Briefspiel:Kaiserjagd/Eine Schuld wird beglichen IV

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Kaiserjagd.png Städteübergreifendes Briefspiel Kaiserjagd.png
Datiert auf: 1.-6. Firun 1046 BF Schauplatz: von Aldyra in den Wald von Persenciello Entstehungszeitraum: ab März 2024
Protagonisten: Khadan II. Firdayon, etliche Hochadlige und weitere Noble des Reiches Autoren/Beteiligte: Haus Amarinto.png Amarinto, Familie Solivino.png Bella, Familie ya Malachis.png Cassian, Horasreich-klein.png Dajin, Haus della Pena aeH.png Dellapena, Haus Sirensteen.png Erlan, Familie Flaviora.png Flaviora, Familie Gerber.png Gerberstädter, Haus Urbet.png Gonfaloniere, Haus della Pena jH.png Horasio, Familie van Kacheleen.png Kacheleen, Familie Luntfeld.png Luntfeld, Haus Legari.png Nebelzweig, Haus Carson.png OrsinoCarson, Familie di Cerrano.png Princeps, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Haus Romeroza.png Savinya Romeroza, Haus Veliris.png Schatzkanzler, Familie Ventargento.png Silberwind, Haus Tribec.png Tribec, Wappen fehlt.png Vairningen, Haus ya Pirras.png VivionaYaPirras u.w.
Zyklus: Übersicht · Teilnehmer · Schauplätze · Regeln · Gerüchteküche · Erster Tag

Geschichten vor der Jagd: Firungefällige Fragen I · II · Eine bescheidene Bitte · Eine Antwort aus Horasia · Unter Wölfen · Das Haus Veliris · Prinz und Prinzessin · Ungewisses Parkett · Folnors Bankett · Die "Minnesängerin" · Kamingespräch zu Imdallyo · Der Kalif von Unau · Am Tag der Volkskunst I · II · Gräfin Tergelstirn · Eine Schuld wird beglichen I · II · III · IV · V · VI · VII · VIII · Eine magische Nacht I · II · III · IV · V · VI · VII · Bosparanische Träume I · II · III · IV · V
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Eine Schuld wird beglichen IV – Cariana und Amalia

29. Hesinde 1046 BF (Tag der Volkskunst), Vinsalt

Fortsetzung von hier.

Autoren: Amarinto, Gerberstädter, VivionaYaPirras

Cavalliera Cariana
Amalia, die Mechanica

Cariana Amarinto war mit Amalia Gerber ins Gespräch gekommen.
“Signora, wenn ich richtig verstanden habe, seid Ihr Mechanika? Was konstruiert ihr, Kriegsgerät oder Gerätschaften, die in Manufakturen zum Einsatz kommen?”

Amalia atmete innerlich erleichtert auf, dass die Cavalliera sie nicht in den üblichen, gesellschaftlichen Tratsch verwickelte, wie dies in Efferdas bei den Bällen und Empfängen der Oberschicht der Fall war, weil es ja die Etikette gebot auch mit Angehörigen solcher wenig geschätzten Familien wie den Gerbers zu parlieren.
Ein ehrliches Lächeln legte sich auf ihr Gesicht: „Ja, Signora Cariana, ich bin eine Mechanika!“
Man konnte ihr ansehen, dass sie auch sehr stolz auf diesen Umstand war.
„Tatsächlich bin ich sehr vielseitig interessiert, auch wenn der größere Teil meiner Arbeit auf Konstruktionen im Bereich der Gerätschaften für Manufakturen und gelegentlich auch Kutschen entfällt. Aber ich habe zum Beispiel auch schon eine Rotze etwas überarbeitet, damit auch unerfahrene Bediener einfacher ihre Schüsse ins Ziel bringen!“
Sie zuckte mit den Schultern.
„Naja, in Efferdas ist die Nachfrage an Gerätschaften für Manufakturen deutlich größer! Ich möchte aber diese Reise nutzen um die kaiserliche Mechanikerschule zu Aldyra zu besuchen.“
Kurz nippte sie an ihrem Wein. „Sagt, Signora Cariana, habt ihr an etwas Spezielles gedacht?“
Sollte sich ihr hier die Gelegenheit ergeben, sich auf dem Gebiet der Kriegsgeräte intensiver betätigen zu können?

Ein schmales Lächeln zeigte sich auf Carianas Lippen.
“Nun, wie Ihr Euch vorstellen könnt, ist das Interesse an Kriegsgerät für eine Anhängerin der Herrin Rondra vor allem indirekter Natur. Aber Kriegsgerät hat seinen Platz auf dem Schlachtfeld und eine Stadt wie Sewamund muss auch zur See wehrhaft sein, das geht heutzutage nur mit ausgefeiltem mechanischen Kriegsgerät. Ist euch auch in diesem Bereich vielleicht etwas Interessantes zu Ohren gekommen?”
Dann überlegte sie kurz.
“Aber Ihr spracht auch von Kutschen. Kennt ihr Euch mit Streitwagen aus? Mein Bruder hier hat an den 1000 Meilen von Yaquiria teilgenommen und sogar eine Etappe gewonnen. Mit ein wenig mehr Glück hätte er vielleicht sogar gewinnen können und so die Ehre erlangt, am Donnersturm-Rennen teilzunehmen.”

Amalia nickte eifrig.
„Wisst ihr Signora Cariana, ich habe die Erfahrung selbst schon schmerzlich machen müssen, dass man bei dem Ausfeilen der Mechanik auch größte Umsicht walten lassen muss. Schon so manches, was sich in meiner Versuchswerkstatt als geradezu fabelhaft präsentierte, zeigte sich unter den Bedingungen der Realität plötzlich als äußerst unvorteilhaft. Wie ein Schwert oder eine Rüstung, muss auch eine Mechanik gepflegt werden, doch je aufwendiger und komplexer die Mechanik wird, desto aufwändiger und komplexer wird Art und Umfang der Pflege und leider auch die Anfälligkeit für Störungen, beispielsweise durch Verschmutzung. Nehmen wir die Balestra, sie ist schneller zu spannen und hat eine höhere Reichweite als eine durchschnittliche Armbrust. Aber bei schlechtem Wetter oder sehr schmutziger, staubiger Umgebung ist sie sehr viel störanfälliger als eine Armbrust, was den Vorteil wieder zunichtemacht.“
Die Mechanika zog die linke Augenbraue nach oben, warf einen kurzen Blick auf den Bruder der Cavalliera und pfiff anerkennend, was ihr umgehend den strafenden Blick ihrer Mutter einbrachte, den sie wiederum mit einem Schulterzucken quittierte.
An ihre Gesprächspartnerin gewandt: „Verzeiht, Signora Cariana, manchmal vergesse ich meine gute Erziehung, verbringe wohl doch etwas zu viel Zeit mit Mechanikern und Handwerkern. Doch zurück zu dem Streitwagen, tatsächlich habe ich mich auch schon damit befasst, allein hier ist ebenfalls die Nachfrage in Efferdas schon nach den üblichen Modellen sehr verhalten, geschweige denn nach deren Überarbeitung und Verbesserung. Wenn ihr wünscht, kann ich euch irgendwann nach der Kaiserjagd in Sewamund aufsuchen, oder wenn es euch beliebt, besucht mich in meiner Werkstatt in Efferdas und ich zeige euch, was ich diesbezüglich bereits entworfen habe.“
Voller Enthusiasmus blickte sie die einige Götterläufe ältere Frau an.

Cariana nickte.
“Vielen Dank für das Angebot … und die Einladung. Tatsächlich werden mein Bruder und ich schon Ende Tsa beim Turnier der Eisernen Kette in Belhanka antreten. Vielleicht ließe sich auf der Rückreise ein kurzer Besuch in Efferdas arrangieren. Methelessa hat, nach dem, was uns in den letzten Monden widerfahren ist, verständlicherweise Heimweh. Auch wenn sie das natürlich nicht offen zugeben würde. Zudem wollten mein Bruder und ich schon seit langem eine Pilgerfahrt nach Letran unternehmen, um am Grab des Heiligen Gevron zu beten.”

Amalia überlegte kurz.
“Das klingt spannend! Turnier der Eisernen Kette sagt ihr? Ich habe tatsächlich noch nie ein Turnier mit angesehen. Das wäre doch eine gute Gelegenheit, dieses Versäumnis nachzuholen und wenn man zwei der Streiter persönlich kennt, ist so ein Turnier doch bestimmt gleich noch viel spannender!”
Begeistert klatschte Amalia in die Hände: “Dann ist es beschlossen, wir sehen uns Ende Tsa in Belhanka zum Turney, und wenn es eure Zeit erlaubt, reisen wir im Anschluss von dort gemeinsam nach Efferdas.”
Die Mechanika wirkte geradezu euphorisch.

Cariana war überrascht über so viel Euphorie und nickte trocken.
“In Ordnung. Ich bin bereits gespannt auf Belhanka. Ich war leider noch nie dort, das Turnier der Eisernen Kette habe ich bislang immer verpasst, einmal war ich aufgrund einer Verwundung außer Gefecht gesetzt, einmal war ich stattdessen im Mittelreich auf verschiedenen Turnieren und einmal erforderten dringende Angelegenheiten in Sewamund meine Aufmerksamkeit. Aber jetzt, mit Methelessa als meiner Knappin, habe ich das feste Ziel, endlich auch an diesem Turnier teilzunehmen und die Stadt zu besuchen. Nach den letzten Monden und allem, was in Phecadien geschah, wird es sicherlich eine angenehme Abwechslung, die Stadt der heiteren Göttin zu besuchen.”
Gedankenverloren starrte sie für einen Moment ins Nichts, dann fasste sie sich an den Rücken, verzog das Gesicht und erhob sich.
“Entschuldigt, eine alte Wunde bedarf meiner Aufmerksamkeit.”
Ohne weiteren Kommentar verließ sie den Raum und betrat den großen Dachgarten des Hotels, der einen großartigen Blick auf Vinsalt bot. Dort stützte sie die Hände auf das Geländer und blickte auf die Dächer der Metropole und den stetig fließenden Yaquir.

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