die zu erfolgende Kriegserklärung Urbasis gegen Croenar (s.u.). In Nachfolge der zerschlagenen Arbalettieri soll schnell eine neue Garde entstehen: die Bandiera Varia. Alessandero dell'Arbiato sorgt mit seinem Vorschlag zur Einrichtung eines Munds der Wahrheit nach Belhankaner Vorbild für Aufsehen. Auch die Brasimento-Affäre ist noch Thema. Nachdem herauskommt, dass Amaldo Balestriano dem Podestaten von Silas einen Drohbrief geschickt hat, der die Nachbarstadt auf Seiten Croenars in die Fehde treiben könnte, wird er für diese Eigenmächtigkeit scharf gerügt.


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Urbasis Kriegserklärung

Die rechtliche Ausgangslage – Croenar hat Baron Macrin die Fehde erklärt, nicht Urbasi in Gesamtheit – stellt die Fürstliche Gemeinde zunächst vor Probleme. Eine unbegründete Ausweitung, so fürchtet man, könnte eine schnelle Intervention der Krone nach sich ziehen, die man aufgrund des faktischen Status Quo, der Besetzung Marudrets durch den Grafen, zu vermeiden trachtet. Darum erfolgt die Kriegserklärung gegen den Grafen letztlich mit Verweis auf Übergriffe seiner Söldner gegen die Güter weiterer urbasischer Familien, namentlich jene Signora Elfas bei Terrena, die diese auch bereits bei der Krone angeklagt hat.

»Es sei kundgetan, dass sich unsere geliebte Gemeinde, durch Beschluss der Signoria, ab sofort im Krieg mit dem Grafen vom Sikram befindet! Jeder Cavalliere von Urbasi oder dessen Cavalleristo hat sich zu rüsten und in Urbasi einzufinden. Die Miliz unserer großartigen Stadt sei hiermit zu den Waffen gerufen! Ein jedes Mitglied der Miliz hat sich bis zum 12ten Rondra des Jahres 1033 nach dem Falle Bosparans am Arsenalum einzufinden und dort seine Waffen und Rüstung in Empfang zu nehmen!«

―Wortlaut der Bekanntmachung Urbasis zum Krieg gegen Graf Croenar von Marvinko, vom 9. Rondra 1033 BF

Infolge der Bekanntmachung übernimmt Gonfaloniere Romualdo auch formell die Kriegsführung der Gemeinde, beruft jedoch Baron Leomar, Alessandero dell'Arbiato und Therengar Aspoldo in seinen Kriegsrat. Sein Vetter Lorian di Salsavûr stößt nach seiner Rückkehr vom Rennen um Thalionmels Rock in Neetha dazu. Das Haus Urbet-Marvinko wird nicht berücksichtigt. Ab dem 12. Rondra steht die urbasische Miliz unter Waffen; im Wochenwechsel ist dauerhaft eine Bandiera einsatzbereit und patrouilliert durch die Straßen der Stadt.


Briefspiel:Gerüchte aus der Herberge "Zum Urbasilisk"


Colmars Razzia

Infolge der urbasischen Kriegserklärung und damit einhergehenden Ausweitung der Fehde (s.o.) reagiert Condottiere Colmar Luntfeld schnell: Noch am 10. Rondra brechen Luntfelds Cavallieri zu einer Razzia durch die östliche Urbasiglia auf. In zwei getrennten Bandieras überfallen sie in den nächsten zwei Tagen etliche Dörfer zwischen Urbasi, Sikram und Goldfelser Stieg. Örtliche Büttel werden entwaffnet, vorgefundene Lebensmittelvorräte und Pferde aus dem Besitz urbasischer Adliger zerstört oder geraubt. Das einfache Volk wird geschont, soweit es keinen Widerstand leistet.

Die nördliche Hälfte von Fevons Freischar wird dabei in Doria gestellt und auseinandergetrieben, einige vermögend erscheinende Jünglinge als Geiseln entführt, darunter Sanjana ya Malachis, die Schwester der Prinzipalin von Marudret. Der südlichen Hälfte bleibt dasselbe Schicksal bei Mardilet erspart, weil sich Cavalliera Yandriga allein davor postiert. An ihr Ehrenwort erinnernd, bittet sie Colmar eindringlich, ihr keinen Wortbruch aufzuzwingen – und kommt mit ihrer Verwegenheit erneut durch.

Ab dem 12. Rondra sind die Armillaneri aus Tamarasco vor Ort; Colmar zieht sich nach mehreren, teils blutigen Scharmützeln nach Marudret zurück. Die Reste der Freischar werden auf Veranlassung Gonfaloniere Romualdos festgesetzt. Er selbst trifft kurz darauf im provisorischen Lager ein und zitiert den namensgebenden Baronssohn ins Feldherrenzelt. Im Lager geht später das Gerücht um, dass der Gonfaloniere dem fünfzehn Sommer zählenden Jungen den Hintern versohlt habe. Die Freischärler werden schließlich unter Bewachung zurück nach Urbasi gebracht.


Briefspiel:Vom Ende einer Freischar
Briefspiel:Sanjanas Lösegeld


Schwertfest: Parade und Turnier

Zum Schwertfest – Termin lokaler Turniere, Wettkämpfe und Paraden im ganzen Reich – wird in Urbasi traditionell der Defensor ermittelt, der die Miliz befehligt. Die dem Kleinen Gestech am 15. Rondra vorausgehende Parade dient diesmal zugleich als Heerschau des städtischen Aufgebots vor dem Aufbruch Richtung Mardilo. So soll auch ein Zeichen der Zuversicht und Entschlossenheit gesetzt werden. Als Gonfaloniere Romualdo anstelle der zerschlagenen Arbalettieri dabei die Hausgarden der Eisenwölfe und Silbernen Löwen aufmarschieren lässt, kommt aber zum Eklat: Das Volk bewirft die Berittenen mit faulem Gemüse und fordert den von diesen eingenommenen Platz für die Miliz. Dank Baron Leomars Einlenken löst sich der Unmut wieder auf.

Die Liste der Turnierteilnehmer sorgt danach für weitere Aufregung: Überraschend tritt auch der bekannte Arivorer Tjoster Adalrik von Schreyen an – mit einem Tuch als Gunstbeweis einer Unbekannten um den Arm. Sein Siegeszug durch die einzelnen Durchgänge des Gestechs wirft zunächst Fragen nach der Vergabe der Defensorenwürde an einen Auswärtigen auf. Als sich am zweiten Turniertag (16. Rondra) dann herausstellt, dass er ausgerechnet für die Gunst Comtessa Findualias streitet, entwickelt sich die Tjost vollends zur hochbrisanten Angelegenheit. Erst Barian della Turani kann den Arivorer im finalen Stechen bezwingen und die drohende Schmach abwenden.


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Die urbasische Brotkrise

Aufgrund der Heerschau (s.o.) und deren Versorgung mit Lebensmitteln verteuern sich in Urbasi ab Mitte Rondra über Wochen Brot, Mehl und Getreide. Als Lieferungen aus dem Umland wegen der Kriegswirren verloren gehen oder sich aus ungeklärten Ursachen verzögern, kommt es gar zu einer Verdopplung der Preise. Erst als die mit den Geschäften ihrer Familie beauftragte Duridanya Zorgazo einen großen Konvoi mit Nachschub aus dem Kornlager der Zorgazo bei Cassiena nach Urbasi bringen lässt, entspannt sich die Lage.

Duridanya Zorgazo wird als Retterin in der "Urbasischen Brotkrise" gefeiert. Einige wenige kritische Stimmen behaupten jedoch zynisch, Duridanya hätte diese Krise durch geschicktes Ausnutzen der Lage erst selbst herbeigeführt, um ihr Mehl zum größtmöglichen Profit verkaufen zu können. Beweisen lassen sich diese Anschuldigungen indes nicht.

Uolbo und die Urbasier

Uolbo Valpoza

Condottiere Uolbo Valpoza, obzwar militärisch von einigem Gewicht und der Fürstlichen Gemeinde durch Familienbande mit dem Haus Urbet-Marvinko zugetan, ist für viele Urbasier dennoch ein rotes Tuch: Seine Besetzung der Stadt 1028 BF läutete für sie die hässliche Zeit des Thronfolgekriegs ein. So verwundert es nicht, dass sich seine mögliche Beteiligung an der Fehde zum Politikum entwickelt. Anfang Rondra wird er auf Empfehlung seines Vorgängers Panthino zum Valvassor von Urbet gewählt – gegen die Zusage, auf eigene Kosten mit seinen Collaribianci in die Fehde einzugreifen. Um ins Kampfgebiet zu kommen, müsste er dazu die Brücke Urbasis passieren. Dies lehnt die Signoria jedoch zunächst ab (In der Signoria).

Das Dilemma Urbasis ist dabei zugleich das Kalkül Valpozas: Akzeptiert die Gemeinde ihn als ihren Verbündeten, müsste sie alte Vorbehalte, gar offene Klagen verwerfen. Eine Beteiligung an der Fehde würde ihn auf einen Schlag wieder gesellschaftsfähig machen. Tut sie es nicht, erschwert sie sich das Vorgehen gegen die Aggression des Grafes. Letztlich vergehen Wochen, bis eine für beide Seiten akzeptable Lösung gefunden ist. Am 18. Efferd stellt die Stadt dem Condottiere ihre Flussgaleeren zur Verfügung, um in Sichtweite der Mauern den Sikram zu überqueren. Ein Teil der Flotte bleibt für die gesamte Restdauer der Fehde unter seiner Kontrolle.

Drachenfest: Aufruhr in Silas

Silas, mit Urbasi rivalisierende Silberstadt, doch auch sich von der Grafenherrschaft losgesagte Syndikokratie, feiert am 19. Rondra seine endgültige Befreiung im Unabhängigkeitskrieg. Dieses Jahr wird das ansonsten ausgelassene Volksfest aber von der Fehde überschattet. In der aufgepeitschten Stimmung diskutieren Sympathisanten beider Fehdekontrahenten offen die Parteinahme ihrer Heimatstadt für die eine oder die andere Seite – und geraten darüber teils sogar in handfesten Streit. Eine Schlägerei auf dem Schafmarkt im Zentrum der Stadt muss von den Bütteln aufgelöst werden.

Der regierende Podestat lässt in der Folge nach Spionen Urbasis und Marvinkos suchen, die die Eskalation durch Agitation herbeigeführt haben sollen. Obwohl das Silaser Priorium (der Rat der Syndikate) bislang keine Einmischung in die Fehde erwägt, kann sich die Stimmung durch gezielte Manipulation schnell ändern. Die Frage, ob es dazu kommt, hängt bis zum Fehdeende drohend über der Stadt und dem gesamten Silbertal.

Kalif Croenar von Unau

Am 27. Rondra wartet die im nordwestlichen Machtbereich Urbasis gelegene Kleinstadt Montarena wie jedes Jahr mit einem Höhepunkt der Theaterfestspiele auf: dem Monumentalschauspiel in der altbosparanischen Arena. Maestra Yaquiria Avessina, die scheidende Gubernatorin Urbasis, führt zu diesem Anlass den bekannten Kalif von Unau aus der Feder Dorgando Paquamons auf, dessen namensgebender Protagonist diesmal jedoch eine für das erlesene Publikum aus dem ganzen Reich unverkennbare Ähnlichkeit zu Graf Croenar zeigt. Obschon für die Fehde selbst von geringer Bedeutung, vollzieht sich vergleichbare Propaganda sowohl der urbasischen als auch der Marvinko-Seite während des Konflikts vielfach und an Schauplätzen weit über das Konfliktgebiet hinaus.

Die Schlacht von Portecorvo

Hauptartikel: Schlacht von Portecorvo

Nach der 'Heerschau' zum Schwertfest rückt der größte Teil des Militärs Urbasis Richtung Marudret vor. Ein Vorstoß des Grafenheers aus Marvinko gegen das weitgehend entblößte Tamarasco am 21. Rondra wird dadurch erst spät abgefangen. Der taktische Sieg kostet die Urbasier strategisch nur Zeit. Es folgen weitere Scharmützel in den folgenden Tagen.

Ab dem 2. Efferd setzt der Heerbann bei Mardilet dann über die Mardiloschlucht. Die Behelfsbrücke zur Überwindung der vorher von den Gräflichen zerstörten Viadukt-Segmente der Via Mardilia wird allerdings noch während des Übersetzens selbst ein Opfer von Sabotage. Das Manöver zieht sich so bis zum 4. Efferd in die Länge. Den Grafensöldnern unter Phedre von Arinken aus Marudret verschafft das gerade genug Gelegenheit, sich den Urbasiern in vorteilhafter Lage schon bei Portecorvo entgegen zu stellen. Die entbrennende Schlacht endet in einem Unentschieden und hält den Vormarsch Urbasis vorerst auf.

Therengars Griff nach Yandrigas

Die Familie Aspoldo verfolgt nach der Schlacht von Portecorvo (s.o.) eigene Ziele: Einige Familienmitglieder setzen sich direkt im Anschluss vom Heer ab und reiten gen Süden, werden jedoch bald von gräflichen Reitern verfolgt. Der Ritt durchs Hinterland endet erst beim gräflichen Gut Yandrigas, wo sich über Wochen ein erbitterter Kleinkrieg ereignet, nachdem die Aspoldo den Ort besetzt haben. Die Gräflichen erringen zwar die Oberhand, müssen sich aber Anfang Travia zurückziehen, als das urbasische Heer erneut über den Mardilo setzt. Während der Kampfhandlungen fällt Kalman Aspoldo, Zweitgeborener und Erbe Therengars. Therengar selbst, bislang als einer der wichtigsten Kommandeure in alle militärischen Planungen Urbasis einbezogen, büßt diese Stellung wegen seiner Eigenmächtigkeit ein.


Briefspiel:Der Griff nach Yandrigas


Trott und Trottora

Hauptfigur der Trottora: der Esel

Auf dem großen Fehdeschauplatz ebbt der Kampfeswille nach dem Patt in Portecorvo zunächst ab. Beide Heere müssen sich neu formieren; das der Urbasier wird dazu wieder hinter den Mardilo zurückgezogen. Am 6. Efferd endet zudem ausgehend von Croenars Erklärung die seit dem Frieden von Arivor vorgeschriebene 40-tägige Fehdefrist. Über die Rechtslage bei Fortführung der Kämpfe besteht in keinem der beiden Lager Einigkeit, zumal sich auch die Krone bislang nicht dazu geäußert hat. So kehrt in den Heeren bald Alltagstrott ein: Man steht sich zwar abwartend gegenüber, doch verstreichen die Tage letztlich mit sich wiederholenden Waffenübungen, Appellen und ereignislosen Wachschichten.

Die unsichere Waffenruhe schwebt auch über der ebenfalls am 6. Efferd startenden Trottora: Das bäuerische Eselrennen vieler Gemeinden der Urbasiglia und des Aurelats findet auf kurzfristig abgeänderter Strecke statt, wird von der Syndikokratie Silas aus Furcht vor falscher politischer Signalwirkung boykottiert und droht zwischenzeitlich dennoch in Auseinandersetzungen zwischen den Klienten verschiedener Fehdeparteien unterzugehen. Der knappe Sieg des favorisierten acciaiolischen über den grellischen Esel sorgt in Urbasi zumindest zeitweilig für Genugtuung.

Strategisch sind eher die weiteren Anwerbungen Urbasis und des Grafen von Bedeutung. Die Verhandlungen Gonfaloniere Romualdos mit Condottiere Uolbo Valpoza (Uolbo und die Urbasier) nehmen endlich Fahrt auf; eine weitere Eskadron Donnerer wird Mitte Efferd zusätzlich angeworben. Die Grafenseite wird durch Ricardo von Westfar-Weilenschein und seine Reiter verstärkt (s.u.).

Westfars wüste Reiter

Ricardo von Westfar-Weilenschein, ein Intimfeind Lorian di Salsavûrs, tritt am 13. Efferd mit einer Schar Berittener in die Dienste Croenars. Die Fehde wird dadurch auch zu einem Stellvertreterkonflikt entfernter Machtkämpfe, die sich später im Terubiser Baronsstreit entladen. Im Aurelat fallen die Reiter unter Ricardos Kommando durch ihre Skrupellosigkeit bis berechnende Brutalität auf. Die Güter der Häuser di Tamarasco und della Turani am Mardilo bekommen dies am stärksten zu spüren, obwohl sich gerade diese beiden urbasischen Geschlechter im Kampf gegen den Grafen eher zurückhalten. Andere Ländereien sind für Ricardos Schar 'leider' kaum in Reichweite.

Soria: Noch eine Razzia und ein kriegerisches Treffen

Im Traviamond: Eskalation

Ralmans Interdikt

Tod in Terubis

Vor der Albornsburg: Verhandlungen und Frieden

Hauptartikel: Albornsburgfrieden

Borongefälliger Fehdeabschluss

Nach dem Frieden besinnt sich Urbasi im Boronmond des hohen Preises, den es für seinen Waffengang mit dem Grafen zu zahlen hatte. Die in der Schlacht von Portecorvo gefallenen Schützen der Nachbarschaften Urbasis nehmen dabei einen besonderen Platz ein. Die Nachbarschaften des Schafs und der Nymphe werden für ihre Tapferkeit mit dem ewigen Titel einer 'Ehrenwerten Nachbarschaft' geehrt. Bei der Versorgung der Hinterbliebenen (auch in Form von Sach- und Geldspenden) springen insbesondere die Familien Solivino und Dalidion in die Bresche.


Briefspiel:Borongefälliger Fehdeabschluss