Briefspiel:Kaiserjagd/Bosparanische Träume III
Bosparanische Träume III – Erste Träume
In der Nacht vom 30. Hesinde auf den 1. Firun 1046 BF, Vinsalt
Autoren: Amarinto, Gerberstädter, VivionaYaPirras
Nachdem es sich alle gemütlich gemacht und den stärkenden Wein gekostet hatten, erhob sich die Baronessa Ollantur und nahm eine Schale mit einem weißen Pulver vom Altar. Sie zeigte den Inhalt allen Anwesenden, es handelte sich um eine mehlige Substanz, vermutlich Pollen einer Blüte. Dann nahm sie mit einem kleinen Löffel eine kleine Menge und legte diese auf einen Teller. Dort brachte sie die Substanz in eine längliche Form, nahm einen Strohhalm und saugte durch diesen die Substanz in ihre Nase auf. Danach atmete sie tief durch, schüttelte sich ein wenig und strahlte.
“Ah, wunderbar. Ein erhebendes Gefühl.”
Sie reichte die Schale an den Baron weiter, der es ihr gleichtat. Er wirkte dabei routiniert, dies war nicht sein erster Kontakt mit der Substanz. Danach lehnte er sich in seinen Sessel zurück und sah sehr zufrieden aus.
Die Schale wurde an Dareius und Cariana Amarinto weitergereicht. Dareius nahm nun jede Ablenkung von den physischen Reizen der Damen und Herren um ihn herum ohne zu zögern an. Er hatte sich kurz davor ertappt, wie er sogar die Brüste seiner eigenen Schwester für einige Sekunden lüstern betrachtet hatte, und wollte diesen Gedanken nun so schnell es ging aus seinem Geist verbannen. Er folgte dem Beispiel der Baronessa und des Barons – und nachdem er das Pulver inhaliert hatte, schoss eine Welle der Energie durch seinen Geist. Der Raum und die Personen um ihn herum begannen zunehmend ihre Form zu verlieren und ihre Farben zu verändern. Er fühlte sich leicht und ein seliges Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.
- Dareius' erster Traum
- Die Welt um Dareius verwandelte sich in einem Wimpernschlag. Die sanften Farben und Blumen wichen einem prachtvollen Anblick: Er befand sich plötzlich in einem prächtigen Palast aus weißem Marmor, der sich endlos in den funkelnden Sternenhimmel über ihm erstreckte. Die Luft war erfüllt von exotischen Düften – eine Mischung aus Sandelholz, Rosen und fremden Gewürzen. Goldene Lampen, geschmückt mit Edelsteinen, hingen an kunstvoll geschnitzten Bögen, während im Hintergrund leise die verführerischen Klänge einer Laute erklangen, begleitet von einem Hauch von Trommeln und Flöten. Überall schimmerten Seidenvorhänge, die im warmen, sanften Wind wehten. Dareius spürte, wie der Boden unter ihm mit weichen Teppichen ausgelegt war, die mit filigranen Mustern in tiefen Rottönen und goldenen Fäden durchzogen waren.
- Aus den Schatten der hohen Säulen trat eine Gestalt hervor – Dela von Saladuk. Doch sie war nun ganz anders gekleidet als sonst. Sie trug einen eleganten, kunstvoll bestickten Kaftan, der ihre gebräunte Haut umschmeichelte. Das feine, dunkle Gewebe glitzerte im Licht der zahllosen Lampen wie ein Nachthimmel voller Sterne. Ihr schwarzes Haar war locker geflochten und von goldenen Schmuckstücken durchzogen, die zart in der Bewegung klirrten, und ihr Blick war noch sanfter, fast verträumt, doch voller Geheimnisse.
- „Komm mit mir, Dareius“, sagte sie leise. Ihre Stimme trug nun die Melodie des Wüstenwinds, weich und geheimnisvoll. Ihr chababischer Dialekt klang nach fernen Ländern, nach Geschichten und Legenden, die nur unter den Sternen erzählt wurden. Sie streckte ihm eine Hand entgegen, schüchtern wie zuvor, aber zugleich voller Verheißung.
- Dareius ergriff ihre Hand, und augenblicklich fühlte er sich leicht wie eine Feder, als ob die Erde selbst aufgehört hätte, ihn festzuhalten. Sie führte ihn durch den Palast, und überall, wo sie entlanggingen, veränderte sich die Welt. Die Wände schienen sich in Ozeane aus Mosaiken zu verwandeln, Bilder von tanzenden Figuren, fliegenden Teppichen und fabelhaften Bestien. Das Licht der Lampen reflektierte in den bunten Fliesen, als ob sie lebendig wären.
- Sie traten durch einen mit goldenen Torbögen gesäumten Gang hinaus in einen weiten, offenen Garten. Der Nachthimmel spannte sich weit über ihnen aus, übersät mit unzähligen funkelnden Sternen, so klar und nah, dass Dareius das Gefühl hatte, sie mit der Hand berühren zu können. Palmen und exotische Pflanzen ragten majestätisch in die Höhe, während in der Ferne die leisen Klänge einer Wasserquelle wie ein sanftes Flüstern durch den Garten hallten.
- „Das ist das Reich der Träume“, sagte Dela fast scheu, als sie ihm einen Seitenblick zuwarf, ihr Gesicht von einer Mischung aus Stolz und Zurückhaltung gezeichnet.
- „Hier gibt es keine Kriege und Schlachten, nur Geschichten, die in den Sternen geschrieben stehen. Willst du eine davon hören?“
- Dareius nickte stumm, unfähig, Worte zu finden.
- Sie setzte sich neben einen Brunnen aus tiefblauem Marmor, das Wasser glitzerte wie geschmolzenes Silber im Mondlicht. Während sie begann, ihm eine Geschichte zu erzählen, schloss er die Augen und ließ sich von ihren Worten tragen.
- Ihre Stimme war ruhig, fast flüsternd, und die Welt um ihn begann sich erneut zu verändern. In seiner Vorstellung erhoben sich Paläste aus Sand und Licht, Wüstenstädte voller goldener Kuppeln und schattiger Gassen, durch die geheimnisvolle Gestalten schlichen. Es gab fliegende Teppiche, die sich über endlose Dünen schwangen, und unsichtbare Dschinne, die mit einem Augenzwinkern Wünsche erfüllten. Und immer wieder, durch all diese fantastischen Szenerien hindurch, spürte Dareius Delas Hand in seiner. Sie war seine Begleiterin, die ihm Halt gab, selbst in dieser Welt der Wunder und Träume. Ihre Berührungen waren zart, schüchtern und doch voller Vertrauen, als ob sie ihm eine Seite von sich zeigte, die nur wenige kannten.
- „In der Wüste“, sagte Dela schließlich leise, „finden die Menschen, wonach sie lange gesucht haben, selbst wenn sie es zuvor nicht kannten.“
- Ihr Blick traf seinen, und in ihren Augen lag eine Mischung aus Neugier und Verletzlichkeit. Er lächelte und zog sie sanft zu sich und ihre Lippen trafen sich zum Kuss, doch das Gefühl blieb – die Ruhe, das Wunder, und das Versprechen einer endlosen Nacht, in der alles möglich war.
Cariana hatte den seltsamen Blick ihres Bruders bemerkt, hatte er wirklich ihre Brüste betrachtet? Der Gedanke war unbehaglich und zugleich auf eine seltsame Art erregend. Sie sah wie gelöst und zufrieden ihr Bruder nach der Einnahme auf einmal wirkte und warf alle Bedenken über Bord. Zum ersten Mal seit Wochen waren die düsteren Schatten aus ihrem Geist verjagt und sie wünschte sich, dass es nicht enden möge. Auch sie nahm einen Löffel des Pulvers und atmete es durch die Nase ein, wodurch sich für sie eine Tür in eine vollkommen unbekannte Welt öffnete. Selig lehnte sich zurück und flog durch ganze Welten von Farben, die sie noch nie zuvor gesehen hatte.
- Carianas erster Traum
- Cariana Amarinto stand inmitten eines traumhaften Gartens, dessen Farben intensiver leuchteten, als sie es je in der Realität gesehen hatte. Der Himmel war in sanftes Gold getaucht, während der Boden unter ihren Füßen von tiefgrünem, weichen Gras bedeckt war. Vor ihr erstreckten sich Felder voller blauer Rosen, die so groß und leuchtend waren, dass sie fast übernatürlich wirkten. Die Rosenblüten scheinen zu atmen, ihre Blätter bewegten sich sanft im Takt eines unhörbaren Liedes.
- Als sie eine der Rosen berührte, pulsierte ein warmes Licht durch ihre Hand und breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. In diesem Moment spürte sie grenzenlose Freiheit und tiefe Freude. Die Luft roch nach süßer Frische, und ein sanfter Wind trug flüsternde Stimmen, die Worte des Friedens und der Ermutigung in ihr Ohr hauchten. Plötzlich öffneten sich die Rosenblätter, und aus jeder Blume stiegen kleine, funkelnde Lichter auf, die wie Sterne um sie tanzten. Jedes dieser Lichter trug ein Gefühl der Liebe und des Glücks, das Cariana vollständig umhüllte. In diesem Garten existierte nur das Hier und Jetzt, und sie fühlte sich als Teil dieser perfekten Harmonie.
Anerkennend hob Amalia die rechte Augenbraue. Die Wirkung dieses Pülverchens schien der Entspannung dienlich und Entspannung war etwas, dass die Mechanika dringend gebrauchen konnte! So griff auch sie die Utensilien und tat es den Anderen gleich! Ein neuerlicher Schub von Energie, Wärme und einem Gefühl der Geborgenheit durchflutete Körper und Geist, während gleichzeitig eine ungeahnte Leichtigkeit und Gleichgültigkeit von ihr Besitz ergriff. Unterschiedlichste Muster und Gebilde in den schönsten und intensivsten Farben zogen an ihren Augen vorbei und eine angenehm betörende Melodie begleitete den bunten Reigen an sich ständig verändernden Figuren und Mustern. Amalia hatte gar nicht mehr registriert, dass sie sich in das Sitzmöbel hatte zurückfallen lassen, so wie sie außer dem wilden Farben- und Formenspiel und diesen alveranischen Klängen im Augenblick gar nichts weiter wahrnahm. Ihr Dere bestand nur aus sich ständig verändernden Farben und Formen und der schönsten Melodie, die je ein Lebewesen vernommen hatte. Selig lächelnd, halb sitzend, halb liegend, formten ihre Lippen tonlose Worte und ihre Augen fixierten einen Stelle die weit jenseits dieses Kellergewölbes zu liegen schien.
- Amalias erster Traum
- Langsam wichen die diversen Formen und Farben einer Parklandschaft. Amalia konnte die Wärme der Sonne auf ihrem Gesicht spüren und ein sanfter Windzug ließ ihr offenes Haar sanft tanzen. Es war ein wunderbarer Tag, in der Luft lag eine Mischung aus Meeresbrise und Blütenduft und noch immer war wundervolle Musik da, nur ganz leise im Hintergrund, aber dennoch hatte sie etwas anregendes und gleichzeitig behütendes. Sie löste einen Tatendrang und eine Abenteuerlust in Amalia aus und gab dabei dieses wunderbare Gefühl von Geborgenheit und Unverwundbarkeit.
- Die junge Efferdierin blickte sich in dem Park, der ihr völlig fremd war und doch eigentümlich vertraut schien, um und sah in einiger Entfernung einen jungen Mann mit braunen, schulterlangen Locken, in denen vereinzelt Holzspäne hingegen. Offenbar hatte sie der Mann noch nicht bemerkt, da er in seine Arbeit vertieft schien. Langsam näherte sie sich dem Handwerker mit der athletischen Figur, den breiten Schultern und den durch das langärmlige Hemd erkennbar muskulösen Oberarmen.
- Sie spürte, sie kannte den Mann, sie wusste, dieser Mann hatte etwas geschafft, was bislang keinem Mann gelungen war, er hatte sich in ihr Herz geschlichen. Doch irgendwie hatten sie beide damals nicht den Mut gehabt den nächsten Schritt zu wagen und waren nach zwei Götternamen übereingekommen, dass sie wohl nicht für einander geschaffen seien und es besser wäre, sie würden einfach Freunde sein. Beide wollten sie sich dann nach geeigneteren Partnern für einen Traviabund umsehen. Allerdings war er, genau wie sie bislang noch nicht fündig geworden!
- Langsam näherte sie sich dem Schreiner. Mit gezielten Schlägen seines Beils gab er dem Holzbalken die gewünschte Form.
- „Denkst Du noch immer, dass Dalek Bosvani der bessere Schwimmer als Groben Glimmerdieck ist?“
- Der Angesprochene hielt in der Bewegung inne, hob den Kopf etwas und entgegnete: „Ich glaube es nicht, ich weiß es!“
- Mit einer flüssigen Bewegung warf er das Beil etwa drei Schritt weit, wo es zitternd in einem Holzblog stecken blieb. Langsam wandte er sich Amalia mit einem überraschten aber erfreuten Gesichtsausdruck zu.
- „Hey, mein kleiner Sonnenluchs, ich habe dich vermisst!“
- Ohne zu zögern sprang sie in seine kräftigen Arme, er fing sie mühelos auf und drückte sie fest an sich. Sie genoss seine Nähe, seine kräftigen Arme, seine Wärme und seinen Geruch. Ohne ein weiteres Wort hob sie ihren Kopf und sie küssten sich stürmisch.
Als Dareius aus seinem Traum erwachte, wich das Gesicht der chababischen Ritterin dem der jungen Mechanica aus Efferdas, das nur etwa ein Spann von seinem Gesicht im selben Sofa ruhte. Sein Arm war um sie gelegt und ihr Gesicht zeigte ein seliges Lächeln. Er schmeckte den Nachgeschmack eines Lippenrot auf seinen Lippen und er fragte sich, ob er sie tatsächlich geküsst hatte, oder ob es noch Teil seines Traumes war. Vorsichtig zog er seinen Arm unter ihrem Körper hervor und sah sich um; der Rest der Gruppe war anderweitig beschäftigt. Er atmete erleichtert aus und ergriff ein Weinglas, um seinen trockenen Mund zu befeuchten.
Nun stand die Baronessa vor Orleane und bot ihr das Pulver mitsamt eines Strohhalms an.
Sie zögerte.
“Dies ist Scharlachkatze. Habe ich recht? Zumindest habe ich davon in Büchern gelesen, kam aber nie in Berührung damit. Der Genuss davon kann ein Delirium zur Folge haben. Verzeiht, Baronessa, aber ich habe nicht vor vollends die Kontrolle zu verlieren. Ich bin immer noch die Dottora des Dareius Amarinto und habe eine Verantwortung ihm gegenüber.”
Sanft schob sie die Hand der Baronessa mit dem dargebotenen Pulver zur Seite und lächelte entschuldigend.
Diese nickte, verzog keine Miene und nahm Orleanes Hand.
“Dann kommt, Signora, vielleicht finden wir etwas, das Euer Herz erfreut und mit dem ihr Euch wohler fühlt.”
Ein merkwürdiges Zittern durchfuhr Orleane und sie stand auf. Bei jedem Schrift fühlte sie sich seltsam, fast so als würde sie schweben. Auf dem Altar waren Schriftzeichen zu erkennen. Orleane konnte nicht erkennen, welche Sprache es war oder was sie bedeuten könnten.
Allzu lange konnte sie sich nicht konzentrieren, denn schlanke Finger, die eine gefüllte Olive hielten, erschienen in ihrem Blickfeld. Sie öffnete ihren Mund wie von selbst. Zuerst spürte sie die Olive auf ihrer Zunge und sie war versucht zuzubeißen, aber sie spürte einen Widerstand. Der Geschmack der Olive war salzig. Dazwischen war aber noch etwas, was sie nicht beschreiben konnte. Vorsichtig schloss sie ihre Lippen und ganz langsam zog die Baronessa ihren Finger aus Orleanes Mund.
Dalia lächelte amüsiert.
“Mögt ihr noch eine, oder kann ich Euch sonst noch etwas Gutes tun, Signora ya Pirras?”
Langsam zerbiss Orleane die Olive und begann zu kauen. In Gedanken wusste sie die Antwort. Sie konnte nur Nicken und flüsterte: “Noch eine, bitte.”
Dabei hätte sie lieber etwas anderes gesagt.
Wieder dieses verführerische Lächeln der Baronessa und sie nahm eine weitere Olive zwischen ihre Finger. Mit einem Finger der anderen Hand strich sie sanft über Orleanes Lippen.
“Wenn ihr noch eine wollt, müsst ihr sie euch holen.”
Mit diesen Worten steckte sie sich die Olive selber in den Mund und lächelte herausfordernd.
Ohne zu zögern schnappte Orleane nach der Olive zwischen den Lippen der Baronessa, die ihr entgegenkam und den Versuch, die salzige Frucht zu erhaschen, in einen ausgedehnten Kuss überführte. Die Lippen der Baronessa schmeckten süß wie reife Kirschen und ihre rechte Hand umfasste sanft Orleanes Nacken, während sie die Medica an sich drückte. Orleane gab jeden Widerstand auf und ließ sich von den Eindrücken überwältigen. Die Olive brannte wie ein wohliges Feuer in ihrem Magen und verstärkte das sowieso schon drängende Gefühl der körperlichen Begierde. Bevor die Baronessa ihre wohlgeformten Lippen langsam von Orleans nahm, drückte sie ihr die letzte Olive noch mit der der Zunge tief in den Rachen und Orleane konnte nicht anders als auch diese verbotene Frucht anstandslos hinunterzuschlucken.
Während die Baronessa sich mit zufriedenem Blick lässig nach hinten gegen den Altar lehnte, begann die Welt vor Orleanes Augen langsam zu verschwimmen und die Farben wurden intensiver und pulsierten. Für einen kurzen Moment glaubte sie der Baronessa wachsen zwei geschwungene Hörner aus dem Kopf, wie die eines Bocks. Aber bevor sie sich versah, war der Moment bereits vorbei und die Welt um sie herum verwandelte sich zunehmend in durcheinander fließende Farben und Formen.
- Orleanes erster Traum
- Orleane erwachte und sie lag in einem Bett. Ein kurzer Blick und sie sah, dass sie sich in ihrem Zimmer im Palazzo Amarinto befand. Am Fenster stand eine nackte Gestalt mit dem Rücken zu ihr gewandt. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Dareius, dachte sie nur. Endlich. Nach ihrer einzigen gemeinsamen Nacht kam es nie wieder dazu, dass sie Rahja huldigen konnten. Bis heute. Sie spürte noch seine Hände an ihrem Körper, seine Lippen, sein …
- Leise stand sie auf, selbst noch ganz, wie Rahja sie geschaffen hatte, und näherte sich ihm. Zumindest versuchte sie das, aber auch wenn sie Schritte in seine Richtung machte, kam sie nicht näher.
- “Dareius“, rief sie und langsam wandte er sich um. Sie sah in seine graublauen Augen, in denen sie so gerne versank.
- Aber dann änderten sich diese. Sie sah in dunkle Augen und auch das Gesicht war anders. Vor ihr stand Dela von Saladuk, die chababische Kriegerin. Orleane erschrak, aber da veränderte sich das Gesicht schon wieder. Die Haare wurden länger und gingen ins bräunliche, ebenso wie die Augenfarbe. Die Haut wirkte sonnengebräunt und sie erkannte Fugate Caril, oder wie sie wirklich hieß - Rondinella von Trebesco. Und wenn das noch nicht genug war, schaute sie dann in das Gesicht von Larona ya Scarpone, dieser rotblonden muskulösen Kriegerin aus Unterfels. Und alle drei hatten eines gemeinsam. Ein siegessicheres Lächeln.
- Aber Orleane, die in diesem Fall sonst zurückhaltende Dame, grinste zurück und dachte nur: ‘Dieses Lager hat er mit mir geteilt. Und nur mit mir. Er gehört zu mir und nie mehr wieder zu Euch.’