Briefspiel:Kaiserjagd/Eine Schuld wird beglichen II

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Kaiserjagd.png Städteübergreifendes Briefspiel Kaiserjagd.png
Datiert auf: 1.-6. Firun 1046 BF Schauplatz: von Aldyra in den Wald von Persenciello Entstehungszeitraum: ab März 2024
Protagonisten: Khadan II. Firdayon, etliche Hochadlige und weitere Noble des Reiches Autoren/Beteiligte: Haus Amarinto.png Amarinto, Familie Solivino.png Bella, Familie ya Malachis.png Cassian, Horasreich-klein.png Dajin, Haus della Pena aeH.png Dellapena, Haus Sirensteen.png Erlan, Familie Flaviora.png Flaviora, Familie Gerber.png Gerberstädter, Haus Urbet.png Gonfaloniere, Haus della Pena jH.png Horasio, Familie van Kacheleen.png Kacheleen, Familie Luntfeld.png Luntfeld, Haus Legari.png Nebelzweig, Haus Carson.png OrsinoCarson, Familie di Cerrano.png Princeps, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Haus Romeroza.png Savinya Romeroza, Haus Veliris.png Schatzkanzler, Familie Ventargento.png Silberwind, Haus Tribec.png Tribec, Wappen fehlt.png Vairningen, Haus ya Pirras.png VivionaYaPirras u.w.
Zyklus: Übersicht · Teilnehmer · Schauplätze · Regeln · Gerüchteküche · Erster Tag

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Eine Schuld wird beglichen II – Das Aufeinandertreffen

29. Hesinde 1046 BF (Tag der Volkskunst), Vinsalt

Fortsetzung von hier.

Autoren: Amarinto, Gerberstädter, VivionaYaPirras

Hat jedes Detail des Treffens im Blick: Quenia

Die Gerbers machten sich gemeinsam mit den beiden Vertretern der Familie Ventargento auf den Weg. Zwei livrierte Bedienstete trugen eine Truhe aus edlen Hölzern, die mit aufwendigen Schnitzereien verziert war. Den Deckel schmückte das Wappen des Hauses Amarinto. Im mit amarintorotem Brokat ausgeschlagenen Inneren befand sich der sorgfältig in amarintoroter Seide eingeschlagene Prunkmantel. Schon die Verpackung hatte ein kleines Vermögen gekostet und war auf ausdrücklichen Wunsch von Dettmar Gerber gefertigt worden. Quenia wäre es gerne schlichter angegangen, zumal der ohnehin nicht gerade leichte Mantel in dieser Truhe nun wirklich von zwei Personen präsentiert werden musste. Rausgeputzt nach der Moda alla Aureliana bestieg man die beiden Kutschen und fuhr in das Hotel Alt-Bosparan.
Dort angekommen, ließ man sich in das von der Familie Amarinto reservierte Separee geleiten.
Quenia atmete erleichtert auf, als sie erfuhr, dass man als erstes angekommen war.
Rasch ließ sie einige Stühle fortschaffen und zwei Tische an der Seite umstellen, auf denen die Truhe mit dem Mantel dann präsentiert werden sollte. Sie war nervös, alles musste einfach reibungslos ablaufen. Der Mantel war von Ventargentos und Gerbers zigmal überprüft worden. Allen war eine leichte Anspannung zu anzumerken. Bisher war es nur Gwyn gewesen, der die Amarintos getroffen hatte. Einmal, als er Methelessa zur Feste Amardûn gebracht hatte, und einmal, als er Cavalliere Dareius Amarinto die Farbmuster präsentiert hatte und mit dem Auftrag für den Mantel zurückgekehrt war.
Die meisten der verwendeten Stoffe waren in der Weberei der Familie Ventargento gefertigt worden und dann in der kleinen Färberei, in welcher die Gerbers ausschließlich die Stoffe und Leder in den exklusiven Farben aus eigener Kreation färbten, gefärbt worden, bevor die Meisterinnen und Meister der Schneiderei des Hauses Ventargento sich an die Fertigung des Prunkmantels machten.

Umworbener in vielerlei Hinsicht: Dareius Amarinto

Als die Kutsche der Amarinto am Hotel angelangt war, betraten Dareius und seine Schwester Cariana, gefolgt von ihren Begleitern das Hotel und wurden sogleich in das Separee geführt, in dem die Vertreter der Gerbers und Ventargento bereits warteten.
Er verneigte sich und trat vor Quenia Gerber.
“Senatorin, es ist mir eine Ehre, Euch endlich persönlich zu treffen.” Er nahm ihre Hand zum Handkuss. Dann deutete er auf seine Schwester. “Esquiria Cariana Amarinto, meine Schwester.” Danach auf Orleane. Esquiria Orleane ya Pirras, Medica und Dottora meines Hauses.” Anschließend deutete er auf die beiden Knappinnen. “Die Signoras Skrayana brai Rahjalina Kaarstett und Methelessa Gerber, Knappinnen in meinen und meiner Schwester Diensten.”

Mit ehrlich erfreutem Lächeln blickte Quenia der Abordnung der Familie Amarinto entgegen, zwei Gesichter waren ihr immerhin bekannt. Zum einen natürlich Methelessa, die Tochter ihres Cousins Travinio. Kurz wurde ihr etwas flau im Magen, als sie die Narbe im Gesicht der Verwandten entdeckte, aber sie hatte sich sofort wieder im Griff und ließ sich nichts anmerken. Das andere bekannte Gesicht gehörte zu einer weiteren Frau im Gefolge des Cavalliere, Orleane ya Pirras. Sie war erfreut, hier eine weitere Efferdierin zu treffen, auch wenn das Verhältnis der beiden Familien zueinander nicht gerade das Beste war.
Die ya Pirras hielten die Gerbers für ungebildete Emporkömmlinge, die in die Gerberstadt, aber keinesfalls in den Senat gehörten, und die Gerbers waren der Meinung, die ya Pirras seien arrogante, blasierte Landadlige, die man aus gutem Grund aus Belhanka gejagt hatte.
Dennoch, Quenia freute sich sehr, ein weiteres bekanntes Gesicht zu sehen. Freundlich hatte sie jeder der Damen zugenickt.
„Die Freude ist ganz meinerseits. Cavalliere Amarinto, endlich lernen wir uns persönlich kennen.“
Sie drehte sich etwas zur Seite und deutete auf einen sehr mager aussehenden Mann mit kurzem, aber wirrem braunen Haar: „Esquirio Kilian Gerber, Alchemist und Schöpfer des Amarinto-Rot!“
Kilian, dem man ansah, dass er sich eher unwohl fühlte, neigte leicht sein Haupt und fügte ein zwar gut vernehmliches, aber nicht sehr überzeugendes „Sehr erfreut!“ an. Man konnte spüren, dass der Alchemist jetzt sehr viel lieber in seinem Labor wäre.
Quenia indessen fuhr unbeirrt fort, indem sie Abelmir Ventargento vorstellte.
„Die Familie Ventargento stellt, ganz ohne Übertreibung, die feinsten Stoffe in der ganzen Republik Efferdas her, und ihre Schneider sind wahre Meister und Meisterinnen ihrer Zunft, die keinen Vergleich scheuen müssen. Dies ist Abelmir Ventargento, der Meister der Meister in den Werkstätten der Familie Ventargento, meines Erachtens!“
Im Anschluss stellte sie auch das andere Mitglied der Abordnung der Familie Ventargento vor, danach fuhr sie mit den übrigen Mitgliedern ihrer eigenen Familie fort.
„Meine Cousine, Signora Clarizia Gerber, Malerin und Kartographin.“
Dann deutete sie auf eine athletische, muskulöse Frau: „Meine Tochter Esquiria Amalia Gerber, Mechanika.“
Sie deutete zur letzten Dame der Runde: „Meine Nichte, Esquiria Remira Gerber, Juristin und Kauffrau.“
Dareius und seine Begleiter nickten höflich.
Quenia wandte sich nun wieder ganz Dareius zu. „Die Etikette verlangt nun, dass ich euch zuerst etwas zu trinken anbiete, aber ich glaube wir sind alle zu sehr darauf gespannt den Grund des heutigen Treffens endlich zu sehen, und deswegen hoffe ich auf eure Nachsicht, wenn ich euch zuerst euren Mantel präsentieren werde!“
Die kleine, etwas stämmige Frau führte das Oberhaupt der Familie Amarinto zu den Tischen an der Seite des Raumes, auf denen eine massive Holztruhe stand, die von zwei livrierten Bediensteten flankiert wurde. Als Dareius mit Quenia auf etwa zwei Schritt heran war, öffneten die Männer die Truhe.
„Bitte sehr, Signor Dareius!”
Mit einladender Geste forderte Quenia den Auftraggeber auf seinen Mantel zu begutachten!

Hilft ihrem Schwertvater in den Mantel: Skrayana

Dareius lächelte und nickte. “Natürlich, ich bin auch sehr gespannt.”
Er trat vor und nahm den Mantel aus der Kiste. Das Amarinto-Rot war ein relativ dunkles Rot, wie schwerer Rotwein im Sonnenlicht oder gar Blut. Eine passende Farbe für ein kriegerisches Haus. Der Mantel war, wie gewünscht, mehr ein Umhang mit gestickten goldenen Verzierungen an den Kanten und goldenen Stickereien und Mustern, die ineinander übergingen. Bei näherer Betrachtung zeigte sich immer wieder das Wappen der Amarinto, der Bogen mit dem Pfeilbündel, der phecadische Drache, der löwenhäuptige Drache Famerlor und der Löwe Rondras, sowie die phecadischen Lilien, welche in den Zwischenräumen den ganzen Mantel überzogen. Zusammengehalten wurde der Mantel mit einer goldenen Fibel, welche ebenso den Bogen mit dem Pfeilbündel der Amarinto aufwies.
Dareius begutachtete den Mantel und war begeistert, seine Erwartungen waren deutlich übertroffen worden. Er sah zu Quenia Gerber und den Vetretern der Ventargento, verneigte sich mit einem Lächeln auf den Lippen.
“Er ist wunderbar, ich bin überwältigt. Vielen Dank!”
Alle Anwesenden konnten seine ehrliche Begeisterung in den Augen aufblitzen sehen, als er den Mantel mit Hilfe seiner Knappin testweise anlegte. Mit dem Mantel um seine Schultern straffte er seine Haltung und setzte ein ernstes Gesicht auf, während er allen dieses Meisterwerk der Schneider- und Färberkunst präsentierte.
Fast beiläufig sagte er schließlich mit feurigem Blick: “Dies ist wirklich ein Mantel, der einer Audienz beim Horas würdig ist.”

Allen, die an der Fertigstellung des Prunkmantels beteiligt waren, konnte man förmlich die Erleichterung anmerken, aber vor allem die Überraschung, als Dareius die Audienz beim Horas persönlich erwähnte.
Quenia neigte ihr Haupt mit einem sehr befreit wirkenden Gesichtsausdruck und einem gewissen Stolz im Blick.
„Cavalliere Amarinto, es ist uns eine große Freude, wenn wir eure Wünsche und Erwartungen mit unserem Werk erfüllen konnten. Nicht weniger ist unser Anspruch! Ganz besonders ehrt uns, dass ihr erwägt dieses Schmuckstück zu einem solch besonderen und erlauchten Anlass, wie einer Audienz bei seiner horaskaiserlichen Majestät zu tragen.“
Quenia war durchaus klar, dass der Horas kaum persönlich danach fragen würde, wer diesen außergewöhnlichen Mantel des Cavalliere Amarinto gefertigt hatte, aber im Hintergrund würde es ganz sicher einflussreiche und betuchte Persönlichkeiten geben, die sich genau dafür interessieren würden, und die Wahrscheinlichkeit, dass für die Familien Ventargento und Gerber neue Aufträge entstehen könnten, war gar nicht so gering, wenn Phex ihnen auch nur ein kleines bißchen wohlgesonnen war.
Auf einen Wink Quenias erklang eine kleine Glocke und einige Augenblicke später wurden Karaffen mit Weinen, Wasser und Fruchtsäften hereingetragen. Es folgten Tablets mit allerlei handlichen Köstlichkeiten. Der gesellige Teil des Termins konnte beginnen, schließlich gab es nach der geglückten Mantelübergabe etwas zu feiern.

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